Diskussion:Gefechtsfeldabriegelung
ist die A-10 nicht eine typische Maschine für CAS und wäre ein Tornado nicht ehr eine für BAI/AI --Matthias Hake 10:50, 9. Mär. 2009 (CET)
- Guter Einwand. "Klassische" Lfz für BAI wird man in der Literatur wohl tatsächlich nicht finden. Aber sowohl die A-10 (hier, hier oder hier) als auch der Tornado (insbesondere mit der MW-1) wurden hierfür eingesetzt. Ich hab mal ein Bild ergänzt. Gruß, -- Smartyo 22:23, 9. Mär. 2009 (CET)
Abkürzungen
Bitte die englischen Abkürzungen irgendwo kurz erklären (bei "BAI" ja geschehen) -- Pohl-rosengarten 14:23, 12. Mai 2010 (CEST)
- Abkürzungen sind in Langform ergänzt oder ganz ersetzt. Gruß, -- Smartyo 21:02, 12. Mai 2010 (CEST)
Kriegsgeschichte
BAI war ein Konzept aus dem Kalten Krieg. BAI war vorgesehen in einem Raum jenseits der FLOT bis zu einer Linie, die als "Reconnaissance Interdiction Planning Line" (RIPL) bezeichnet wurde. Diese fehlt leider auf dem Schaubild. Allerdings ist es mir trotz intensiver Suche nicht gelungen noch eine seriöse und offene Quelle aufzutreiben.
Auf Grund von Erfahrungen, daß in aktuellen Einsätzen eigene Kräfte auch weit jenseits der FLOT (so es ein solche überhaupt gibt) operieren können, man denke an Spezialkräfte, war das Konzept einer rein räumlichen Abstufung des Koordinationserfordernisses und damit BAI obsolet.
Bei der Überarbeitung auf den aktuellen Sachstand habe ich den Satz "Insbesondere in der asymmetrischen Kriegführung ist der Einsatz von Luftfahrzeugen zum Schutz der Zivilbevölkerung meist nur bei Feindkontakt erlaubt." nicht wieder eingefügt.
Begründung: Erstens ist er nicht belegt. (Er war plötzlich ohne jede Begründung da, wurde aber wohl nicht hinterfragt.) Und zweitens ist er falsch.
Selbstverständlich dürfen nach wie vor militärisch legitime Ziel bei Einhaltung der Kriterien des Völkerrechts (Verhältnismäßigkeit, usw.) auch ohne Leitung durch einen FAC angegriffen werden.
MfG --Nutzer 132481 (Diskussion) 03:49, 25. Sep. 2020 (CEST)
- Abriegelung aus der Luft / Gefechtsfeldabriegelung (das Verhindern des Eintreffens neuer Bodentruppen) / BAI. Dieser Artikel sollte meiner Meinung nach stark ausgebaut werden. Vielleicht Tornado als Rückgrat des BAI-Konzeptes der NATO. Allwettertauglich, rapide Beschleunigung auf hohe Unterschallgeschwindigkeit, hohe Geschwindigkeit im Tiefstflug und Böenunempfindlichkeit - Unterfliegen des feindlichen Radards, gute Manövrierfähigkeit, etc..
3. Jagdbomber haben die Aufgabe der Abriegelung. Die Abriegelung unterscheidet sich von der Gefechtsfeldabriegelung vor allem durch die noch größere Entfernung der Ziele, die bekämpft werden sollen. Diese liegen oft Hunderte von Kilometern jenseits der Front. Es handelt sich auch hier um stationäre Ziele wie Depots, Verkehrsknotenpunkte, Engpässe wie z.B.die Eisenbahnspurwechselzone zwischen der UdSSR und Polen oder wichtige Flußbrücken, bedeutende Infrastruktureinrichtungen und Kommandozentralen. Zum Teil gilt es auch, Verstärkungen der Frontkampftruppen auf dem Wege nach vorne zur Front zu bekämpfen. Schwerpunktwaffe der Bundesluftwaffe für diesen Aufgabenbereich ist der Tornado. Andere Jagdbomber können ergänzungsweise eingesetzt werden.
