Diskussion:Georg Baesecke

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»Dieser Versuch scheiterte jedoch‹,› und die spätere Forschung widerlegte seine Thesen« …

… und diese Behauptung wird belegt mit dem Verweis auf S. 35–36 (Bd. 1 oder 2?) eines »Braunschweigischen Biographischen Lexikons«? Welchen Rang, bitte sehr, genießt denn dieses Lexikönchen in der mediävistischen Germanistik? – Ein bißchen sehr dünne. Kurzer Griff ins Regal: Bergmann im LdM s.v. „Abrogans“ gibt Baeseckes Ansicht wieder, nichts weiter. Bei den Litteraturangaben nennt er neben Baesecke noch Bischoff und Splett.

Und nu? – Vielleicht schaut der Verfasser noch mal in sein Braunschweiger Lexikon. Vielleicht steht da ja, wer wo wie Baesecke widerlegt habe. Dann besorge er sich dessen Arbeit und gebe hier in aller Kürze die Eckpunkte der unterschiedlichen Auffassungen wieder. Oder besser noch, er leiste das, etwas ausführlicher, im Abrogans-Artikel der Wikipedia und verweise dann von hier dorthin. – Schönen Dank!

Und wenn ich schon dabei bin:

Wer um Himmels willen hat denn aus dem ursprünglichen, völlig korrekten „Kaiser Karls des Großen“ ein „des Kaisers Karl der Große“ gemacht? Georgius Baesecke si audiret in sepulcro rotaretur.

„Kaiser Karls“ und „des Kaisers Karl“ geht ja beides, nur eins tritt formal in den Genitiv, Titel oder Name. Aber die Beifügung muß in jedem Fall in Kasus, Numerus und Genus mit dem Beziehungswort kongruieren (auch wenn sie orthographisch – nicht grammatisch! – als Teil des Eigennamens aufgefaßt wird). Wenn ich aber „des Kaisers“ und „des Großen“ schreibe, dann muß auch der Karl dazwischen solidarisch mit in den Genitiv treten, also: „des Kaisers Karls des Großen“. Das wiederum klingt schräg und nach doppeltem Genitiv, als ob es um einen „Kaiser von Karl dem Großen“ gehe, was natürlich Quatsch ist. Deswegen vermeidet man diese Variante ganz und läßt entweder den Kaiser weg („Karls des Großen“ – versteht jeder, auch ohne Kaiser) oder wählt die ursprünglich hier stehende Variante: „Kaiser Karls des Großen“.