Diskussion:Glykopeptid

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Frage

  • das eine oder mehrere Glykosylierungen trägt.
Glykosylierung ist der Vorgang, nicht das materielle Ding. Das Peptid hat eine oder mehrere Glycosylierungsstellen (sites) und trägt dann Kohlenhydrat-Monomere oder Polymere.
Wie sollen wir das formulieren? Duden Dude (Diskussion) 09:24, 22. Feb. 2016 (CET)

Peptid oder Protein

Leider ist mir eben die Zusammenfassung etwas missglückt, sorry. Peptide wird im (Fach-)Sprachgebrauch meistens synonym zu Oligopeptiden verwendet, während Protein der eindeutige und häufigere Überbegriff ist, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 17:55, 24. Apr. 2016 (CEST)

Hallo Ghilt, der Überbegriff für Oligopeptide ist jedoch eindeutig Peptide. Das gilt ebenso für Glyko-Oligopeptide und Glyko-Peptide. Doch ist Protein nicht der Überbegriff für Peptide, denn nicht jedes Peptid entsteht durch die Proteinbiosynthese aus proteinogenen Aminosäuren und wird zum Protein gefaltet. Wenn nun gilt,
  • „Ein Peptid ist eine organische Verbindung, die Peptidbindungen zwischen Aminosäuren enthält.“
liegt allen Proteinen wohl ein Peptid zugrunde. Aber nicht allen Peptiden liegt ein Protein zugrunde. Denn es können ja abseits der Proteinbiosynthese auch Peptide nichtribosomal synthetisiert werden, auch aus nicht proteinogenen Aminosäuren, und auch ungefaltete.
Und auch diese Peptide können an ihrem Peptidgerüst Glykane tragen. Und damit Glykolipide sein. Aber sie sind keine Glykoproteine. Solange, wie wir die Biosynthese der Proteine noch über Translation auf mRNA und diese über Transkription auf DNA beziehen wollen, und sofern wir die Auffaltung eines Polypeptids zum Protein für ein wesentliches Merkmal halten wollen, da dessen Funktion sonst schwer zu verstehen ist: – gehören die nicht–ribosomal synthetisierten Glykolipide nicht zu den Glykoproteinen. Grüße, --nanu *diskuss 00:54, 25. Apr. 2016 (CEST)
Wieso Glycolipide? Duden Dude (Diskussion) 08:20, 25. Apr. 2016 (CEST)
Verschrieben, sollte Gylykopeptide heißen, wie vermutet. --nanu *diskuss 21:33, 25. Apr. 2016 (CEST)
Das war vermutlich nur ein Tippfehler und sollte Glykopeptide heißen. Aber unabhängig davon, Proteine sind mitnichten als ribosomalen Ursprungs definiert, s. [1]. Proteine und Peptide werden synonym verwendet, nur ist Protein der geläufigere Überbegriff, sowohl fach- als auch umgangssprachlich. Und Peptide bezeichnet im Laborjargon Oligopeptide, wie bei der peptide synthesis, beim peptide mapping, beim Peptidmassenfingerprint (alle diese behandeln nur Oligopeptide), während Protein als Überbegriff bei Proteomics, Protein-Chip, Protein-DNA-Interaktion, Protein-Engineering, Protein-Lipid-Interaktion, Protein-RNA-Interaktion, Proteinbestimmung nach Lowry, Proteincharakterisierung, Proteindesign, bei der Proteinfärbung, bei der Proteinligation, bei der Proteinlokalisationsvorhersage, bei der Proteinreinigung, bei der Proteinsequenzierung und bei der Proteinstrukturvorhersage verwendet werden und alle diese Methoden die Peptide einschließen. Zudem sollten unsere Lemmata wegen der Zirkelschlussgefahr nicht als Beweis herangezogen werden, auch wenn ich zwei der von Dir genannten Artikel verfasst habe. Grüße, --Ghilt (Diskussion) 14:10, 25. Apr. 2016 (CEST)
Bezüglich der proteinogenen Aminosäuren, die kommen in fast allen Proteinen vor, während viele nichtproteinogene Aminosäuren weder in Proteinen noch in (Oligo-)Peptiden vorkommen (im Sinne von 'unüblich in Proteinen bzw. jenseits der 21 Aminosäuren bei Eukaryoten oder der 23 bei Prokaryoten'). Die durch posttranslationale Modifikation entstandenen nichtproteinogenen Aminosäuren (z.B. Phosphotyrosin, -serin, -threonin, Acetyllysin) kommen zudem in Proteinen vor, nur eben nachträglich umgebaut. Aus der Lemma-Bezeichnung lässt sich daher kaum ein Rückschluss ziehen. Grüße, --Ghilt (Diskussion) 18:07, 25. Apr. 2016 (CEST)
Worum geht es?
„Ein Glykopeptid, auch Glycopeptid, ist ein Peptid, an dem eine oder mehrere Glykosylierungen vorgenommen wurden. Glykopeptide gehören zu den Glykoproteinen.“ – steht hier in der Einleitung.
