Diskussion:Halbleiter mit breitem Bandabstand

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Lemma? (erl.)

Das Lemma wurde diskussionslos mit der Begründung "Unbelegter deutschsprachiger Begriff. Neuschöpfung mit hohem Falschinterpretationspotenzial" von "Breitbandige Halbleiter" auf "Halbleiter mit breitem Bandabstand" verschoben. Der erste Beleg in der Einleitung (die eigentlich ohne Belege sein sollte) [1] liefert aber zumindest einen geforderten Beleg. Das jetzige Lemma ist ein willkürlicher Titel. Die Fachwelt spricht wohl überwiegend von "Wide Bandgap Semiconductors oder Material", aber dieses Lemma hatte ich hier extra nicht verwendet und nach einem gebräuchlichen Begriff in der deutschen Literatur gesucht. Ich würde hier gerne eine Diskussion zur Findung des bestgeeigneten Lemmas anstoßen.--Wosch21149 (Diskussion) 19:22, 7. Jun. 2015 (CEST)

  1. Dimitris Pavlidis: Wide- and Narrow-Bandgap Semiconductor Materials. (pdf) In: Thema Forschung. TU-Darmstadt, Februar 2006, S. 38-41, abgerufen am 5. Juni 2015 (englisch, dt).

Weitere Belege für den deutschen Fachbegriff (nicht vollständig):

  • R. Paul, Optoelektronische Bauelemente, Teubner Stuudienskripten, 1992, S. 238. [1]
  • Wie das Licht der Sonne, Detlef Klimm, Forschungsverbund Berlin e.V., 12. Juni 2009, [2], "Die Physiker nennen solche Materialien breitbandige Halbleiter."
  • Die Imitation des Sonnenlichts, Nora Kusche, 15. Juni 2009, Welt der Physik, [3] "... die Produktion breitbandiger Halbleiter"
  • Institut für Festkörperphysik, Arbeitsgruppe Prof. Dr. D. Bimberg über Kooperationen: "Universität Magdeburg breitbandige Halbleiter". [4]

--Wosch21149 (Diskussion) 19:43, 7. Jun. 2015 (CEST)

Hallo, willkürlich ist er nicht, er stammt aus:
  • Werner Bindmann: German Dictionary of Microelectronics. Psychology Press, 1999, ISBN 0-415-17340-X, S. 478 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
wie schon auf meiner Diskussionseite gesagt: aufgrund der geringen Zahl deutschsprachiger Veröffentlichungen zu diesem Thema, gibt es meiner Meinung nach keinen deutschsprachigen Begriff, der etabliert ist. Den deutschsprachigen Abstrakt von Herrn Pavlidis englischsprachigen Artikel als Beleg zu nehmen ist daher schon sehr gewagt, vor allem wenn man weiß was in der Elektrotechnik normalerweise als "breitbandig" angesehen wird und was eine "wide-gap semiconductor" ist. Nungut, es wurden noch weitere Belege aufgeführt, die zumindest eine gewisse Verbreitung erkennen lassen. Aber zumindest einige zeigen das Dilemma:
  • Wie das Licht der Sonne, Detlef Klimm, Forschungsverbund Berlin e.V., 12. Juni 2009, [5], "Die Physiker nennen solche Materialien breitbandige Halbleiter." →→→ >Bitte den Satz davor lesen: "ein Material, das für Leuchtdioden mit allen sichtbaren Wellenlängen geeignet ist", hier ist nicht die Rede von einem großen Bandabstand sondern von einem durchstimmbaren Frequenzbereich, da passt "breitbandig"
  • Die Imitation des Sonnenlichts, Nora Kusche, 15. Juni 2009, Welt der Physik, [6] "... die Produktion breitbandiger Halbleiter" →→→ weiter oben steht: "dass sie als breitbandige Halbleiter fungieren und Licht in allen sichtbaren Wellenlängen emittieren können" klarer Hinweis dass auch hier kein "wide-band gap" sondern ein Breitband gemeint ist
  • Institut für Festkörperphysik, Arbeitsgruppe Prof. Dr. D. Bimberg über Kooperationen: "Universität Magdeburg breitbandige Halbleiter". [7] →→→ nur ein Stichwort, das reicht nicht um zu klären, worum es eigentlich geht
  • R. Paul, Optoelektronische Bauelemente, Teubner Stuudienskripten, 1992, S. 238. q=Breitbandige%20Halbleiter&f=false →→ bei der schnellen Durchsicht nicht ganz klar worauf er sich bezieht, muss ich genauer lesen.
Eigene Belege muss ich mal suchen. Wird aber auf Mangel an Veröffentlichungen evtl. schwer. Weit verbreitet ist auch mein Vorschlag nicht, aber wenigstens nicht irrführend. -- Cepheiden (Diskussion) 21:25, 7. Jun. 2015 (CEST)


