Diskussion:Gerd Gaiser
"seine literarisch problematische Vergangenheit im Dritten Reich weitgehend ignoriert wurde." Das ist aber ein bißchen dünn. Bei einem solchen Vorwurf sollte man schon mehr Material liefern können. 80.138.223.218 23:25, 25. Mär. 2008 (CET)
Zweifelhafte Vergangenheit
Ich habe gerade das Buch "Die sterbende Jagd" gelesen, das ich voll und ganz empfehlen kann als wirkliches Antikriegsbuch. Worin besteh seine zweifelhafte literarische Vergangenheit? Ist es richtig, dass Reich-Ranitzky maßgeblich daran beteiligt war, dass Gaiser nicht mehr abgedruckt wurde, bzw es als Folge davon nicht zu Neuauflagen kam, weil Verlage diese mit Berufung auf Reich abgelehnt haben? (nicht signierter Beitrag von 91.50.247.220 (Diskussion) 12:41, 7. Sep. 2008)
- Auch ich habe "Die sterbende Jagd" gelesen (seit Jugendzeiten mindestens 5-7 mal) und den Roman naiverweise lange Zeit ebenfalls für ein Antikriegsbuch gehalten. Was er nicht ist. Die Augen geöffnet hat mir ein Aufsatz von Wolfgang Nehring ("Verheizte Flieger - Helden oder Opfer? Gerd Gaiser: Die sterbende Jagd (1953)", erschienen in "Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, Band 42 - 1997, Von Böll bis Buchheim: Deutsche Kriegsprosa nach 1945", hg. von Hans Wagener). Das Werk ist ideologisch fragwürdig, aber eben gleichzeitig auch sprachlich furios. Man sollte Gaiser schon wegen der ganz eigenartigen Sprach-Ästhetik lesen, aber parallel zur Kompensation des entstehenden "Bauchgefühls" auch kritische Würdigungen für den Kopf (wie den genannten Aufsatz) studieren... --zonebattler (Denkzettel) 08:07, 29. Apr. 2009 (CEST)
- Ideologisch fragwürdig sind die Stücke von Brecht ja wohl auch (?) Oder "Der Fragebogen" von Salomon. Man kann ja von Reich-Ranitzky nicht gut verlangen, daß er Fliegerromane nicht goutiert, oder die sehr bildungsbürgerliche "elitäre" Kritik Gaisers am Wirtschaftswunder (obwohl Adorno oder Koeppen ideologisch ja wohl genau dasselbe sagten), aber war es nicht der NS Mitläufer W. Jens, der mächtig stolz darauf war, Gaiser erledigt zu haben?
- Holthusen zitiert aus Die sterbende Jagd: "Gott hat ihn uns geschickt, dachte er, und er muß uns verderben. Ich verstehe das und verstehe es nicht. Aber ich kann nicht austreten und kann es nicht wenden. Nemo contra Deum nisi Deus ipse". Das spiegelt doch sicherlich die (natürlich problematische) Einstellung der großen Mehrheit der Wehrmachtsoffiziere wider.--Radh 10:20, 11. Jul. 2009 (CEST)
Er paßte Reich-Ranicki und den der Gruppe 47 nahestehenden Autoren und Journalisten nicht, die rücksichtslos ihre linksliberalen Kollegen wie Heinrich Böll durchgesetzt und alles andere weggebissen haben. Darunter leiden wir in den Folgen noch heute. --WvBayreuth (Diskussion) 11:54, 4. Aug. 2012 (CEST)
Götz Kubitschek behauptet, die Erbin der Rechte sperre sich seit den 1990ern gegen weitere Veröffentlichungen: https://sezession.de/41013/tod-eines-kritikers-der-reichs-ranicker-macht-platz Möglicherweise liegt darin der Grund, dass es keine weiteren Veröffentlichungen gab -- andererseits wäre Kubitschek mit seinem zum Rechtsextremismus tendierenden Verlag sicherlich nicht der passende Ort, Gaisers Werke wieder zu Ansehen kommen zu lassen. (nicht signierter Beitrag von 91.96.237.150 (Diskussion) 10:37, 25. Mai 2021 (CEST))
Beweise für den 1943er Gedichtband?