Nach meiner Auffassung sind Glykoproteine Proteine, die (posttranslational) glykosyliert wurden. In Zellen eines Organismus wie dem unserem ist dies der Weg, Peptide mit kovalent gebundenen Glykanen zu versehen. Ihm geht die Synthese von Peptiden an Ribosomen voraus. Da dies nach Vorlage einer mRNA geschieht, besteht eine Peptidkette ausschließlich aus den codierten proteinogenen Aminosäuren. Erst nach der Auffaltung einer Polypeptidkette wird in der Molekularbiologie vom nativen Protein gesprochen (auch im Labor, nicht auf einer Lebensmittelverpackung). Und der dahin führende Prozess ist die Proteinbiosynthese. Wir haben keinen anderen.
In Organismen wie Pilzen gibt es daneben noch einen zweiten Weg der Synthese von Peptiden.
Der benötigt keine Ribosomen, sondern spezifische Nichtribosomale Peptidsynthetasen als Enzyme. Damit können dann auch andere als die proteinogenen AS eingebaut werden in Peptidketten. Doch sind diese nur kurz, meist Oligopeptide; es sind keine Polypeptide, die zu einem Protein auffalten. Sie werden daher (im Labor) auch nicht als Protein, sondern als Peptid bezeichnet, genauer als nicht-ribosomal synthetisiertes Peptid oder kurz nonribosomal peptides (NRP). (Deine Suche nonribosomal protein dagegen liefert Dir (über den (ribosomalen) Proteinbiosyntheseweg gebildete) besondere Proteine, die am Aufbau von (Pre-)Ribosomen beteiligt sind.)
Wenn diese nichtribosomal gebildeten Peptide zusätzlich Glykanreste tragen, werden sie Glykopeptide genannt, oder glycopeptide. Da hierzu eine Reihe wichtiger Antibiotika zählen, werden sie auch eifrig beforscht (auch hinsichtlich alternativer Synthesewege für ein Glykopeptidantibiotikum). Diese Glykopeptide hast Du erst im Körper, wenn Du ein solches Medikament nimmst. Aber sie gehören nicht zu Deinen Glykoproteinen. Grüße, --nanu *diskuss 21:33, 25. Apr. 2016 (CEST)
Der Link zu den ribosomalen Proteinen von mir ist tatsächlich nicht zu gebrauchen. Also, nach meiner Auffassung ist die Definition von 'Protein' unabhängig vom Ribosom und der Translation und umfasst Peptide aller Größen (d.h. mit min. 1 Peptidbindung). Synthetisch erzeugte Proteine werden ebenso als Proteine bezeichnet (s. [2] [3]), somit ist die Genese nicht relevant. Die Definition laut dem relevanten Wörterbuch enthält keinerlei Aussage zur Genese in der Definition von 'Protein' (s. [4]). Daneben können auch nichtribosomal erzeugte Oligopeptide gefaltet sein (z.B. manche porenbildenden Toxine wie die Gramicidine), somit kann die Faltung kein Klassifikationskriterium sein. Ich glaube nicht, dass Du einen Beleg finden wirst, der besagt, dass Proteine nur ribosomal erzeugt werden, und den widersprechenden Beleg habe ich eben verlinkt (chemisch synthetisierte Proteine). Ich bezweifle nicht, dass glykosylierte Peptide Glykopeptide genannt werden, sondern dass sie von den Glykoproteinen getrennt werden können. Wir können gerne in der Redaktion Chemie nachfragen, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 22:34, 25. Apr. 2016 (CEST)
Auch das Oxford Dictionary of Biochemistry and Molecular Biology erwähnt nicht, dass Proteine nur ribosomal entstehen (Ausgabe 2006, S. 553). Grüße, --Ghilt (Diskussion) 22:46, 25. Apr. 2016 (CEST)
Wenn Du aufmerksam liest, wirst Du feststellen, dass auch ich nicht behauptet habe, Proteine wären nur ribosomal herzustellen. Oder die Bezeichnung „Protein“ gelte per definitionem nur für solche. Darum geht's:
„... für ein Glykopeptidantibiotikum). Diese Glykopeptide hast Du erst im Körper, wenn Du ein solches Medikament nimmst. Aber sie gehören nicht zu Deinen Glykoproteinen.“
Deine Glykoproteine, und meine auch, bedurften der Proteinbiosynthese, unsere Zellen haben die Proteine nicht anders als ribosomal erzeugen können und sie posttranslational modifiziert. Sie sind auch glykosylierte Peptide, und so Glykopeptide (siehe oben bzw. meine Änderung im Artikel).
Doch im Unterschied zu ihnen wird ein nicht-ribosomal gebildetes Glykopeptid (oder nonribosomal glycopeptide fachsprachlich nicht als Glykoprotein bezeichnet, sondern nur als Glykopeptid. Das ist es, was ich behaupte. Wir können dafür gerne in der Redaktion Chemie nachfragen, Grüße, --nanu *diskuss 23:42, 25. Apr. 2016 (CEST)
Vielleicht kann man es so lösen: Den zweiten Satz der Einleitung weglassen, aber weiter unten einen Paragraphen einführen, "wie es zu Glykopeptiden kommt" - Abbau von Precursor-Glycoproteinen oder eben über Nichtribosomales Peptids. Duden Dude (Diskussion) 08:52, 26. Apr. 2016 (CEST)