Es scheint als wenn es den Begriff "breitlückig" gibt, das passt zumindest vom Sinn her. Fachpublikationen habe ich noch nicht gefunden, die meisten Veröffentlichungen scheinen mit Berlin WideBaSe in Verbindung zu stehen, z.B.:
Zum Begriff „Halbleiter mit breiter Bandlücke“
Alles noch nciht wirklich überzeugend. Abe rkeine Theoriefidnung ;-) Ich vermute am weitesten ist die halbherzige Übersetzung als deutsch-englisches Komposita verbreitet. --Cepheiden (Diskussion)

Im Beleg in der Einleitung wird in der deutschen Zusammenfassung direkt gegenübergestellt: "Breit- und engbandige Halbleitermaterialien" für "Wide- and Narrow-Bandgap Semiconductor Materials". Deine Interpretation des Wortes "breitbandig" für die angebliche Durchstimmbarkeit des Frequenzbereiches des erzeugbaren Lichts sieht doch recht konstruiert aus - es klingt mehr nach dem elektrotechnischen Begriff "Breitband". Hier weitere Belege für den Fachbegriff "Breitbandige Halbleiter":

  • Bereits 1978 für das im Englischen eindeutige "large-gap semiconductors" das deutsche "breitbandige Halbleiter". Interesant, dass auch im Englischen unterschiedliche Begriffe (wide bandgap / large-gap) vorkommen. Artikel: [8], Abstract: [9].
  • Eine Dissertation, in der für genau die in unserem Lemma beschrieben Halbleiter ("z.B. GaN, AlN", "... im Halbleiter SiC auf andere breitbandige Halbleiter, wie z.B. GaN und Diamant getestet werden.") die Bezeichnung "Breitbandige Halbleiter" verwendet wird.[10]

Unsere Sammlungen zeigen, dass wohl in der Wissenschaft eher der Begriff "Breitbandige Halbleiter" verwendet wird oder gelegentlich "breitlückig", während bei der praxisnäheren Publikation "Elektronikpraxis" jemand versucht hat, den englischen Begriff zu übersetzen ("Halbleiter mit großer Bandlücke"). Natürlich gibt es noch ausführlichere Umschreibungen, die auch richtig sind, aber dann wenig mit einem "Fachbegriff" zu tun haben, wie "Verbindungshalbleiter mit großer Bandlücke – wie SiC und GaN".

Den "populäwissenschaftlichen" Übersetzungsversuch "Halbleiter mit großer Bandlücke" jetzt gleich als Fachbegriff zu postulieren, halte ich für gewagt. Es ist "Oma-tauglich", aber mMn. nach wenig geeignet als Lemma hier. Lass uns mal weiter suchen. --Wosch21149 (Diskussion) 22:47, 7. Jun. 2015 (CEST)

Eine andere Geschichte: du hast das "German Dictionary of Microelectronics" zur Begriffserklärung gleich am Lemma verlinkt. Ich kenne das Werk nicht, frage mich aber, ob das ein Standardwerk ist und wirklich als Beleg geeignet ist. Etliche zufällig ausgewählte Stichproben liefern deutsche Begriffe, die mir in meiner doch inzwischen längeren Berufserfahrung nicht begegnet sind. Die erinnern mich z.T. stark an die 1970er Jahre, als ein großer deutscher Elektrokonzern versuchte, alle Begriffe der damals neuen Mikroprozessortechnik in der eigenen Literatur zu übersetzen. Der "Stackpointer" wurde so zum "Kellerstapelzeiger" - und es gab weit Schlimmeres. Können wir, unabhängig vom Ausgang der Diksussion hier, diesen Link entfernen? --Wosch21149 (Diskussion) 23:36, 7. Jun. 2015 (CEST)