- War nicht auch der Hawker Siddeley Harrier Senkrechtstarter als Kampfflugzeug der RAF gedacht, um Einsätze zur Gefechtsfeldabriegelung zu fliegen. Also leichter aufzuklärende Kommandostände, etc. als gut getarnte Kampftruppen?
- Attack Aircraft Battlefield Air Interdiction [BAI] is an Air Force task within the framework of the AI mission. The AI attacks conducted against hostile land forces that are not in close proximity to friendly forces are referred to as battlefield air interdiction if the hostile forces could have a near-term effect on the operation support or scheme of maneuver of friendly forces. Prior coordination is required between the Army and the Air Force for attack of BAI targets. BAI has a direct or near-term effect on surface operations.
- Chapter 2 Origins of Battlefield Air Interdiction
Air interdiction objectives are to delay, disrupt, divert or destroy an enemy's military potential before it can be brought to bear effectively against friendly forces. These combat operations are performed at such distances from friendly surface forces that detailed integration of specific actions with the fire and movement of friendly forces is normally not required. Air interdiction attacks are usually executed against enemy surface forces, movement networks (including lines of communication), command, control, and communications networks, and combat supplies. Interdiction of the enemy can delay the arrival or buildup of forces and supplies, disrupt the enemy's scheme of operation and control of forces, divert valuable enemy resources to other uses, and destroy forces and supplies. .... Air interdiction attacks against targets which are in a position to have a near term effect on friendly land forces are referred to as b e ar intero ....(30:3-3).
- Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn man diesen Artikel stark ausbauen könnte und möchte gerne etwas dazu beitragen. Nur die passenden Quellen habe ich nicht. Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 07:21, 5. Dez. 2020 (CET)
- Gefechtsfeldabriegelung - wie muss man sich das Ganze in der Praxis vorstellen? Eine F4 Phantom Jabo-Staffel erhält den Befehl, irgendwo in Sachsen-Anhalt eine Kriegsbrücke der NVA zu zerstören, auf der Truppen 2. Staffel der sagen wir mal 3. Stoßarmee Magdeburg in die Schlacht um die Norddeutsche Tiefebene herangeführt werden soll. Was für eine Rolle spielt es, ob die Kriegsbrücke über die Elbe 10 oder 80km entfernt ist? Ist BAI daher nicht ein reines Kunstwort? Wie läuft das ab? Es sind ja nicht nur die Phantom-Jabos, die ihre Bomben- und/oder Raketenlast ins Ziel hineinbringen; es muss ja ein kompletter Kampfverband aufgestellt werden. Vielleicht Tornado als Recce - Aufklärung, Zielortung, Lokalisierung der SAM-Raketenstellungen und sonstiger Truppenluftabwehr, dann vielleicht Jagdschutz oder sind die Jabos selbst in der Lage sich gegen Abfangjäger ROT zu verteidigen? Aus welcher Richtung greift man an, ist der Raketenschirm der DDR so stark, dass es nur im Tiefflug die größten Überlebenschancen gibt, in welchem Zeitfenster wird angegriffen, Tag- oder Nachtangriff (weiß nicht, ob die Phantoms dazu i.d. Lage waren, die Tornados meines Wissens schon), etc.? Gehört ein Luftangriff der NATO auf einen druch Truppenluftabwehr stark gesicherten und aufgelockerten WAPA-Panzerverband auf dem Marsch ins Gefechtsfeld auch zu BAI? Wenn ich das richtig sehe, hat BAI die Chance der Vorplanung anders als bei CAS, der meist ungeplant und sofort abgerufen wird. Aber ich bin da absoluter Laie. Würde mich freuen, wenn Sie da etwas Licht ins Dunkel bringen könnten. Vielleicht sind es ja auch nur die richtigen Schlagworte wie BAI, FOFA-Schläge (ist ja auch ein Angriff auf die 2. Staffel), etc. um ein besseres Gesamtverständnis zu bekommen. Nur denke ich, ein WK III hätte derartig chaotische Luftlagen, allein schon von der Masse der Kampfflugzeuge her, dass es ein gewaltiges Durcheinander geworden wäre. Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 10:11, 5. Dez. 2020 (CET)
- Guten Abend Graf,
- Für die etwas verspätete Antwort bitte ich um Nachsicht.
