Diskussion:Georg Friedrich Dasbach

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Dasbach in gegnerischer Sicht

Gegner Dasbachs nannten ihn den "Hetzkaplan", liest man im Artikel. Zu den schärfsten Gegnern Dasbachs gehörte sicherlich die Kölnische Zeitung. Sie schrieb am Tag von Dasbachs Beerdigung, dem 15. Oktober 1907, in der Nr. 1072 auf der Titelseite: „Als Politiker und Parlamentarier gehörte Dasbach zu denen, die nichts lernen und nichts vergessen. Die rücksichtslose, rauhe, schroffe Kampfesweise, die ihm besonders in der Kulturkampfszeit eigen war, streifte er bis an sein Lebensende nicht ab, auch im Parlamente nicht. Er war der Typus des unversöhnlichen Ultramontanen, der überall staatliche Übergriffe und Kulturkampfgelüste wittert und bis zum letzten Atemzuge für die Alleinherrschaft des Klerikalismus kämpft. So war er allmählich ein Schreckenskind seiner Partei geworden, das im Abgeordnetenhaus und im Reichstage sich nicht darum kümmerte, ob die Führer der Partei kunstvolle Fäden gesponnen hatten, über die die anderen Parteien und die Regierung stolpern sollten. Sehr oft tappte er mit plumper Hand in das feingesponnene Netz. Die strenge Abschließung der Konfessionen, die gerade in der Diözese Trier blüht, hatte in Dasbach ihren eifrigsten Verfechter. Deshalb bekämpfte er auch die christlichen Gewerkschaften und förderte in den katholischen Arbeiterkreisen die einseitig konfessionellen katholischen Fachabteilungen. [...] Ein unbestreitbares Verdienst Dasbachs ist die Organisation der Landwirte, namentlich der kleinen, im Trierer Bezirk. [...] Trotz dieser umfassenden Tätigkeit als Besitzer und Leiter vieler Zeitungen, als Vorsitzender und Leiter so vieler landwirtschaftlicher Anstalten vernachlässigte er seine parlamentarischen Pflichten nicht; er war einer der fleißigsten Abgeordneten, besonders im Landtage. [...] Dieser unversöhnliche, kampfesfrohe Vertreter des Ultramontanismus besaß aber ein weiches Gemüt, im persönlichen Umgang auch mit den Gegnern war er von großer Liebenswürdigkeit und er betätigte stets eine opferfreudige Hilfsbereitschaft für Bedrängte, auch Andersgläubige und politisch Andersdenkende. Viele Schwankende hat er materiell wieder aufgerichtet und viele Beschäftigungslose [...] wieder auf ertragbringende Bahnen geleitet. Er hat über alles das nie selbst ein Wort gesprochen. So können diesem unversöhnlichen Ultramontanen an seinem Grabe auch seine schärfsten politischen Gegner die Anerkennung, dass er politisch ein Kämpfer aus Überzeugung und bürgerlich ein braver Mann gewesen, nicht versagen.“ Zu diskutieren wäre, ob man nicht Sätze dieses Nachrufs in den Artikel aufnehmen könnte. --Longinus Müller (Diskussion) 20:44, 15. Aug. 2022 (CEST)