Diskussion:Hitzeschutzkachel
Überarbeiten
Es sind schon früher kacheln ohne Konsequenzen verlorengegangen, daher kann man die die aussage, dass eine Kachel zum, Verlust führt nicht so stehen lassen. Hadhuey 10:36, 18. Dez 2004 (CET)
Die Untersuchung des Columbia Unglücks hat gezeigt, dass nicht der Verlust einer oder mehrer Hitzeschutzkacheln zum Verlust der Raumfähre geführt hat, sondern ein Loch welches in in die vorderkante des Flügels gerissen wurde (http://www.nasa.gov/columbia/home/, dort in den reports, ich weiss grad nicht genau wo exakt). Dieser besteht aus einem kohlefaser verbundwerkstoff. Er hat zwar prinzipiell die gleichen Aufgaben wie die Kacheln, jedoch ansonsten wenig gemeinsam (z.b. kühlt es wesentlich langsamer ab).
Bild einer simulation wie es zu dem loch gekommen sein wird:
http://history.nasa.gov/columbia/Troxell/Columbia%20Web%20Site/Photo%20Gallery/Materials%20Testing/thumbnails/AfterImpact-1_small.jpg
Änderung einer Zahl zur besseren Lesbarkeit
Ich habe mal die zahl 27 in Ziffern hingeschrieben, da normal nur zahlen bis 12 ausgeschrieben werden und sich so eine bessere Lesbarkeit ergiebt. (Ort: Überschrift, 3.Abschnitt, Zeile 2-3) --Nighthorse 09:21, 11. Mär. 2010 (CET)
Zusatzinfo...
...von einem, der von 1996 bis 2011 im Shuttle-Programm gearbeitet hat. Da mein Hirn wohl nicht als Quellenangabe gilt, kommt die Info erst einmal hier hinein:
- Die Anzahl der Kacheln hing vom Orbiter ab und änderte sich durch Neuaufteilungen. Sie lagt zwischen 22.000 und 35.000 Kacheln. Generell nahm die Anzahl der Kacheln nach jeder Revision eher ab.
- Pro Flug gingen rund 30 Kacheln verloren und im Schnitt 250 weitere mussten aufgrund von Beschädigungen getauscht werden
- Der Verlust einer einzelnen Kachel machte überhaupt nichts aus, wenn die umgebenden Intakt sind. Es kommt in diesem "Loch" zur Verwirbelungen, heißes Plasma strömt jedoch außen vorbei.
- Die gesamte Wartung der Kacheln über alle Missionen beanspruchte 340 Mannjahre Aufwand.
- Es gab keine zwei gleichen Kacheln - auch nicht orbiterübergreifend.
- Eine zur Weißglut gebrachte Kachel konnte rund zehn Sekunden später an den Ecken mit den ungeschützten Fingern angefasst werden.
- Die Festigkeit der Kacheln ist in etwa mit der von Tafelkreide vergleichbar. Sie können mit dem Fingernagel geritzt werden.
- Die Befestigung der Kacheln auf dem Unterbau erfolgt auf Filzmatten mit einem Silikonkleber. Die Kacheln werden Orbiterseitig nur etwa 100° heiß. Die Filzmatten wurden von einem texanischen Hersteller von Cowboyhüten geliefert, der zuvor genau das daraus gemacht hat. Der Filz sorgt für die nötige Elastizität der Verbindung.
- Die Gesammtfläche des Hitzeschutzes beträgt rund 300m²
- Für jede verwendete Kachel wurden im Schnitt 10-15 Kacheln Ausschuß produziert. Entweder platzten sie beim Brennprozess oder waren durch den Schwund danach außerhalb der Toleranz. War das überstanden, fielen sie nicht selten bei der Untersuchung auf Spannungen und Gaseinschlüssen durch. Das Ganze war Handarbeit und so stieg der Preis pro Kachel in den vierstelligen $-Bereich.
- Die Kacheln auf der Oberseite waren weiß, die auf der Unterseite Schwarz. Schwarz strahlt mehr Wärme ab, was beim Wiedereintritt wichtig ist. Schwarz nimmt aber bei direkter Strahlung auch mehr Wärme auf, weshalb die im regulären Orbitflug der Sonneneinstrahlung zugewandten Seite mit wenigen Ausnahmen weiß sind.
- Ohne die schützende Borsilikatdeckschicht würden sich die Kacheln mit Wasser vollsaugen wie ein Schwamm. Dazu reicht auch schon die Luftfeuchtigkeit aus. Sie bestehen aus Siliciumdioxid aus dem auch Kieselgel (Silicagel) besteht, welches für das Binden von Feuchtigkeit in Verpackungen von Elektronikartikeln verwendet wird.
- Das Material wird auch im Haushalt verwendet: Dort jedoch ohne Poren und unter Beimischung von Aluminiumdioxid sowie Lithiumdioxid sind die Ceranfelder eures Herdes aus diesem Material - man nutzt die gleichen Eigenschaften: Hohe Temperaturbeständigkeit, Formstabilität bei Erwärmung und Unempfindlichkeit gegen harte Temperaturwechsel.
- Der Schutz basiert nicht auf einer hohen Wärmekapazittät, sondern auf der extrem langsamen Wärmeleitung. Deswegen funktioniert auch der berühmte Trick mit dem Anfassen der glühenden Kachel: Die Kachel kühlt an den Ecken an der Oberfläche sehr schnell aus und die Wärme aus dem Inneren strömt nur sehr langsam nach. Aus diesem Grund mußte das Shuttle nach der Landung stundenlang gekühlt werden. Nicht weil soviel Wärme drinsteckte, sondern weil diese nur sehr langsam entwich. 79.212.172.229 04:04, 18. Okt. 2014 (CEST)
Rohstoff
Habe mal gehört, das der Rohstoff für diese speziellen Hitzkacheln (Spaceshuttle) nur an zwei Orten an der Welt abgeabut werden kann. China und Kosovo wars glaub ich. Ist da etwas dran? --94.216.194.26 (03:53, 28. Dez. 2015 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Plasma?
Die dabei bis zum Plasma erhitzte Luft ... Ist bei der Temperatur, die beim Wiedereintritt zu erwarten ist, die Luft wirklich im Plasmazustand? Kurze Rechnung.
- Ja. Deswegen strahlt die Luft sichtbar und die Kommunikation mit Radiowellen wird schwierig. Siehe en:Communications_blackout#Spacecraft_reentry für Details. --mfb (Diskussion) 02:06, 20. Jul. 2017 (CEST)