Diskussion:Horizontalsperre

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Horizontalabdichtungen

Hohe Summen werden für den Einbau einer Horizontalsperre oder einer Querschnittabdichtung investiert. Dabei ist es gleich, ob die Sperrschicht mittels Eintreiben von Chromstahlplatten, durch die Mauersäge und anschließenden Einbau einer Abdichtung oder den Mauerwerksaustausch - die so genannte Unterfangung - hergestellt wird. Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Injektionen (mit wasserabweisenden Imprägnierungen) eine ausreichende Abdichtung ergeben. Am wichtigsten ist es, eine Trennung im Mauerwerkquerschnitt herzustellen, um dadurch den kapillaren Feuchtetransport zu den Baustoffen oberhalb der Sperrschicht zu stoppen. Dadurch soll der Baustoff „trocken“ werden und somit eine wesentliche Verbesserung der Wärmedämmung erreichen. Wenn eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit notwendig ist, stellt sich die Frage: Welche Sperre ist die richtige? Dabei gehen nicht nur die Meinungen der Fachleute weit auseinander. Es gibt sicherlich gerade bei der Mauertrockenlegung eine Reihe von Ersatzmaßnahmen. So sind alle mechanischen Mauertrennungen, sei es durch Mauersäge, das Einschlagen von Chromstahlplatten oder der Mauerwerksaustausch, brauchbarere und zudem in der Regel kostengünstigere Alternativen zu den eher fraglichen sonstigen Verfahren. Zum Gelingen einer gut funktionierenden Horizontalsperre sind unter anderem auch die geeigneten Baustoffe und Materialien notwendig. Um dies zu ermitteln, ist immer eine gründliche Voruntersuchung notwendig. Neben der theoretischen Bewertung spielt sehr oft auch die Langzeiterfahrung eine sehr wichtige Rolle. Es sind oft Zufälle, die erst nach Jahren einen Hinweis auf die unterschiedlichen Qualitäten einer Horizontalsperre sichtbar machen.

Ich rate heute immer erst zu den als "sicher" geltenden mechanischen Horizontalsperren und nur wenn es objektspezifische Besonderheiten gibt zu alternativen Verfahren. Allen Verfahren gemeinsam ist, dass im Anschluss an eine Trockenlegung noch flankierende Maßnahmen wie z. B. das Auswechseln der Verputze folgen müssen. Nur dann ist eine Horizontalabdichtung voll und zuverlässig wirksam.

3.2.1 MW-Unterfangung

Gemeint ist damit das traditionelle Verfahren, das von allen Bauunternehmen und sehr oft auch mehr oder weniger erfolgreich in „Eigenleistung“ durchgeführt werden kann. Dabei entfernt man Stück für Stück des Grundmauerwerkes und ergänzt es entweder durch Beton oder durch Mauerwerk (einschl. einer Abdichtung).. Bei einer Variante wird der Mauerwerksquerschnitt über dem Fundament oder über dem Gelände ausgebrochen und anschließend eine Dichtungsunterlage (als Sauberkeitsschicht) hergestellt. Darauf kommt eine Abdichtung, und der Rest wird entweder ausbetoniert oder ausgemauert.

3.2.2 MW-Austausch

Oft die gleiche Art wie vor beschrieben, jedoch wird gleichzeitig der durch Feuchte geschädigte Mauerwerkbereich mit ausgewechselt.

3.2.3 MW-Trennung

Wo sollte eine Querschnittsabdichtung oder eine Horizontalsperre eingebaut werden? Hier scheiden sich zumeist die Geister. Eine Abdichtung kann sowohl über Oberkante Gelände (A) unter dem Gewölbe (B) als auch über dem Kellerfußboden (C ) hergestellt werden. Sicher ist, wenn eine Trennung bei B oder C hergestellt wird, muss von außen aufgegraben und die Abdichtung ergänzt werden.