- Mehr ins Detail zu gehen wird eine Herausforderung, denn die Quellenlage ist diffizil.
- In den übergeordneten Dokumenten wird nichts zu finden sein, denn
- die sind längst überarbeitet und als alte Versionen üblicherweise nicht mehr erhältlich (bis das NATO Archiv sie vielleicht nach 30 Jahren ans Tageslicht fördert).
- BAI war ein Konzept primär der 'Central Region'. D.h. das wesentliche Dokument, in der die Durchführung beschrieben wurde, war ein AIRCENT Papier. (Keine Ahnung, ob Directive, Manual, oder so 'was ähnliches.) Unnötig zu erwähnen, daß dieses Teil damals eingestuft war. Und da Ramstein fast alles bei einer Überarbeitung durch den Shredder jagt, bin ich pessimistisch, daß da überhaupt irgendetwas der Nachwelt erhalten ist.
- BAI war eine Form Angriffe im Verantwortungsbereich eines Korps durchzuführen, ohne unmittelbare Kontrolle durch eine FAC. Damit war das Ganze etwas flexibler und einfacher zu handhaben als CAS, konnte auch ad-hoc beauftragt werden und, nebenbei, FAC wuchsen auch nicht auf den Bäumen, es gab also auch ein Ressourcenproblem.
- BAI fand ab in einer gewissen Entfernung jenseits der FLOT ab, bis zur RIPL (Reconnaissance, Interdiction Planning Line), die in einer gewissen Entfernung hinter der FSCL lag. Alles was danach kam, konnte von den Luftstreitkräften "frei" bearbeitet werden. (Das Targeting lief damals auch noch nicht so ab, wie heute.)
- Die Lage der RIPL berücksichtigte die unmittelbaren Interessen der Operationsführung des Korps. Als Beispiel, es macht keinen Sinn eine Brücke zu zerstören, wenn man die in ein paar Tagen doch noch benötigt.
- Die RIPL gab es nach meiner Kenntnis nur in diesem AIRCENT Papier, war also ein Central-Region-Gewächs. Die NATO als Ganzes hat die RIPL nie als offizielle Führungs-/Planungslinie akzeptiert, d.h. sie wurde weder in die ATP-33 (Vorläufer der AJP-3.3) übernommen, noch war sie je einer der "NATO Agreed Terms", also in der AAP-6. Auch in der US Doktrin wird man sie nicht finden. Auch wenn es diesbezüglich mindestens ein Papier der Air University gab.
- Nach bösen Erfahrungen im richtigen Leben haben US & UK in den 90ern begonnen, heftig gegen BAI als Einsatzart zu opponieren. Die ganze ATP-27, die sich damals damit befaßte, aus der die heutige AJP-3.3.2 hervorging, die im Netz nur mit Mühe - und meines Wissens nur in alten Versionen - zu finden ist, mußte unter Druck überarbeitet werden. OAS war ja CAS + BAI + TAR. TAR war schon früher nicht mehr Bestandteil von OAS und ohne BAI war auch die Klammer OAS tot.
- Nun ist BAI schon lange Historie.
- Ich befürchte also, Ihre Vorstellungen werden sich , zumindest in absehbarer Zeit und auf Grundlage seriöser Quellen, nicht verwirklichen lassen.
- M.E. sollte das Lemma so bleiben, wie es ist. Für eine grobe Information, was "das" einmal war, dürfte er reichen.
