Diskussion:Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule
Einzahl oder Mehrzahl?
Der Artikel behandelt fünf gleichlautende, nichtsdestotrotz verschiedene Gesetze (eines dieser Gesetz ist "nur" eine Verordnung). Wäre es deshalb nicht angebracht, als Lemma den Plural zu wählen und gleich im ersten Satz klarzustellen, dass es nicht nur um ein Gesetz geht? --Forevermore 18:05, 9. Mär. 2009 (CET)
- Ich finde das Lemma so schon in Ordnung, da es ja nur formal 5 Gesetze waren, wie aus dem Text hervorgeht, hatten sie alle den gleichen Wortlaut. Allerdings verstehe ich nicht, wieso Sachsen zweimal erwähnt wird. -- Rita2008 18:28, 9. Mär. 2009 (CET)
- Die Provinz Sachsen-Anhalt hatte zum Zeitpunkt der Gesetzesverkündigung noch den Namen Provinz Sachsen. Siehe hierzu Sachsen-Anhalt#Geschichte. Das ist verwirrend, sehe ich ein. Ggf. kann man noch als Klarstellung einbauen, dass es sich um Sachsen-Anhalt handelt.
- Was das Lemma betrifft. Ich habe das in der Literatur eigentlich nur im Singular gesehen. Spätestens mit der Gründung der DDR und der Abschaffung der Länder wurde es ja auch ein einzelnes Gesetz.Karsten11 20:54, 9. Mär. 2009 (CET)
Gehalt des Gesetzes, Richtigkeit
Es wird einseitig auf ideologischen Gesichtspunkten herumgeritten, die zudem im Jahre 1946 kaum als solche vorhanden waren. Die "demokratische Einheitsschule" wurde nicht nach sowjetischem Vorbild geschaffen, sondern war die Erfindung von sozialdemokratisch und sozialistisch (nicht stalinistisch!) geprägten Reformpädagogen, die den Nationalsozialismus in Deutschland überlebt hatten und nun ihre Chance sahen für den Aufbau der lange geforderten Weimarer Einheitsschule in traditioneller deutscher Prägung sahen. Die Erstellung und Beratung der Lehrpläne lief trotz Federführung des späteren MfV offen und demokratisch ab. Ausführungen, wie stark das Gesetz die Bildungspolitik der DDR bis 1989 prägen würde, fehlen völlig. Die Art und Weise des gestalterischen Prozesses der Lehrpläne, die eingeräumten Freiheiten für die Schüler, die große Rolle der Stundentafel, die etablierten Grundsätze der Bildungspolitik und der andersartige Ansatz der Lenkung der Schule im Vergleich zum mehrgliedrigen Schulsystem gehen völlig unter. Richtiggehend falsch ist der Verweis auf "Mittelschulen", die es nämlich nicht gab - erst in den 50ern, und nur als Übergangsstadium. Des weiteren ist der Begriff der "Gleichschaltung" ziemlich unglücklich gewählt. Gleichschaltung ist im deutschen Sprachgebrauch untrennbar konnotiert mit dem Nationalsozialismus. Die zentralistische Lenkung des Schulsystems unter der SED dagegen ist keine Gleichschaltung gewesen, auch wenn das gut klingt und von gewissen Leserclientelen gern gelesen wird. Doch noch in den 80ern war der Durchgriff der SED-Linie von oben nach unten nicht umfassend, einfach weil das Ausmaß des Schulsystems das Ministium für Volksbildung überforderte. Der Artikel muß nachgebessert werden. --elceng_th 21:52, 9. Mär. 2009 (CET)
- Dass die Einheitsschule sowohl dem sowjetischen Vorbild, als auch den Vorstellungen der Arbeiterparteien und der Reformpädagogik entsprach, ist ja dargestellt. Die Tatsache der Übereinstimmung mit dem sowjetischen Original wegzulassen, ist sicher nicht sinnvoll. Wir reden hier vom Deutschland 1946. In der französischen Zone versucht man das französische Modell der Schulbildung zu implementieren, in der amerikanischen das der USA und in der Sowjetzone eben das der SU. Ist eben so.
