Diskussion:Ginsburg

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Korrekturen und mögliche Verbesserungen anlässlich der Auszeichnungskandidatur

Vorab: Ich habe folgende Publikationen eingesehen:

  • Alexander Wollschläger: Die Ginsburg in Hilchenbach-Grund. Westfälischer Heimatbund, Münster 1984 (Westfälische Kunststätten. Band 32).
  • Jens Friedhoff: Theiss Burgenführer Sauerland und Siegerland. 70 Burgen und Schlösser. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1706-8, S. 72-73.

Der Friedhoff-Beitrag kann auch in der EBIDAT abgerufen werden: http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1817 Er ist zwar nicht wortgleich aber deckt sich mit der Theiss-Publikation in allen wesentlichen inhaltlichen Punkten.

Nachfolgend die Liste der Widersprüche vom derzeitigen Artikel zu der von mir eingesehenen Literatur (in Klammern die Belegstelle(n)):

  1. Beginn der Grabungen nicht 1960, sondern 1961 (Wollschläger, S. 61; ahlering.de) erledigtErledigt
  2. Der Turm wurde nicht auf Fundamenten neu errichtet, sondern der noch vorhandene 3m hohe Burgstumpf wurde wieder aufgemauert. (Friedhoff, S. 73) erledigtErledigt
  3. Die Legende im derzeitigen Übersichtsplan benutzt nicht die heute üblichen Bezeichnungen für die Bauten (z. B. wird heute nicht mehr von dem "Palas" gesprochen, sondern vom "Burghaus" bzw. einem "turmartigen Gebäude" (Wollschläger, S. 10+17; Friedhoff, S. 73) und der Bergfried wird heute als "Hauptturm" bezeichnet, weil nicht erwiesen ist, dass es sich tatsächlich um einen Bergfried gehandelt hat (Friedhoff, S. 73)). erledigtErledigt
  4. Die Erstnennung 1255 ist (wohl) nicht 100%ig gesichert. Friedhoff lässt durch seine Formulierungen ein Hintertürchen offen ("Mit ziemlicher Sicherheit …" Friedhoff, S. 72; "… vermeintlich ersten urkundlichen Nennung … EBIDAT) erledigtErledigt
  5. Friedhoff gibt die Gründungszeit der Anlage nicht mehr wie die älteren Publikationen mit 1234-1250 an, sondern mit 1220-1240 an. (Friedhoff, S. 72) erledigtErledigt
  6. Die Urkunde von 1345 nennt nicht nur eine Zugbrücke, sondern mehrere "(Zug-)Brücken"; außerdem auch einen Graben und eine Umfassungsmauer. (Wollschläger, S. 10) erledigtErledigt
  7. Die Regierung Nassau-Siegens protestierte 1683 nicht gegen eine Erweiterung, sondern eine Instandsetzung der Burg. (Wollschläger, S. 16; Friedhoff, S. 73) erledigtErledigt
  8. Keine der mir vorliegenden Publikationen erwähnt Niederlegungs- bzw. Einebnungsarbeiten in den 1870ern, alle sprechen ausschließlich von den 1880ern (Wollschläger, S. 16; Friedhoff, S. 73) erledigtErledigt
  9. Friedhoff schreibt nicht von Brunnen, sondern von Zisternen. (Friedhoff, S. 73) erledigtErledigt
  10. Beide Publikationen geben eine andere Höhe des Bergfrieds an. Wollschläger spricht von einem "Aufbau eines Aussichtsturmes auf dem Bergfriedstumpf auf 11m Höhe" (S. 18), Friedhoff vermerkt explizit, dass der 3 m hoch erhaltenen Turm um 11 m erhöht wurde. Beide Formulierungen (ganz gleich, wie man die Aussage von Wollschläger interpretiert), ergeben keine 16,50 Meter.