- - Wenn ich Zeit habe. - Beste Grüße, --Nutzer 132481 (Diskussion) 19:08, 12. Dez. 2020 (CET)
- Moin Nutzer 132481, besten Dank für das Update! Da sind ja zumindest einige Begriffe genannt, denen ich nachgehen könnte. Mal sehen, was noch öffentlich zugänglich ist. Ich mache mich mal auf die Suche und sage schon einmal besten Dank! Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 04:50, 13. Dez. 2020 (CET)
Es gibt sie, aber nicht in der Form, wie sie ich mir wünschen würde:
Korpsverantwortung BAI von FLOT bis RIPL https://www.jstor.org/stable/resrep13790.8?seq=1#metadata_info_tab_contents Chapter 2 Origins of Battlefield Air Interdiction Was Battlefield Air Interdiction born in Europe? ... operational command over the air forces of the Central Region. ... fast aircraft F-16 TAC-TRADOC move fast in the 1980s AFMAN 1-1 1979 ATP-27 ... article Lt. Col Donald J. Alberts ... BAI is target-set centered. CAS affects Btl, Brig, Div, BAI affects Korps: LANDJUT, NORTHAG, CENTAG, ...
https://apps.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/b056508.pdf Battlefield Air Interdiction Airpower for the Future. Ft. Leavenworth/Texas. 1980. Major Roger P. Busico, USAF Soviet tactics emphasize the echelon of forces and massed artillery. Destruction of these elements is critical for victory. Target acquisition capabilites are sufficient to generally target second echelon forces and artillery ... However, current battlefield air interdiction employment principles are a confusing mixture of close air support and interdiction procedures.
Battlefield Air Interdiction [BAI] is an Air Force task within the framework of the AI mission. The AI attacks conducted against hostile land forces that are not in close proximity to friendly forces are referred to as battlefield air interdiction if the hostile forces could have a near-term effect on the operation support or scheme of maneuver of friendly forces. Prior coordination is required between the Army and the Air Force for attack of BAI targets. BAI has a direct or near-term effect on surface operations.
https://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.176.4389&rep=rep1&type=pdf The Future of NATO’s Tactical Air Doctrine. 1996. ATP-33 “NATO Air Power Doctrine” https://www.ixarm.com/sites/default/files/documents/ATP-3%203%202%201%20EDD%20V1%20E%20%282%29_2.pdf Tactics, Techniques and Procedures for Close Air Support and Air Interdiction. Apr 2019. (nicht signierter Beitrag von Graf zu Pappenheim (Diskussion | Beiträge) 05:55, 13. Dez. 2020 (CET))
Nighttime CAS/BAI has been the most difficult and frustrating form of CAS/BAI to employ and has proven less significant than daytime operations. A-10 und Vought A-7 also for BAI attack. The F-16 is proposed as the next swing-role fighter-bomber for CAS/BAI. Although critics would prefer a "mud fighter". History shows that the multirole fighter has been more successful in combat. Airpower Journal Spring 1990
The A-10 was chosen to meet the Warsaw Pact threat of 1970's. That threat was personified in overwhelming Pact superiority in numbers of main battle tanks and armored personnel carriers. It was postulated that these massed armor units would lead the Soviet assault to overwhelm North Atlantic Treaty Organization(NATO) defenders(21:28). The threat was compounded by overwhelming numbers of Warsaw Pact air defense units. Increasingly sophisticated anti- aircraft guns and ground-to-air missiles, in enormous numbers, will accompany the attacking columns. Finally, the normally adverse European weather conditions offer a tremendous threat to any defending NATO CAS pilot(1:91). In simplified form, this was the environment in which the A-10 was designed to fight. The A-10 is a flying platform for the world's most lethal armour killer. Also A-10 nicht nur für CAS sondern auch BAI.