Hm, die fachsprachliche Bezeichung 'Glykopeptide' bezieht sich m.E. eher auf die Länge, nicht auf die Genese, da 'Peptide' unter anderem mit 'Oligopeptide' synonym verwendet wird. Alle Glykopeptid-Antibiotika sind Oligopeptide. Kannst Du denn belegen, dass Glykopeptide nicht zu den Glykoproteinen zählen? Hier sind ein paar Definitionen, die eine Trennung der Glykoproteine von Glykopeptiden nicht tragen.(Definition Glykoprotein [5], [6], [7] und Glykopeptid [8]). Keines dieser Werke listet zudem gleichzeitig 'glycoprotein' und 'glycopeptide'. Das Oxford dictionary of Biochemistry and Molecular Biology besagt "glycopeptide any compound in which carbohydrate is covalently attached to an oligopeptide composed of residues of L- and/or D-amino acids. The term usually denotes a product of proteolytic degradation of a glycoprotein, but includes glycated peptide. It should be distinguished from peptidoglycan, for which it is sometimes considered to be a synonym." und "glycoprotein a conjugated protein in which the non-protein group is a carbohydrate; the sugar moiety occurs most commonly as oligosaccharide or fairly small polysaccharide, but occasionally as monosaccharide. Glycoproteins are widespread in animals and in the primary cell walls of plants. The term includes glycated protein, and is now considered also to include proteoglycan. Compare mucoprotein." Auch hier nur ein Größenbezug und Glykoprotein umfasst auch die nichtenzymatische Glykation. Ich glaube, Du solltest mal die Trennung belegen, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 11:03, 26. Apr. 2016 (CEST)

Vielleicht hilft der Blick in die Begriffsgeschichte: Vergleich der Worthäufigkeiten von Glykoprotein, Glycoprotein, Glykopeptid mit Google Ngram. Glykoprotein ist ganz klar der häufigere und der zuerst verwendete Begriff.--kopiersperre (Diskussion) 11:24, 26. Apr. 2016 (CEST)

+1 zu GHilt, nicht die Genese, sondern die Länge der Kette bestimmt, ob es sich um ein (Glyco-)Peptid (kurzes Protein) oder ein (Glyco-)Protein handelt. Zitat aus dem Römpp:

Glycoproteine: (veraltet Glycoproteide; kleinere Glycoproteine werden auch als Glycopeptide bezeichnet) [...]

