Diskussion:Hiroshima

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Anzahl der sofort Getöteten

Heute am 60. Jahrestag liest man von 70.000 oder auch 80.000 sofort getöteten. Bis Dezember waren es dann 140.000 Tote. Wieso steht hier was von 130.000 "Soforttoten". Das ist nicht ganz korrekt, oder hab ich falsche Infos?! (das war IP 80.133.53.155, 18:42, 6. Aug 2005, nachgetragen von Schorsch (einfach vier Tilden hinter so eine Anfrage setzen, daraus generiert die Software dann einen Datumsstempel; dann ist einfacher zu erkennen, ob die Anfrage aktuell ist, oder evtl. schon ein Jahr alt - zur Sache: sorry, weiß ich leider auch nicht))

Sofort muß man im Sinne von starben innerhalb weniger Tage sehen. --Jurgen 09:28, 18. Aug 2005 (CEST)

Der Tod durch die Gammastrahlung tritt in 5 Phasen auf. Da man aber nicht genau weiß wie groß die Gesamtkörperdosis des Verletzten ist, ist die Diagnosestellung immer problematisch. Nicht nur aus diesem Grund tragen alle Arbeiter in Strahlungsbereichen stets Dosimeter bei sich, welche bei Feststellung eines Strahlenunfalls die Prognose und die exakte Handlungsweise festzulegen helfen.

  1. Phase: das Opfer stribt sofort durch die Druckwelle, den Feuersturm oder Verbrennungen durch das starke Infrarot-Spektrum.
  2. Phase: die Strahlung tötet mehr als eine kritische Menge an Zellen des Körpers, diese gehen in Lyse und die Person stirbt binnen weniger Stunden oder einem Tag.
  3. Phase: im Körper des Opfers versagen bestimmte Organ- und Stoffwechselsysteme, die besonders Strahlensensibel sind. Dazu gilt das Blutbildende System, die Lunge, die Haut und der Darm. Dieser Tod tritt innerhalb einiger Tage ein, je nachdem welche Körperpartie besonders hart betroffen war.
  4. Phase, Septischer Tod: Das Opfer stirbt an der Entzündung die auf einen großen Gewebsschaden folgt: Entzündung der verbrannten Hautpartien, des durch die Strahlung abgetöteten Darms etc. Oder durch banale Verletzungen aufgrund der fehlenden Leukozyten (weißen Blutkörperchen) durch eine hohe Strahlendosis und temporäre Agranulozytose.
  5. Phase: die Person stirbt durch die Inkorporation giftiger, bei der Atombombenexplosion freigesetzter Stoffe. Besonders durch den schwarzen Regen. Der Tod kann den Verlauf der Phasen 1-3 nehmen und auch sehr langwierig sein, da die aufgenommenen Substanzen (radioaktives Jod, Strontium, Caesium, Plutonium, Blei, Uran) den Körper langfristig schädigen, die Regenerationsmechanismen aber überfordert sind.
  6. Phase: sollte eine Person die Pasen 1-5 überlebt haben, so kann im Verlauf von Jahrzehnten durch die Strahlungswirkungen von Hitzestrahlung, Alpha-Beta-Gammastrahlung, oder aufgenommener strahlender Substanzen, Krebs auftreten. Dabei sind natürlich die strahlensensiblen Organsysteme, die Haut, die Knochen, die Schilddrüse, das Blutbildende System und die Hoden/Ovarien besonders häufig Ausgang einer Krebserkrankung.

