Diskussion:Günter Meyer (Geograph)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Positionen und Belege

Die hier vorgestellten Positionen Meyers kann man in ihrer Bedeutung gar nicht hoch genug einschätzen. Sie widersprechen in fast allen Punkten den von den Mainstream-Medien der westlichen Welt, vor allem in der deutschsprachigen Welt, aufgestellten Behauptungen. Um so wichtiger wäre es, darzustellen, ob und durch welche Forschungen (z.B. Auswertung von Berichten) diese Standpunkte untermauert werden. Angesichts der durch die Kalte-Kriegs-Propaganda der Mainstream-Medien geschürten anti-syrischen, anti-russischen und anti-iranischen Stimmung, unter deren Einwirkung auch schon längst widerlegte Behauptungen und Einschätzungen täglich vielmals verbreitet werden wie z.B. die von den "gemäßigten Rebellen" wäre es von äußerster Wichtigkeit, eine zweifelsfreie Fakten- und Wissensbasis bereitzustellen, aufgrund derer die Leser der Wikipedia sich ein objektives und sachliches Bild machen können. Das ist leider bisher nicht der Fall. Die fatale Wirkung ist die, dass auch die Leser von Online-Wissensdatenbanken wie der deutschsprachigen Wikipedia überwiegend mit den Hervorbringungen der pro-dschihadistischen (unter dem Deckmantel der Förderung von "pro-westlichen" gemäßigten Rebellen, die man absurderweise auch noch als "Oppisition" wie in einem parlamentarischen System darstellt) Propaganda berieselt werden und aus der Meinungsblase des Mainstream nicht herauskommen (können). Ich beobachte das täglich.

Ich bin durch das Interview im Deutschlandfunk vor einigen Tagen auf Meyer aufmerksam geworden. Auch darin wurde schon deutlich, dass dieses Mainstream-Medium sich durch die Faktenlage nicht beeindrucken lässt. Der Interviewer verweist, wie üblich, darauf, dass "alle anderen" Beobachter ja die "Verbrechen" allein dem syrischen Regime zurechnen würden. Grotesk. Auch der Journalist Grstrein, der einen Teil der Provinzpresse bedient, wagte es vor einigen Wochen, darauf hinzuweisen, dass die sogenannten "gemäßigten" Rebellen völlig von extremen Dschihadisten dominiert werden. Kurz darauf kehrte Grstrein zu der üblichen Propaganda zurück und bedient sich seither der für die West-Medien geltenden inoffiziellen Sprachregelungen, derzufolge man von den "gemäßigten Rebellen" zu reden hat (so auch jetzt im Zürcher Tagesanzeiger laut Presseschau im Deutschlandfunk). Vermutlich wurde er zurückgepfiffen. Es ist hier nicht mein Wunsch, dass Propaganda von "rechts" mit Gegenpropaganda von "links" beantwortet wird. Die Aufgabe von (theoretisch) objektiven und neutralen Medien wie Wikipedia sehe ich darin, dass belastbare Fakten mit seriösen Quellen bereitgestellt werden und Märchen, Lügen und Verdrehungen widerlegt werden. Nun ist Wikipedia natürlich auch nur ein Spiegelbild der Mainstream-Medien, noch dazu mit einem kräftigen Drall in die rechtskonservative Ecke, umso mehr müsste man die Nischen pflegen, die noch nicht von den Mainstreamern beherrscht werden. Nicht, dass ich selbst dazu viel beitragen könnte. Es gibt aber meines Erachtens genug Leute, die das können (zumindest potentiell, z.B. außerhalb von WP). (ich hoffe, dass ich jetzt nicht das Pandora-Fäßchen einer pseidolinken Gegenpropaganda aufgemacht habe, glaube es aber nicht, angesichts der relativen Abgelegenheit dieses Artikels). --Peewit (Diskussion) 08:46, 25. Feb. 2017 (CET)

