Diskussion:Gegendampfbremse
Hallo, Das die Gegendampfbremse mit einem Flachschieber nicht funktionieren soll, ist mir nicht bekannt: Bei der Gegendampfbremse wird die Steuerung entgegen der Fahrtrichtung umgelegt und dann dosiert Dampf gegeben. Diese Betriebsform ist ähnlich wie bei der Riggenbachbremse, mit dem Unterschied, dass bei der Gegendruckbremse der Kolben zuerst das Einströmrohr füllen muss und dann der Druck im Einströmrohr mittels eines Regulierhahnes dosiert werden kann. Ist ein Regulierhahn nicht vorhanden, steigt der Druck im Einströmrohr soweit an, dass er den Regulator aufdrückt, sofern er das von der Bauart zulässt und arbeitet in den Kessel zurück. Somit hat sich die Gegendruckbremse automatisch in eine Gegendampfbremse verwandelt. Auch beim Gegendampf geben, ist die Bremskraft durch den höchstzulässigen Kesseldruck begrenzt, weil dann die Sicherheitsventile abblasen. So oder so: Im Einströmrohr ist der Druck immer höher als im Blasrohr. Somit sind die Druckverhältnisse im Flachschieber gleich, wie im normalen Betrieb. Wir betreiben eine Dampflok mit Flachschieber, in der nachträglich (1985) die Gegendruckbremse eingebaut wurde. Sie arbeitet einwandfrei (www.muni-dampflok.ch). Eine sehr gute Beschreibung findet man in: Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens,2. Auflage, 1914, S 268 unter "Gegendampf"
- Ehm, es wurde eine Gegendruckbremse und keine Gegendampfbremse eingebaut. Das ist nicht das selbe! Trotzdem mit dem normalen Flachschieber geht eine Gegendampfbremse nicht, das erfordet spezielle Schieber. Denn beim nomalen Flachschieber drückt der kleine Dampfunterschied zwischen dem Kessel und dem Zylinder, den Schieber auf seine Führung. Wenn der Druck unterschied aber von der andern Seite her kommt, hebt es den Flachschieber ab. Was dem Schieber gar nicht gut bekomt. Natürlich kann man einen Schieber so konstruiern (was auch gemacht wurde), dass es ihn nicht mehr abhebt. Dann aber ist es aber kein normaler Flachschieber mehr, sondern trägt eine andern Namen. Und ihm Röel finde ich keine Aussage, das Alfred Moser unrecht hatte. Bobo11 23:41, 14. Jul. 2008 (CEST)
Ich sehe die Geendampfbremse so: Der Regler wird bei entgegen der Fahrtrichtung ausgelegter Steuerung geöffnet. Stimmt das? Das heisst, dass der Unterschied zwischen Gegendampf- und Gegendruckbremse lediglich im Oeffnen des Reglers besteht. Oder was versteht ihr unter "Gegendampfbremse"? Ich bitte auch um eine Quellenangabe, wo Moser das so geschrieben hat¨
Gruss Reini
- Nein die Gegendruckbremse besitzt im Gegensatz zur Gegendampfbremse zusätzliche Bauteile. Die Gegendampfbremse Funktioniert wirklich ganz einfach, in dem man die Steuerung so anlegt das die Füllung negativ ist (also in Gegenrichtung). Bei der Gegendruckbremse betätigt man diese über ein eigenes Stellgestänge, bzw. ist so miteinander verbunden das bei laufende Maschine bei zurücknahme der Steuerung, bei eigentlich negativer Stellung die Gegendruckbremse aktiviert wird und kein Gegendampf abgegeben wird. Die Literatur solte eigentlich klar sein, Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966. 4. nachgeführte Auflage, Birkhäuser, Stuttgart 1967. S. 39ff (bei neueren Ausgabe einfach im Kapitel 3.(Technische Grundlagen und AUfbau der Dampflokomotiven) Abschnitt Dampfmaschinen lesen), so wie bei etlichen Lokomotiven (vorallem bei den Alten wird regelmässig darauf hingewissen, dass wegen den Flachschiebern keine Gegendampfbremse möglich war).Bobo11 23:39, 4. Aug. 2008 (CEST)