- Wahnsinn. Das ist eben so. Tolle Begründung für einen enzyklöpädischen Artikel. Immer wieder das gleiche: Die Simplifikation auf das Nachahmen des Großen Bruders springt deutlich zu kurz, besonders in der Zeit unter Ulbricht, der ständig und überall seinen eigenen Sozialismus auf deutschem Boden aufziehen wollte und deswegen mehrfach "zurückgepfiffen" wurde, sogar Anfang der 50er von Stalin höchstpersönlich.Zudem ändert der Verweis auf die Sowjetschule nichts daran, daß die Sowjetschule, auch wenn es Ähnlichkeiten gab, anders funktioniert hat als die ostdeutsche Grundschule.
- Das die Erstellung und Beratung der Lehrpläne lief trotz Federführung des späteren MfV offen und demokratisch ablief, ist plumpe Propaganda. Die Pläne wurden zentral im Zusammenspiel von SMAD und SED vorgegeben. Die Versuche der demokratischen Parteien, hier ein wenig Pluralität zu schaffen, scheiterten an den Machtverhältnissen.
- Das ist für das Gesetz über die Demokratisierung der deutschen Schule definitiv falsch. Ich empfehle gründliche Quellenlektüre hierfür, beispielsweise die Originaldokumente des späteren MfV, die gute Einsichten in den Schriftverkehr "hinter verschlossenen Türen" geben und zeigen, daß die Beratungen demokratisch stattgefunden haben. Das spätere MfV wäre des weiteren überhaupt nicht zum Alleingang in der Lage gewesen; der Apparat im damaligen Zustand hätte das gar nicht leisten können. Daß binnen weniger Monate für alle Fächer neue Lehrpläne erstellt werden konnten, ist Verdienst der Lehrern, Ingenieure, Literaten, Direktoren, Erzieherinnen, Pädagogikexperten und eben auch des späteren MfV. Das wäre anders - von September 1945 bis Frühjahr 1946 - nicht zu schaffen gewesen.
- Gleichschaltung ist im deutschen Sprachgebrauch nicht untrennbar mit dem Nationalsozialismus konnotiert. Im Gegenteil. Aufgrund der Gleichartigkeit der Sachverhalte wird der Begriff vielfach auch für die Gleichschaltung der Institutionen ab 1945 durch die kommunistischen Machthaber verwendet. Diese Diskussion findet sich auch auf der Disk von Gleichschaltung.
- Aber selbstverständlich. Wenn jemand Gleichschaltung fallen läßt, dann denken unter Garantie 90% der gebildeten Bürger sofort an den Nationalsozialismus. Problematisch ist das Wort außerdem in dem Sinne, als daß die alte Leier zwischen den Zeilen mitschwingt, die DDR sei ja nur ein "Nationalsozialismus in rot" gewesen. Solchen zum Himmel schreienden Schwachsinn hört man ja desöfteren, vor allem in den alten Ländern unseres Landes, die ja erfahrungsgemäß das Unfehlbarkeitsdogma zum Thema Stalinismus (sog. "Sozialismus") gepachtet zu haben glauben. Wikipedia ist Enzyklopädie, und das heißt sachbezogen neutraler Ausdruck. Und in diesem Sinne ist Gleichschaltung alles andere als gerechtfertigt. Es ist eben keine "Gleichartigkeit der Sachverhalte" gegeben.