Die Zahl der Sofortopfer ist daher sehr schwierig genau einzuschätzen: in Hiroshima wurden durch die Explosion etwa 30.000 Personen innerhalb einer Sekunde getötet (Druckwelle/Verdampfung) dazu kamen weitere 20.000 im Feuer getötete Personen und noch einmal c.a. 30.000 Opfer die sich noch bei den Evakuierungspunkten (am Hijiama, am Red-Cross-Hospital, etc) melden konnten. Da die Strahlenkrankheit den behandelnden Ärzten und Sanitätern aber nicht bekannt war, wurden viele Verletzte die einen Körperteil lediglich durch die Hitzestrahlung verbrannt hatten, als "leicht verletzt" behandelt und entlassen. Diese starben aber nach wenigen Tagen an der Strahlenkrankheit, der Sepsis oder dem schwarzen Regen und meldeten sich wiederum bei anderen Notkankenhäusern wegen Übelkeit und anderen Symptomen.
Verwirrend kommt noch hinzu, dass die Millitärverwaltung und die Stadtverwaltung bei der Explosion ausbrannten. Daher auch nachher keine Listen über die zum Rüstungsdienst wehrbefreiten Männer, über die ortsansässigen Familien (Frauen & Kinder) und auch nicht über die sehr zahlreichen ausländischen Zwangsarbeiter zur Verfügung standen. Vergleichbar mit Dresden waren in Hiroshima zahlreiche Bombenopfer der umliegenden Städte untergekommen! (vergleiche hierzu das Opferzahlenproblem in Dresden)
Die Opferzahlen durch den Fallout dürfen gleichenfalls nicht unterschätzt werden! Durch Thermik-Effekte zog ein Großteil des Fallouts und des Staubs in die Berge und regnete dort hoch konzentriert (Steigungsregen) ab. Dort aber lag ein wichtiger Evakuierungsraum. Man wusste seitens der Millitärregierung rein gar nichts über Atomare Kriegsführung! Zudem waren die Dörfer im Norden Hiroshimas die "Kornkammer der Präfektur" und in der Bucht vor Hiroshima wurden noch im Oktober tonnenweise Austern geerntet. Die durch diese Mechanismen vergifteten, verstrahlten und letztendlich verletzten und getöteten Menschen müssen -unabhängig vom Todeszeitpunkt unbedingt als Opfer geführt werden, wobei dies nicht gerade einfach ist. Daher verwirrt die Statistik oft und kann nicht exakt wiedergeben, wieviele Personen nun zu Gruppe 1-5 gehörten und die Zuordnung ist nicht problemlos.
Die Besatzungsmacht hat unmittelbar nach dem Friedensschluß zwar das Red-Cross-Hospital von Hiroshima wieder instandsetzen lassen, aber wenn man die akribische Opferdatenverwaltung sieht und die Faszination mit der die Verletzungen seitens der Militärberichterstatter dokumentiert wurden, auf der anderen Seite aber sieht, dass eine unverzügliche Umstellung der Ernährung auf Einfuhrprodukte und großflächige Evakuierung versäumt wurden, drängt sich einem der Verdacht auf, dass hier ein "Langzeitexperiment am lebenden Menschen" durchgeführt wurde. Das verwirrt auch nicht, wenn man die Menschenversuche in der Wüste Nevada daneben hält. Mennel-Esq finde ich. Ok?--Slashatdot 08:19, 3. Aug. 2007 (CEST)

Kritik

  • @Verschiebung: welche Gründe gibt es für die Verschiebung??---217 10:12, 14. Nov 2004 (CET)
  • Ich finde es sehr schlecht von dem Verfasser des Artikel, dass überhaupt nicht auf den Atombombenabwurf auf Hiroshima eingegangen wird. Dies sollte schleunigst verbessert werden.
Es wird sehr wohl darauf eingegangen, und zwar genau da, wo man es vermutet, im Abschnitt "Geschichte". --Brazzy 18:21, 25. Jun 2005 (CEST)

Trennen was nicht zusammengehört!