Air interdiction objectives are to delay, disrupt, divert or destroy an enemy's military potential before it can be brought to bear effectively against friendly forces. These combat operations are performed at such distances from friendly surface forces that detailed integration of specific actions with the fire and movement of friendly forces is normally not required. Air interdiction attacks are usually executed against enemy surface forces, movement networks (including lines of communication), command, control, and communications networks, and combat supplies. Interdiction of the enemy can delay the arrival or buildup of forces and supplies, disrupt the enemy's scheme of operation and control of forces, divert valuable enemy resources to ther uses, and destroy forces and supplies. .... Air interdiction attacks against targets which are in a position to have a near term effect on friendly land forces are referred to as b e ar intero ....(30:3-3).
BAI targets are those, excluding troops-in-contact, which are close enough to the battle zone to be a factor in the near future. The possible inclusion of the BAI mission to the regularly assigned tasks of the CAS forces is a source of much disagreement among those planning the new CAS aircraft(24:70)
Fixed-wing aircraft and helicopters are treated separately, flying a variety of missions with mission and type-battle-dependent effectiveness and vulnerability. Aircraft kill enemy forces and slow or disrupt their maneuver. For example, they can slow the movement rate of a force that has just achieved a breakthrough and could otherwise move at high speeds. They can also reduce the effective force ratio on the FLOT through BAI missions disrupting the opponent's tactical maneuver, and through both BAI and AI missions delaying the arrival "on the FLOT" of forces being sent to the front from corps or theater-level reserves. The aircraft, suffer attrition of various types (on the ground, en route to their mission, during their mission and egress); air-to-ground aircraft also suffer "virtual attrition" in the sense that their effectiveness can drop precipitously if physical attrition is high and conditions are therefore of the type in which historically effectiveness has been very low, despite physical capabilities. Bases can be attacked, reducing sortie rates and destroying unsheltered aircraft.
- Es fehlt mir ganz einfach der praktische udn plastische Bezug zu einem BAI-Einsatz z.B. für einen F-16 Kampfverband (F-16 anscheinend prädestiniert für BAI-Einsätze). LANDJUT fordert, dass, nehmen wir doch noch mal das Beispiel Kriegsbrücke über die Elbe, zerstört wird, damit 3. Stoßarmee nicht ständig Reserven in die Kampfzone bringen kann. Das wurde jedenfalls anscheinend immer so proklamiert. Es sei wichtiger, Nachschubwege zu kappen und die Tiefenzone des Feindes "aufzumischen", als in der heißen Zone vorne an der FEBA/VRV einzugreifen. So hatte ich das FOFA-Konzept, AirLandBattle verstanden. Vielleicht können Sie mehr dazu sagen? Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 06:04, 13. Dez. 2020 (CET)
- Es sind doch eigentlich nur Fragen der Definitionen und der Nomenklatur, welches Etikett ein Einsatz eines Kampfflugzeug-Verbandes trägt. Ob die Kriegsbrücke über die Elbe 100 km entfernt ist oder in 500km Entfernung das WAPA-Hauptquartier in Legnica. Ich denke für die Piloten stellte sich eher die Frage, wie hoch ist das Risiko, eine SAM verpasst zu kriegen oder einen Luftkampf gegen eine MiG zu verlieren. Aber vielleicht sehe ich das auch völlig verkehrt? Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 07:31, 13. Dez. 2020 (CET)
- Hier ein sehr primitives und extrem vereinfachtes Schaubild von BAI-Missionen in Thüringen gegen Nachschubswege, Bereitstellungen 2. Staffel, etc. Ist aber extrem simplifiziert. So würde kein Luftkrieg geplant werden. Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 10:48, 13. Dez. 2020 (CET)
- Hallo Graf,
- Die Überarbeitung des Artikels und das umfangreiche Quellenstudium waren sicher eine Menge Arbeit.
- Ich denke, für die Zwecke der Wikipedia ist der Detaillierungsgrad völlig hinreichend. Sie haben das gut gemacht. Dazu zu von mir ein "well done"!