- Was der Verweis auf die 80er soll, ist mir nicht klar. 1949 waren die Hälfte der Lehrer und nahezu alle Führungskräfte im Schulwesen SED-Mitglieder. Kein Bereich war s gründlich gleichgeschaltet, wie der Schulsektor.Karsten11 22:10, 9. Mär. 2009 (CET)
- Das habe ich schon gemerkt, daß das nicht klar wurde; ich brachte damit zum Ausdruck, daß es keine Gleichschaltung war, da noch in den 80er Jahren - ganz anders als im Nationalsozialismus - das Ministerium für Volksbildung keinen totalen Durchgriff von der ministeriellen Ebene in die einzelne Schule erreichen konnte. Es gab ausgedehnte Kontrollmechanismen, Mechanismen zur Lehrplanüberwachung und straff zentralistische Steuerungs- und Lenkungsmechanismen. Verglichen mit der nationalsozialistischen Gleichschaltung, der echten Gleichschaltung, war das aber Amateurliga und lange nicht 100%ig perfekt. Vielmehr war das MfV unter M. Honecker an seine Verwaltungsgrenzen geraten und es konnte nichtmal die Kontrolle über alle existenten Schulformen aufrechterhalten. Die Spezialklassen fielen dem MfHF zu, die Spezialschulen fielen aus dem herkömmlichen Prozedere heraus, einige konfessionelle Einrichtungen entzogen sich, die Berufsausbildung mit Abitur unterstand den Betrieben vor Ort usw. usf.. Gleichschaltung sieht ganz anders aus. Deswegen ist ein Terminus technicus wie "zentralistische Führung" oder irgendwas Gleichwertiges dem stark NS-belasteten "Gleichschaltung" unbedingt vorzuziehen. Aus der SED-Mitgliedschaft Gleichschaltung abzuleiten, ist dann gleich die nächste Gurke. Als ob alle SED-Mitglieder, von denen viele damals vom Nationalsozialismus geprägte, glühende, idealistische SPDler oder KPDler gewesen sind, kurzgeschlossene Agitprop-Mitläufer gewesen wären. Das gab es unter den Neulehrern sicher, das war aber nicht die Regel. In der Oberschule schon gar nicht, da dort die alte Lehrerschaft nicht ganz so leicht auszutauschen war. Und speziell Sachsen und Thüringen, die zwar in jeder Phase der DDR-Bildungspolitik über den besten Ausbau des Schulsystems verfügten, zeigten sich gegenüber Ostberlin gerne widerspenstig; die lauteste Kritik an Maßnahmen kam traditionell von dort und sogar Personen aus der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften schirmten bisweilen vor Ostberlin ab.In Zukunft also bitte ein bißchen mehr Differenzierung (und Quellenrecherche). Wenn ich wieder mehr Zeit habe, werde ich den Artikel bearbeiten, so daß er sich nahtlos an die anderen, qualitativ guten DDR-Artikel anschmiegt.--elceng_th 00:45, 10. Mär. 2009 (CET)
- Zunächst einmal einen formalen Hinweis: Das Kopieren von längeren Textpassagen aus einem Artikel in einen anderen per C&P ist ohne Angabe der Autoren eine URV.