Die Untat des US-Bomberbiloten Claude Eatherly, die über das Leid der hunderttausend Verstrahlten jahrzehntelang nachwirkte, und das Stadtleben der heutigen Großstadt Hiroshima sind zwei völlig verschiedene Sachgebiete, die meines Erachtens in zwei verschiedene WP-Artikel überführt gehören. So wie die heutigen Terrorakte in Madrid oder London oder die Dresden-Zerstörung ebenfalls einen eigenen Artikel bekommen und nicht nur eine Fußnote im Stadt-Artikel unter dem Abschnitt "Geschichte". Dann wäre das sehr irritierende Patchwork-Durcheinander innerhalb des jetzigen Textes auch sinnvoll bereinigt. Leider kosten solche nachträglichen Aktionen so enorm viel Zeit und Nerven... Temistokles 8. Jul 2005 18:21 (CEST)

Atombombe

Ist »Atombombendom« eventuell eine schlechte Übersetzung von 原爆ドーム (genbaku dōmu) oder die offizielle deutsche Bezeichnung? Dōmu bedeutet nicht Dom sondern so wie das englische »dome« Kuppel! Siehe auch Falsche Freunde. – Hokanomono 15:25, 15. Jan 2004 (CET)

  • Auf den japanisch-englischen Wegweisern in Hiroshima steht als offizielle englische Übersetzung atomic bomb dome (daher vielleicht die falsche Übersetzung). Eine offizielle deutsche Bezeichnung konnte ich bisher nicht finden, aber Atombombenkuppel klingt meiner Meinung nach passend. Doc Sleeve 11:05, 11. Feb 2004 (CET)
  • Also in Japan ist ebenso wie in der deutschsprachigen Literatur zu Hiroshima die Übersetzung "Atombombendom" - trotz der offensichtlich nicht ganz sauberen Übersetzung - üblich. Die Bezeichnung "Atombombenkuppel" ist daher wenig hilfreich, da man sie nicht mit bereits gesehenem/gehörtem assoziiert. Abgesehen davon besteht der Bau aus deutlich mehr als nur einer Kuppel. - MBuch 23:11, 29. Sept 2005 (CET)

Wie ich bei einem Besuch in Hiroshima feststellen konnte, liegt der Friedenspark mit dem Museum nicht direkt auf dem damaligen Epizentrum der Atombombe, sondern ein gutes Stück südwestlich davon, vom Epizentrum aus gesehen sogar hinter der Atombombenkuppel. An der eigentlichen Stelle des Epizentrums befindet sich heute eines der größten Einkaufsviertel der Stadt Hiroshima, dort erinnert nichts mehr an damals. Doc Sleeve 11:05, 11. Feb 2004 (CET)

An nämlichem Kaufhaus ist eine c.a. 40x60 CM große Bronzeplakette angebracht. Diese ist mehrsprachlich und wenn man weiß wo sie ist, durchaus auch auffindbar. Auf den ersten Blick ähnelt sie den Hydranten-Plaketten, daher fällt sie nicht besonders auf. Ich werde demnächst ein Foto machen und sie hochladen.
Gruß, --Slashatdot 08:26, 3. Aug. 2007 (CEST)


Ich habe eine Frage dazu: Wie hoch ist denn da eigentlich die Radioaktivität ? Immerhin leben da wieder Menschen und eigentlich sollte man meinen, dass in einem Atombomenabwurfgebiet einige Jahrtausende alles verstrahlt ist. Optimal wäre ein Vergleich in Röntgen mit einer Mitteleuropäischen Stadt. --212.42.244.241 10:34, 6. Aug 2004 (CEST) Rhalgaln 06.08.2004

Das könnte man meinen, wenn man, wie die meisten Menschen über Radioaktivität nur weiß daß sie "wahnsinnig gefährlich" ist. Das mit Jahrtausenden ist natürlich Unfug, in Hiroshima ist die Hintergrundstrahlung heutzutage nicht mehr meßbar höher als sonstwo. Es ist alles eine Frage der Menge an radioaktivem Material, die freigesetzt wird, und die war bei der Hiroshima-Bombe relativ klein, IIRC ca. 50kg Uran, wovon nur ein Bruchteil wirklich gespalten und damit richtig gefährlich wurde - Uran an sich ist sehr schwach radioaktiv. Tschernobyl war deswegen so schlimm, weil sich in einem Reaktor viele TONNEN Uran befinden. --Brazzy 18:21, 25. Jun 2005 (CEST)