Widersprüche innerhalb des Textes:

  1. Im Artikeltext selbst werden für die verschiedenen Bauten oft andere Bezeichnungen genutzt als sie im Übersichtsplan stehen (z. B. Mauerring <-> Ringmauer, bergfried-ähnlicher Turm <-> Bergfried) erledigtErledigt
  2. "… wurde ein älterer Vorgängerbau aus dem 11. oder 12. Jahrhundert nachgewiesen …" Nur einen Satz später werden die Mauerreste der Turmburg ausschließlich auf das 12. Jh. datiert. Da die Turmburg die Vorgängeranlage ist, sind die Angaben widersprüchlich (und sind ja eigentlich auch redundant). Friedhoff datiert die Vorgängeranlage auch in das 11./12. Jahrhundert. (Friedhoff, S. 72) erledigtErledigt
  3. Manchmal wird von einem bergfried-ähnlichen Turm gesprochen, dann wird der Turm wieder als Bergfried bezeichnet. Das sollte durchgängig einheitlich sein. erledigtErledigt


Widersprüche zu anderen Quellen:

  1. Wilhelm der Schweiger versammelte nicht 1568 ein Heer bei der Ginsburg, um von dort aus die Niederlande zu befreien, sondern 1572. (Wilhelm I. (Oranien), dort mit Einzelnachweis) erledigtErledigt
  2. Der Siegerländer Burgenverein e. V. und der Verein zur Erhaltung der Ginsburg e. V. sind nicht beide Eigentümer der Ginsburg. Das ist seit Ende 2002 nur der Siegerländer Burgenverein (http://www.siegen-info.de/p.php?p=74&c=1&t=1). Ist der Verein zur Erhaltung der Ginsburg vielleicht nur der Träger der Anlage? erledigtErledigt


Missverständliche Textpassagen:

  1. Für Leser, die in der Geschichte des Herzogtums Westfalen nicht sattelfest sind, können sich die Ausführungen zu den möglichen Eigentümern/Besitzern der Vorgängeranlage sehr widersprüchlich anhören. Zuerst steht geschrieben, dass sie dem kurkölnischen Machtbereich zugeordnet werden kann, wogegen nur zwei Sätze später etwas von einer sächsisch-westfälischen Herrschaft über die Burg zu lesen ist. Da wäre ein erklärender Satz hilfreich. erledigtErledigt
  2. Ich bezweifle, dass die Burg in der Urkunde von 1292 als „Ginsberg“ erwähnt wird, das ist, denke ich, wohl vielmehr die heutige moderne Schreibung. Da könnte ein Zusatz wie "unter der heute gebräuchlichen Bezeichnung „Ginsberg“" angebracht sein. Noch 1345 wird sie "burch zume Gensberghe" genannt. (Wollschläger, S. 10) erledigtErledigt
  3. In dem Kapitel "Neuzeitliche Erweiterungen und Verfall" ist von "den Bauarbeiten im Jahr 1683" die Rede. Allerdings weiß der Leser gar nicht, was für Bauarbeiten das sein sollen, weil zuvor keine genannt werden. Das müsste noch ergänzt werden (Es sind Bauarbeiten, die Wilhelm Moritz von Nassau-Siegen an der Anlage vornehmen ließ, um ihrem weiteren Verfall entgegenzuwirken. Und gegen diese Maßnahmen legte dann der katholische Familienzweig Einspruch ein. (Wollschläger, S. 16, Friedhoff, S. 73) erledigtErledigt


Inhalte, die ergänzt werden könnten:

