Diskussion:Hexagonales Schach
Fragen, Konkretisierungen
1) Die Aussage, dass bei einem orthogonalen Zug immer die Farbe gewechselt nicht, scheint so nicht zu stimmen. Kann man nicht durch einen (hinreichend weiten) orthogonalen Zug wieder auf der selben Farbe landen ? 2) Es scheint 3 Feldfarben zu geben. Gibt es eine Konvention darüber, wie man diese bezeichnet ? (Analog zu Schwarz und Weiß im normalen Schach) 3) In einer Variante bekommt man 0,75 zu 0,25 Punkte für ein Patt. Wer bekommt dabei den größeren Anteil, der Pattsetzende oder der Pattgesetzte ? Thomas Binder, Berlin 07:44, 5. Sep 2006 (CEST)
- Der Kommentar zu den orthogonalen Zügen ist korrekt, die Aussage im Artikel zum Farbwechsel gilt natürlich in dieser definitiven Form nur für orthogonal unmittelbar benachbarte Felder. Ich werde das gleich mal korrigieren. Zu den Feldfarben gibt es meiner Meinung nach keine Konvention. In einem älteren Buch eines DDR-Verlages hatte ich mal was zu einer Festlegung für Glinskis Variante gelesen (Schwarz, Weiß, Grau, wenn ich mich richtig erinnere). Ich müsste aber mal schauen, ob ich das Buch überhaupt noch finde und wie "offiziell" oder verbindlich diese Aussage formuliert war. Beim Patt bekommt nach den Regeln von Glinski der Pattsetzende die 0,75 und der Pattgesetzte die 0,25 Punkte. Das ergänze ich auch noch im Artikel. Danke für die Fragen :). --Uwe 09:48, 5. Sep 2006 (CEST)
- Den Zug auf das unmittelbar benachbarte Feld nennt man im Schach Schritt, die Definition des Farbenwechsels bzw. der Beibehaltung bezieht sich also immer auf den Schritt. --Aquarius70 10:36, 29. Jun. 2010 (CEST)
Wertigkeit der Figuren
Hallo alle zusammen meiner Ansicht nach wäre es interessant die Wertigkeit der Figuren mit in den Artikel einzuarbeiten .... .
Im normalen Schach sagt man ja : 1 Dame 2 : Turm 3: Läufer 4 : Springer ( Da das Läuferpaar dem Springer überlegen ist ebendso wie Läuferpaar gegen Läufer und Springer ) .... . Gilt das für diese Schachversion auch ????
Ich habe leider überhaupt keine Erfahrung im Hexagonalen Schach aber auf den ersten Blick wirkt es für mich so das der Turm durch diese Variante ab und der Läufer aufgewertet wird ... . Hat da jemand infos wie die Figuren bewertet werden ?--Weiter Himmel 17:29, 10. Dez. 2007 (CET)
- Interessante Frage, wobei ich dazu leider keine Quellen gefunden habe. Eine Abwertung des Turms kann ich aber zumindestens im direkten Vergleich zum Läufer nicht erkennen. Ein einzelner Läufer kann von den drei Farben des Brettes jeweils stets nur genau eine erreichen, also ein Drittel aller Felder, analog zum Läufer auf dem normalen (zweifarbigen) Schachbrett, der stets nur eine Farbe und damit die Hälfte aller Felder betreten kann. Ein einzelner Turm kann hingegen bei beiden Varianten alle Felder betreten. Ähnlich sieht es bei der Zahl der Felder aus, die beide Figuren von der Mitte des Brettes aus erreichen können: 14 beim Turm und 13 beim Läufer im normalen Schach, 30 für den Turm und 12 für den Läufer beim Hexagonalschach. Insofern erscheint mir zumindestens hinsichtlich der Reichweite der Turm beim Hexagonalschach eher noch stärker dem Läufer überlegen als beim normalen Schach. --Uwe 17:46, 10. Dez. 2007 (CET)
Oh herje da habe ich mich aber böse verlesen .... . Ich habe die Bewegungsmöglichkeiten des Läufers vollkommen falsch eingeschätzt tut mir Leid ... . Nachdem ich das jetzt noch mal ( diesmal Sorgfältig ) durchgegangen bin muss ich mich deiner Meinung anschließen ... der Turm ist gegenüber dem Läufer aufgewertet wurden .... . Wäre auch interessant zu erfahren wie das Verhältniss zwischen Springer und Läufer ist .... habe da eine Vermutung will aber nicht nochmal auf den Mund fallen ... .Insofern hoffe ich das jemand ne Quelle findet ... .--Weiter Himmel 03:13, 11. Dez. 2007 (CET)
Über die Wertigkeit der einzelnen Figuren war wenig in Erfahrung zu bringen, aber einen Eindruck davon bietet das Tableau der Endspiel-Varianten:
- König und 2 Springer können einen einzelnen König mattsetzen! (im modernen Schach praktisch ausgeschlossen)
- König und Turm schlagen König und Springer (keine Festungszüge und eine vernachlässigbare Anzahl von Positionen mit ewigem Schach)
- König und Turm schlagen König und Läufer (keine Festungszüge, kein ewiges Schach)
- König und 2 Läufer setzen einen König nur in Ausnahmefällen matt (im modernen Schach normal bei verschiedenfeldrigen Läufern)
- König, Springer und Läufer setzen einen König nur in Ausnahmefällen matt (im modernen Schach langwierig, aber möglich)
- König und Dame schlagen NICHT König und Turm: 4,3% der Positionen enden in ewigem Schach, 37,2 % ergeben Festungsstellungen
- König und Turm können einen einzelnen König matt setzen (analog zum modernen Schach)
(Gefunden und übersetzt von der Seite www.chessvariants.com/hexagonal.dir/hexchess2.html)
Die Dame kann im Hexagonalschach einen in der Ecke stehenden König allein mattsetzen - das schaffen bei orthogonalen Schachbrettern nur der Kardinal (vereint die Züge von Springer plus Läufer) bzw. die Amazone (kombiniert die Zugmöglichkeiten von Turm, Läufer und Springer), also Märchenschachfiguren. Wer's nicht glaubt, soll's ausprobieren - ich hab's so getan. --Aquarius70 11:20, 29. Jun. 2010 (CEST)
Durch weiteres Probieren und Studieren von www.chessvariants.com/hexagonal.dir/hexchess2.html und unter Einbeziehung des obenstehenden Endspiel-Tableaus kommt man zu folgenden Ergebnissen:
- Die Dame kann einen König nicht allein an den Spielfeldrand bzw. in eine Ecke drängen, weil der König diagonal eine Orthogonale passieren kann, ohne im Schach zu stehen. Sie kann ihn aber allein Matt setzen, wenn der König schon in einer Ecke steht. Die Dame bleibt also nicht nur stärkste Figur auf dem Feld, sie hat auch eine größere Potenz als die Dame im orthogonalen Schach.
