Diskussion:Genanntname
Wie bzw. warum wurde aber dann aus „Schmoll genannt Eisenwerth“ „Schmoll von Eisenwerth“? War das eine offizielle, gesetzlich abgesegnete Umwandlung oder inoffizieller Sprachgebrauch bzw. der Interpretationsfehler eines (österreichischen) Standesbeamten? --Ulf-31 12:43, 16. Jan. 2009 (CET)
Ansprache bei Genanntnamen
Wie spricht man Menschen an, die ein genannt im Namen haben? Sabine Müller genannt Bauer:
Sehr geehrte Frau Müller? Sehr geehrte Frau Bauer? Sehr geehrte Frau genannt Bauer? --Onelelix 17:34, 24. Okt. 2009 (CEST)
Wie wäre es einfach mit Frau Müller genannt Bauer, wie der Name ist.--Constantius 13:07, 11. Apr. 2011 (CEST)
- Eigentlich scheint mir das ganz einfach zu sein: Genannt Bauer heißt doch, dass man sie Frau Bauer nennt, obwohl sie streng genommen anders (= Müller) heißt. Frau M.g.B. würde sich selbst wahrscheinlich auch nur mit „Bauer“ vorstellen. Gruß, Ulf-31 17:25, 11. Apr. 2011 (CEST)
Nein, das ist falsch, was du schreibst. Der Name ist Müller genannt Bauer. Das ist der Name. Wenn jemand z.B. Albrecht mit Nachnamen heißt, kann man auch nicht sagen Herr Brecht oder Herr Al. So wie es im Personalausweis steht, so heißt man auch. In diesem Fall Frau Müller genannt Bauer--Constantius 10:59, 12. Apr. 2011 (CEST)
- Falsch und richtig ist in diesem Fall wohl relativ, Dir geht es doch wohl eher um standesamtlich korrekt. Dass die Stadtverwaltung einen Brief an Frau Sabine Müller genannt Bauer adressiert, weil sie so im amtlichen Melderegister steht, mag sein. Aber wie Freunde, Bekannte, Kollegen, Nachbarn usw. sie im Alltag anreden (ansprechen, nennen − s.o.), ist etwas anderes. Genau so, wie man jemanden nicht (nicht mal hochoffiziell oder in der WP) bei allen seinen zehn Vornamen nennt: Karl-Theodor zu Guttenberg. Interessanterweise benennt man die Angehörigen des Hauses Guttenberg in der WP auch völlig verschieden: Freiherr / von / zu / von und zu, vgl. Kategorie:Haus Guttenberg. Und Benutzer:Onelelix ging es doch meinem Verständnis nach genau darum. Gruß, Ulf-31 23:22, 12. Apr. 2011 (CEST)
@Ulf-31: Scheint nicht immer so zu sein, dass man aus dem „genannt“ ableiten kann, der Genanntname wäre der benutzte. Den bekannten Sprachwissenschaftler Theo Vennemann genannt Nierfeld z. B. nennt niemand „Nierfeld“. --Joachim Pense (d) 05:55, 13. Apr. 2011 (CEST)
Ich habe auch so einen Genanntnamen und mich spricht niemand mit dem Namen nach dem ,,genannt´´ an.--Constantius 15:40, 13. Apr. 2011 (CEST)
- Dann müsste man gen. Bauer also eigentlich als „wird in seltenen Ausnahmefällen auch mal zusätzlich Bauer genannt“ lesen? Interessant, denn ich persönlich kannte bisher nur Leute, deren Familie irgendwann aus dem Genanntnamen einen Doppelnamen gemacht hat (z.B. Frau Müller-Bauer, Herr Sunder-Plassmann). Ulf-31 17:31, 13. Apr. 2011 (CEST)
Doppelnamen sind aber etwas anderes als Genanntnamen. Es war eine zeitlang mal möglich bei Heirat einen Doppelnamen zu bilden. Also heiraten Herr Bauer und Frau Müller, konnte man den Namen Müller-Bauer annehmen, anstatt nur einen Namen anzunehmen. Gibt ja viele Beispiele dazu wie Leutheusser-Schnarrenberger. Aber man kann nicht einen Genanntnamen irgendwie in einen Doppelnamen umwandeln, das sind zwei verschiedene Dinge. Mann kann den Namen verkürzen. Also Müller genannt Bauer kann das ,,genannt Bauer´´ entfernen lassen. Dafür muss man aber bezahlen.--Constantius 21:57, 13. Apr. 2011 (CEST)
Möglicherweise nicht nur Besitz, sondern auch Wohnlage?
In München gibt es einen Mann mit akademischem Grad, Herr Dr. S. genannt Waldschmidt. (Ja, den gibt's wirklich.) Im Genanntnamen ist für mich der Fall klar: der Wald- Zusatz stammt höchstwahrscheinlich aus dem Mittelalter; zudem ist das von mir aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen abgekürzte S. sprachlich mit dem Genanntnamen verwandt. Der Zusatz muss also nicht unbedingt auf irgendeinen Besitz, sondern auf die Lage seines Hauses in der Stadt verwiesen haben: von den Leuten mit Namen S. derjenige, der am Wald(rand) wohnt. Somit wurde der Zusatz zur Unterscheidung beigefügt. Vergleich: Wieso heißen Menschen Waldmüller? Ist doch klar. Es gab vor ein paar Jahrhunderten ein halbes Dutzend oder mehr Mühlen in einer größeren Stadt. Und derjenige, der seine Mühle in Waldesnähe hatte, war eben der Waldmüller. Analog dazu dürfte auch der Münchner Volksschauspieler Hans Stadtmüller über unzählige Generationen zu seinem Namen gekommen sein. -andy 77.191.192.78 15:46, 21. Mär. 2013 (CET)
Genanntname bei / durch Nobilitierung?
Eduard Oskar Reitzenstein (1840–1911) war ab 1891 Präsident der kgl. preuß. Eisenbahndirektion Hannover und wurde 1895 Eigentümer des Schlosses Eickhof. (Da das Rittergut Eickhof eigentlich ein Fideikommiß gewesen sein soll, wären die genauen Umstände wohl noch genauer zu überprüfen.) 1900 wurde er in den erblichen (preuß.) Adelsstand erhoben, und zwar unter dem Namen Eduard Oskar von Eickhof genannt Reitzenstein. (Letzteres entnehme ich einer Fotokopie aus dem „Gotha“, anscheinend von 1921.) Sind irgendwem vergleichbare Fälle bekannt, in denen der alte bürgerliche(?) Name bei Nobilitierung mit „genannt“ angehängt wurde? (Die Vorbesitzer hießen übrigens nicht von Eickhof.) --88.72.80.78 17:24, 2. Mär. 2020 (CET)