Natürlich kann eine Querschnittsabdichtung, im Bereich Geländeoberkante keinen Keller trockenlegen, der weit darunter liegt. Wenn man jedoch das Kosten-/Nutzenverhältnis in Betracht zieht, sollte die Entscheidung, wo die Abdichtung erfolgen soll, wohl überdacht sein. Das kostenintensive Aufgraben ist oft überflüssig oder reicht zumindest bis unter die Gewölbe völlig aus. Somit werden die Sparten (Elektro- Gas - Telefon- sowie Wasserleitungen) nur selten berührt, was sich entscheidend auf die Kosten auswirkt. Außerdem sollte überlegt werden, ob eine Trennung des Wandquerschnittes zwischen den Kellerfenstern möglich ist. Diese offene Fensterfläche braucht nicht abgeschnitten zu werden, denn durch die Öffnungen wird nichts „aufgesaugt“. Ein Verfahren, das garantiert „100 Prozent“ gegen alles hilft, außerdem preisgünstig ist und keinen Eingriff in das Mauerwerk notwendig macht, gibt es bei der Mauerwerkstrockenlegung nicht. Es werden immer Kompromisse zu schließen sein. Entscheidend sind stets Aufwand und Ergebnis. So ist es z. B. dringend eine Untersuchung notwendig, um herauszufinden ob es ein erschütterungsfreies Verfahren gibt. Auch das Anbohren von Mauerwerk kann nicht ohne Erschütterung ausgeführt werden. Ähnlich dem Zertrümmern von Ziegelsteinen mittels eines Abbruchhammers werden dabei in etwa gleiche Kräfte freigesetzt und „erschüttern“ das Mauerwerk. Nur bei Holz oder Metall werden die Löcher durch Spanen erzielt. Bei der Bohrung eines Lochs mit 3 cm Durchmesser schlägt der Bohrkopf jeweils eine Fläche von > 5 cm² im Stein, um diese Fläche zu zertrümmern. Dies kann unmöglich erschütterungsfrei sein. Eine ähnliche Belastung wird auch durch das Einschlagen von Chromstahlplatten erzielt. Bei einer Plattenbreite von 30 cm und einer Materialdicke der Platten von 1,5 mm ergeben sich ebenfalls 4,5 cm² Einschlagfläche, und das muss überwunden werden - wobei es sicher von Vorteil ist, wenn der Mörtel weicher ist. Ein Nachteil beim Einschlagen der Chromstahlplatten ist die Lärmbelästigung. Da es sich ansonsten aber um ein sehr sicheres Verfahren handelt, kann man diese kurzfristige Störung akzeptieren. Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass selbst kleine Risse an einem Gebäude sicherlich einen Schaden (Mangel) darstellen, jedoch wird dieser oft überbewertet. Wer alte Häuser genauer inspiziert, wird auf der Suche nach kleinen Spalten und Rissen schnell fündig. Insbesondere in Sturzbereichen, an Türen und in Fensternähe sind Risse immer sichtbar. Wenn Spundwände in unmittelbarer Umgebung des Gebäudes eingerammt werden, treten allerdings wesentlich mehr Erschütterungen und Rissgefahren auf. Auch beim Verdichten von Baugruben oder im Straßen- und U-Bahnbau sind erhebliche Belastungen auch noch in der weiteren Umgebung festzustellen.

Wenn Sie mit Anbietern darüber diskutieren, welche Verfahren sicher sind, werden Sie schnell feststellen, dass die Argumente dieser Anbieter meistens darauf das Fazit abzielen, dass nur ihre Verfahren gut seien, während alle anderen Verfahren und Firmen negativ zu bewerten seien (zu teuer, sie beschädigten das Haus, es gäbe Risse usw..) Bei den mechanischen Trennungen, beim Einschlagen von Chromstahlplatten oder dem so genannten Mauersägeverfahren und der Unterfangung spielt hauptsächlich die eingebaute Sperrschicht eine wichtige Rolle. Es ist jedoch auch bekannt, dass diese Verfahren bei ordentlicher handwerklicher Ausführung sicher sind und auf Dauer funktionsfähig bleiben.