- Die Passage habe ich geschrieben, und ich habe sie aus dem Artikel Bildungssystem der DDR hierher geschoben. --elceng_th 15:32, 10. Mär. 2009 (CET)
- Ich denke, das ist der falsche Platz, über den Umfang der Kontrolle der SED über das Bildungssystem zu diskutieren. Unstrittig sollte sein, dass diese Kontrolle umfassend war. Und dass sie sicher <100 % war. Aber der Begriff der Gleichschaltung ist nun einmal derjenige, der in Wissenschaft und Öffentlichkeit für diesen Prozess der Übernahme der Kontrolle verwendet wird. Die Wikipedia erfindet keine neuen Begriffe sondern verwendet die üblichen Begrifflichkeiten (siehe WP:TF.Karsten11 09:55, 10. Mär. 2009 (CET)
- Dann lies Dir aber bitte den Artikel Gleichschaltung mal gründlich durch. Dort steht: "Die Verwendung des Begriffs ist jedoch nicht einheitlich. So kennt ein Nachschlagewerk der Geschichtswissenschaft den Begriff ausschließlich aus der Zeit des Nationalsozialismus".-- Rita2008 11:59, 10. Mär. 2009 (CET)
- Schau auch hierzu einmal auf die Artikeldisk bei Gleichschaltung. Natürlich gibt es kein Gesetz, dass jeder in jeder Publikation den Begriff verwendet. Aber wie in der Artikeldisk vielfach belegt, ist es eine normale und übliche Begriffsverwendung.Karsten11 12:12, 10. Mär. 2009 (CET)
- Ich lese im Artikel Gleichschaltung eher, daß der Begriff - wie ich ausführte - stark an den Nationalsozialismus gebunden ist. Mehr als drei Viertel des Artikels beschäftigen sich mit dme Nationalsozialismus. Belege für die wissenschaftliche Anwendung auf die Umformung in der Sowjetischen Besatzungszone fehlen. Übrigens begegnet mir das Wort in dem Zusammenhang ausschließlich im alltäglichen Sprachgebrauch von Mitbürgern oder in Werken von Autoren, die aus dem früheren Westdeutschland kommen, bisweilen nie einen Fuß nach Ostdeutschland gesetzt haben. Und bekanntlich unterscheiden sich Publikationen zum Thema DDR grundsätzlich dahingehend, daß in den alten Ländern die politische Ideologie und Indoktrination extrem in den Vordergrund gerückt werden muß, um akzeptiert zu werden. Das gilt insbesondere für Werke mit Hintergrund aus den rechtskonservativ-bürgerlichen Parteien des Bundestags (CDU, CSU, FDP). Da der Artikel selber einräumt, daß der Sprachgebrauch nicht einheitlich ist, wäre eine Umformulierung der Gleichschaltungspassage wünschenswert. Die Artikeldiskussion stützt dies, denn dort wird das Wort "Gleichschaltung" für Vorgänge in der Sowjetischen Besatzungszone eher abgelehnt. --elceng_th 15:32, 10. Mär. 2009 (CET)
- Ich halte es nicht für zielführend, die dortige Diskussion erneut zu wiederholen. "Belege für die wissenschaftliche Anwendung auf die Umformung in der Sowjetischen Besatzungszone fehlen." ist schlicht falsch. Es stehen zig Beispiele drinnen. Aber wenns der Wahheitsfindung dient nur die allerersten Google-Fundstellen [1], Gert Geißlers „Geschichte des Schulwesens in der SBZ und DDR von 1945 bis 1962], [2], [3], [4]. Wissenschaft und amtliche Stellen bunt gemischt.Karsten11 16:00, 10. Mär. 2009 (CET)
- Natürlich ist das nicht falsch, denn es gibt viele Gegenstimmen und irgendein Buch eliminiert die Kontroverse nicht oder wischt die vorgebrachten Mängel der Wortverwendung vom Tisch. Gleichschaltung ist und bleibt unangemessen, erstens weil die Umgestaltung nach 1945 nicht sachgerecht beschrieben wird, zweitens weil der Begriff, wie schon erwähnt, herausragend an den Nationalsozialismus gebunden ist und in Abhandlungen über den Stalinismus deplaziert ist. --elceng_th 20:35, 10. Mär. 2009 (CET)