- MfG. --Nutzer 132481 (Diskussion) 10:55, 16. Jan. 2021 (CET)
- Hallo Nutzer 132481,
- Vielen Dank für das Kompliment. Ich bin allerdings noch überhaupt nicht zufrieden, was den Sachstand geplante Luftkriegsführung Kalter Krieg 1980er Jahre angeht. Ich habe nicht die geringste Vorstellung davon, wie die 2ATAF :::::aus ihren Gefechts- oder Kommandoständen heraus operiert hätten. Wie hätten die Alpha Jet-, Phantom-, Tornadostaffeln ihre Einsätze geflogen? Wie hätten sie CAS- und abwechselnd BAI-Einsätze abarbeiten müssen? Runter, :::::auftanken, neu aufmunitionieren, hoch, neuer Einsatz und wieder von vorn. Oder alles ständig in der Luft halten. Gab es nicht diese ominösen "Taxischleifen"? Kampfflugzeuge, die in einem bestimmten Gebiet kreisen, um von dort :::::aus zu bestimmten Einsätzen abgerufen zu werden? Es geht ja wie gesagt nicht um einen vorgeplanten Einsatz wie irgendwelche SAM-Stellungen in Libyen anzugreifen, sondern um hunderte von Einsätzen auf viel kleineren Raum. Wie :::::schnell sind die MiGs (wenige Minuten) über irgendwelche Nike/HAWK-Stellungen im Bremer Raum, und, und, und ... Aber vielleicht wussten die Luftwaffen vor vierzig Jahren vielleicht selber nicht. Na ja, ich bin leider absoluter :::::Laie. Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 15:48, 16. Jan. 2021 (CET)
- Hallo Graf,
- leider dauern Antworten bei mir oft ein wenig, dafür bitte ich um Verständnis und Nachsicht.
- Ich kann Ihre Fragezeichen nachvollziehen, nur leider wenig helfen. Die Dokumente, in denen Sie Antwort finden würden, waren allesamt eingestuft und dürften zudem, da es die Herausgeber nicht mehr gibt, durchweg im Reißwolf gelandet sein. Aber Sie vermuten sicher nicht zu Unrecht, daß es wohl einen Mix aus vorgeplanten, im Rahmen des ATO-Planungsprozesses beauftragter und ad-hoc Optionen gegeben haben wird.
- Das einzige "NATO-Unclassified" eingestufte Dokument, die alte ATP-27 (B) der NATO habe ich im Netz nicht mehr gefunden, sie ist ja auch schon lange außer Kraft, aber vielleicht hilft Ihnen ein Blick in das Nachfolgedokument ein wenig, auch wenn es darin nur um CAS geht. ⇒[[1]]; sehen Sie sich einmal Ziffer 402 und die Abbildungen 4-1 & 4-2 an.
- (Für Ihre Fragestellung nicht so relevant ist das dazu gehörige TTP-Dokument, aber da Sie sich ja für so etwas interessieren, hier auch noch dazu der Link:[[2]])
- Ich denke, die NATO-Planer hatten schon eine Idee von der komplexen Aufgabe und auch von den Fähigkeiten des WP gab es durchaus konkrete Vorstellungen (Fernmeldetürme, Alliierte Militärmissionen und weitere Quellen), aber es war eben auch eine Frage der Priorisierung bei hohem Bedarf und einer endlichen Anzahl an Kräften.
- Der von Ihnen angesprochene "airborne alert" mag zwar schnell zu Stelle sein, ist aber ein extrem unwirtschaftlicher Einsatz von Kräften, gleichwohl, Ziffer 402.4 in der ATP-27(C) befaßt sich mit "Readiness States" und auch Re-Tasking.
- Was die Flugzeuge betrifft, da sind Ihre Vermutungen durchaus zutreffend, nach erfolgtem Einsatz wäre man zurück zum Flugplatz geflogen. Und während die Technik die Maschinen überprüft, aufgetankt und neu aufmunitioniert hätte, wären die Besatzungen mit den neuesten Lageinformationen versorgt worden, hätten einen neuen Auftrag bekommen und die nächste Mission geplant. Und dann wäre es wieder losgegangen.