Gruß --Cvf-psDisk+/− 11:56, 26. Apr. 2016 (CEST)

Die Begriffsdefinition im ersten Satz würde ich anders herum formulieren: Ein Glycopeptid ist eine Glucosekette, die über eine Peptidbindung (=Amidbindung) verknüpft ist. Gruß--Postfachannabella (Diskussion) 16:40, 26. Apr. 2016 (CEST)
Das klappt leider nicht, da es bereits bei einer Glucose beginnt, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 16:44, 26. Apr. 2016 (CEST)
Dann so: ein Glycopeptid ist eine Mono, Di- oder Poly-Glycose, die über eine Peptidbindung verküpft ist. Gruß--Postfachannabella (Diskussion) 16:54, 26. Apr. 2016 (CEST)
Dann fehlt da noch, dass es mehr als eine Aminosäure enthält (und ein Beleg, insbesondere wegen dieser Diskussion), Grüße, --Ghilt (Diskussion) 17:04, 26. Apr. 2016 (CEST)
Die Kette besteht immer aus AS (-> Peptid/Protein), bei denen einige wenige der AS glykosyliert sind (wenige Kohlenhydrate). Das ist oft Glucose, seltener ein Oligo- oder Polysaccharid. Ich schaue mal, ob ich etwas im Lehninger oder Löffler/Petrides dazu finde. Gruß --Cvf-psDisk+/− 17:38, 26. Apr. 2016 (CEST)
Ja, bei Glykopeptiden ist das Grundgerüst ein Peptid, im Unterschied zu den Peptidoglykanen. Die durch Glykosylierungen an das Peptidgerüst gehängten Saccharide können nach Art und Umfang aber ziemlich verschieden sein.--nanu *diskuss 18:00, 26. Apr. 2016 (CEST)
Niemand hat bestritten, dass kleinere Glycoproteine auch als Glycopeptide bezeichnet werden. Es geht auch um die Unterscheidung zweier grundsätzlich verschiedener Arten von Glycopeptiden nach der Weise ihrer Biosynthese:
  • Glycopeptide, denen ein ribosomal erzeugtes natives Protein zugrunde liegt
  • Glycopeptide, denen ein non-ribosomal erzeugtes Peptid zugrunde liegt
Offensichtlich ist dieser Unterschied schon primär hinsichtlich ihrer möglichen Aminosäurensequenz wesentlich. Darüber hinaus betrifft er ebenso deren sekundäre Formationen, tertiäre Konformationen, quartäre Assoziationen und weitergehende Wechselwirkungen. Insbesondere aber bestimmt er auch das jeweilige Vorkommen in verschiedenen Spezies sowie die jeweils erfüllbaren Funktionen.
Doch wird dieser fundamentale begriffliche Unterschied sprachlich nicht deutlich ausgedrückt, wenn beide mit dem gleichen Ausdruck bezeichnet werden. Daher behilft man sich mit besonderen zusätzlichen Angaben und fachsprachlich eingeschränkten Verwendungen. Mit Bezug auf den prägnant gebrauchten Begriff des (nativen) Proteins wird daher ein nicht-ribosomal gebildetes Glykopeptid oder nonribosomal glycopeptide wohl als Glykopeptid bezeichnet, nicht aber als Glykoprotein. Auch die Zitate aus dem Oxford Dictionary BMB entsprechen dem.
Erst recht findet sich ein distinguierter Sprachgebrauch in Werken, die beide besprechen, etwa Glycopeptides and Glycoproteins: Synthesis, Structure, and Application. Wäre es tatsächlich so, dass auch nichtribosomal gebildete Glykopeptide guten Gewissens unter Glykoproteine zu subsummieren seien, so wären hier keine zwei getrennten Artikel nötig. Doch der Begriff, auf den sich der Ausdruck Glykopeptid-Antibiotikum bezieht, ist nicht allein durch einen Größenbezug bestimmt. Typischerweise sind Glykopeptide nonribosomaler Genese gemeint (und werden gelegentlich explizit von den ribosomalen (RiPP) abgegrenzt). Die erwähnten Gramicidine etwa haben auch mehr als 10 AS eines Oligopeptids. Natürlich kann man diese außerdem in weitem Sinn ein „Protein“ nennen; doch ist auf einer Verpackung eine genauere Angabe wohl hilfreicher.
Mir geht es hier um die Wiedergabe einer wesentlichen Unterscheidung des Begriffs von Glykopeptiden,die m. E. schon in die Einleitung gehört. Mit Gruß --nanu *diskuss 18:00, 26. Apr. 2016 (CEST)