Stimmt schon, aber es handelt sich doch um hoch angereichertes Uran (die amerikanische ABgereicherte panzerbrechende Munition, die in der irakischen Wueste herumliegt, ist ja auch nicht ohne). Der nicht explodierte Teil der Bombe duerfte verdampft sein und sich ueber der ganzen Stadt und der Umgebung niedergeschlagen haben, oder?

Gruss Volker

Korrekt, aber Uran, egal ob U238 ("abgereichert") oder U235, ist weniger wegen seiner Radioaktivität gefährlich, sondern weil es ein hochgiftiges Schwermetall ist. Und diesbezüglich sind 50kg fein verteilt über eine riesige Fläche nichts, worüber man sich nach 60 Jahren noch sorgen müßte. z.B. gilt eine Uranmenge von unter 15 Mikrogramm / Liter in Trinkwasser als unbedenklich und hierzulande ist 1 Mikrogramm / Liter normal. --Brazzy 00:17, 28. Sep 2005 (CEST)

Auch wenn diese Kommentare fast sechs Jahre alt sind, sei erwähnt, dass der Hauptgrund für die heute nicht mehr nachweisbare Strahlung die Höhe war, in der die Bombe gezündet wurde (was der Maximierung der Wirkung von Druckwelle und Hitze, nicht der Vermeidung von Fallout diente). Dadurch kam das radioaktive Material nie in Kontakt mit dem Boden, sondern wurde durch Höhenwinde weit (u.U. weltweit) verteilt und verdünnt. Lediglich Aktivierung durch Neutroneneinfang könnte zu einer geringen lokalen Verstrahlung geführt haben. Im Gegensatz dazu explodierten die Reaktoren von Tschernobyl und Fukushima am Boden, und wurden auch nicht vollständig verdampft (sonst wäre die Kontaminierung sicher weitaus größer gewesen, vgl. Diskussion:Katastrophe von Tschernobyl#Gefahr von Megatonnen Explosion), so dass jede Menge Dreck in der näheren Umgebung liegt. Wäre die Bombe in Hiroshima auf dem Boden oder in nur 100 m Höhe explodiert, wäre die Verstrahlung vergleichbar mit der vom Trinity-Testgelände gewesen. Dort kann man sich heute für begrenzte Zeit aufhalten, aber die Strahlung ist weiterhin deutlich erhöht.--SiriusB 11:32, 18. Jun. 2011 (CEST)

korrekte Aussprache des Stadtnamens

Wird der Name Hiroshima auf allen Vokalen kurz ausgesprochen oder wie man es manchmal hört "Hirooooshiiiima"? Bei den japanischen Zugansagen war es wohl das erstere. -TOSHI 10:29, 14. Jun 2005 (CEST)