- Wiederholungen bringen die Diskussion sicher nicht weiter. Aber wenn Du einen anderen Begriff hast, kann man ja prüfen, ob dieser für den Sachverhalt genauso oft und üblich verwendet wird.Karsten11 10:08, 11. Mär. 2009 (CET)
- Natürlich ist das nicht falsch, denn es gibt viele Gegenstimmen und irgendein Buch eliminiert die Kontroverse nicht oder wischt die vorgebrachten Mängel der Wortverwendung vom Tisch. Gleichschaltung ist und bleibt unangemessen, erstens weil die Umgestaltung nach 1945 nicht sachgerecht beschrieben wird, zweitens weil der Begriff, wie schon erwähnt, herausragend an den Nationalsozialismus gebunden ist und in Abhandlungen über den Stalinismus deplaziert ist. --elceng_th 20:35, 10. Mär. 2009 (CET)
- Ich halte es nicht für zielführend, die dortige Diskussion erneut zu wiederholen. "Belege für die wissenschaftliche Anwendung auf die Umformung in der Sowjetischen Besatzungszone fehlen." ist schlicht falsch. Es stehen zig Beispiele drinnen. Aber wenns der Wahheitsfindung dient nur die allerersten Google-Fundstellen [1], Gert Geißlers „Geschichte des Schulwesens in der SBZ und DDR von 1945 bis 1962], [2], [3], [4]. Wissenschaft und amtliche Stellen bunt gemischt.Karsten11 16:00, 10. Mär. 2009 (CET)
- Ich lese im Artikel Gleichschaltung eher, daß der Begriff - wie ich ausführte - stark an den Nationalsozialismus gebunden ist. Mehr als drei Viertel des Artikels beschäftigen sich mit dme Nationalsozialismus. Belege für die wissenschaftliche Anwendung auf die Umformung in der Sowjetischen Besatzungszone fehlen. Übrigens begegnet mir das Wort in dem Zusammenhang ausschließlich im alltäglichen Sprachgebrauch von Mitbürgern oder in Werken von Autoren, die aus dem früheren Westdeutschland kommen, bisweilen nie einen Fuß nach Ostdeutschland gesetzt haben. Und bekanntlich unterscheiden sich Publikationen zum Thema DDR grundsätzlich dahingehend, daß in den alten Ländern die politische Ideologie und Indoktrination extrem in den Vordergrund gerückt werden muß, um akzeptiert zu werden. Das gilt insbesondere für Werke mit Hintergrund aus den rechtskonservativ-bürgerlichen Parteien des Bundestags (CDU, CSU, FDP). Da der Artikel selber einräumt, daß der Sprachgebrauch nicht einheitlich ist, wäre eine Umformulierung der Gleichschaltungspassage wünschenswert. Die Artikeldiskussion stützt dies, denn dort wird das Wort "Gleichschaltung" für Vorgänge in der Sowjetischen Besatzungszone eher abgelehnt. --elceng_th 15:32, 10. Mär. 2009 (CET)
- Schau auch hierzu einmal auf die Artikeldisk bei Gleichschaltung. Natürlich gibt es kein Gesetz, dass jeder in jeder Publikation den Begriff verwendet. Aber wie in der Artikeldisk vielfach belegt, ist es eine normale und übliche Begriffsverwendung.Karsten11 12:12, 10. Mär. 2009 (CET)
- Dann lies Dir aber bitte den Artikel Gleichschaltung mal gründlich durch. Dort steht: "Die Verwendung des Begriffs ist jedoch nicht einheitlich. So kennt ein Nachschlagewerk der Geschichtswissenschaft den Begriff ausschließlich aus der Zeit des Nationalsozialismus".-- Rita2008 11:59, 10. Mär. 2009 (CET)
- Zunächst einmal einen formalen Hinweis: Das Kopieren von längeren Textpassagen aus einem Artikel in einen anderen per C&P ist ohne Angabe der Autoren eine URV.