laut Biochemiebuch Löffler, Petrides wird der Zellwandbestandteil Murein als Glycopeptid bezeichnet, siehe auch Peptidoglycan. Glycoproteine sind dagegen ganz allgemein Proteine mit einem Kohlenhydratanteil, der kleiner ist als der Proteinanteil. Gruß --Postfachannabella (Diskussion) 18:22, 26. Apr. 2016 (CEST)

@R*lation, ohne Belege ist Deine Auffassung Theoriefindung, die von mir angeführten Fachwörterbücher stützen sie nicht, auch der Römpp besagt das Gegenteil, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 18:51, 26. Apr. 2016 (CEST)

zur Ergänzung: Lit: G.Löffler, P.E. Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, 7. Auflage 2003, S. 32 ISBN 3-540-42295-1. J.Rassow, K. Hauser, R. Netzker, R. Deutzmann: Biochemie, Thieme Verlag, 2006, S.43, ISBN 3-13-125351-7. Gruß--Postfachannabella (Diskussion) 19:52, 26. Apr. 2016 (CEST)

@Postfachannabella, nach meiner Auffassung sind Peptidoglycane und Glycopeptide, um die es in diesem Artikel geht, nicht dasselbe. Gruß, --nanu *diskuss 20:12, 26. Apr. 2016 (CEST)
@Ghilt: Welche Auffassung?
Dass es auch nichtribosomal gebildete Glykopeptide gibt? Dass die von ribosomalen wesentlich verschieden sind? Dass dieser Unterschied schon die Einleitung gehört?
Mein Vorschlag für die Einleitung wäre:
Als Glykopeptid oder Glycopeptid wird ein Peptid bezeichnet, das einen Kohlenhydratrest oder auch mehrere trägt.
Das Grundgerüst von Glykopeptiden ist ein Peptid, anders als bei Peptidoglykanen. An das unterschiedlich lange Peptidgrüst sind durch Glykosylierungen nach Art und Größe verschiedene Saccharidgruppen kovalent gebunden. Werden Proteine glykosyliert, so entstehen Glykoproteine. Aus deren Abbau können kleine Glykoproteine hervorgehen, die auch als Glykopeptide bezeichnet werden.
Glykopeptid wird auch ein nichtribosomales Peptid mit gebundenen Sacchariden genannt. Diese Peptide werden nicht an Ribosomen, sondern mithilfe von (nichtribosomalen) Peptidsynthetasen abseits der Proteinbiosynthese gebildet und anschließend glykosyliert. Solche nichtribosomalen Glykopeptide kommen bei Bakterien und Pilzen vor; auf sie gehen die meisten der sogenannten Glykopeptid-Antibiotika zurück.
Theoriefindung? --nanu *diskuss 20:12, 26. Apr. 2016 (CEST)

zur Relevanz siehe beispielsweise Glycopeptide antibiotic biosynthesis oder auch Nonribosomal Peptide Synthetases Involved in the Production of Medically Relevant Natural Product, Gruß --nanu *diskuss 20:21, 26. Apr. 2016 (CEST)

