Diskussion:Funktionelle Syndrome

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Singular

Der Artikel sollte meiner Meinung nach besser auf Funktionelles Syndrom verschoben werden. Grüße -- Christian2003·???RM 12:57, 6. Feb. 2010 (CET)

Die Bezeichnung „Funktionelle Syndrome“ ist keine eigene Erfindung von mir, sondern m.W. im Schrifttum so allgemein verbreitet neben „funktionellen Störungen“ usw. Die Bezeichnung ist also - zumindest soweit aufgrund relevanter Quellen bekannt - immer nur im Plural gebräuchlich, z.B. bei Jaspers, Uexküll, Degkwitz, Hoffmann und Hochapfel und im Lexikon von Peters. Der ICD macht hierbei vielleicht eine Ausnahme, weil er die funktionellen Störungen eigentlich gar nicht katalogisiert. Sie stellen ja auch die Operationalisierungen eigentlich auf den Kopf.
Solltest Du die Courage haben, den Artikel mal „ganz durchzuackern“, wirst Du auch selbst immer wieder herauslesen, daß die Bezeichnung Syndrom eigentlich paradox ist, so z.B. im Kap. Symptomatik.
Trotz dieser paradoxen Tatsachen ist der Plural m.E. dennoch zu erklären. Ich versuch's einfach mal. Normalerweise besteht ein typisches Syndrom aus einer gewissen Anzahl typischer Symptome. Wenn vielleicht auch nicht immer aus einer Trias oder einem ganz festen Symptomenkomplex, so doch aus einer mehr oder weniger umschriebenen Anzahl von typischen Symptomen. Dies ist bei den funktionellen Syndromen ganz und gar nicht so. Nur im Einzelfall stellen sie sich vielleicht als eine die ärztliche Aufmerksamkeit herausfordernde Symptomengemeinschaft dar, wie z.B. scheinbar halbseitige Sensibilitätsausfälle gepaart mit Herzklopfen. Das muß aber bei einem anderen Patienten keineswegs auch so sein. Hier bestehen z.B. nur Konzentrationsstörungen und Vergeßlichkeit. Das Bild ist also von Fall zu Fall fast immer anders. Die Bezeichung der „Funktionellen Syndrome“ im Plural soll dieser Mannigfaltigkeit der Symptomkonfigurationen Rechnung tragen. Wenn man sie dennoch als Syndrom bezeichnet, so tut man das eigentlich wohl nur deshalb, weil in der Praxis so eine ganz bestimmte Konfiguration bei einem ganz bestimmten Patienten dem Arzt häufig Kopfzerbrechen bereitet und er diese Konfiguration von Symptomen eben als für ihn noch unerklärbares „Syndrom“ gerne entschlüsseln möchte.
Außerdem liegt eine gewisse paradoxe Logik dieser Namensgebung zugrunde, weil hier nicht wie in der Naturwissenschaft üblich von der Symptomatik auf die Krankheit geschlossen wird (induktive Methodik), sondern aufgund der Intuition oder der Plausibilität (deduktive Methodik).
Dies ist nun leider nur eine Erklärung nach meinem eigenen Verständnis der Dinge. Mir sind keine Quellen bekannt, die den Plural in der Krankheitsbezeichnung explizit so begründen. Ich hoffe dennoch, zu dieser Frage zum besseren Verständnis beigetragen zu haben und finde, es ist richtig, sich der gängigen Terminologie auch anzuschließen. Grüße --Anaxo 21:56, 6. Feb. 2010 (CET)

Stilqualität u.a.

Alle sind aufgerufen, sich an der Diskussion über vorwiegend stilistische Fragen und Unklarheiten zu beteiligen, die inzwischen bereits auf einer Unterseite begonnen wurde. Ich habe dafür plädiert, daß die stilistische Diskussion auf dieser ursprünglich als Entwurfsseite konzipierten Unterseite geführt wird, da diese Unterseite allein für diese Zwecke stilistischer Verbesserung reserviert bleiben könnte und sollte und der Ablauf der übrigen Diskussionspunkte hier auf dieser allgemeinen Diskussionsseite nicht gestört wird. --Anaxo 14:51, 13. Feb. 2010 (CET)

Alles fließt ...

Alles ist natürlich weiter im Fluß. Hier ist auch auf die weiteren Diskssionen an anderer Stelle hinzuweisen:

--Anaxo 13:46, 21. Mär. 2010 (CET)

Lesbarkeit

Ich finde den Artikel nach wie vor sehr sperrig und durchaus schwer lesbar. Dafür scheint er wissenschaftlich sehr fundiert. Auch wenn nicht absolut unverständlich ist, und wahrscheinlich alle, die den Artikel brauchen, ihn auch lesen werden, gibt es Vorschläge für eine Überarbeitung? Sieht noch jemand die angesprochene Problematik? --Rubinsky 23:40, 27. Aug. 2011 (CEST)

Psychologisch vs. psychisch

Psychologie ist Lehre, Forschung, Theorie; die Psyche der Gegenstand dieser Lehre etc. "Psychologische Krankheit" wäre demnach eine Krankheit der Psychologie. Das ergibt keinen Sinn.Tiroinmundam 08:15, 10. Okt. 2011 (CEST)

