Diskussion:Hermann Wulf

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Arzt im Krankenhaus Elim

Vorschlag für einen Nachtrag: Hermann Wulf war vor seinem Wechsel zur Bundeswehr Arzt am Krankenhaus ELIM in Hamburg-Eimsbüttel. Das KH ELIM entstand 1927 als “Erweckungsbewegung” einer evangelistischen Sekte mit rund 3000 Mitgliedern. Ihr Chefprediger Friedrich Heitmüller trat 1933 der NSDAP bei und schrieb das Buch „Sieben Reden eines Christen und Nationalsozialisten“. Zu der Zeit, als Wulf dort tätig war, gab es in der Hamburger Bürgerschaft mehrere Debatten um die nationalsozialistische Vergangenheit des ELIM. 2002 wurde das insolvente ELIM von der methodistischen Aktiengesellschaft Agaplesion übernommen. Link dazu: http://gedenkeneimsbuettel.blogsport.de/2015/05/07/eimsbuetteler-antifaschistischer-stadtteilrundgang/ - (nicht signierter Beitrag von 87.142.137.226 (Diskussion) 12:39, 19. Mai 2015 (CEST))

Was ist das für ein Blog? - das scheint mir kein mit Wikipedia:Literatur konformer Link zu sein. Zu einzelnen Bundeswehrgenerälen wurde doch schon einiges publiziert. Warum werden keine weiterführenden überregionalen Leitmedien und/oder Buchbeiträge von Militärhistorikern und NS-Forschern genutzt? Bei einem Krankenhaus kann man doch sicherlich auf die medizinhistorische Forschung zurückgreifen oder? Mitarbeiterverzeichnisse usw.?--Miltrak (Diskussion) 15:19, 19. Mai 2015 (CEST)
Nachtrag: Zur Tätigkeit im besagten Krankenhaus habe ich eine Ergänzung via Abendblatt vorgenommen. Was BRD-Dr. Wulf mit der mutmaßlich "nationalsozialistischen Vergangenheit" des Krankenhauses oder dem einstigen "Chefprediger Friedrich Heitmüller" zutun haben soll, wird mir nicht ganz klar. Gibt es da eine Kausalität?--Miltrak (Diskussion) 15:45, 19. Mai 2015 (CEST)

Kriegsauszeichnung

Der scheinbar neutrale Begriff "Kriegsauszeichnung" ist vor dem Hintergrund der Verbrechen der Wehrmacht nicht akzeptabel. Offiziere wie Wulf wurden für ihre Teilnahme am Vernichtungskrieg im Osten und an Kriegsverbrechen in Frankreich ausgezeichnet. Die "Kriegsauszeichnungen" waren Nazi-Auszeichnungen mit einem Hakenkreuz. Vorschlag: "Kriegsauszeichnung" ersetzen durch "Auszeichnungen durch die faschistische Wehrmacht". (nicht signierter Beitrag von 87.142.137.226 (Diskussion) 12:39, 19. Mai 2015 (CEST))

Hallo IP, der Begriff "Kriegsauszeichnung" ist der Wikipedia bekannt und scheint mir "neutraler" zu sein als "faschistische Wehrmacht", was eher nach DDR-Gazette oä klingt. Alternativ kämen mir Orden und Ehrenzeichen, Militärauszeichnungen oder einfach nur Auszeichnungen in den Sinn. Der Zusatz "Faschistisch" ist nicht nur ideengeschichtlich unsauber, sondern wirkt auch etwas verharmlosend für die Streitkräfte des NS-Regimes. Jedenfalls ist er wertend und kann hier ohne Probleme vermieden werden. Wir sind uns bestimmt einig, dass die Wehrmacht rückblickend an Kriegsverbrechen beteiligt war, nur machen wir hier keine kollektiven hobbyhistorischen Schuldzuweisungen, sondern es ist - wenn schon - individuell zu prüfen, für welche Leistungen oder Taten Oberstleutnant der Wehrmacht Wulf ausgezeichnet wurde. Einfach zu behaupten, er wäre an Kriegsverbrechen im Osten oder Westen aktiv und vorsätzlich beteiligt gewesen, ist naiv persönlichkeitsverletzend.--Miltrak (Diskussion) 15:06, 19. Mai 2015 (CEST)
Hallo Miltrak, -(1) - Der Begriff "Kriegsauszeichnung" ist nicht "neutral". „Ehrenzeichen“,“ Militärauszeichnungen“ oder „Auszeichnungen“ auch nicht. Diese Begriffe sind im Zusammenhang mit der Wehrmacht „wertend“ . Sie relativieren deutsche Kriegsschuld und verteidigen die Legende von der sauberen Wehrmacht.