Es geht immer noch um den Satz "Glykopeptide gehören zu den Glykoproteinen". Ohne Belege dagegen, ist Dein Widerspruch auf jeden Fall Theoriefindung. Grüße, --Ghilt (Diskussion) 21:20, 26. Apr. 2016 (CEST)
In meinem Vorschlag kommt dieser Satz doch gar nicht vor. Meine Einwände dagegen habe ich deutlich dargelegt, mit Bezug auf die Proteinbiosynthese der Proteine. Wenn Du diese Aussage weiterhin im Artikel sehen möchtest, so ist es wohl an Dir, sie doch – insbesondere für die nonribosomal synthetisierten Glykopeptide – mal zu belegen.
Widersprüchlich erscheinen mir Deine oben geäußerten Auffassungen, dass Protein synonym zu Peptid verwendet würde, und Protein ein Überbegriff wäre. Wofür?
Die von Dir angegebenen Zitate aus dem Oxford Dictionary BMB sagen etwas anderes, sie unterscheiden zwischen Glyko-protein und -peptid.
Auch der Römpp macht einen Unterschied zwischen Peptid und Protein, und spricht erst Polypeptide oberhalb einer gewissen Größe als Protein an. Die meisten der nonR Glycopeptide sind aber Oligopeptide.
Schon diese beiden Quellen belegen also eine andere als Deine Auffassung. Gruß, --nanu *diskuss 19:25, 27. Apr. 2016 (CEST)
Genau, in Deinem Vorschlag kommt der Satz nicht vor, und das er falsch ist, müsstest Du belegen. Auf den Römpp habe ich leider keinen Zugriff, insofern kann ich auch noch nicht beurteilen, was unter 'Protein' drin steht (die oben erwähnte andere Stelle im gleichen Werk besagt, was ich sagte. Und alle nichtribosomalen Peptide sind Oligopeptide, mit Kohlenhydrat dann Glykopeptide (egal ob ribosomal, nichtribosomal biosynthetisiert oder synthetisch) und gehören zu den Proteinen (als Aminosäurepolymer-Überbegriff). Grüße, --Ghilt (Diskussion) 00:03, 28. Apr. 2016 (CEST)
Wenn man alles in einen Topf schmeißt, heißt es Eintopf. Das ist auch didaktisch nicht immer sinnvoll. Die oben erwähnte Stelle „... kleinere Glycoproteine werden auch als Glycopeptide bezeichnet)“ bedeutet nicht dasselbe wie alle Glycopeptide sind auch Glycoproteine. Denn sonst läge das Größenkriterium unterm Tisch.
Betrachtet man Glykopetide nicht allein chemisch als Verbindung, sondern auch als eine Komponente in biologischen Systemen, was ja nicht fern liegt, so muss man sie nach ihren Synthesewegen in zwei Klassen unterscheiden. Während die einen sich zurückführen lassen auf exprimierte Proteine, die glykosyliert und evtl. degradiert wurden, gilt das für die anderen nicht. Diese werden aufgebaut durch NRP-Synthetasen, die exprimierte Proteine sind – im Genom codiert, im Transkriptom verfolgbar, im Proteom (das exprimierte Proteine und deren Modifikationen umfasst) vorliegend. Aber die erzeugten nichtribosomalen Peptide (NRP) sind es nicht (nicht codiert, transkribiert, translatiert), sondern sekundäre Metaboliten.
Du aber möchtest nun solche kleinen Peptide, nichtproteinaufbauende AS enthaltend, nicht aus der Proteinbiosythese stammend (die in Biosystemen die Proteinsynthese ist), dennoch unbedingt bezeichnet haben als „Proteine“ – aus keinem anderen Grund als sie in einen Topf zu werfen. Andere sprechen die lieber als Peptide an, und aus mehreren Gründen. So auch in den beispielsweise angeführten Artikeln, in denen nirgendwo ein NRPeptid als Protein bezeichnet wird. Denn „… was biosynthesized by a mechanism independent of the ribosome. This conclusion was based on the finding that while protein synthesis was inhibited by the ribosome-targeting …“ 2. A Brief History.
Daher kommt der Satz im Vorschlag nicht vor. Denn sinnvoll ist es, ihn wegzulassen.
Im übrigen gilt „Die Pflicht, Informationen zu belegen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte, nicht bei dem, der sie in Frage stellt.“ Gruß, --nanu *diskuss 21:42, 28. Apr. 2016 (CEST)
Die Bezeichnungen 'Glykoprotein' und 'Glykopeptid' sind m.E. leider in den genannten Fachlexika so schwammig definiert, dass sich darin weder mein noch dein Standpunkt wörtlich beschrieben findet. Daher nehme ich den Satz erst mal raus, bis ich eine ordentliche Quelle mit expliziter Formulierung gefunden habe. Zu viel Wikistress an anderer Baustelle, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 09:16, 29. Apr. 2016 (CEST)
Na, wie steht's? Wird an anderer Stelle noch gebaut?
Die zitierten Quellen aber erscheinen mir nicht gar so unordentlich. Was ist denn für Dich hier ein Schwamm? --nanu *diskuss 21:09, 14. Mai 2016 (CEST)
Ja es wird noch an anderer Stelle gebaut. Das von Dir zitierte Paper von Felnagle definiert nicht ob Peptide dort im Sinne von 'oligopeptide' oder 'nonribosomal peptide' verwendet wird. Daraus lässt sich m.E. auch keine Eindeutigkeit ableiten. Grüße, --Ghilt (Diskussion) 00:07, 15. Mai 2016 (CEST)