Magengeschwüre

Sollte man im Kapitel Die psychosomatisch Kranken nicht ein anderes Beispiel wählen, als Magengeschwüre? Dort wird ausgeführt, dass die Tatsache, dass viele Magengeschwür-Patienten durch ein operatives Entfernen des Magengeschwürs nicht geheilt werden, zur Schlussfolgerung führt, dass diese Erkrankungen psychisch bedingt sein. Dass das völliger Quatsch ist, weiss man schon einige Zeit und es gab für den Helicobacter auch schon einen Nobelpreis. Vielleicht soll in dem Absatz ja nur die historische Entwicklung und Diskussion dargestellt werden, dann sollte das Ganze ja aber in der Vergangenheit stehen, oder? Jedenfalls ist das mit dem Magengeschwür IMHO eher ein Negativ-Beispiel für die (psychosomatische) Medizin: Alle Symptome, bei denen traditionelle Erklärungen fehlschlagen, sind psychosomatisch, da braucht man nicht weiter klassisch forschen. ... Langer Rede kurzer Sinn: Ein anderes Beispiel würde den Sinn des Artikels vielleicht besser erhellen. --BesondereUmstaende 14:27, 10. Okt. 2011 (CEST)

Hallo BesondereUmstaende, schade, daß bisher niemand anders auf Deine Ausführungen reagiert hat. Als Hauptverursacher des Artikels möchte ich diesen natürlich nicht einfach bloß verteidigen. Aber von Einwänden wie dem Deinen lebt schließlich der Begriff der Funktion. Er schließt das Organische zwar ein, nur ist er eben nicht notwendig daran gebunden. Es gibt halt auch „nicht organisch verursachte Veränderungen der Funktion“, siehe den Vorspann und die Definition der funktionellen Syndrome. Das macht den Begriff „Funktion“ eben so flexibel. Wer vom Gegenteil überzeugt ist, daß es keine Funktion ohne entsprechendes Organkorrelat gibt, der sollte einen Artikel wie diesen erst gar nicht weiter als bis zum Vorspann lesen. Dann sind eben gewisse Theorien einfach tabu, auch wenn sie sich in gewissen Schulen nun einfach mal durchgesetzt haben, siehe auch den Begriff der Differenzierung. Zum Glück kann keine dieser Schulen behaupten, den Stein der Weisen gefunden zu haben, auch die Entdecker des Helicobacter nicht. Alles ist im Fluß, es gibt keine endgültige Wahrheiten. - Um aber auf die Magengeschwüre (sic!) zurückzukommen: Sie wurden eben einmal als Gruppe der Heiligen Sieben in der Psychosomatik auserkoren, sicher nur ein historischer Fakt, aber was solls. Es haftet ihnen zumindest heute noch der Geschmack aus dieser Zeit an, wie immer man das auch historisch betrachten und beurteilen möchte mit dem Wahrheitsgehalt. Es gibt also weder eine organische Medizin noch eine Psychosomatik, sondern nur verschiedene Erklärungsmodelle. Parallelen findet man etwa auch bei andren Theorien wie z. B. der schizophrenogenen Mutter oder der Überprotektiven Eltern. Nicht um den Wahrheitsanspruch geht es hier, sondern nach Anne Harrington um den Zeitgeist. Man sollte also evtl. schreiben: Das Beispiel der Magengeschwüre ist eines der klassischen Beispiele in der Psychosomatik (Heilige Sieben), auch wenn der Zeitgeist oder neuere Entdeckungen wie etwa des Helicobacter die Gewichtung organischer und psychischer Momente stets in einem anderen Licht betrachten.[1][2]

Einzelnachweise

  1. Anne Harrington: The Fall of the Schizophrnenogenic Mother. The Lancet, 379 (2012), S. 1292-1293.
  2. Asmus Finzen: Stigma psychische Krankheit. Zum Umgang mit Vorurteilen, Schuldzuweisungen und Diskriminierungen. Psychiatrie-Verlag, Köln 2013; ISBN 978-3-88414-5753 (Print); zu Stw. „Zeitgeist“: S. 113 f.

Was meinst Du? – Da Benutzer:BesondereUmstaende momentan nicht aktiv ist, werden auch alle übrigen Leser angesprochen. Gruß --Anaxo (Diskussion) 16:55, 23. Jan. 2015 (CET)

Einleitung ist kaum verstaendlich

Die Einleitung ist bis auf den ersten Satz wirklich kaum verstaendlich. Scheint eher fuer eingeweihtes Fachpublikum geschrieben und erweitert worden zu sein. 2001:56A:F322:FC00:54B8:66C0:14A9:8BED 05:49, 6. Aug. 2018 (CEST)

"...wenn z. B. aufgrund einer betont naturwissenschaftlichen Einstellung von einer nur „einlinigen Kausalität“ ausgegangen wird" Das scheint mir aber von einem etwas seltsamen Bild von Naturwissenschaft inspiriert zu sein. In welcher Naturwissenschaft gibt's denn eine einlinige Kausalität? -- JoVV QUACK 18:01, 20. Feb. 2019 (CET)

Der Rest auch nicht - aus gegebenen Anlass mit einem Patienten vor mir. (nicht signierter Beitrag von 212.51.224.175 (Diskussion) 16:47, 17. Mai 2021 (CEST))