- Ein Turm kann einen König nicht in einen Winkel des Feldes sperren, da der König diagonal eine Orthogonale passieren kann, ohne im Schach zu stehen. Man braucht mindestens zwei Türme, um eine Spielfeldhälfte für den König zu sperren, im orthogonalen Schach reicht einer. Dafür können sich die Türme gegenseitig decken, wenn sie den König an den Spielfeldrand bzw. in eine Ecke drängen. Das geht wiederum nicht im orthogonalen Schach (Ausnahme: zwei >ryūō< = "Drachen" bzw. "Drachenkönige" aus dem Shogi, einer japanischen Schachform; sie entsprechen "gekrönten Türmen" aus dem Märchenschach). Die Qualitäten und Wertigkeiten der Türme haben sich also verändert, sind aber denen des orthogonalen Schachs vergleichbar.
- Man braucht drei verschiedenfeldrige Läufer, um im Hexagonalschach eine wirkungsvolle Barriere für den gegnerischen König zu errichten, weil jeder Läufer für sich nur etwa ein Drittel der Felder erreichen kann. Der König und zwei Läufer setzen einen einzelnen König nur in Ausnahmefällen matt. Hinzu kommt eine noch deutlichere Abhängigkeit der Zugmöglichkeiten von der jeweiligen Position des einzelnen Läufers als im orthogonalen Schach. Fazit: die Läufer sind im Hexagonalschach schwächer als auf orthogonalem Feld.
- Die Springer sind im Hexagonalschach etwas stärker einzuschätzen als die Läufer, immerhin genügen zwei Springer zum Mattsetzen, und die Springer können jedes Feld des Schachbretts erreichen. Ihre übrigen Qualitäten entsprechen denen im orthogonalen Schachspiel, vor allem bezüglich ihrer jeweiligen Position auf dem Feld ("Springer am Rand bringt Kummer und Schand'.").
Daraus ergeben sich die Wertigkeiten bzw. Tauschqualitäten der Schachfiguren:
1. Dame, 2. Turm, 3. Springer, 4. Läufer
und speziell für die Leichtfiguren unter sich: 1. drei Läufer, 2. zwei Springer, 3. zwei Läufer, 4. Läufer plus Springer
--Aquarius70 10:43, 19. Jan. 2011 (CET)
Märchenschachfiguren einbauen?
Es gibt auch Versionen vom Hexagonalschach mit Märchenschachfiguren, insbesondere Janus (Läufer plus Springer) und Marschall (Turm plus Springer). Was meinen die Hauptautoren, würde es sich lohnen, einen kurzen Abschnitt darüber hinzuzufügen? Er wäre zumindest als interessant einzustufen, weil der Janus deutlich schwächer, der Marschall dagegen mindestens gleichstark wie im Standard-Schach ausfällt. -- Aquarius70 (Diskussion) 17:30, 8. Mär. 2012 (CET)
Notation
Wenn ich das richtig gesehen habe, so sind die Feldbezeichnungen bei Glinski und McCooey&Honeycutt gleich und folgen einem Fischgräten-Muster mit der F-Linie als Symmetrieachse (Wirbelsäule). Damit ist die a-Reihe bei sechs Feldern (a1 bis a6) beendet, die Nummerierung steigt bis zur f-Reihe mit f11, und fällt dann bis zur l-Reihe auf l6. Dagegen baut Shafran seine Notation auf einem Rautenmuster auf, also einem verzerrten Orthogonalsystem. Sollte man nicht etwas deutlicher darauf hinweisen? So mancher wird sich beim Versuch, so ein Spielbrett zu basteln, recht heftig vertun und deswegen beinahe die Lust verlieren, weil er die Feldbezeichnungen zuerst nicht erkannte (ging mir jedenfalls so). --Aquarius70 10:46, 29. Jun. 2010 (CEST)
Potentiale der Figuren / Endspielkonfigurationen mit verschiedenen Figuren
Ich bitte die genannten Absätze getrennt zu belassen, da sie nicht unmittelbar miteinander verknüpfbar sind, ohne Verdoppelungen oder Verstümmelungen zu verursachen (z.B. kann man die Konfiguration "Turm gegen Springer" nicht einfach unter "Turm" oder "Springer" verbuchen). Es betrifft verschiedene Teile der grundlegenden Spieltheorie, die getrennt bleiben müssen, um die Übersicht zu wahren! Wer's nicht glaubt, vergleiche bitte VORHER mit einem Schachlehrbuch, dort findet er es analog! --Aquarius70 11:31, 22. Jan. 2011 (CET)