3.2.4 Das Mauersägeverfahren

Mit einer Schwert-, Seil- oder Kreissäge wird ein Schnitt im Mauerwerk hergestellt. Dabei ist es möglich, trocken oder nass zu schneiden. Diese Schnittfuge ist je nach Sägeverfahren 4 bis 15 mm dick. Anschließend wird die Abdichtung , meistens aus glasfaserverstärktem Polyester, aus Polypropylen oder auch aus Edelstahlplatten, eingebaut. Die Schnitte werden nach Einlegung der Abdichtung in der Regel verkeilt. Die Keile sollen während der Arbeit die Lastenübertragung sichern. Anschließend werden die Schnittfugen an der Innen- und Außenseite provisorisch abgedichtet und der Hohlraum mit Quellmörtel verpresst. Wer heute einem Bauherren einzureden versucht, dass das Mauersägeverfahren völlig erschütterungsfrei ist, macht keine korrekten Angaben. So ist beim Sägen weniger das Problem des direkten Angriffs der „Sägezähne“ entscheidend, sondern vielmehr die Entlastung des Mauerwerks einerseits und andererseits beim Schneiden mit der Kreissäge die Schwingung des Sägeblattes. Beim Durchschneiden von z. B. 60-70 cm dicken Mauern muss der Sägeblattdurchmesser schon mehr als 150 cm betragen. Dabei tritt eine doch ganz erhebliche „Erschütterung“ bereits bei sehr geringer Unwucht auf. Bei manchen Baustoffen ist das Sägen nur mit Wasserkühlung bzw. Wasserspülung möglich und deswegen nicht überall problemlos einsetzbar. Beim Trennen (Herstellen eines Hohlraumes) ist noch zu bemerken, dass durch die unterschiedlichen Belastungen eines alten Gebäudes, durch Setzungen oder Nutzungsänderungen unterschiedliche Lasten eintreten können. Diese weichen oft erheblich von den rein rechnerisch ermittelten Lasten ab. Nach einem Sägeschnitt kommt es an einigen Stellen im Gebäude zu einer Entlastung und an anderen Stellen zu einer Mehrbelastung. Die Verteilung der Lasten wird, bedingt durch den Sägeschnitt, kurzfristig durch Auskeilen und Auspressen vom angrenzenden Mauerwerk aufgefangen. Andere Be- oder Entlastungen können jedoch nicht wieder aufgebaut werden. Es wird sich oft ein neues „Gleichgewicht“ einstellen. D.h. konkret: In Bereichen, wo gegenwärtig mehr Lasten sind, werden also weniger und wo weniger waren, werden mehr Lasten auftreten. Durch diese neue „Belastung“ kann es durchaus zu Entspannungen oder Rissen im Gebäude kommen. Diese Risse können auch noch zu einem späteren Zeitpunkt auftreten.

3.2.5 Einschlagen nicht rostender Chromstahlplatten

Ohne Öffnung der Mauer wird eine 1,5 mm dicke gewellte Platte eingeschlagen. Dabei braucht man eine mehr oder weniger durchgehende Mörtelfuge. Der Baustoff selbst ist bei dieser Methode nicht entscheidend. Setzungen können nicht auftreten, weil die Platten ohne vorheriges Öffnen in die Mörtelfuge eingeschlagen werden. Der Mörtel wird auf diese Weise nach oben oder unten verdrängt bzw. verdichtet. Um den Verdrängungs- und Verdichtungswiderstand zu verringern, werden seit einiger Zeit Chromstahlplatten verwendet, die keil-bzw. pfeilförmig verformt bzw. angespitzt sind. Dadurch wird die Durchdringungsgeschwindigkeit erhöht und die Oberflächenreibung vermindert. Dieses von mir in Deutschland eingeführte und favorisierte Verfahren hat sich seit mehr als fünfundzwanzig Jahren bewährt. Es hat sich als eines der preisgünstigsten und sichersten Verfahren erwiesen.

3.2.6 Bohrverfahren mit Überlappung (aneinander gereihte Kernbohrungen)

Hierbei werden Löcher gebohrt (meistens mit einem Durchmesser von 8-12 cm) und so angeordnet, dass durch ihre Überlappungen eine durchgehende Mauertrennung erfolgt. Diese Bohrlöcher werden anschließend mit einem dichtenden und quellfähigen Mörtel wieder ausgefüllt, und somit könnte eine sichere Abdichtung erzielt werden. In der Praxis wird dies jedoch wegen der hohen Kosten so gut wie nicht mehr ausgeführt. Mir ist jedenfalls in den letzten Jahren kein solches Verfahren bekannt geworden.