Im ZVAB jedenfalls z.Z. keine Spur von einem zweiten Gedichtband.--Radh 10:48, 11. Jul. 2009 (CEST) Reinhold Grimm nennt solche Gedichte in seinem "antifaschistischen" (d. h. mit gutem Gewissen Haß erfüllten) Angriff auf Gaiser auch nicht.--Radh 13:35, 28. Sep. 2009 (CEST)
- Laut Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 172, (Zitat): „1943 Gedichte: Gesang von Osten“, mit Bezug auf Hans Sarkowicz: Schriftsteller im Dienst der NS Diktatur, in: Hitlers Künstler, möglicherweise auch in: Hans Sarkowicz und Alf Mentzler: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biographisches Lexikon. Hamburg/Wien 2000. --Gudrun Meyer 14:52, 28. Sep. 2009 (CEST)
- Man muß wissen, (1) daß es Germanisten und Universitätsbibliotheken gibt und (2) wie Google funktioniert. Ich hoffe, das Folgende beendet das Blindekuhspiel. - - - Vögtlin, Bernhard Karl: Gerd Gaiser – ein Dichter in seiner Zeit: eine Studie zur Zivilisationskritik im 20. Jahrhundert, Marburg, 2004, S. 15: >> In Kürschners Deutscher Literatur-Kalender aus dem Jahre 1943 wird noch ein zweiter Gedichtband Gaisers angeführt: Gesang von Osten (1943), der aber nie veröffentlicht worden ist. Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, „daß das Archiv während des Krieges vollständig vernichtet wurde.“ (Brief der Buchverlage Ullstein / Langen-Müller: Lydia Eggs: Sekretariat Dr. Fleissner vom 28. März 1994). << Dr. Fleissner war der Inhaber der Verlage. (nicht signierter Beitrag von 84.159.251.197 (Diskussion | Beiträge) 00:56, 4. Feb. 2010 (CET))
- Na super.--Radh 02:49, 4. Feb. 2010 (CET)
"1941 erschien sein Gedichtband Reiter am Himmel, 1943 der Gesang von Osten." Die zweite Satzhälfte ist belegtermaßen falsch: 1943 erschien kein Gedichtband. S. Zitat Vögtlin 2004. /// "Er hatte in den 1950er Jahren großen Erfolg als Schriftsteller und genoss zunächst hohe Wertschätzung." Er war auch in den 1960er Jahren ein häufig gelesener Autor. Das Wort "zunächst" ist inkorrekt. Es vermittelt in dem Satzzusammenhang den Eindruck, daß sein Erfolg schon gegen Ende der 1950er Jahre nachgelassen hätte. Gerade damals erschienen seine beiden wichtigen Romane. Ich würde das Wort ersatzlos streichen. /// Daß in dem Abschnitt "Leben" zwei Gedichtsammlungen erwähnt werden, aber kein Roman ist nicht konsequent. Entweder alle Werke in den Abschnitt "Schriften" oder zumindest auch die beiden erfolgreichen Romane in den Abschnitt "Leben" (Schlußball, Die sterbende Jagd). /// Ich würde den Einzelnachweis "Ernst Klee …" durch Vögtlin 2004 ersetzen. Ein Germanist, der forscht und eine Monographie über Gaiser geschrieben hat, erscheint mir deutlicher kompetenter. (nicht signierter Beitrag von 84.159.220.86 (Diskussion | Beiträge) 11:45, 4. Feb. 2010 (CET))
- Wer hindert Sie daran (zu streichen; bzw. Vögtlin als Fußnote anzugeben: Einfach unter Wiki Syntax die beiden spitzen Klammern mit ref und /ref wählen). Aber Sie sind doch wohl Benutzer: 84.159. etc und haben gerade gestern die Existenz des 1943er Bandes germanistisch korrekt nachgewiesen? P. S.: Ich habe den Artikel leicht verändert; aber Klee gilt als Standardwerk. Außerdem haben Sie (falls Sie 84.159.220.86 sind) ihm doch gestern halbwegs recht gegeben? --Radh 12:16, 4. Feb. 2010 (CET)
