Diskussion:Gaius Flaminius
Gutgemeinte Unausgewogenheit
Ich finde es sehr erfreulich, dass mal jemand versucht, die Parteilichkeit der römischen Geschichtsschreibung hervorzuheben. In vielen Artikeln zur Geschichte des Altertums muss man leider beobachten, dass Angaben römischer Autoren wie Livius und anderer unkritisch übernommen werden. Hier wird m.E. des Guten allerings zu viel getan. Immerhin ist es ein Fakt, dass Gaius Flaminius vor der Schlacht am Trasimenischen See nicht die Vereinigung der Heere abgewartet hat, wobei es nur eine untergeordnete Rolle spielt, ob seine Offiziere ihm dazu geraten haben. Wenn er also mit seinem Heer sich an die Verfolgung Hannibals gemacht hat und dabei in die Falle gegangen ist, wird man doch wohl solchen Autoren, die das auf politischen Ehrgeiz zurückführen, nicht jede Glaubwürdigkeit absprechen können! Leider geht dieser Aspekt in der sehr weitschweifigen Darstellung der Nichtbeachtung von Riten und ungünstigen Vorzeichen unter. Dass die Feinde des Gaius Flaminius diesen so negativ wie nur möglich dargestellt haben, macht ihn doch noch nicht zum fähigen Politiker und Militärführer! Dass er vorher Erfolge hatte, wird durch seine katastrophale Fehleinschätzung im 2. punischen Krieg ja wohl mehr als aufgewogen. Der Artikel sollte insoweit noch einmal überarbeitet werden.
Aber, nochmals: Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. Die herrschende Meinung ist auch hier immer die Meinung der Herrschenden. Dieses herauszuarbeiten und die überprüfbaren Fakten sachlich, objektiv und neutral in einem enzyklopädischen Lexikon darzustellen ist die Leistung, die hier zum überwiegenden Teil gelungen ist. --Dlugacz 09:17, 24. Dez. 2011 (CET)