Diskussion:Gerhard Domagk

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Kategorie:Bayer (erl.)

wenn die rein soll muss auch im artikel dargestellt werden wieso ...Sicherlich Post 23:17, 27. Sep. 2007 (CEST)

Walter Groß (Pathologe) (erl.)

Guten Tag allerseits,

ich hätte da einen Hinweis, der nur eine Verlinkung betrifft.

Gerhard Domagk folgte m. E. 1925 nicht dem Politiker Walter Groß nach Münster, sondern dem Pathologen gleichen Namens, über den es bisher noch keinen Artikel gibt. Der Politiker war - jedenfalls 1925 - nicht Professor, sondern noch Student "in Göttingen, Tübingen und in München".

Beste Grüße, --JP1973 19:54, 6. Aug. 2010 (CEST)

Domagk 1940-1945

Die Disskussionsseite ist zwar schon länger nicht benutzt, doch ich hoffe, dass sie dennoch Beachtung findet. Je länger ich mich mit den Sulfonamiden und damit zwangsläufig mit Domagk befasse, um so mehr meine ich, eine Leerstelle zu erkennen. Einmal fällt mir auf, auch hier, dass die NS-Zeit unterbelichtet ist, obwohl die Entwicklung des Marfanil und seines ersten Tuberkulostaticums in diese Zeit fällt. Gerade diese beiden Medikamente waren ungeheuer kriegswichtig. Sie ohne die Kriegsumstände zu behandeln, ist zumindest unvollständig. Zum anderen begegnete ich auf der Suche nach einer Biografie nur dem Grundmannschen Buch, seltsam bei so einem bedeutenden Forscher. Nun gut, vielleicht sitzt Bayer auf der ganzen Überlieferung und wartet bis der Richtige kommt. Grundmann als Domagk-Nachfolger war sicherlich auch nicht der Falsche. Bei der Lektüre dieses Buches wird man zu sehr darauf eingestimmt, Domagk als aufrechten Deutschen wahrzunehmen, der letztlich immun gegen die Verlockungen der Nazis bleibt, sauber bleibt und die richtige Haltung schon immer in seinem Tagebuch festhält. Wie er gezwungen wird, den Nobelpreis abzulehnen, wird ausführlich geschildert. Ich hätte mir diese Ausführlichkeit genauso gewünscht, zu erfahren, wieso Domagk in Deutschland und im faschistischen Ausland zu diesen Ehrungen kommt und sie auch annehmen kann. Wieso muss ein Bild entworfen werden, das die menschliche Verführbarkeit nicht bei Domagk sehen will? Damit bleibt Domagk wasserdicht, so dass Grundmannn ohne Gefahr von der Ernennung zum Ehrenmitglied des Robert-Koch-Institutes durch den Reichsinnenminister sprechen kann, zu der ihm Regierungspräsident und OB gratulieren (Wilhelm Burandt und Heinz Gebauer, Nazis nehme ich an). Dies ist auch deshalb ungefährlich, weil der historische Zusammenhang ausgeblendet ist. Genauso wie erwähnt wird, dass Herbert Siegmund, wenn man so will, sein Vorgesetzter und überzeugter Nazi im pathol. Institut und Rektor der Uni Münster, Domagk zur Verleihung eines Ordens vorschlägt. Man wüßte gerne als Leser, warum es nicht dazu kam. Ich möchte dafür plädieren, diesen vergessenen Jahren mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Das tut seiner wissenschaftl. Leistung keinen Abbruch, im Gegenteil, es macht ihn menschlicher.--Detstum (Diskussion) 17:46, 3. Mai 2016 (CEST)

Hallo, Detstum das sind spannende Informationen, die du da darlegst. Zu Heinz Gebauer und Herbert Siegmund gibt es auch schon Artikel, Wilhelm Burandt findet sich hier. Wenn es zu dieser biografischen Zeitspanne keine geeignete Sekundärliteratur gibt, können wir in Wikipedia wohl derzeit nichts machen. Immerhin geben die von dir gelisteten Ehrungen einen Einblick in diese Zeit. Ein "Lückenhaft"-Baustein ist im Artikel.
Man könnte mal bei der Univ. Münster anfragen? Vielleicht wissen die noch geeignete Literatur; oder haben ein Referat, das sich mit der NS-Zeit der Uni/der Dozenten befasst.
Schöne Grüße, --Coyote III (Diskussion) 18:15, 19. Sep. 2016 (CEST)
interessant an der Stelle: hat die Von-Klebelsberg-Medaille was mit Ernst (von) Klebelsberg zu tun? --Coyote III (Diskussion) 18:26, 19. Sep. 2016 (CEST)
Diese Auszeichnung ist nach Kuno von Klebelsberg, ungar. Kulturminister, benannt [1]. --Detstum (Diskussion) 21:04, 1. Okt. 2016 (CEST)

Ehrungen

Ich habe die aufgeführten Ehrungen vervollständigt und zeitlich nach den mir vorliegenden Unterlagen korrigiert (dabei auch auf offensichtlicher Fehlerinnerung beruhenden Angabe von einer Weltausstellung "1938"). Interessiert haben mich die Ehrungen im "Dritten Reich", insbesondere die nach dem zwangsweise abgelehnten Nobelpreis, das heißt nach der Gestapohaft: Diese hatte anscheinend keine Auswirkung auf das Ansehen der Person und des Wissenschaftlers Domagk.