Es gibt im Internet viele Foren, in denen unter dem Deckmantel „sachlicher Auflistungen“ Uniformen, Orden, Regimenter etc. der Wehrmacht aufgelistet werden. Nicht wenige dieser „Fackkräfte“ schreiben auch die Kapitel über einzelne Wehrmachtseinheiten hier auf Wikepedia. Wie „sachlich“ sich das anhört, zeigt zum Beispiel diese Darstellung: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrer-Begleit-Bataillon „Am 30. September 1939 wurde dem Bataillon eine einzigartige (!) Truppenstandarte überreicht. Während einer Zeremonie im Kasernengelände des Regiments „General Göring“ in Berlin-Reinickendorf überreichte Hitler persönlich (!) seinem neu geschaffenen Begleitbataillon die neue Truppenstandarte. In ihrem generellen Aussehen hatte sie zwar die Form einer Heeresstandarte, kombinierte jedoch auf ihrer rechten Seite das Design der so genannten „Führerstandarte“ mit dem auf der linken Seite befindlichen Äußeren einer Artilleriestandarte.“ Da sind erkennbar braune Brüder am Werk, die sich an Nazi-Sachen berauschen. - (2) - Von wegen: „kollektive hobbyhistorische Schuldzuweisungen“: Wenn einer zum Beispiel bei der 707. Infanteriedivision war, muss er schon auf Heimaturlaub gewesen sein, um nicht bei Judenmorden dabei gewesen zu sein. Juristisch müsste man die Tatbeteiligung jedem Einzelnen nachweisen (was nicht geschehen ist und nicht mehr geschehen wird), moralisch ist hier eine Beweislastumkehr angebracht. - (3) - „Einfach zu behaupten, ( Oberstleutnant Wulf) wäre an Kriegsverbrechen im Osten oder Westen aktiv und vorsätzlich beteiligt gewesen, ist naiv persönlichkeitsverletzend.“ Die Persönlichkeit eines Mitglieds des Führer-Begleit-Bataillons“ (in Wirklichkeit ein voll bewaffnetes Regiment zur Abschirmung der Wolfsschanze), das „aus besonders zuverlässigen Kräften“ bestand, kann man nicht verletzen. Wer in der Wehrmacht nicht nur mitmachte, sondern auch noch zahlreiche „Auszeichnungen“ bekam, ist ohnehin ganz besonders verdächtig. - (4) - „DDR-Gazette“: Das Tragen nazistischer Symbole und Orden wurde 1945 durch den alliierten Kontrollrat aufgehoben. Seit 1957 sind vom Ritterkreuz über die Medaille "Winterschlacht im Osten" bis „Krimschild“ (Massenmorde auf der Krim) und „Cholmschild“ (für den Mord an den Leningradern) wieder alle Hitler-Orden erlaubt (ohne Hakenkreuz). Für die Niederschlagung des Warschauer Aufstandes gab es das “Bandenkampfabzeichen“. Es ist heute in veränderte Fassung auch wieder erlaubt. Hingegen sind NVA-Orden „ in militärischen Anlagen und wenn sie für Taten verliehen wurden, die eine Menschenrechtsverletzung darstellen“ verboten. Immerhin: Die "Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e.V." wird seit 1996 nicht mehr von Oberbürgermeistern empfangen. (nicht signierter Beitrag von 87.147.217.65 (Diskussion) 02:48, 28. Mai 2015 (CEST))

Hallo IP, danke für deine längeren Ausführungen. Wir sind uns aufgrund des Forschungsstandes von heute beide einig, dass Teile der Wehrmacht in Kriegsverbrechen verwickelt waren. Insofern sollte jeder Wikipedianer mit bestem Wissen und Gewissen vorhandene Literatur zu Militärpersonen und Strukturen des Dritten Reiches prüfen und einbinden. Mich persönlich interessieren einzelne Bataillon und der Zweite Weltkrieg nur ganz am Rande. IdR können aber wissenschaftlich profunde Publikationen des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes zum Thema zu Rate gezogen werden; auch andere Wissenschaftler und Einrichtungen leisten immer noch wertvolle Grundlagenarbeit in diesem Bereich. Online-Veröffentlichungen sind natürlich stets mit Vorsicht zu genießen (nicht nur beim Themenkreis Nationalsozialismus). Da Wikipedia eine freie Enzyklopädie ist, lässt es sich nur schwer vermeiden, dass hier diverse Interessen - darunter auch politische Akteure - mitschreiben. Inwieweit das wirklich alles „erkennbar braune Brüder“ sind, kann und möchte ich so nicht beurteilen. Mir fehlt bei deinen Formulierungsvorschlägen das historische Augenmaß, so sind vielmehr "(Kriegs)-Auszeichnung" für EK und andere militärische Ehrungen die Regel, anstatt deine politisierten Beiträge „Auszeichnungen durch die faschistische Wehrmacht“ oder „Vernichtungs-Auszeichnungen“. Deutschland hat eine problematische, zum Teil einmalige, neuere Geschichte. Es ist auch für jüngere Generationen heute noch schwer damit umzugehen, und das ist auch gut so. Es hilft aber überhaupt niemandem, sich zu starken Vereinfachungen und nicht angebrachten Kollektivzuschreibungen hinreißen zu lassen, sondern nur und einzig die Differenzierung! Beste Grüße.--Miltrak (Diskussion) 03:46, 28. Mai 2015 (CEST)