ひろしま hi ro shi ma, alle vokale kurz. Siehe auch Hepburn-System#Aussprache. --guenny (+) 12:10, 14. Jun 2005 (CEST)
Wichtig vielleicht noch, dass die zweite Silbe (schwach) betont wird bzw. die Stimme dort etwas angehoben wird.Oliver Mayer 11:19, 15. Jun 2005 (CEST)
"Hirooooshiiiima" ist die Tongebung bei dem bekannten "Ohrwurm"-Chanson von Georges Moustaki, die deshalb vielen Leuten im Ohr ist. Übrigens brauchen wir Normalsterblichen, die sich keine sündhaft teuren Exkursionen nach Japan leisten (können), durchaus nicht die japanische Lautgebung nachzuahmen versuchen. Wir sagen ja in Europa auch Mailand statt korrekt Milano und Danzig statt korrekt Gdansk. Temistokles 8. Jul 2005 18:21 (CEST)
Der Vergleich mit Mailand und Danzig hinkt aber gewaltig. Mailand ist der deutsche Name, ähnlich wie Pressburg/Bratislava, Lüttich/Liege oder Stettin/Sczeczin(?). Andererseits gibt es auch englische Bezeichnungen für dt./österr. Städte wie Cologne/Köln, Vienna/Wien oder Munich/München. Und was ist die korrekte amtliche Aussprache von Genf (da gibt es auch Geneva)? Da es deutschsprechenden nicht sonderlich schwerfällt japanische Wörter richtig auszusprechen, sollte doch ein gewisser Wert auf die korrekte Betonung gelegt werden (mein Anstands-/Höflichkeitsempfinden). Was anderes wäre es z. B. mit arabisch und den ganzen "ch"-Lauten. -TOSHI 8. Jul 2005 19:12:21 (CEST)

Aber Du verbringst Deinen Urlaub auch nicht in Parih, oder?

-)

Volker

Aber wir sagen auch London und nicht "Landen" --137.248.1.11 01:39, 4. Nov 2005 (CET)

Beleg für diese Motivation der US-Kriegsverbrechen

Ich traue den USA jedes Kriegsgräuel gegen Zivilbevölkerung zu. Dennoch macht mich diese Passage stutzig:

Diese Erklärung ist aus verschiedenen Gründen umstritten; eine Theorie besagt, dass der Hauptzweck darin bestand, in Vorwegnahme des bereits absehbaren kalten Krieges die Sowjetunion einzuschüchtern. Einer anderen Theorie zufolge wollte man die Gelegenheit nutzen, um die Atombombe unter tatsächlichen Einsatzbedingungen in einem noch intakten Stadtsystem zu testen.

Gibt es hierfür einen Beleg oder zumindest Zitate von Personen, welche die Theorie des breit angelegten Massentötungsversuchs durch die USA vertreten? Stop u.s. terror! 11:50, 23. Okt 2005 (CEST)

Hauptbeleg ist, daß Hiroshima und Nagasaki, ebenso wie alle anderen Ziele, die in Erwägung gezogen wurden (Nagasaki war ja ein Ausweichziel, das nur wegen wiedriger Wetterbedingungen in Kokura angeflogen wurde), bis dahin von konventionellen Bombenangriffen verschont geblieben waren. Auch waren beide als militäriche Ziele nicht sehr bedeutend. Das kann man so interpretieren, daß absichtlich möglichst viele Zivilisten unter Experimentalbedingungen getötet werden sollten, oder so daß alle wichtigen militärischen Ziele schon getroffen worden waren und man eben die Städte nahm, die noch übrig waren und die man andernfalls, bei einer Fortsetzung des Kriegs eben konventionell bombardiert hätte. --Brazzy 12:36, 22. Nov 2005 (CET)

-- Der Atombombenabwurf wurde gerechtfertigt, aufgrund verschiedener Umstände, die von der japanischen Militärführung in die Schlachten um Iwojima und Okinawa eingeflossen war. Die Inseln waren völlig unangemessen verteidigt worden, (man wusste, dass man die amerikanische Invasion nicht rechtfertigen würde können) um die amerikanische Heeresleitung einzuschüchtern und eine Infasion auf dem japanischen Festland unter demokratischen Bedingungen undurchfürbar zu machen (die zu erwartenden Opferzahlen wären unermesslich geworden) außerdem wären viele kleine Invasionen nötig gewesen, da das japanische Festland stellenweise sehr unwegsam ist. Zudem wusste die amerikanische Armeeleitung von Giftgasproduktionsstädten in Japan (auf den Inseln der innerjapanischen See, heute eine Gedenkstädte). Der Einsatz von Giftgas auf dem eigenen Territorium wurde in der Defensivsituation einer amerikanischen Invasion als rechtlich unbedenklich eingestuft.