3.2.7 Injektionsverfahren

Eine andere Form der Abdichtung im Mauerwerksquerschnitt wird mit Injektionsverfahren erreicht. Sie werden oft, weil das Injektionsmittel über Bohrlöcher eingebracht wird, als „Bohrlochverfahren“ bezeichnet. Dabei bohrt man Löcher in die Wand und füllt sie mit sehr unterschiedlichen Injektionsmitteln unterschiedlicher Konsistenz. Die Wirksamkeit einer solchen Sperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit hängt nicht nur von der Wahl des Injektionsmittels und dessen Wirkungsweise (kapillarverstopfend, kapillarverengend), sondern auch von der Ausführungsart ab. So sind z. B. Abstand, Tiefe und Durchmesser der Bohrlöcher von entscheidender Bedeutung, und auch, ob der jeweilige Stoff mit oder ohne Druck und in der ausreichenden Menge eingebracht wird. Der zeitliche Aspekt ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, denn die Injektionsmittel brauchen eine gewisse Zeit, um sich zu verteilen. Die Viskosität der Injektionsmittel ist ebenfalls zu berücksichtigen. Soll eine Kapillarverstopfung oder eine Hydrophobierung erzielt werden? Sehr oft ist beides erwünscht. Eine vorherige fachkompetente Prüfung sowohl des Feuchte- als auch des Salzgehaltes ist genauso wichtig wie die „Verträglichkeit“ der Injektionsmittel mit dem Baustoff. Ich war sehr erstaunt, als ich 1995 die Broschüre eines namhaften Herstellers erhielt, der in der Beschreibung für ein neues Injektionsmittel darauf hinwies, dass die meisten der auf dem Markt bekannten Produkte, die bisher eingesetzt wurden, entweder feuergefährlich, geruchsbelästigend, überteuert oder sogar extrem gesundheitsschädlich seien. Die erheblichen Preisunterschiede störten mich angesichts dieser beängstigenden Auflistung kaum. Nicht alle Injektionsmittel sind jedoch für die Unterbrechung der kapillaren Saugfähigkeit geeignet. Die Produkte, die heute angeboten werden, sollten von unabhängigen Prüfinstituten auf einwandfreie Funktion und Unschädlichkeit genau geprüft sein. Jedoch gilt auch hier - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Neben den Hinweisen der Materialhersteller gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich zu informieren, welche Produkte, Firmen und Berater weiterhelfen können. Während bei mechanischen Trennungen eine sofortige Kontrolle des Erfolges (Motto: „Was abgeschnitten ist, wird auch trocken“) nachvollziehbar ist, ist dies bei Injektionsverfahren nicht so einfach möglich. Im Labor funktionieren diese Verfahren meistens gut. Am Objekt ist eine Überprüfung des Erfolges oft erst Jahren möglich, bei ungeeignetem Einsatz leider auch der Misserfolg. Bei den Injektionsverfahren gibt es beträchtliche Unterschiede und zwar: • die Poren verstopfenden Produkte • die hydrophoben (Wasser abweisenden) Produkte • eine Kombination aus Wasser abweisenden und kapillar verstopfenden Produkten Allen diesen Verfahren steht zunächst eine der wichtigsten Anforderungen aus der Physik gegenüber, nämlich, wo ein Körper ist kann kein zweiter sein. Daher müssen Bedingungen geschaffen werden, um die Injektionsmaterialien aufnehmen zu können. Dies bedeutet, dass in der Regel getrocknet werden muss, wenn der Feuchtegehalt relativ hoch ist. Um eine qualifizierte Aussage zu bekommen muss die tatsächliche Wasseraufnahme und das restliche Saugvermögen ermittelt werden. Die nach einer Trocknung mögliche Feuchteaufnahme sollte dabei immer größer als 30-50 % der maximalen Wasseraufnahme sein. Weiter zum Thema Injektion: Es gibt Fachleute die immer noch behaupten, man könne mit Druck eine Verbesserung erreichen. Weit gefehlt! Man bekommt zwar in kürzerer Zeit mehr Material in die Öffnungen/Bohrungen, jedoch mit Sicherheit nicht in den gefüllten Kapillaren! Es läuft nur schneller in die leicht erreichbaren Hohlräume. Hier bin ich der Meinung man sollte sich eher mehr Zeit lassen, so dass sich das Material leichter verteilt. Dies lässt sich über Zeittaktgesteuerte Maschinen erreichen. In den letzten Jahren wurden Injektionsmittel auf den Markt gebracht, die in der Lage sind, besser mit feuchtem Mauerwerk fertig zu werden - die so genannten Mikroemulsionen. Diese sind in ihrer Wirksamkeit, insbesondere der Viskosität und einer umweltverträglicheren Art wesentlich besser auf die Belange eines feuchtigkeitgeschädigten Mauerwerks ausgerichtet. Daneben spielt selbstverständlich auch der Baustoff eine wesentliche Rolle. Er muss mit den Injektionsmaterialien verträglich sein und darf keine neuen bauschädlichen Salze bilden. Außerdem muss eine chemische Beständigkeit gegeben sein, und das Injektionsmittel darf keine ökologisch oder gesundheitliche Beeinträchtigungen, insbesondere Allergien, auslösen. Die chemischen Verfahren sind auch deshalb in Verruf gekommen, weil es lange Zeit keine exakten Verarbeitungsvorschriften gegeben hat. Dies hat sich zwar mit dem Merkblatt Nr. 4.4.96 und der damit zusammenhängenden Zertifizierung von der WTA erheblich verbessert. Was jedoch immer bleibt - ist noch die gewissenhafte Verarbeitung.

