Diskussion:Fußgängerbrücken in Hongkong
Der Artikel „Fußgängerbrücken in Hongkong“ wurde im Dezember 2018 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?“ vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 19.12.2018; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels. |
Städtebaulicher Hintergrund
Dem Artikel mangelt es imho an einer „vollständigen“ Darstellung des städtebaulichen Hintergrunds für die Trennung des Straßenverkehrs von den Wegen für Fußgänger. Ich bezweifle mal, dass es a) beim Fußgängerbrücken-Konzept für Hongkong etwa nur darum ging, „mehr Verkehrssicherheit“ herzustellen und „effizientere Verkehrsflüsse“ zu erreichen, und dass b) diese Idee in den 1960er Jahren in Hongkong „sozusagen vom Himmel fiel und auf den Schreibtischen des Highways Departments etc. landete“.
Vielmehr steckt dahinter imho auch eine neue städtebauliche Philosophie aus den 1960er/1970er Jahren, die in Fortschreibung der Charta von Athen das Leitbild „Urbanität durch (noch mehr) Dichte“ propagierte und die sich in den auf Wachstum programmierten führenden westlichen Industrienationen international verbreitete (und auf diesem Weg imho auch Hongkong erreichte). Mit dieser städtebaulichen Verdichtungs-Philosophie wurde ein Weg in die Zukunft verheißen, der in den Ballungszentren den wachsenden Ansprüchen der Bevölkerung genügen sowie die Vision der „autogerechten Stadt“ umsetzen sollte. Wesentlicher Teil dieses Konzepts war unter anderem „die konsequente Trennung von Fußgänger- und Straßenverkehr durch eine höher gelegene Fußgängerebene“. In der Bundesrepublik Deutschland wurde dieses Konzept vor allem von dem von Gerhard G. Dittrich gegründeten Städtebauinstitut Nürnberg (SIN) propagiert und beispielsweise bei dem Demonstrativbauvorhaben der Großwohnsiedlung im Bremer Ortsteil Tenever umgesetzt, indem die Wohnhochhäuser mit einer 6 Meter über der Straße liegenden Fußgängerebene (mitsamt Fußgängerbrücken über den Straßen) ausgestattet und so fußläufig erschlossen wurden. (Inzwischen wurden dort die höher gelegene Fußgängerebene und mehrere Fußgängerbrücken abgerissen und die Wohnhochhäuser erhielten „normale“ ebenerdige Zugänge).
Indes datieren sowohl dieses städtebauliche Leitbild als auch mehrere Umsetzungen in Ballungszentren in verschiedenen Ländern aus dem „vordigitalen Zeitalter“, so dass es dazu „nur gedruckte Quellen“ gibt, zudem eher nur in Form von Broschüren etc. als denn als Fachbücher. Soll heißen: Entsprechende Fachliteratur, so denn vorhanden, steht mir nicht (nicht mehr) zur Verfügung. --Jocian 04:54, 19. Dez. 2018 (CET)