Russland hatte dieses Problem nicht und hielt sich nur teilweise an das Abkommen, dass es 100 Tage nach dem Ende des europäischen Krieges in den pazifischen Krieg eingreifen durfte. In der Realität hatte Russland jedoch schon viel früher, nämlich bei der Unterstützung der mongolischen Truppen gegen die Mandschuko-Armee in den Krieg eingegriffen.

Aus heutiger Sicht muss man der amerikanischen Heeresleitung insofern Recht geben, dass

  • eine Invasion des japanischen Festlandes einen unglaublich hohen Blutzoll an den amerikanischen und japanischen Menschen gekostet hätte,
  • eine Invasion des japanischen Festlandes lediglich durch die schon vorher zutage getretene Skrupellosigkeit im Opfern der eigenen Soldaten seitens der Sovietunion erfolgreich gewesen wäre.

Die sovietische Seite der Allianz hatte bei den Verhandlungen um den deutschen Nachfolgerstaat sehr deutlich gezeigt, dass sie sich als zukünftige Weltmacht betrachtet. Amerika wollte der Invasion und damit Aufteilung Japans -oder gar der kompletten russischen Okkupation durch ein plötzliches Ende des Krieges zuvorkommen.

Es ist äußerst schwer zu prognostizieren, ob bei einer russischen oder amerikanischen Invasion des japanischen Festlandes mehr oder weniger Menschen umgekommen wären, als bei den stattgefundenen Atombombenabwürfen. Ich mache übrigens keinen Untschied zwischen Zivilisten und Soldaten, da japanische Soldaten es sich nicht aussuchen konnten, ob und wie sie zu kämpfen hatten. Außerdem hatte die Bombardierung von Städten wie Tokyo, ohne Schutzbauten, ohne Brandmauern und ohne Druckwasserleitungen, gezeigt dass auch ein völlig konventioneller Angriff unerwartet hohe Opferzahlen fordern kann. Das einzige was an der Atombombe wirklich einzigartig ist, ist in diesem Fall:

  • scheinbar kann ein einzelner Mensch unvorstellbar großen Schaden anrichten. Da sich in den Bomberbesatzungen Englands, Amerikas und auch Deutschlands in den Vorjahren keine Proteste dagegen geregt hatten, eine große Stadt mit 10.000 von kleinen und größeren Bomben anzugreifen, ist zweifelhaft, ob ein Unterschied in dieser Sache besteht.
  • der größte Unterschied ist wahrscheinlich die neu hinzugekommene Machtlosigkeit des Einzelnen, durch ein angepasstes Leben (Bau eines Schutzkellers und Aufenthalt in diesem, Anschaffung von Löschmitteln, Kleidung, Evakuierungsplänen etc) sowie durch ein angemessenes Gesundheitssystem, das Risiko der schweren Verwundung und dem Tod zu entkommen. Dazu kommt die vielfach von mir in Gesprächen mit Ärzten und Opfern der damaligen Ereignisse zutagegetretene Ohnmacht gegenüber dem Erlebten: "Plötzlich waren meine medizinischen Kenntnisse wertlos. Ich war völlig machtlos. Ich konnte nicht einmal sagen, ob (der Patient) überleben würde, wann er sich bessern würde, oder ob es so weiter gehen würde bis zum Tod"

Diese Erfahrung muss furchtbar sein und es ist die ganz besondere und heimtückische Eigenschaft der Atombomben gewesen, eben nicht nach dem Erlöschen der Feuer vorbei zu sein. Eben nicht mit Friedensschluss zur Vergangenheit zu gehören und den Menschen eine hoffnungsvolle und friedliche Zukunft in die Hand zu geben, die sie nur eben selbst meisten mussten um sie zu erleben. Das ist das furchtbarste, was eine Bombe tun kann. Ich bin zZt in Hiroshima und in ein paar Tagen ist der A-Bomb-day. Ich habe keinerlei Schäden zu befürchten durch die noch vorhandene Strahlung. Das ist jetzt aber auch 60 Jahren subtropischen Regengüssen zu verdanken! Man überlege mal: 2 Generationen! Gruß, --Slashatdot 12:02, 3. Aug. 2007 (CEST)