Meyer kann in der Kürze der Zeit in den Interviews kaum alle seine Quellen ausführlich darlegen. Was die US-Strategie betrifft, sind die von Wikileaks veröffentlichten Botschaftsdepeschen aus Damaskus[1] für ihn ein Beleg, den er oft erwähnt, seit kurzem auch die Äußerung des Generals Wesley Clark.[2] Er scheint sich insgesamt hauptsächlich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren, hat aber wohl auch Informationen aus persönlichen Kontakten. Meyer steht mit seiner Meinung nicht alleine da, auch wenn man es aufgrund der medialen Berichterstattung vermuten könnte. Er selbst hat eine Vielzahl von Interviews gegeben, eigentlich erstaunlich, dass Sie ihn erst gestern zum ersten Mal in einem Interview gesehen haben. Es gibt viele andere anerkannte Nah-Ost-Experten, die die politische Lage genauso oder ähnlich sehen wie er, darunter auch einige Journalisten und Diplomaten. Der eigentliche Medienskandal in Deutschlands ör. Programmen liegt für mich in Bezung auf die Nahostberichterstattung darin, dass die vielen Fachleute, die es an jeder Uni gibt (Orientalisten etc.) viel zu wenig gefragt werden, dass aber jeder Politiker meint, er könnte ein fachmännisches Urteil fällen, auch wenn er mit seinen Kenntnissen noch nicht einmal ein wirtschafts- oder kulturgeografisches Proseminar bestehen würde.
Meyers Einschätzungen sind besonders deshalb wichtig, weil er die Verhältnisse vor Ort aus jahrelanger Feldforschung kennt, er kann die Mentalitäten aller Bevölkerungsschichten und -gruppen beurteilen kennt auch die politischen Verhältnisse im Detail. Aber schon jeder halbwegs Informierte weiß, dass es ein Irrsinn ist, in Ländern wie Syrien abstrakte Forderungen nach der Beachtung westlicher Werte zu erheben, die wir teilweise erst seit vorgestern eingeführt haben (Toleranz gegenüber Homosexualität). Diese Länder sind religiös, ethnisch und kulturell heterogen und diffus, voller nationalistischer oder fundamentalistischer Extremgruppen, agrar-feudalistisch und teilweise clangesellschaftlich geprägt ohne demokratische Traditionen und im besten Falle auf der Schwelle zu einem industriell entwickelten Land mit einer langsam entstehenden städtischen bildungs- und leistungsorientierten Mittelschicht. Auf diesem Boden müssen die Grundlagen einer Dempokratisierung langsam heranreifen, sie entstehen nicht über Nacht durch den Sturz eines Despoten. Ebenso absurd, kulturpolitisch wie entwicklungspolitisch ist es, die Einführung demokratischer Regierungsformen in Allianz mit Saudiarabien durch Bewaffnung von Extremisten fördern zu wollen. Was will man dazu im Einzelnen belegen? Man muss die Geschichte Syriens im Detail kennen und vor allem verstehen, die Gesellschaftsordung, die innere widersprüchliche Vielfalt des Landes, den Radikalismus religiöser Fundamentalisten und vieles andere mehr, dann ergibt sich ein Gesamtbild, in das bestimmte Dinge passen, andere nicht. Für den Außenstehenden muss dann manches wie eine unbelegte Behauptung oder ein subjektiver Eindruck wirken, was sich aber implizit aus dem Ganzen ergibt.
Vieles lässt sich aber auch duch einfache Recherche belegen: der Fluss von Geld und Waffen zu den Fundamentalisten, die Interessen Saudi-Arabiens und Irans, die Marginalität einer demokratischen Opposition usw. Diese Dinge sind überprüfbar.
Es liegt übrigens zum Teil auch an den Interviewpartnern Meyers, die nur Meinungen abfragen und nicht über Belege sprechen. Grund ist, denke ich, dass sie selbst keine Belege haben oder Angst haben, sie bewerten zu müssen, vielleicht ist es auch nicht gern gesehen, wenn die Diskussion zu sehr ins Konkrete geht... Man möchte sich weiter auf die Deutungen und Meinungen anderer vermeintlicher Experten verlassen, wie Sie selbst auch kritisch hervorgehoben haben, daher darf die Diskussion nicht zu sehr in die Tiefe und Breite gehen. Es muss ja auch alles in 5 Minuten hineinpassen, egal wie wichtig es ist. Herzliche Grüße --Gabel1960 (Diskussion) 17:57, 25. Feb. 2017 (CET)
Laut seiner eigenen Angabe gegenüber dem Focus [1] hat er seine Informationen offenbar aus russischen Staatsmedien. Alexpl (Diskussion) 09:49, 15. Apr. 2018 (CEST)

Prof. Meyer arbeitet völlig unwissenschaftlich und liefert keine Belege die über RT-Nivenau hinausgehen

1. Professor Günter Meyer schimpft im ARD Mittagsmagazin vom 10.4. auf die Hilfsorganisation "Weißhelme" und behauptet bezüglich der Berichte der Weißhelme von Giftgasangriffen , Zitat, "die Hauptzielsetzung ist, solche Dinge zu inszenieren", die Aufnahmen seien "laut Presseberichten"(welchen?) "schon vor Wochen aufgenommen worden".Und wie schon so oft postuliert Prof. Meyer: Assad hätte gar kein Motiv für Gasangriffe. Ab Minute 6.20 https://www.youtube.com/watch?time_continue=326&v=9C3rR5YfCew Herr Meyer stellt völlig unbewiesene Behauptungen auf und verweist als Quelle ganz allgemein auf "Presseberichte". Das ist zu wenig und unwissenschaftlich