Hinzugezogene Literatur:

  • Grundmann: Gerhard Domagk - Der erste Sieger über die Infektionskrankheiten, Münster 2001.
  • Domagk: Erinnerungen (unpubliziert), o.D., S. 82-250, BAL 271-2. (Verfaßt Anfang der 1960er Jahre.)
  • Bayer AG [Hg.]: Gerhard Domagk (1895–1964). Lebenserinnerungen in Bildern und Texten, Köln 1995.
  • Von Domagk eigenhändig verfasster Lebenslauf anläßlich der Verleihung der Ehrensenatorwürde Univ. Greifswald, 1943.
  • Entnazifizierungsunterlagen Gerhard Domagk, LA NRW, Abteilung Rheinland.
  • Universitätspersonalakte Gerhard Domagk, Univ. Münster.
  • Münchener Med. Wochenschrift 1940, 848. --Detstum (Diskussion) 13:52, 13. Sep. 2016 (CEST)
  • E. Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt 2005, S. 116.--Detstum (Diskussion) 14:09, 13. Sep. 2016 (CEST)
Hallo, Detstum, danke dir für deine Ergänzungen. Für die folgenden Ehrungen würde ich eigentlich Einzelnachweise gut finden - weil sie in den Bereich der NS-Zeit in Deutschland fallen, und damit "sensibel" sind. Brandt war in jedem Fall eine Nazi-Größe. Gibt's zu dem Ritterkreuz/Kriegsverdienstkreuz einen sinnvollen Link?
  • 1944: Mitglied im Wiss. Beirat des Bevollmächtigten f. d. Gesundheitswesen Karl Brandt
  • 1944: Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz
(aus lokalem Interesse ;-) :
  • 30. Jan. 1945: Ehrendoktor Univ. Münster
- wobei Originaldokumente nicht WP:Belege entsprechen...
Viele Grüße, --Coyote III (Diskussion) 14:14, 13. Sep. 2016 (CEST)
Hallo Coyote III, ich habe mich bemüht, keine Originaldokumente zu benutzen. Bis auf seinen Lebenslauf von 1943 ist mir das gelungen. Viele Grüße --Detstum (Diskussion) 16:39, 13. Sep. 2016 (CEST)
Noch mal auf Dein lokales Interesse zurückkommend: Die Ordensverleihung wird von Rektor Herbert Siegmund Ende 43 angestoßen. Er schreibt an Göring (auch Präsident des RFRs) und bittet auch den Uni-Kurator, glichzeitig Gauamtsleiter, sich beim Gauleiter dafür einzusetzen, daß dieser sich auch in gleicher Weise für die Verleihung stark mache. In seinen unveröffentlichten Erinnerungen zitiert Domagk einen Brief vom Feb. 1944, in dem ihm Siegmund zur Nominierung für diese Auszeichnung gratuliert. Der Führer, so fährt Siegmund fort, behalte sich den Auslieferungstermin vor. Domagk selbst schreibt 1945 in einem Fragebogen bei seinen Entnazifizierungsunterlagen, daß ihm 1944 auf Antrag der Univ. MS für seine Verdienste ... das RK des KVKes und der Dr.h.c. rer.nat. verliehen worden sei. Die Feier hierzu fand am 30.1.45 statt. Es gibt hierzu einen lesenswerten Dankesbrief vom 31.1.45 vonm Domagk an seinen Freund Siegmund. Viele Grüße --Detstum (Diskussion) 18:03, 13. Sep. 2016 (CEST)
Hallo, Detstum, danke abermals für die Informationen. MMW war die Zeitschrift MMW-Fortschritte der Medizin? Weißt du, wie "Akad. Espagn. Dermatol. e. Sifil." ausgeschrieben lautet? Grüße, --Coyote III (Diskussion) 18:04, 19. Sep. 2016 (CEST)
MMW heißt "Münchener Medizin. Wochenschrift". Das andere ist wohl die "Academia Espagnola de Dermatologia y Sifilis", auf Deutsch: "Spanische Akademie der Dermatologie und Syphilis" oder so ähnlich. Viele Grüße --Detstum (Diskussion) 21:09, 19. Sep. 2016 (CEST)