Atombombe

"Weltbekannt wurde Hiroshima durch den ersten der beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August 1945"...mein Gott, was für eine Aussage..weltbekannt kann ein Mensch werden, indem er paar geile Filme gedreht hat, aber nicht die Stadt und besonders in diesem Fall-eine Atombombe...((((

Verstehe nicht, was Du mit der Aussage für ein Problem hast. Tatsache ist, daß praktisch jeder den Namen Hiroshima kennt - was soll denn "weltbekannt" anderes bedeuten? Und jeder bringt ihn sofort (und in den meisten Fällen ausschließlich) mit dem Atombombenabwurf in Verbindung. Schon mal von Nagoya, Fukuoka oder Saitama gehört? Alles Städte in Japan, die größer als Hiroshima sind, die aber trotzdem keine Sau kennt weil da nie was ähnlich bedeutsames passiert ist. --Brazzy 16:01, 13. Mär. 2007 (CET)

Mal abgesehen vom "weltberühmt"... sollte man doch die Daten der beiden Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima getrennt notieren. So könnte man leicht zur Annahme kommen, das die Bomben am selben Tag abgeworfen wurden. --Pierre Audité 17:36, 23. Mär. 2007 (CET)

Das stimmt allerdings; ich habe den Absatz und die dazugehörigen Sätze unter "Geschichte" etwas überarbeitet. --Brazzy 00:48, 24. Mär. 2007 (CET)

Seriöse Infos?

Ich bin mir nicht sicher ob die Informationen seriös sind aber lest euch bitte diesen Artikel durch: Spiegel-Online

denke, dass das auch irgendwie in den artikel gehört. aber nicht so wie es jetzt drin ist. daher lösch ich es.
"Laut eines Berichtes in Der Spiegel (vom 19.11.07) Starben durch die Detonation von „Little Boy“ aufgrund der Druckwelle und der starken Hautverbrennungen, in den ersten Tagen 140.000 Menschen. Eine japanisch-amerikanische Studie erfasste 86.572 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in einem Umkreis von 10 Kilometern aufhielten. Bis 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf starben davon 440 Menschen an Tumoren, 250 Menschen durch strahleninduzierte Herzinfarkte und 87 Menschen an Blutkrebs. 30 Feten bildeten nach der Geburt geistige Behinderungen aus. (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,518895-3,00.html Die Quelle, auf die sich der Artikel beruft, kenne ich leider nicht.)" ist irgendwie nicht ezyklopädiegerecht. --Bioha7ard 07:57, 23. Nov. 2007 (CET)

tja was mach mer nu? --Lucnus 15:24, 23. Nov. 2007 (CET)


Ich habe mich extra bei Wikipedia angemeldet, um den Spiegel-Unfug zu loeschen und die urspruenglichen Zahlen wieder einzufuegen. Falls jemand zuverlaessige Quellen findet, kann er die Zahlen gerne verbessern. Einen Artikel aus diesem deutschen Schmierblatt als Quelle zu nennen halte ich jedoch fuer grob fahrlaessig - was macht Ihr denn, wenn der Spiegel demnaechst den Holocaust leugnet ? Es gibt ueber die Todeszahlen bei Wikipedia viele Artikel in verschiedenen Sprachen. Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hibakusha steht zum Beispiel "Jährlich sterben etwa 2.500 Hibakusha an den Nachwirkungen der Bombenabwürfe." - den Spiegel-Artikel hier auf der deutschen Seite einzupflegen halte ich fuer Vandalismus. --Taiwandeal 21:10, 25. Nov. 2007 (UTC+8)

