Diskussion:Hieronymus Biechelberger
Reformation
Zu Beginn der Reformation regierte der Kaiser ein katholisches Land. Am Ende war das Reich gespalten. Neue christlicher Kirchen waren entstanden, die sich als legitime ja eigentliche Träger des Evangeliums begriffen. Die Reformation brach nicht wie ein Naturereignis über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und die römische Kirche herein. Die Verbesserung der Kommunikationsmittel, eine erste Globalisierung der Handels mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, trafen auf eine innerkatholische Stiftermentalität die oft soziale Gründe vorschob manchmal aber auch reines Prestigedenken von Äbten, Patrizierfamilien und städtischen Zünfte war. Bedrohliche Himmelserscheinungen, eine kleine klimatische Eiszeit, Missernten, angeblich zur Erde gefallene Kreuze, Schriften über den kommenden Antichristen, Prophezeiungen und astrologische Prognostiker bildeten eine Welt, die sich religiös absichern wollte. [1] 1498 besuchte Martin Luther, ohne den die Reformation nicht stattgefunden hätte das Franziskanerstift in Eisenach.
- An Kolleg. @Hermetiker: Vielleicht etwas kürzen, aber die Ref. fiel nicht wie ein Stein des Weisen vom Himmel. Dank und Gruß.
- --Bene16 08:09, 26. Jul. 2009 (CEST)
Hallo Bene16! Da war wohl jemand schneller, aber ich hätte es ebenfalls gelöscht. Es geht hier doch nicht um die Reformation, sondern hauptsächlich um hausgemachte Probleme. Den Kirchenneubau in Rekordzeit hat doch nicht der Abt erstellt und bezahlt, sondern die Bauern haben dies geleistet und wurden zu unangemessen harter Fron gezwungen und zu überhöhten Zahlungen, denn das Kloster hatte sich "beinahe über seine Kräfte" strapaziert. Zuvor waren die Bauern bereits durch die Bautätigkeit unter Abt Ryssel belastet worden. Dass die Bauern das auf Dauer nicht hinnehmen konnten, erklärt sich bereits aus dieser Lage, da benötige ich weder die Entdeckung Amerikas noch die Globalisierung noch Luther. Und wenn man sich den Untertanenvertrag anschaut, dann geht es in den einzelnen Punkten nur um ganz persönliche und naheliegende Verbesserungen, wie Lehen und Besitz, Vererbung und Brennholz, also verschone den Artikel bitte mit Luther, Amerika, dem HRR und der Astrologie. Mit Gruß--Hermetiker 21:46, 26. Jul. 2009 (CEST)
- Irgendeinen Bezug könnte man doch zum Bauernhaufen und der Reformation herstellen. Die Reichsabtei Ochsenhausen und die Reichsstadt Biberach sind keine 20 km von Baltringen entfernt, wo sich der Baltringer Haufen bildete. Gruß--Bene16 05:49, 27. Jul. 2009 (CEST)
Vielleicht so...der vorhandene Antiklerikalismus auch Paffenhass genannt und humanistisch-antischolastische oder national-antirömische Ideen in Verbindung mit den Propagandamöglichkeiten des Buchdrucks, der schon im Spätmittelalter zu beobachtende Individualisierungsprozeß der den persönlichen Glauben des Einzelnen betonte...Gruß--Bene16 05:54, 27. Jul. 2009 (CEST)
- Du hast sicher in der "Diskussion:Reichsabtei Ochsenhausen" den Beitrag von Autour du cercle gelesen, der dort die wichtigsten Bestimmungen des Untertanenvertrags aufgelistet hat. Der Inhalt dieses Vertrages ist offensichtlich rein materialistischer Natur, er zeigt antiherrschaftliche Prägung, aber nicht antiklerikale oder antirömische Tendenzen und der persönliche Glaube des einzelnen findet da keinerlei Niederschlag. Und offensichtlich sind ja die Bauern mit dieser materialistischen Regelung so zufrieden, dass sie sich eben nicht am Bauernkrieg beteiligen, bzw. sie sich vereinzelt sogar gegen aufrührerische Bauern stellen. Aber ein abschließendes Urteil habe ich mir noch nicht gebildet, ich habe mir in der Bibliothek dazu ein Buch bestellt, das leider bis 30.08. ausgeliehen ist, also kann ich Dir in etwa 5 Wochen mehr zu dem Thema sagen. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich jedenfalls die Ochsenhausener Verhältnisse nicht in einem Kontext mit anderen Bauernhaufen oder der Reformation. Mit Gruß--Hermetiker 12:31, 27. Jul. 2009 (CEST)
Danke. Dann übernehme ich das von Autour du cercle 1:1. Gruß--Bene16 13:37, 27. Jul. 2009 (CEST)