  1. Mehr Informationen zur Baugeschichte. Die mir vorliegenden Publikationen bieten da noch Einiges. erledigtErledigt
  2. Rückkauf der halben Burg durch die naussauischen Grafen von Kurköln (nach dem Verkauf von 1345) erledigtErledigt
  3. Informationen, warum die Burg plötzlich zur Residenz werden sollte, wo doch in Dillenburg mit dem dortigen Schloss ein viel angenehmerer Wohnsitz vorhanden war (Stichwort: Erbteilung) erledigtErledigt
  4. Möglicher Erbauer der Vorgängeranlage: die Herren von Wegebach (Friedhiff, S. 72) erledigtErledigt
  5. Ergänzung der Grabung 1931 erledigtErledigt
  6. Ergänzung der Vermessung 18873 erledigtErledigt
  7. Höhe der Restaurierungskosten (bis 1984): über 713.00 DM (Wollschläger, S. 5) erledigtErledigt
  8. Erwähnung der einstigen Burgkapelle und der Vorburg erledigtErledigt
  9. Burg ist/war internationale Begegnungsstätte für Jugendliche erledigtErledigt
  10. Mehr Informationen zum heute sichtbaren/bekannten Baubestand. Auch dazu bieten die mir vorliegenden Publikationen noch diverse Fakten. erledigtErledigt


Fragen, Anmerkungen und Vorschläge:

  1. Generell: Wann hast du Einzelnachweise gesetzt?
  2. Warum waren die Kampagnen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts nur "Ansätze von Grabungen" und nicht "normale" Ausgrabungen? Es hört sich für mich nach "es sollte was Richtiges werden, wurde es aber nicht" an. Oder ist etwas Anderes gemeint? erledigtErledigt
  3. Der unter dem Einzelnachweis Nr. 11 angegebene Text ist imho keine Transkription, sondern lediglich die Widergabe des Textes in einer anderen Schriftart. erledigtErledigt
  4. Der Link zur EBIDAT sollte in die Weblinks aufgenommen und danach mögliche Ergänzungen gemacht werden. Es ist - nach derzeitigen Stand - der aktuellste wissenschaftliche Text, der kurzfristig zur Verfügung steht. erledigtErledigt
  5. Wofür steht die dunklegraue Fläche des Hauptturms im Grundrissplan?
  6. Meines Erachtens kann der komplette siehe-auch-Abschnitt gelöscht werden. Der Link auf die NRW-Liste hat zum Ginsburg-Artikel überhaupt keinen Bezug. erledigtErledigt
  7. Warum liegen die Geokoordinaten auf der heutigen Burgschänke, die nicht im Grundrissplan zu finden ist und auch im Text selbst nur mit dem Wort "Bistro" Erwähnung findet? Ich würde eher die Koordinaten der Ruinenmitte wählen. erledigtErledigt
  8. Vielleicht klappt es ja, nachstehendes "Zitat" Heinrich von Achenbachs aus seinem Gedicht "Ginsberg und Grund" in den Artikel einzubauen. Ich habe aber nicht in Erfahrung bringen können, ob es sich dabei um einen Auszug oder um das komplette Gedicht handelt.
"Da oben auf der Kuppe, umkränzt vom Eichenhain
zeugt von vergangenen Zeiten, zerbröckeltes Gestein;
Da wiegt jetzt die Diestel ihr Haupt im eilenden Wind -
Türme, Mauern und Ritter schon längst verschwunden sind." erledigtErledigt


Weitere oder neuere Literatur:
Außerdem könnten folgende zusätzliche Veröffentlichungen eingesehen werden, um weitere bzw. neuere Informationen zu sammeln oder zumindest ältere Informationen zu bestätigen. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, sie kurzfristig zu beschaffen und einzusehen:

  • Andreas Bingener: "... als sii zom Gintzberg gemurt hant". Alltag auf der nassauischen Burg Ginsberg im 15. und 16. Jahrhundert. In: Siegerland. Band 78, Heft 1, 2001, ISSN 1435-7364, S. 3-24.
  • Alexander Wollschlaeger: Renaissance der nassauischen Grenzfeste Ginsburg [bei Hilchenbach-Grund]. In: Siegerland. Band 58, Heft 3/4, 1981, ISSN 1435-7364, S. 199-202.
  • Alexander Wollschlaeger: Lebendige Geschichte an der Ginsburg. Ein markanter Routenpunkt am Rothaarsteig. In: Jahrbuch Westfalen. Neue Folge Band 59, 2005 (2004), ISSN 0724-0643, S. 186-187.
  • Philipp R. Hömberg: Hilchenbach: die Ginsburg. In: Der Kreis Siegen-Wittgenstein. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1092-6 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 25), S. 127-129. erledigtErledigt