Ich hoffe, dass es aber nicht nur dabei bleibt. - FInde seriöse Quellen und arbeite sie ein. Eigentlich wäre auch schön, man würde den Artikel ähnlich wie en:Hiroshima aufbauen. Mehr auch über das heutige Hiroshima. Das ist eine grosse Stadt mit viel Kultur. --micha Frage/Antwort 14:17, 25. Nov. 2007 (CET)
Auf der Seite des "Nagasaki Atomic Bomb Museum" http://www1.city.nagasaki.nagasaki.jp/na-bomb/museum/m2-1e.html wird in einem Report des "Nagasaki City Atomic Bomb Records Preservation Committee" die Anzahl der Toten auf 73884 und die Anzahl der Verletzten auf 74909 beziffert - ich habe das auf der Diskussionsseite zu Atombombenabwürfe_auf_Hiroshima_und_Nagasaki eingetragen. --Taiwandeal 22:45, 25. Nov. 2007 (UTC+8)

Tut mir Leid - ich hatte Unrecht.
Die Seite des Forschungszentrum fuer Umwelt und Gesundheit bestaetigen die Spaet-Operzahlen: http://www.gsf.de/neu/Aktuelles/Presse/2005/Hiroshima-Nagasaki.php ebenso das Gesundheitsamt: http://www.gesundheitsamt.de/alle/umwelt/physik/strahl/ion/ra/hirosh.htm im Gegensatz zum Spiegel akzeptiere ich diese Seiten als serioese Quelle --Taiwandeal 23:43, 25. Nov. 2007 (UTC+8)

Links, Literatur, Inhalte zur Atombombe

Ich habe eine Vielzahl Links, Bücher und einen Satz zum Abwurf gestrichen. Dieses Lemma behandelt die Stadt, es gibt darüberhinaus Artikel wie Hibakusha und Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die deutlich mehr Bezug zu den Opfern und dem Ereignis haben. In Anbetracht der Problematik verlässlicher Zahlenangaben und Redundanz generell diese Löschung. --Polarlys 14:31, 25. Nov. 2007 (CET)

find ich gut. Wenn ich Zeit habe baue ich den Artikel mal Richtung Stadtartikel aus. Ich war persönlich dort und habe noch etliche Fotos von Hiroshima. --micha Frage/Antwort 14:43, 25. Nov. 2007 (CET)

Bin kein WIKI-PRO: Sollte aber nicht auch ein Bezug auf die Verarbeitung des Thema Hiroshima in der Kunst/Musik aufgezeigt werden? Ich denke dabei z.B. an den Song Hiroshima von "Wishful Thinking", den wohl jeder kennt. Sicher gibt es aber noch viel mehr. LG

Hier geht es um eine Stadt. Zu dem geschichtlichen Ereignis existiert ein eigener Artikel. Das gilt es zu trennen. --Polarlys 09:37, 14. Aug. 2008 (CEST)

Hiroshima-Park in Kiel und Hiroshima-Hain in Hannover

Vielleicht könnte man in diesem Artikel der (deutschen) Wikipedia diese beiden Gedenk-Orte (und andere wenn es sie gibt) auflisten/einfügen?

78.48.152.14 16:09, 10. Mai 2009 (CEST)

Japanische Quelle

wie sinnvoll ist es, eine website in japanischer Schrift als quelle anzuführen? http://www.city.hiroshima.jp/shimin/heiwa/q4e.html beste grüße --79.197.100.181 13:57, 27. Jul. 2010 (CEST)

Lässt sich bei Themen zu Japan nicht immer vermeiden. Abgesehen davon ist die Quelle Englisch, aber nicht mehr direkt online. Eine andere mit selben Inhalt hatte kürzlich bei Wikipedia:Auskunft#Sehe gerade Phoenix-Sendung über Japan... genannt und damit die alte ersetzt. --Mps 15:20, 27. Jul. 2010 (CEST)