Der gestern war auch ich und ich habe auch die Änderungen bemerkt. /// Der Gedichtband (Gesang von Osten, "der aber nie veröffentlicht worden ist" (Vögtlin; weder 1943 noch danach), kann auch nicht erschienen sein. Ein Buch o.ä. ist erschienen, wenn es von einem Verlag (bei Eigenverlag durch den Autor) zur Auslieferung freigegeben ist (inkl. Vorabdruck in der Presse). Das Erscheinen ist die Veröffentlichung. /// Klee habe ich nicht recht gegeben, weil ich ihn garnicht kenne. Nach dem, was bei Wikipedia steht, weiß ich auch nicht, woher eine intime Kenntnis über Gaiser kommen könnte. Bei Vögtlin bin ich mir aber sicher, daß sein Wissen fundiert ist. /// Punktuelle Änderungen in Artikeln mache ich prinzipiell nicht. Damit würde ich in das wie auch immer gedachte Konzept des Erstellers eingreifen. Er soll sehen, ob und wie er meine Anmerkungen integrieren will. Ein Kind kann nur einen Vater haben. (nicht signierter Beitrag von 84.159.220.86 (Diskussion | Beiträge) 14:09, 4. Feb. 2010 (CET))
- Ich bin ja ganz für Ihre Mitteilungen, aber auch nicht der Vater hier.--Radh 14:27, 4. Feb. 2010 (CET)
"Bedeutung", 2. Absatz: Reich-Ranicki
Ich empfehle Reich-Ranickis subjektive Meinung komplett herausnehmen. Diese, die neuerdings diffamierend wirkt, ist die Einzelmeinung eines der die Literatur, über die er spricht, kaum mehr kennt (2). Dennoch hat sie sich in zwei Jahren geändert (2008: "scheußlich", 2010: "nicht unbegabt"). Außerdem ist es immer eine persönliche Abrechnung mit der Germanistik, die Gaiser favorisierte statt des von Reich-Ranicki bis zum Überdruß bis heute immer wieder lancierten Koeppens (1). Neuerdings packt er sogar die "Er-war-Nationalsozialist"-Keule aus (3), um Gaiser vielleicht doch noch aus der deutschen Literaturgeschichte zu eliminieren.
Originalzitate: (1) 2.1.1989: "Sie dürfen nicht vergessen, daß es bedeutende Kritiker in diesem Land gab, die Gaiser zur Galionsfigur des deutschen Romans machen wollten. Ich wollte eine andere Galionsfigur machen: Wolfgang Koeppen. Leider ist es mir nicht gelungen." (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13493349.html). (2) 21.2.2008. "Ich jedenfalls werde nach 42 Jahren nicht noch einmal die meist ziemlich scheußlichen Bücher von Gaiser lesen - und das müsste ich, wollte ich heute noch einmal über ihn schreiben." (Quelle: http://www.faz.net/s/RubB31053DF7CD04EB1AC6255608393AC68/Doc~EDA20A4E544C54AB4A3DC3168CC88DC04~ATpl~Ecommon~Scontent.html). (3) 29.1.2010: "… dieser Gaiser war ein Nationalsozialist. Mittlerweile ist er vergessen, glücklicherweise. Wenn Sie über seine leider nicht ganz unbegabten Bücher informiert sein wollen, dann …" (Quelle: http://www.faz.net/s/RubB31053DF7CD04EB1AC6255608393AC68/Doc~E41C01AE143474800A199A51253F8E683~ATpl~Ecommon~Scontent.html). (nicht signierter Beitrag von 84.159.223.12 (Diskussion | Beiträge) 00:35, 30. Jan. 2010 (CET))
Straßenbenennung
In Oberriexingen, seinem Geburtsort, gibt es eine Gerd-Gaiser-Straße. Als Würdigung kann das vielleicht aufgenommen werden. --Pustekuchen2014 (Diskussion) 17:30, 19. Jan. 2014 (CET)
Defekter Weblink
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– GiftBot (Diskussion) 10:45, 3. Dez. 2015 (CET)