-- Gruß Sir Gawain Disk. 23:13, 26. Sep. 2010 (CEST)

KALP-Diskussion vom 20. - 30.. September 2010 (Lesenswert)

Die Ginsburg ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg bei Grund (Hilchenbach) im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Die nassauische Burganlage wurde im frühen 13. Jahrhundert auf einem Vorgängerbau errichtet. Die Burg verfiel im 17. Jahrhundert zur Ruine, deren Mauerreste in den 1960er-Jahren freigelegt und restauriert wurden. Heute ist die Anlage mit dem im Zuge der Restaurierung neu erbauten Rundturm Ausflugsziel und Aussichtspunkt.

Der Artikel wurde in den vergangenen zehn Tagen erheblich ausgebaut (von rund 2.400 kB auf rund 22.000 kB), mit Literaturhinweisen und Einzelnachweisen versehen sowie um neue Fotos und Grafiken ergänzt. Ich bitte freundlich um Diskussion und Abstimmung; als Hauptautor selbstverständlich ohne Beteiligung an letzterer. Gruß, — frank 07:26, 20. Sep. 2010 (CEST)

Die Einleitung ist recht kurz, ansonsten schön zu lesen und für mich: Lesenswert Grüße --Mahqz 09:19, 20. Sep. 2010 (CEST)
Danke Mahqz, Deinen Kritikpunkt halte ich für berechtigt. Darum habe ich den Einleitungsabsatz noch etwas um weitere Basisinformationen ausgebaut. Gruß, — frank 12:16, 20. Sep. 2010 (CEST)
Als a) ortskundiger und b) beruflich im Denkmalschutz involvierter wüsste ich nicht, was da noch beizutragen wäre . Daher klar Lesenswert. -- KV 28 09:23, 20. Sep. 2010 (CEST)
Ein guter Artikel, viele Infos und gut geschrieben. Ich wüsste auch nicht was man noch ergänzen oder ändern könnte, daher Lesenswert Gruß --Dbawwsnrw Fragen? 12:40, 20. Sep. 2010 (CEST)
Hallo! Habe den Artikel mit Interesse gelesen und würde ihn gern als lesenswert auszeichnen. Dafür wünsche ich mir aber noch das Bedenken folgender Notizen, die ich mir bei der Überarbeitung eben gemacht habe:
  • "Ausbau der Ginsburg zur Residenz" - wessen Residenz?
  • Ist die preußische Forstverwaltung wirklich Eigentümer oder doch eher Verwalter des Grundstücks gewesen, Eigentümer dann z.B. der preußische Staat?
  • Siegburger Trichterbecher - gehören die zur Trichterbecherkultur? Dann bitte Link dorthin, sonst wäre eine Erklärung des Begriffs gut.
  • Wer ist heute Eigentümer? Was ist mit Verpachtung o.ä. Bewirtschaftung (Ausflugslokal?)? Wer bezahlt die Erhaltungsarbeiten?
  • Zu Jung-Stilling siehe Heinrich Stillings Jugend: "Der Autor blieb trotz verfremdeter Orts- und Personennamen nicht lange unerkannt" → Tiefenbach hat es nie gegeben. (Hab ich schon geändert.) Aber: die Burgruine "im Buch Geisenberger Schloss genannt, nach dem im Siegener Land zu dieser Zeit lokal verbreiteten Ortsnamen „Geisenberg“ für den Standort der Burg." Da stellt sich doch sehr die Frage, ob der oben als volkstümlich bezeichnete Name Geisenberg nicht aus dem Decknamen "Geisenberger Schloss" abgeleitet ist statt umgekehrt. Und wer behauptet "Für die Familie des Protagonisten stellt die romantisch dargestellte Ruine sowohl einen persönlichen Wallfahrtsort als auch ein stilisiertes Symbol für die eigene Gemütslage sowie für die Vergänglichkeit des Lebens dar." ?? Da fehlt ein Beleg, denn mit der Story selbst kann das nicht belegt werden, das wäre WP:TF. Für das längere Zitat aus dem Buch wäre es wichtig, zu erläutern, dass es sich um verfremdete Orts- und Personennamen handelt (Tiefenbach = Grund, Geisenberg = Ginsberg, Stilling = Jung).