- Nebenbei, auch wenn das ein wenig plakativ und auch simplifizierend ist, Piloten ist es relativ egal, ob sich der Einsatz CAS, BAI, AI oder OCA nennt. Wichtig ist diese Unterscheidung auf der Planungsebene. Aus Sicht von Piloten: Bei CAS muß er mit jemandem (am Boden) reden, bei den anderen Einsatzarten eher nicht. Wichtiger für die Planung auf der Durchführungsebene ist eher die Art des Ziels und die zu erzielende Wirkung auf selbiges und ob man mit wenigen Flugzeugen oder in einem größeren Angriffspaket fliegt.
- Was die anderen zu berücksichtigenden Planungsfaktoren, die Taktiken und die Angriffsverfahren betrifft, auch da wäre man sehr schnell in einem Bereich, der nicht zugänglich ist. Deshalb wird man auch dazu nicht wirklich fündig werden.
- Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie heile, --Nutzer 132481 (Diskussion) 21:10, 31. Jan. 2021 (CET)
Moin Nutzer 132481,
besten Dank für die Ausführungen! Hochinteressante Geschichte.
402. Organization: Preplanned CAS, Immediate Requests. If CAS requests exceed the air apportionment, the AJFACC should first ask COMAJF to modify the apportionment. If denied a re-apportionment, he may request other CCs to generate more CAS sorties. If the CCs are unable to generate additional CAS sorties, The additional CAS requests will be denied. Readiness States. Airborne Alert. Combat aircraft are airborne and ready for immediate action. Retasking
Fig 4-2 Immediate CAS Request Channels CAS Allocated Airborne or Airborne Alert Aircraft Available CAS Allocated Ground Alert Aircraft Available No CAS Allocated Aircraft Available
Luftlagebilder oder Graphiken geplanter Luftkriegsoperationen würden vieles klarer machen. In Gunston, Spick: Moderne Kampfflugzeuge, S. 60 (Bill Gunston, Mike Spick: Moderne Kampfflugzeuge. Stuttgart 1993. ISBN 3-7276-7062-2) bin ich endlich mal fündig geworden: Aufgabe der EF-111A beim Angriff. Eingezeichnet FEBA/VRV und Radarstellungen ROT. Höhe der EF-111A im Angriffsgebiet: geringe Flughöhe, Störung mobiler SAM-AAM-Radargeräte EF-111A bei der Gefechtsfeldabriegelung. Mittlere Höhe. Störung von SAM/AAM-Radar und Verbindungsleitungen
Was mich persönlich interessieren würde, was war die größte Sorge der Luftstreitkräfte während des Kalten Krieges? War es die Angst bei einem Angriff auf den eigenen Fliegerhorst ums Leben zu kommen oder bei einem Kampfeinsatz? Pilot, hoher Adrenalinspiegel, konzentriert sich auf die Technik, Avionik, auf das HUD-Head Up Display, Konzentration auf die Funksprüche vom Rottenkameraden, von der Bodenstation ... Fokus auf SAM-Raketen oder MiG-Rudel, dabei ist vielleicht alles andere ausgeblendet. Die Welt eines F-111 Aarvark-Piloten der mit einem starken Angriffspaket einen Luftangriff auf das WAPA-HQ in Legnica fliegt oder das Universum eines Alpha Jet Piloten, der bislang Tiefstflug nur im kanadischen Goose Bay geübt hat, und jetzt ein scharfer Gefechtseinsatz gegen einen Panzereinbruch bei HELMSTEDT. Es fehlt ein gutes Sachbuch über diese Thematik, vielleicht allgemeinverständlich und nicht nur für Insider der Luftwaffe. Vielleicht kommt da ja noch mal was. Gruss, --Graf zu Pappenheim (Diskussion) 05:21, 1. Feb. 2021 (CET)