Sorry, aber nicht alles, was irgendwo steht, ist auch wahr. Versuch es einfach mal bei einer Flaschschieber Lok: Steuerung auf Rückwärts und den Regler auf. Sie wird bremsen und der Flachschieber wird halten weil in jedem Fall im Einströnkanal der höhere Druck herrscht als in dem über das Blasrohr mit der Aussenluft verbundenen Unterseite des Flachschiebers. Die einzige Möglichkeit den Flachschieber abzuheben, ist, das Ausströmrohr unter Druck zu setzen und das geht konstruktiv nicht, solange es an einem Ende (dem Blasrohrkopf)offen ist. Die Zusatzeinrichtungen bei der Gegendruckbremse sind nur zum regulieren der Bremsstärke (Regulierventil auf dem Einströmrohr zum dosierten Ablassen der Luft, damit der Regler nicht aufgedrückt wird; wenn das passiert, haben wir eine Gegendampfbremse) oder um das Ansaugen von Dreck zu verhindern (Schieber ins Freie am Blasrohr) oder um die Abfuhr der Bremswärme im Dauerbetrieb zu gewährleisten (Wassereinspritzung). Im Prinzip sind diese Zusatzeinrichtungen nicht nötig. Die Bremse würde auch ohne sie funktionieren, aber nicht betriebssicher sein. (nicht signierter Beitrag von 194.41.216.154 (Diskussion) 13:06, 7. Jun. 2010 (CEST))
Gegendampfbremse, Historischer Beweis
Unter diesem Link: http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=sbz-001:1875:2:3::104
findet man eine Beschreibung einer automatischen Notsignalpfeife. Darin ist genau erklärt, was der Lokführer bei einer Bremsung zu tun hat. Er wendet genau das Verfahren des Gegendampfgebens an. Zu Dieser Zeit existierte der Kolbenschieber noch nicht. Daher hatten praktisch alle Lokomotiven Flachschieber. Für mich ist das der Beweis, dass die Gegendampfbremse sehr wohl mit dem Flachschieber funktioniert. Der Bericht ist aus der "Eisenbahn" vom 19. Februar 1875 (nicht signierter Beitrag von 194.41.216.154 (Diskussion) 08:53, 9. Aug. 2011 (CEST))
- IP bitte obigen Abschnitt lesen. Einfach Flachschieber gehen nicht, mit spezielle z.B. die Trickkanal Flachschieber usw. kann es durchaus funktionieren (Nur das sind keine einfachen Flachschieber). Es muss aber eben eine Vorrichtung vorhanden sein die verhindert, dass es den Schieber vom der Führung abhebt. Das ist eben bei einem einfachen Flachschieber nicht der Fall, der ist nicht für Gegendrücke von der Zylinderseite ausgelegt, das muss er aber damit eine Gegendampfbremse zuverlässig funktioniert. --Bobo11 15:39, 9. Aug. 2011 (CEST)
Ich kann dir sagen, ich hab das Gegendapfgeben an einer Lok mit einfachem Flachschieber selber ausprobieren können und kann Dir sagen: Es geht! Zu dieser Zeit (1875) waen Trick Schieber nicht allgemein verbreitet, wie du in der Literatur nachlesen kannst! Warum versuchst dus nicht einmal an einer Dampflok? Oder lässt es Dir von einem Lokführer vordemonstrieren. (nicht signierter Beitrag von 194.41.216.154 (Diskussion) 13:26, 12. Aug. 2011 (CEST))
- Zwischen «es geht» und «es geht immer» gibt es einen Unterschied. Bei einem einfachen Flachschieber ist es einfach nicht gut, der kann dabei kaputt gehen. Nur weil es bei einer bestimmten Lokomotive geht, kann man daraus nicht ableiten das es immer und überall geht. Im Moserbuch steht bei einigen Maschinen ausdrücklich das es bei diesen wegen den Flachschiebern nicht erlaubt war, bei ihnen die Gegendampfbremse zu benutzen. Wie so sollte man dies nicht glauben, denn der war Lokomotivfüher auf diesen Maschinen. Nicht jeder Schieber ist für Gegedrücke geschaffen, bzw. zugelassen. --Bobo11 15:01, 12. Aug. 2011 (CEST)