Diskussion:Heinrich Fehrentz

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Widerstandskämpfer?

Hallo,
auch wenn Fehrentz auf ein Ehrengrab erhielt: Reicht das Hören sogenannter Feindsender bereits aus, ihn als Widerstandskämpfer zu bezeichnen? Er war sicher ein Gegner der Nazis, einer der vielen, die ermordet wurden, aber zum Widerstand gehört meines Erachtens mehr. -- Perrak (Disk) 21:35, 29. Aug. 2017 (CEST)

ich verweise auf die antwort von assayer während der LD https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/21._August_2017&diff=168419215&oldid=168418051 --Donna Gedenk (Diskussion) 23:44, 29. Aug. 2017 (CEST)
ich verweise dagegen auf meine Zweifel in der gleichen Diskussion - heimliches Abhören von ausländischen Sendern gab es ja auch im Osten (und etliche wurde eben aus diesem Grund verurteilt), Widerstandskämpfer waren es i.d.R. aber nicht. -jkb- 23:48, 29. Aug. 2017 (CEST)
mMn tut man Fehrentz Unrecht, ihn "nur" (Entschuldigung) als Naziopfer zu beschreiben, siehe ebenso den angeführten Assayer-Beitrag der LD. --Momel ♫♫♪ 11:33, 30. Aug. 2017 (CEST)

Man lese nach, was als Widerstandshandlung definiert wird. Wer sich dem Allmachtsanspruch der Nationalsozialisten verweigerte, indem er verbotene Feindsender hörte, also das Undenkbare tat, leistete Widerstand, eben weil er sich, dem Allmachtsanspruch entzog. Genauso wurde das auch gesehen und deshalb wurde es unmenschlich bestraft. (Auch wer in der DDR nicht zur Wahl ging, leistete Widerstand - und so wurde das in der herrschenden Partei auch gesehen. Abhören von westlichen Sendern war aber, jedenfalls in den siebziger und achtziger Jahren durchaus üblich - nur bei bestimmten Berufsgruppen - Lehrer, Soldaten, Behördenangestellten - gab es deswegen Probleme. Aber das nur nebenbei.) --Hardenacke (Diskussion) 12:01, 30. Aug. 2017 (CEST)

Übrigens ist in der angegebenen Literatur zu lesen, Fehrentz sei vor seinem letzten Prozess bereits mehrfach in "Schutzhaft" und Nazi-Gefängnis gewesen. <EINSCHUB> es war HANS Fehrentz </EINSCHUB>. Das erklärt einiges und sollte referenziert sein! ...--Momel ♫♫♪ 12:24, 30. Aug. 2017 (CEST)
Vor der Frage hier habe ich nachgelesen, was in unserem einschlägigen Artikel steht: "mit einer Handlungsperspektive, die auf eine Schädigung oder Liquidation des Herrschaftssystems abzielt." Unter "Handlung", die auf "Schädigung" abzielt, verstehe ich mehr als die eigentlich selbstverständliche Ausübung eines Grundrechts im Verborgenen. Umgekehrt, wenn man das zum Widerstand hochstilisiert, schmälert man damit erstens den Mut derjenigen, die tatsächlich Widerstand leisteten, und zweitens rechtfertigt das in gewisser Weise das Todesurteil der Nazi-Justiz: Wenn das Abhören von "Feindsendern" schon Widerstand ist, dann ist es innerhalb des Regimes auch legitim, jemanden zu töten, der sich dieses "Verbrechens" schuldig gemacht hat.
Wenn man sich die von Assayer zitierte Definition von Widerstand zu eigen macht, dann hat es in Deutschland mehr Widerstandskämpfer gegeben als Nazis. Das ist eine Haltung, die in der Generation meiner Großeltern sehr verbreitet war, was ich psychologisch verstehe: Es ist im Nachhinein immer schöner, wenn man sagen kann, man wäre ja von Anfang an dagegen gewesen. Aber obwohl meine Großeltern sicher gegen die Nazis waren, da sie aus sozialdemokratisch geprägtem Milieu kamen, waren sie sicher keine Widerstandskämpfer, wenn sie auch gelegentlich Feindsender hörten oder eine Bemerkung gegen das Regime gemacht hatten. Und sie wären auch dadurch keine geworden, hätte sie jemand denunziert. Eine Hinrichtung kann jemanden zum Märtyrer machen, aber nicht unbedingt zum Kämpfer. -- Perrak (Disk) 20:11, 30. Aug. 2017 (CEST)

Stolperstein

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stolperstein_f%C3%BCr_Heinrich_Fehrentz_(Heidelberg).jpg ist vollständig und nicht abgeschnitten und die schrift besser lesbar, würde ich in 5 tagen einsetzen. --Antifa.svg Donna Gedenk 20:53, 27. Mär. 2020 (CET)