Ich wundere mich immer wieder über die schlechte Art der Ausschreibung. Man überlässt oft den Bautenschutzfirmen die Auswahl sowohl der Produkte, als auch die der Größe der Bohrlochabstände, der Bohrlochtiefen, oder ob Ein- oder Zweireihige Verfahren einzusetzen sind. Dabei ist viel Spielraum möglich und, dass hierbei erhebliche Unterschiede auftauchen können ist auch logisch.


Es sollte klar definiert werden: (denn der Bauherr als Laie kann es nicht kontrollieren!) • die einzubringende Menge des Injektionsmittels • aber auch der Zeitraum in der diese vorgegebene Menge einzubringen ist. Auch hier wird nur durch eine qualifizierte Voruntersuchung möglich, sowohl die Menge als auch das zu verwendete Produkt zu ermitteln. In der Regel ist die einzubringende Menge bei einem Ziegelmauerwerk mit mindestens 20 Liter pro m² anzusetzen. Wenn bekannt ist, dass ein Liter z. B. der Mikroemulsionen ungefähr 40 € kostet kann man sich auch gut vorstellen, dass auch dabei gern gespart wird! Da die empfohlene Menge und die Bohrlochabstände sowie die eingefüllten Produkte oft nicht exakt eingehalten werden, kommt es immer wieder zu Fehlleistungen. Somit wird meist die gesamte Injektionstechnik als nicht brauchbar verworfen. Mit Hilfe eines Beispiels soll erklärt werden, wie Sie die richtige Entscheidung treffen können. Man sollte erst, wie zuvor erwähnt unter anderem auch die „Saugfähigkeit“ einer Wand ermitteln. Danach muss der Bohrlochabstand sowie die Bohrtiefe und der Materialverbrauch ermittelt werden. Es ist z. B. ein wesentlicher Unterschied, ob der Abstand der Bohrlöcher 6-7 cm (oft auch in zwei Reihen übereinander) oder gar - wie bei manchen Objekten zu sehen ist von 20- 25 cm eingehalten wird. Ob nun 15 oder 4 Löcher zu bohren und mehrmals aufzufüllen sind und ob sich bei dem großen Abstand, darin die eingefüllte Flüssigkeit auch noch ausreichend verteilt, ist mehr als fraglich. Auch sollte die Bohrtiefe entscheidend sein. Ob nun die ganze Wanddicke erfasst wird oder - wie oft auch aus Prospektangaben zu ersehen - nur zwei Drittel gebohrt wird. Denn hierbei verbleibt ein nicht unerheblicher Bereich, den das Injektionsmittel überhaupt nicht erreicht. Ist die Verteilung der Flüssigkeiten ohnehin schon fraglich, ergibt diese Ausführung oft ein weiteres Problem. Edmund Bromm Ismaning/München Dieser Beitrag wurde in der Internationalen Zeitschrift Bauinstandsetzung 1999 veröffentlicht. E.Bromm , Verfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit, IJR 3, 397 - (1997)