Diskussion:Garz (Usedom)
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1177
Hallo @Chron-Paul: Gibt Niemeyer an, woher er diese Jahreszahl hat? --Erell (Diskussion) 06:33, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Hallo Erell, ja dort steht: 1177 Gardis ([SellJ1819]I, S. 166) --Chron-Paul (Diskussion) 11:37, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Danke, leider gilt der 1. Band des verwendeten Geschichtswerks von Johann Jakob Sell heute als unzuverlässig. Bei Sell konnte ich noch nicht erkennen, auf welche Quelle er sich beruft. Andererseits ist die Zuordnung von Garz auf Usedom und in diesem Zusammenhang Lebbin auf Wollin bis heute nicht abschließend geklärt. Es ist wohl schon bei Kantzow von castella Gradiz (Gardis) et Lubinum die Rede. Der Burgwall auf dem Golm gilt ja nur als bronzezeitlich, da, soweit mir bekannt, bis heute keine Funde aus slawischer Zeit gemacht wurden. --Erell (Diskussion) 13:20, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Hallo Erell, Niemeyer hat das Buch 2001 geschrieben und ich nehme an, dass er um die Probleme mit Sell gewusst hat. Das hier durchaus bei der Interpretation Zweifel entstehen ist verständlich, denn die urkundlichen Nachweise für Garz (Usedom), Garz (Oder) und Gardist (Wüstung bei Kirchdorf) - bei letzterem erinnere ich mich an unsere Diskussionen - lassen durchaus Verwechslungen zu und sind ja auch schon passiert. Hast Du denn Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage (1177)?? Wegen der slawischen Funde habe ich noch mal nachgesehen, 2 km nördlich liegt ein der Slawenzeit (600-1200) zugeordnetes Hügelgräberfeld mit bislang 13 festgestellten sehr seltenen slawischen Grabhügeln. Sie liegen an der Grenze von Korswandt zur Gemarkung Garz. Aber sonst hast Du recht, es gibt komischerweise in dem ganzen Gebiet sonst keine slawischen Funde. --Chron-Paul (Diskussion) 14:08, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Wenn ein slawischer Burgwall bei Garz/Usedom nicht nachweisbar ist, vielleicht weil es ihn tatsächlich nicht gab, dann war weder Otto von Bamberg dort noch hat Waldemar II. dort eine Burg eingenommen und die zugehörigen Jahreszahlen sind obsolet. Gardist 1231 könnte sich ebenfalls auf einen anderen Ort (Gartz/Oder ?) beziehen. Dann bleibt eigentlich nur 1242 als erste sichere Nennung, da hier Kaseburg mit erwähnt wird. Alle früheren sind oder waren eigentlich sowieso umstritten. --Erell (Diskussion) 22:38, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Hallo Erell, Niemeyer hat das Buch 2001 geschrieben und ich nehme an, dass er um die Probleme mit Sell gewusst hat. Das hier durchaus bei der Interpretation Zweifel entstehen ist verständlich, denn die urkundlichen Nachweise für Garz (Usedom), Garz (Oder) und Gardist (Wüstung bei Kirchdorf) - bei letzterem erinnere ich mich an unsere Diskussionen - lassen durchaus Verwechslungen zu und sind ja auch schon passiert. Hast Du denn Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage (1177)?? Wegen der slawischen Funde habe ich noch mal nachgesehen, 2 km nördlich liegt ein der Slawenzeit (600-1200) zugeordnetes Hügelgräberfeld mit bislang 13 festgestellten sehr seltenen slawischen Grabhügeln. Sie liegen an der Grenze von Korswandt zur Gemarkung Garz. Aber sonst hast Du recht, es gibt komischerweise in dem ganzen Gebiet sonst keine slawischen Funde. --Chron-Paul (Diskussion) 14:08, 30. Aug. 2015 (CEST)
- Hallo Erell, woher hast Du die Angabe mit dem Burgwall den Waldemar eingenommen hat? Weder hier noch bei Sell steht etwas davon. Der Ort soll verwüstet worden sein. Und das ist für den Kriegszug Waldemars Kammin, Wollin, Lebbin, Garz, Usedom, Groswin bis Gützkow durchaus nachvollziehbar, auch wenn der Ort bei anderen Autoren so nicht genannt wird. Die Ortsangaben beziehen sich ja auf die Knytlige-Saga und dort sind ja die Ortsangaben oftmals sehr seltsam, deshalb wohl auch von den Autoren immer möglichst umgangen. Leider geben die Autoren (Giesebrecht, Barthold usw bis Sell) die Saga nur immer auszugsweise wieder, sodass man den Ort nicht findet. Ich habe aber nur sehr oberflächlich gesucht. Aber wenn man den Feldzug Waldemars sieht, ist Sell´s Angabe trotz der teilweisen Zweifel an seinem Band I wohl akzeptabel.
- Übrigens der Burgwall Golm wird nicht nur der Bronzezeit zugeordnet, sondern auch der VREZ also bis 0. Es ist erstaunlich, dass die Slawen einen noch heute gut sichtbaren Burgwall mit Abschnittswall davor nicht nachgenutzt haben sollen. Die Funde von 1942, 1964 und 1972 waren relativ spärlich, zeigten leider keine Slawenspuren (datierende Keramik). Ich werde mal den Archäologen A. Behn bei der nächsten Tagung der Bodendenkmalpfleger fragen, er hat ja den Golm publiziert.
- Das mit Bischof Otto halte ich für falsch, seine Wege usw sind wohl sehr gut erforscht und publiziert. Garz ist abwegig. Ob der Heimatforscher Kracht das alles richtig interpretiert hat, ist fraglich.
- Auch die 1242 - ist die wirklich sicher? Woher stammt die Angabe, PUB kennt sie nicht. Es ist kein Beleg genannt?
- Gruß --Chron-Paul (Diskussion) 13:35, 31. Aug. 2015 (CEST)
- Die Angabe habe ich hier unten gefunden, bin mir aber auch nicht sicher, ob sie sich nun tatsächlich auf Waldemar bezieht. Das Lebbin, was nun nachweislich ein Burgort war, angegriffen wurde, liegt wegen der strategisch günstigen Lage des Ortes an der Swine nahe. Eine Burg auf dem Golm konnte zu dieser Zeit keine derartige Bedeutung haben. In den Baltischen Studien NF 45 legt Adalbert Holtz seine Hypothese dar, dass es sich bei dem von Otto von Bamberg besuchten Ort um Neuwarp handeln könnte. Das wäre eigentlich auch für Waldemar ein lohnenderes Ziel gewesen. Eine slawische Burg bei Garz hält Holtz eher beim heutigen Kamminke, also in Haffnähe, für möglich.
- Die Angabe 1242 findet sich im Pommerschen Urkundenbuch Ia PUB 402, diese Zahl wird auch von Schleinert verwendet.
- Gruß --Erell (Diskussion) 18:15, 31. Aug. 2015 (CEST)