- Das habe ich schon gemerkt, daß das nicht klar wurde; ich brachte damit zum Ausdruck, daß es keine Gleichschaltung war, da noch in den 80er Jahren - ganz anders als im Nationalsozialismus - das Ministerium für Volksbildung keinen totalen Durchgriff von der ministeriellen Ebene in die einzelne Schule erreichen konnte. Es gab ausgedehnte Kontrollmechanismen, Mechanismen zur Lehrplanüberwachung und straff zentralistische Steuerungs- und Lenkungsmechanismen. Verglichen mit der nationalsozialistischen Gleichschaltung, der echten Gleichschaltung, war das aber Amateurliga und lange nicht 100%ig perfekt. Vielmehr war das MfV unter M. Honecker an seine Verwaltungsgrenzen geraten und es konnte nichtmal die Kontrolle über alle existenten Schulformen aufrechterhalten. Die Spezialklassen fielen dem MfHF zu, die Spezialschulen fielen aus dem herkömmlichen Prozedere heraus, einige konfessionelle Einrichtungen entzogen sich, die Berufsausbildung mit Abitur unterstand den Betrieben vor Ort usw. usf.. Gleichschaltung sieht ganz anders aus. Deswegen ist ein Terminus technicus wie "zentralistische Führung" oder irgendwas Gleichwertiges dem stark NS-belasteten "Gleichschaltung" unbedingt vorzuziehen. Aus der SED-Mitgliedschaft Gleichschaltung abzuleiten, ist dann gleich die nächste Gurke. Als ob alle SED-Mitglieder, von denen viele damals vom Nationalsozialismus geprägte, glühende, idealistische SPDler oder KPDler gewesen sind, kurzgeschlossene Agitprop-Mitläufer gewesen wären. Das gab es unter den Neulehrern sicher, das war aber nicht die Regel. In der Oberschule schon gar nicht, da dort die alte Lehrerschaft nicht ganz so leicht auszutauschen war. Und speziell Sachsen und Thüringen, die zwar in jeder Phase der DDR-Bildungspolitik über den besten Ausbau des Schulsystems verfügten, zeigten sich gegenüber Ostberlin gerne widerspenstig; die lauteste Kritik an Maßnahmen kam traditionell von dort und sogar Personen aus der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften schirmten bisweilen vor Ostberlin ab.In Zukunft also bitte ein bißchen mehr Differenzierung (und Quellenrecherche). Wenn ich wieder mehr Zeit habe, werde ich den Artikel bearbeiten, so daß er sich nahtlos an die anderen, qualitativ guten DDR-Artikel anschmiegt.--elceng_th 00:45, 10. Mär. 2009 (CET)
Die Löschung der Passage zur Vorschulerziehung möchte ich gerne begründet haben, denn das hatte ich absichtlich eingefügt, um die geneigten Leser auf die diametrale Sachlage zwischen West und Ost hinzuweisen. Schließlich diskutieren wir in Deutschland seit nun mehr fast zehn Jahren (!) über die Kindergärten; nach PISA 2000/01 kochte das ganze so richtig hoch und ist seitdem ununterbrochen in der Berichterstattung. Warum hat der Hinweis also nichts mit dem Gesetz zu tun, wenn das Gesetz die entsprechenden Strukturen für die kommenden 45 Jahre bestimmt hat?? Ich denke, der Leser würde gerne wissen, was an dem Gesetz nun so anders gewesen sein soll als an der Schulgestaltung der Trizone, oder? --elceng_th 15:32, 10. Mär. 2009 (CET)
- Meine Begründung war "Der Abschnitt hat mit dem Gesetz eigentlich nichts mehr zu tun". In diesem Abschnitt wurden Auswirkungen im Jahre 1990 geschildert. Dies scheinen mir Auswirkungen des Bildungssystems der DDR und nicht dieses Gesetzes (das ja 1959 außer Kraft gesetzt wurde) zu sein und gehört daher an anderer Stelle (Bildungssystem der DDR) diskutiert.