Literaturhinweis: The Journal of Antibiotics (2014) 67, 31–41; doi:10.1038/ja.2013.117; published online 13 November 2013 "Glycopeptide antibiotic biosynthesis" Gruß--Postfachannabella (Diskussion) 20:34, 26. Apr. 2016 (CEST)

In einer Vorlesung der Uni Hamburg werden die synthetisch hergestellten Glycopeptide von den natürlich vorkommenden Glycoproteinen unterschieden. Glycopetidsynthesen gehen auf Merrifield( 1963) zurück, weitere Synthesen folgten von Paulsen (1985)Dawson (1994), Fontenant(1991/1993), Witte (1997) siehe auch dazu folgende Dissertation: https://www.chemie.uni-hamburg.de/bibliothek/2003/DissertationSerttas.pdf Gruß --Postfachannabella (Diskussion) 08:20, 27. Apr. 2016 (CEST)

Moin, Vorlesungsskripte sind leider nicht verwendbar als Quelle, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 09:42, 27. Apr. 2016 (CEST)

daher der link auf die Hamburger Dissertation. Grüße--Postfachannabella (Diskussion) 10:22, 27. Apr. 2016 (CEST)

--Postfachannabella (Diskussion) 15:23, 27. Apr. 2016 (CEST)

Dissertationen sind aufgrund der verschiedenen bereits angegebenen Fachbücher definitiv nachrangig, Wikipedia-Artikel sind wegen oben genannter Gründe nach WP:Q#Wikipedia_ist_keine_Quelle nicht als Belege verwendbar. Da muss schon mindestens gleichwertige Fachliteratur her, und es wäre zudem schön, wenn Du Deine Beiträge einrücken würdest, Grüße, --Ghilt (Diskussion) 19:12, 27. Apr. 2016 (CEST)
Ich hab jetzt hier: H.J.Böhm, G.Klebe, H.Kubinyi: Wirkstoffdesign, Spektrum Verlag 1996, 176
S.547 Kap 31. "Peptid- und Proteindesign..."
wobei ich dazu sagen muss, dass hier beide Begriffe nebeneinander verwendet werden. Grüße--Postfachannabella (Diskussion) 20:05, 27. Apr. 2016 (CEST)
Ohne Beleg und nur als mein Senf werden (Poly-)Peptide und Proteine lediglich durch ihre Kettenlänge unterschieden. In Vorlesungen und Lehrbüchern findet man üblicherweise die ausdrücklich willkürliche Grenze von 100 AS. Wenn ein Polypeptid mit 98 AS zuerst durch Synthese bekannt wird, heißt es nicht, dass es nicht auch in irgendeinem (unbekannten) Organismus (durch einen unbekannten Stoffwechselweg) synthetisiert wird. --Nothingserious (Diskussion) 20:29, 28. Apr. 2016 (CEST)
Ja, diese Grenze ist allerdings willkürlich. Es ist auch noch nie beobachtet worden, dass ein Polypeptid mit 100 AS dabei ist, seine Peptidbindungen zu verlieren – und eines mit 101 AS sie verloren hätte. Wenn man also Peptide nach irgendeinem Kriterium auch als Protein bezeichnen möchte, sollte es wohl dafür einen nachvollziehbaren Grund geben. Und welcher soll das sein? Gruß, --nanu *diskuss 21:09, 14. Mai 2016 (CEST)
ps : Die frühere Geschichte mit der Durchlässigkeit von zur Dialyse verwendeten Membranen ist mir schon bekannt. --nanu *diskuss 21:13, 14. Mai 2016 (CEST)