  • Bitte die Literaturangaben/Einzelnachweise/Weblinks noch nach den Empfehlungen von WP:LIT und WP:WEB formatieren (u.a.: Seitenzahl ans Ende und mit Punkt abschließen).
  • Toll wäre natürlich ein Panoramafoto von der Aussichtsplattform aus. Wenn da jemand rundum Fotos macht, wäre ich bereit, die zu einem Panorama zusammenzusetzen.
Schönen Gruß --Emkaer 13:28, 20. Sep. 2010 (CEST)
Hallo Emkaer, danke für die ausführliche und fundierte Kritik! Zu den einzelnen Punkten:
  • Residenz und Eigentümer 1623 – erledigt und belegt.
  • Preußisches Forstverwaltungs-Eigentum – erledigt; korrekt laut Literatur (Scholl 1964, S. 11)
  • Siegburger Trichterbecher – die Bezeichnung „Trichterbecher“ ist wörtlich übernommen und in der Literatur nicht weiter ausgeführt (Scholl 1964, S. 14). Trichterbecherkultur erscheint mir als sehr unwahrscheinlich.
  • Heutige Eigentümer, Bewirtschaftung – erledigt und belegt.
  • Namensherkunft „Geisenberg“, Jung-Stilling-Zitat – folgt noch, zusätzliche Literatur erforderlich.
  • Literatur-/Beleg-/Weblink-Formatierung – folgt in Kürze
  • Panoramafoto – ja, das wäre schön. Kommt jemand in den kommenden Tagen nach Hilchenbach?  ;^)
Die mir bisher verfügbare Literatur (Stadtbücherei, umfangreicher privater Bestand zum Thema Heimatkunde) gibt leider nicht mehr her; ich hoffe, in den kommenden Tagen im Siegener Stadtarchiv mehr Informationen dazu zu finden.
Gruß zurück, — frank 18:28, 20. Sep. 2010 (CEST)
Aktualisierung: zur Namensherkunft Geisenberger Schloss (was war zuerst – Volksmund oder Stillings Pseudonym?) habe ich leider keine weiterführende Literatur finden können. Darum habe ich die bisher nicht belegbare Aussage dazu aus dem Artikel entfernt. — frank 07:15, 25. Sep. 2010 (CEST)
Mit dem Siegburger Trichterbecher ist wahrscheinlich Rheinisches Steinzeug gemeint, siehe Rheinische Keramik#Rheinisches_Steinzeug. --Haselburg-müller 21:14, 20. Sep. 2010 (CEST)
Zum Artikel:
  • Ist es wirklich eine Höhenburg, d.h. sie liegt auf dem höchsten Punkt des Berges oder ist es eine Spornburg? Die Lagebeschreibung scheint mir diesbezüglich ungenau oder recht verwirrend, zumindest, wenn man den Ort nicht kennt.
  • Lage und Geschichte sind recht ausführlich, dagegen fällt die Anlagenbeschreibung etwas ab. Sie sollte eigentlich so gestaltet sein, dass auch ohne Plan sich ein einigermaßen klares Bild der Burg im Kopf des Lesers bildet. Eventuell macht statt "Bauten" eine stärkere Aufgliederung (bei mir funktioniert meist Vorburg und Kernburg) Sinn. Du streifst alle Bauten kurz, ohne, dass man wesentliches darüber erfährt (Bautechnik, Besonderheiten, wenn beides nicht, dann ein paar Worte zu den Ausmaßen). Mit Ausnahme des Bergfrieds erfährt man so ziemlich wenig über die wichtigen funktionalen Bauten wie z.B. die Mauer (da wäre auch eine Angabe zur Stärke ganz interessant), gab es Zwinger/ Vorburg usw (wird es wohl, wenn sie im ausgehenden Mittelalter noch genutzt wurde) sowie verschiedene Bauphasen?