- Zustimmung für den letzten Hauptsatz, der Rest ist offensichtlich wirr: Das Schulgesetz von 1946 *ist* das DDR-Bildungssystem und hat praktisch alle wesentlichen Elemente der späteren Bildungspolitik vorherbestimmt. Du wirst doch hoffentlich nicht so naiv sein, zu glauben, daß die Wirkung eines Gesetztes schlagartig endet, bloß weil es außer Kraft gesetzt wurde, und dann von einem Nachfolgegesetz beerbt worden ist, das nichts anderes tat als Kontinuität zu sichern. --elceng_th 20:35, 10. Mär. 2009 (CET)
- Abgesehen davon bestand der Abschnitt aus lauter unbelegten Wertungen, die dem Prinzip der Neutralität nicht entsprachen ("elterliche Erziehung ergänzende und fortführende", "größten Systemdifferenzen", "Ecksäulen für die hohe Leistungsfähigkeit der ostdeutschen Einheitsschule").Karsten11 16:00, 10. Mär. 2009 (CET)
- Das waren keine unbelegten Wertungen sondern Fakten. Ich empfehle erneut Quellenrecherche. Der Erziehungsauftrag der DDR lag bei den Eltern, vgl. Gesetzestexte oder einfach mit Zeitzeugen reden. Der Staat hatte aber sehr wohl die Erziehung fortzuführen. Die Systemdifferenz 1990 ist allgemein bekannt (Ost: Kinderkrippendichte 80%, Kindergartendichte 99%) und kann nicht bestritten werden. Die brachiale Reduktion dieses Systems war genauso Realität. Auch daß frühkindliche Förderung zur Intelligenzausprägung und -ausschöpfung hochgradig wichtig ist, ist seit Jahren unstrittig. Des weiteren kann das DDR-System heute als die leistungsstärkste realisierte Schulstruktur überhaupt gelten (Vgl. IQ-Auswertungen der Schülerschaft 80er Jahre) und konnte mehrfach das gegliederte Schulsystem in den Bereichen Muttersprache, Mathematik, Technik und sämtlichen Naturwissenschaften übertreffen (Max-Planck-Institut 1992, TIMSS 1993/94). Das ist schließlich eine Enzyklopädie hier und kein ideologischer Spielplatz. Die Grabenkämpfe sollten sich mit dem Ende des Kalten Krieges erledigt haben. --elceng_th 20:35, 10. Mär. 2009 (CET)
- Wenn die Wertungen sauber belegt sind, spricht nichts dagegen, diese in Bildungssystem der DDR einzustellen (wo sie hingehören). Im Sinne der Neutralität sind natürlich nicht nur die positiven Aspekte des Bildungssystems darzustellen sondern auch die negativen. Wenn sauber belegt ist, dass diese auf das Gesetz hier zurückgehen, so kann das natürlich auch hier dargestellt werden. Besser dürfte aber zur Redundanzvermeidung ein Verweis auf die Darstellung im Hauptartikel sein.Karsten11 10:08, 11. Mär. 2009 (CET)
- Das waren keine unbelegten Wertungen sondern Fakten. Ich empfehle erneut Quellenrecherche. Der Erziehungsauftrag der DDR lag bei den Eltern, vgl. Gesetzestexte oder einfach mit Zeitzeugen reden. Der Staat hatte aber sehr wohl die Erziehung fortzuführen. Die Systemdifferenz 1990 ist allgemein bekannt (Ost: Kinderkrippendichte 80%, Kindergartendichte 99%) und kann nicht bestritten werden. Die brachiale Reduktion dieses Systems war genauso Realität. Auch daß frühkindliche Förderung zur Intelligenzausprägung und -ausschöpfung hochgradig wichtig ist, ist seit Jahren unstrittig. Des weiteren kann das DDR-System heute als die leistungsstärkste realisierte Schulstruktur überhaupt gelten (Vgl. IQ-Auswertungen der Schülerschaft 80er Jahre) und konnte mehrfach das gegliederte Schulsystem in den Bereichen Muttersprache, Mathematik, Technik und sämtlichen Naturwissenschaften übertreffen (Max-Planck-Institut 1992, TIMSS 1993/94). Das ist schließlich eine Enzyklopädie hier und kein ideologischer Spielplatz. Die Grabenkämpfe sollten sich mit dem Ende des Kalten Krieges erledigt haben. --elceng_th 20:35, 10. Mär. 2009 (CET)