Diskussion:Homo faber (Anthropologie)
Eine eng verwandte Unterscheidung ist die zwischen dem Viator mundi (dem Pilger oder dem Reisenden durch die Welt), der als charakteristisch für das Mittelalter gesehen wird, und dem mit der Renaissance entstehenden Faber mundi (der Schaffer oder Herrscher der Welt). Also der Pilger kann ja wohl kaum als allein charakteristisch für das Mittelalter gesehen werden. Es ist wohl eher der Bauer, der in Lehensabhängigkeit steht. Vor allem auf seiner Leistung beruhte diese Gesellschaft. Er selber hatte in den seltensten Fällen die Möglichkeit einer Pilgerreise. Ohne ihn wäre sie aber unmöglich. Freilich brachten solche Reisen auch Erkenntnisgewinne, die schließlich durch die Entwicklung von Handel und Handwerk in städtischen Ansiedelungen aus der Enge dieser Gesellschaft herausführten.
- Ruhig Blut ;-) Gemeint ist hierbei nicht der religiöse Pilger als Vertreter der gesamten mittelalterlichen Menschheit, sondern es handelt sich um eine bildhafte Metapher. Im (europäischen) Mittelalter war der Mensch sehr auf das Jenseits ausgerichtet, man versuchte das schlechte, mühsame Leben im Diesseits möglichst anständig, fromm und gut hinter sich zu bringen, um danach Eintritt ins Paradies zu erhalten. Ab der Renaissance dagegen haben die menschen das Leben im Diesseits wieder bejaht, und aktiv gestaltet. Der mittelalterliche Mensch also als "Pilger", weil er sein leben auf dieser Welt nur als Durchreise zum Paradies begreift, der homo faber dagegen formt seine Gegenwart so wie es ihm besser gefällt´, denn er lebt im hier und jetzt. Gruß hansi
homo oeconomicus
ich denke nicht dass Adam Smith als Schöpfer des Gedankenwerkes des Homo oeconomicus gesehen werden kann, auch wenn er die Grundlagen für die Klassische Schule der Nationalökonomie gelegt hat aus der sich dieser dann entwickelt hat.
Ich denke Mill wäre hier angebrachter. Vgl Artikel über homo Ökonomikus und Beleg von Hayek.
-- 132.180.233.127 16:10, 3. Mai 2012 (CEST)