Diskussion:Gelenkte Demokratie

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Weitere Arbeit

Meines Erachtens sollte vor allem zunächst die erste Phase des Konzeptes beschrieben werden: Bernays stützte sich als Neffe von Sigmund Freud einerseits auf die Psychoanalyse, indem er Emotionen und Mythen als Elemente, mit denen Bürger gesteuert werden können identifizierte. Ob er das schon in "Public Opinion" machte müsste recherchiert werden. Außerdem stützte er sich sehr stark auf Walter Lippmann. "Gelenkte Demokratie" spielte auch ein Rolle bei der Erzeugung der Kriegsbereitschaft in den USA, die amerikanische Bevölkerung war anfangs weder von einer Beteiligung am Ersten noch am Zweiten Weltkrieg überzeugt.

Im Wikipedia-Artikel gibt es auch einen Hinweis bezüglich des Einflusses auf Goebbels, was allerdings besser belegt werden müsste.

Es gibt auch eine Bemerkung von Göring, die auf die Nutzung von "Gelenkter Demokratie" und Kriegsbereitschaft in Demokratien hinweist.

Leider fehlt mir die Zeit für die Recherche, aber möglicherweise findet sich ein Interessierter.--Roger Dorman 08:27, 27. Jun. 2011 (CEST)

Das Propagandamodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman

Das Propagandamodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman beschreibt, daß aufgrund von Vereinheitlichungstendenzen in Medien westlicher Demokratien auch hier eine Entwicklung in Richtung (einer nicht primär von der Regierung, sondern primär von wirtschaftlichen Interessen) "gelenkte/r/(n) Demokratie" stattfinden kann (oder vielleicht sogar schon begonnen hat). Das Propagandamodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman versucht, systemisch bedingte Tendenzen in den Massenmedien als Folge von strukturell bedingten ökonomischen Einflüssen zu erklären. Das Propagandamodell wurde zuerst 1988 in Hermans und Chomskys Buch Manufacturing Consent: the Political Economy of the Mass Media dargestellt. Diese Theorie beschreibt, wie die Medien ein dezentralisiertes und nicht-verschwörerisches Propagandasystem bilden können, das fähig ist, einen Konsens der Oberschicht herzustellen und die Öffentlichkeit in diese Perspektiven der Oberschicht einzubinden – während gleichzeitig der Anschein des demokratischen Konsens gewahrt bleibt. Gemäß einem oft zitierten Spruch Chomskys ist „die Propaganda für die Demokratie wie der Knüppel für einen totalitären Staat.“ Das Propagandamodell versucht, politische Tendenzen in den Massenmedien nicht als Ergebnis von Verschwörungen, sondern als Produkt ökonomischer Zwänge zu erklären. Der Dokumentarfilm Die Konsensfabrik. Noam Chomsky und die Medien porträtierte 1992 Chomsky auf Grundlage von dessen Überlegungen zum Propagandamodell. --91.52.147.47 18:30, 29. Jul. 2012 (CEST)

Nicht nur Russland: Neutralität

In der russischen Wikipedia steht, dass man sich bei keiner Demokratie (auch z.B Deutschland) sicher sein kann ob sie gelenkt oder echt sei. Denn die reine Demokratie ist nur ein unerreichbares Ideal. Deswegen sollte man auch Abschnitte über andere Länder hinzufügen damit die Neutralität bestehen bleibt. (nicht signierter Beitrag von 94.217.242.89 (Diskussion) 22:00, 3. Mai 2014 (CEST))

Stimme ich zu. Spätestens seit dem Debakel um die Wahl/den Rücktritt des FDP-Ministerpräsidenten von Thüringen ist doch klar, dass man sich auch hier in Richtung Autokratie bewegt.--2003:C2:6F30:B00:793E:F611:47F4:62AF 13:42, 25. Feb. 2020 (CET)

Politikwissenschaft

Die Politikwissenschaftlerin Margareta Mommsen schrieb darüber 2009: Rußland unter Jelzin: defekte Demokratie - unter Putin gelenkte Demokratie Rußlands gelenkte Demokratie - Das Tandem Putin - Medwedjew. Die Süddeutsche Zeitung griff das 2011 auf: „Jelzin, klagten die Russen damals, habe einer "defekten Demokratie" als Staatschef vorgestanden. Als der Machtmensch Putin kam, versprachen seine Parteigänger den Russen fortan eine "gelenkte Demokratie" - und sie meinten das positiv.“ [1] --87.153.117.98 17:42, 6. Nov. 2014 (CET)

Beleglage Lippmann

Als Beleg für die Urheberschaft des Begriffes durch Lippmann wird dieser Beitrag aus dem Watchblog NachDenkSeiten angeführt - ob der nach WP:BLG für tagesaktuelle Sachverhalte genügt, sei dahingstellt, für die Auswertung fast hundert Jahre alter Standardwerke hingegen eher kaum, zumal der Autor sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, Lippmann im Original zu lesen, sondern vielmehr diesen nur nach Walter Otto Ötsch, Mythos Markt, Marktradikale Propaganda und ökonomische Theorie, Marburg 2009 aus zweiter Hand ohne Nennung der Originalfundstellen zitiert, wobei keine der mit Seitenzahlen belegten Aussagen sich auf die Begriffsurheberschaft Lippmanns bezieht. Macht man sich nun die Mühe, Lippmann The Phantom Public tatsächlich im Original auszuwerten und dort nach "guided" [2] oder "managed" [3] zu suchen, so findet man dort nur vier Treffer, und keiner davon steht adjektivisch vor "democracy". Gleiches gilt für Public Opinion (12xmanaged [4] 1xguided [5]). Der Ersteinsatz des Belegs in diesem Sinn erfolgte 2016 [6] durch Benutzer:Gabel1960, den ich herzlich bitte, hier Stellung zu nehmen und ggf. einen tauglicheren Beleg zu bringen. Bei Belegen aus der Zeit nach 2016 besteht übrigens die Gefahr, dass einfach von Wikipedia aufgrund der Quellenfiktion abgeschrieben wurde. Die Reaktion muss nicht gleich sein, da ich ohnehin nur sporadisch hier vorbei schaue. --Albanerkind (Diskussion) 13:21, 28. Okt. 2021 (CEST)

Ich habe mir jetzt die von Ötsch herausgegebene Neuauflage Lippmanns besorgt. Da taucht "gelenkt" im Zusammenhang mit "Demokratie" nicht auf. Die Behauptung, Lippmann habe den Begriff erfunden, ist also schlicht falsch. Gleiches gilt für Bernays. Ich habe daher den Absatz entfernt. --Albanerkind (Diskussion) 13:30, 1. Nov. 2021 (CET)