  • Der Quellenapparat wirkt wegen der vielen Einzelnachweise gut. Wünschenswert wäre, noch mehr verschiedene Autoren in dem Literatur-Abschnitt zu haben. Da scheint ein Autor aber besonders eifrig gewesen zu sein.
  • Die Literaturangaben bitte auch in den Einzelnachweisen ausschreiben.
Insgesamt momentan knapp Lesenswert. Weil wir wahnsinnig viele Burgartikel haben (darunter auch manche Perle), hängt die Latte ziemlich hoch für ein grünes Bapperl. Da wäre zu fragen, was diesen Artikel gegenüber den anderen wirklich herausragend macht. --Haselburg-müller 21:39, 20. Sep. 2010 (CEST)
Hallo Haselburg-müller, danke für Deine Anregungen und Kritik. Im einzelnen:
  • Trichterbecher – Du hast höchstwahrscheinlich recht mit Deiner Vermutung zum Rheinischen Steinzeug. Eine im Siegener Stadtarchiv vorhandene ältere Auflage eines von Scholls Werken enthält ein Foto von einem der Siegburger Trichterbecher aus den Bodenfunden; er hat sehr große Ähnlichkeit mit der von Dir verlinkten Abbildung.
  • Höhenburg – Das kann ich leider nicht abschließend beurteilen. Es handelt sich jedoch mit Sicherheit um keine Gipfelburg (auf dem höchsten Punkt des Berges). Scholl benutzt den Oberbegriff Höhenburg; ich schlage vor, die Formulierung bis auf weiteres im Artikel zu belassen.
  • Anlagenbeschreibung – Leider ist mir wegen der Knappheit der Literatur keine präzisere Beschreibung möglich; genaue Angaben zu Bautechnik, Bauphasen und Maßangaben fehlen dort. Alles weitere müßte wohl auf original research fußen.
  • Quellenapparat – Stimmt; nicht nur ist der 1974 verstorbene Gerhard Scholl besonders eifrig gewesen; er ist allem Anschein nach bisher auch der einzige Autor, der detaillierter über die Ginsburg publiziert hat. Meine Suche im Stadtarchiv ergab jedenfalls keine weiterführenden oder auch nur annähernd so ausführlichen Werke anderer Autoren zum Thema.
  • Literaturangaben in Einzelnachweisen – erledigt.
Gruß, — frank 07:15, 25. Sep. 2010 (CEST)
Man merkt: Ein Burgexperte.
Ich vermute mal, dass es zu Bautechnik und Besonderheiten gar nicht so rechte Angaben in der Literatur gibt. Auch zu den gewünschten verschiedenen Autoren wäre es gut möglich, dass es da nicht mehr viel gibt außer dem Gerhard Scholl. Schließlich ist es (meinem Eindruck nach) eine kleine, jahrhundertelang nicht genutzte Ruine, die in den 1960ern ausgegraben und dann stellenweise als Ausflugsziel restauriert wurde, noch dazu weit ab von größeren Städten.
Zu den Siegburger Trichterbechern habe ich nochmal gegoogelt. Scheint v.a. als Alchimistenwerkzeug in der Frühen Neuzeit ein Begriff zu sein.
Prima, ich habe den Eindruck, dass meine kleinen Monita in guten Händen sind und freue mich, schon mal ein Bapperl Lesenswert hier hin kleben zu können. --Emkaer 22:09, 20. Sep. 2010 (CEST)
<quetsch>Irgendwas findet man immer, oft sind es einzelne Stücke, z.B. ein paar Buckelquader, gotische Fenster oder Architekturteile, die dann oft auch als eines der wenigen Indizien für frühere Bauphasen herhalten müssen (Beispiel: Burg Freienstein). Wenn die Gebäude selbst gar nichts hergeben, gibt man halt eine knappe Größenangabe und wendet sich besser erhaltenen Teilen (Mauer, Vorburg, Graben) zu. --Haselburg-müller 05:37, 21. Sep. 2010 (CEST)