1. Mit Verlaub, die von dir (zuerst) als Beleg eingebrachten Werke sind definitiv nicht höher einzuordnen als das von dir kritisierte Wörterbuch. Auch nehme ich lieber, wie du es nennst, einen "populäwissenschaftlichen" Übersetzungversuch der in der deutschsprachigen Fachliteratur vorkommt als einen inhaltlich missglückten Übersetzungsversuch aus einem deutschsprachigen Abstrakt zu einem englischsprachigen Artikel. Mir sind schon zu oft Übersetzungen von englischen Begriffen untergekommen, die im Deutschen einfach eine andere Bedeutung oder durch falsche Bindestriche eine falsche Bedeutung bekommen.
2. Zur Kritik an meiner Kritik an deinen Quellen: "Durchstimmbar" ist wohl etwas zu grob gesagt. Aber in den Beschreibungen kommt nie zum Ausdruck, dass es sich um "wide-bandgap"-Materialien handelt. Statt dessen wird von "für Leuchtdioden mit allen sichtbaren Wellenlängen" also E < 3.3 eV geschrieben. Selbst wenn es sich hie rum WBG-Anwendungen handelt, taugen die Texte nicht als Beleg. Vor allem nicht wenn das gleiche Institut in diversen anderen Texten "wide-bandgap" immer direkt "breitlückig" zu ordnet.
3. Ich postuliere hier keinen Fachbegriff, anders als du evtl. mit "breitbandiger Halbleiter", sondern versuche qualitativ akzeptable deutschsprachige Quellen zu finden. Hier noch ein paar Fachpublikationen zur "Halbleiter mit breiter/großer Bandlücke"
  • C. Benecke, W. Busse, H.-E. Gumlich, H. Hoffmann, S. Hoffmann, A. Krost, H. Waldmann: On the Excitation and Emission of the Infrared Luminescence of Wide Band Gap Mn II–VI Semimagnetic Semiconductors. In: physica status solidi (b). Band 153, Nr. 1, 1. Mai 1989, S. 391–402, doi:10.1002/pssb.2221530141.: deutschsprachiger Abstrakt (direkte Übersetzung) "semimagnetischen Halbleiter mit großer Bandlücke"
  • Poulomi Roy, Steffen Berger, Patrik Schmuki: TiO2-Nanoröhren: Synthese und Anwendungen. In: Angewandte Chemie. Band 123, Nr. 13, 21. März 2011, S. 2956–2995, doi:10.1002/ange.201001374.: "TiO2 ist in all seinen kristallinen Formen ein Halbleiter mit breiter Bandlücke (Eg≈3 eV)"
  • Carsten Ronning: 3D-Ionenstrahlanalytik zur morphologischen und stofflichen Charakterisierung nano-und mikrodimensionaler Objekte. Dissertation.: "direkter II-VI-Halbleiter mit breiter Bandlücke"
  • Severin N. Habisreutinger, Lukas Schmidt-Mende, Jacek K. Stolarczyk: Photokatalytische Reduktion von CO2 an TiO2 und anderen Halbleitern. In: Angewandte Chemie. Band 125, Nr. 29, 15. Juli 2013, S. 7516–7557, doi:10.1002/ange.201207199.: "ZnS ist ein Halbleiter mit breiter Bandlücke (Eg=3.66 eV als Festkörper) und absorbiert dementsprechend ebenfalls nur im UV-Bereich"
  • Matthias Stockmeier: Realstruktur und Gitterparameter von SiC: Einfluss von Zuchtrichtung, Dotierung und Temperatur, Real structure and lattice parameters of silicon carbide: The influence of growth direction, doping and temperature.: "Siliciumcarbid ist ein Halbleiter mit großer Bandlücke "
  • Michael Krieger: Transporteigenschaften von Elektronen in Siliziumkarbid bei tiefen Temperaturen und im Kanal von Metall-Oxid-Halbleiter-Transistoren, Transport Properties of Electrons in Silicon Carbide at Low Temperatures and in the Channel of Metal Oxide Semiconductor Transistors.: Siliziumkarbid ist einer der prominentesten Halbleiter mit großer Bandlücke.
  • + ca. 15 weiterer Dissertationen, die über Google Scholar zu finden sind.
4. Bei gleichzeitigem Verbleib der von dir als Begriffsbeleg angegebenen Werke sehe ich keinen Grund für eine Entfernung von "German Dictionary of Microelectronics". Ich denke ich habe gezeigt, dass der Begriff mindestens so häufig in der deutschsprachigen Literatur vorkommt wie dein "breitbandig".
5. Wir können jetzt weiterhin zahlreiche Dissertationen usw. raussuchen und die Anzahl gegeneinander vergleichen, aber ich glaube nicht, dass wir so eine Lösung finden. Auch ein deutschsprachiges Fachbuch zu dem Thema, auf das wir uns als Referenz verständigen könnten, ist mir nicht bekannt. Daher würde ich gern mit dir ein paar Dinge klären, um zu wissen wo wir stehen:
  • 5.a) Ja, "Halbleiter mit breiter/großer Bandlücke" ist nicht sexy, findet aber Verwendung und beschreibt den Begriff sachlich korrekt. Siehst du das auch so?
  • 5.b) Ich sehe ein, dass das Adjektiv "breitbandig" für die Beschreibung dieser Materialien Verwendung findet. Ja, es gibt sogar den Begriff "Breitbandhalbleiter". Bist du wirklich der Überzeugung, dass dies der passende deutschsprachige Begriff ist, auch oder vorallem mit Rücksicht auf die Bedeutung von Breitband in Technik und Medizin?
  • 5.c.) Können wir uns darauf verständigen, "breitbandig" nicht im Lemma zu haben, aber in der Einleitung als Alternative Bezeichnung anzugeben?
Gute Nacht --Cepheiden (Diskussion) 01:53, 8. Jun. 2015 (CEST) P.S. ignorier erstmal 5.3, das gibt evtl zu sehr eine Richtung vor.
Ich denke, das Problem liegt hauptsächlich darin, dass die meisten wissenschaftlichen Arbeiten auf englisch geschrieben werden. In deutschen Arbeiten (oder Übersetzungen) wird dann eher eine Umschreibung (Halbleiter mit großer Bandlücke etc.) als ein Fachbegriff verwendet. Ich sehe auch die Mehrdeutigkeit des Begriffs "Breitband" und hatte das ursprüngliche Lemma auch nur widerstrebend benutzt. Da wir den englischen Begriff hier üblicherweise nicht verwenden (obwohl zum Glück noch niemand versucht hat, Joint Venture durch einen deutschen Term zu ersetzen) und sich ein deutscher Fachbegriff nicht deutlich abzeichnet, hatte ich auch schon in die von dir durchgestrichene Richtung gedacht. Da in den gefundenen Arbeiten "Breitbandige Halbleiter" zumindest gelegentlich vorkommt, sollten die Leser hier zumindest ans Ziel kommen (ist durch die Weiterleitung sicher gestellt) und in der Einleitung den Begriff wiederfinden. Deshalb finde ich deinen Vorschlag OK. Falls sich in den nächsten Jahrzehnten ein deutscher Fachbegriff herauskristallisiert, können wir das Lemma ja immer noch ändern. ;-) --Wosch21149 (Diskussion) 09:25, 8. Jun. 2015 (CEST)
Hallo, ja das es in vielen Bereichen keinen nennenswerten nicht-englischsprachigen Publikationen gibt, ist ein Problem bei der Begriffsfindung. Deswegen werden sich weiterhin Mischformen häufen, aber Fremdwörter und Entlehnungen gab es ja immer. Es freut mich, dass wir offenbar einen Kompromiss finden können. Das widerstrebende Gefühl hält sich aber, denn rein von der Wortbildung lassen "breitbandige Halbleiter" bzw. "Breitbandhalbleiter" her, eher ein Halbleitermaterial mit einem breiten (Energie-)Band erwarten (vgl. Walter Heywang: Amorphe und polykristalline Halbleiter. Springer-Verlag, 1984, ISBN 9783642954474), als ein Material mit breiter/großer Bandlücke bzw. Bandabstand. Ich hoffe nur, das niemand ernsthaft sinnverzerrende Übersetzungsversuche wie "großer/breiter Bandabstandhalbsleiter" nutzt.
Stellt sich für uns die Fragen, Lemma so lassen oder doch lieber Wide-Bandgap-Halbleiter bzw. Wide-Bandgap-Material? Letztere finden sich durchaus in der Literatur, allerdings in den wildesten Schreibweisen. Als Beführworter deutscher Lemma ist mir allerdings die aktuelle Variante noch immer am liebsten. Grüße --Cepheiden (Diskussion) 12:55, 8. Jun. 2015 (CEST)
Ich habe zwar weniger Berührungsängste mit englischen Lemmata, wäre hier aber auch dafür, dass Lemma so zu belassen. Denn "Wide-Bandgap Semiconductors" würde als englisch abgelehnt werden, "Wide-Bandgap-Halbleiter" hatte ich als Weiterleitung angelegt, wurde aber sogar als Weiterleitung inzwischen von Gripweed wegen "denglish" gelöscht. Evtl. können wir das zusammen mit "Wide-Bandgap-Material" wieder als Weiterleitungen einrichten. Denn diese Begriffe könnten gelegentlich gesucht werden. Gruß! --Wosch21149 (Diskussion) 13:32, 8. Jun. 2015 (CEST)
Das kann ich machen, immerhin hatte ich auch den SLA gestellt ;-) --Cepheiden (Diskussion) 14:22, 8. Jun. 2015 (CEST)
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