2. Prof. Meyer schrieb zum Giftgasangriff in Khan Sheikhun vom 4.4.17 auf der Internetseite "Bundesdeutsche Zeitung": ZITAT: Giftgasmassaker war Inszenierung der USA "Die Trump-Show als Reaktion auf das angebliche Giftgasmassaker von Khan Sheikhun am 4. April 2017 ist ein weltweiter Propagandaerfolg der Weißhelme....Der jüngste Einsatz von chemischen Kampfstoffen gegen die Zivilbevölkerung durch Assad-Gegner ist der letzte Vorfall in einer Reihe von ähnlichen Verbrechen, die nur dazu dienten, die USA zum Angriff auf das syrische Regime zu veranlassen." https://bundesdeutsche-zeitung.de/headlines/national-headlines/prof-dr-guenter-meyer-giftgasmassaker-war-false-flag-operation-964002 Die selbsternannte "Bundesdeutsche Zeitung" ist ein rechtspopulitisches unseriöses Machwerk. Prof. Meyer veröffentlicht dort einen Artikel. Er postuliert voreilig eine "false flag" Aktion der Assad-Gegner. Eine Sonderkommission der Vereinten Nationen (UN), die "Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic", veröffentlichte im September 2017 ihren Bericht und benannte klar das Militär Assads als Verantwortliche des Angriffs. Prof. Meyer hat sich nie korrigiert.

3. Prof Meyer stritt noch im September 2015 vehement ab (Zitat: "Propaganda"), dass sich Russland mit Soldaten am Bürgerkrieg in Syrien beteiligen werde. Aber da waren russische Soldaten schon in Syrien verdeckt aktiv. ZITAT: "Aber das, was vielfach in westlichen Medien auch von der Opposition verbreitet wird, dass nämlich Kampftruppen eingesetzt werden - es werden Luftfotos gezeigt von modernsten russischen Kampfflugzeugen, die überall aufgenommen worden sein können -, dieser direkte Einsatz russischer Piloten, russischer Kampftruppen, das ist eindeutig Propaganda. Es gibt nichts, was aus russischer Sicht so etwas unterstützen würde." http://www.deutschlandfunk.de/syrien-konflikt-der-kreml-spielt-eine-konstruktive-rolle.694.de.html?dram:article_id=331152

4. Prof. Meyer schrieb auch auf der rechtspopulistische Seite " Lars Schall com" und wiederholt hier seine Behauptungen der Inszenierung von Giftgasangriffen 2013 durch Rebellen. Die Angriffe wurden aber durch eine UN-Komission Assad zugeordnet.http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-09/un-chemiewaffen-inspektion-ergebnis ZITAT:

Überzeugende Argumente sprechen dafür, dass es nicht den geringsten Grund gab, weshalb Regierungstruppen die Rebellen mit chemischen Kampfstoffen hätten angreifen sollen. Stattdessen deutet alles darauf hin, dass die Aufständischen Giftgas eingesetzt haben, um die Regierung für dieses Verbrechen verantwortlich zu machen, und dadurch den Druck auf das Regime zu erhöhen.

http://www.larsschall.com/2013/05/10/eine-giftgas-verschworung-der-assad-gegner/

5. Die Sendung "Report Mainz" hat bereits 2013 die Unwissenschaftlichkiet Prof Meyers nachgewiesen:

Prof. Meyer zeigt uns einen Artikel der britischen Zeitung „Daily Mail“ vom Januar. Darin wird beschrieben, dass Katar eine britische Sicherheitsfirma beauftragen wollte, einen Giftgasanschlag in Syrien zu inszenieren, um ihn dem Assad-Regime in die Schuhe schieben zu können. Eine Email des Unternehmens über den angeblich angedachten Deal soll der Beweis sein.

O-Ton, Prof. Günter Meyer, Universität Mainz: »Es ist ein klarer Beleg dafür, dass die Rebellen dafür verantwortlich sind, nur die Rebellen können ein Interesse daran haben, hier Giftgas einzusetzen.« Ein klarer Beleg? Die Zeitung jedenfalls hat den Artikel längst zurückgezogen, sich entschuldigt, die Email sei eine Fälschung. Professor Meyer kennt die Entschuldigung nicht, hat aber sofort eine Erklärung. O-Ton, Prof. Günter Meyer, Universität Mainz: »Dieser Rückzug der Daily Mail ist zu sehen vor dem massiven Druck, der mit Sicherheit von der britischen Regierung ausgeübt worden ist.« Belege führt Professor Meyer dafür nicht an. Das ist unwissenschaftlich und erinnert an Verschwörungstheoretiker.(Mein (Meyers) Beweis soll nicht stimmen? Dann hat das die Regierung unterdrückt ! Ein Zirkelschluss). Peter Bouckaert von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisiert das. Die vielen Behauptungen Meyers ohne Belege hält er für hochproblematisch. https://www.swr.de/report/propagandakrieg/text/-/id=233454/did=12063590/mpdid=12074734/nid=233454/1o3ceqr/index.html --Degruyter (Diskussion) 21:33, 15. Apr. 2018 (CEST)