Lesenswert Die Geschichte ist sehr detailliert und gelungen. Interessant der Rezeptionsteil ist für einen solchen Artikel ja nicht unbedingt selbstverständlich. Wie oben schon angemerkt wurde, kommt mir eigentlich auch die Baubeschreibung selbst etwas zu kurz. In der Geschichte ist von Erweiterungen usw. die Rede, leider findet sich dies in Baubeschreibung nicht wieder. Wurde Burg an neue Verhältnisse angepasst, Bastionen usw. angelegt? Und am Rande gefragt, wurde die Burg eigentlich mal belagert/erobert? Machahn 22:29, 20. Sep. 2010 (CEST)

Hallo Machahn, danke für Deine Beurteilung! Wie bereits weiter oben in meiner Antwort an Haselburg-müller geschrieben gibt die verfügbare Literatur zum Thema leider einfach nicht mehr her. Wenn überhaupt Angaben über Belagerungen und/oder Eroberungen vorliegen, dann vermutlich in (noch nicht ausgewerteten?) zeitgenössischen Quellen. Die Vermutung, daß die Ginsburg als Grenzbefestigung bereits vor dem Ausbau durch Heinrich II. von Nassau im 13. Jahrhundert auf nicht ganz friedliche Weise den Besitzer gewechselt hat liegt nahe; belegen kann ich das aber leider nicht. Gruß, — frank 07:15, 25. Sep. 2010 (CEST)
Der Artikel hat mittlerweile Lesenswert meiner Meinung nach wirklich verdient. Gruß -- Daderich 21:11, 22. Sep. 2010 (CEST)

Abwartend mit derzeitiger Tendenz zu keine Auszeichnung, was vor allem darauf basiert, dass ich zwei zusätzliche (neuere) Publikationen eingesehen und diverse Unstimmigkeiten zwischen deren Inhalt und dem Artikel gefunden habe. Manchmal sind es nur Nuancen, worin sich die Aussagen unterscheiden, aber manchmal sind es auch eklatante Unterschiede. (Beispiele: Die Grabungen begannen erst 1961 und nicht schon 1960. 1960 ist das Gründungsjahr des Arbeitskreises, der die Freilegung und die Grabungen initiierte. Und der heutige Hauptturm wurde nicht auf alten Fundamenten neu errichtet, sondern der noch vorhandene, 3m hohe Burgstumpf wurde aufgemauert.) Ich werde meine Kritikpunkte im Laufe des Abends noch detailliert auf der Diskussionsseite aufzählen. Im Moment bin ich jedenfalls der Meinung, dass am Text inhaltlich noch Korrekturen vorgenommen werden müssen, ehe er eine Auszeichnung verdient hat, weil einige seiner Aussagen nach der mir vorliegenden Literatur falsch sind. -- Gruß Sir Gawain Disk. 16:15, 25. Sep. 2010 (CEST)
Nachtrag: Siegbuger Trichterbecher sehen übrigens so aus: [1] [2]. Ich würde deshalb den Begriff Siegburger Steinzeug damit verlinken, der dann auf den schon von Haselburg-müller angeführten Artikel Rheinische Keramik weiterleitet. -- Gruß Sir Gawain Disk. 15:21, 27. Sep. 2010 (CEST)

Votum wird auf Neutral geändert. -- Sir Gawain Disk. 22:34, 29. Sep. 2010 (CEST)

Der Name Ginsburg hat sicherlich was mit Günzburg zu tun (da gibts glaub ich auch ein Nassau Denkmal). Ich denke ein Abschnitt zur Namensherkunft würde den Artikel nochmals aufwerten. --Streulichtblende 19:00, 25. Okt. 2010 (CEST)

Der Artikel in dieser Version ist Lesenswert. --Vux 13:05, 30. Sep. 2010 (CEST)