Diskussion:Ich denke oft an Piroschka

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Eigentlich habe ich den Ausgang des Filmes bisher nicht als Happy End gesehen. (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 89.53.40.122 (DiskussionBeiträge) 13:44, 24. Feb. 2007) --Yokel 16:44, 21. Feb. 2007 (CET)

Wikipedia ist kein Forum! Auf der Diskussionsseite wird über eine Verbesserung des Artikels diskutiert. Bitte zukünftig beachten. Danke. --Yokel 13:44, 24. Feb. 2007 (CET)
Der anonyme Teilnehmer (89.53.40.122) hat nichts weiter getan, als die Happy-End-These (als potentiell POV?) zu hinterfragen. Genau das ist der Zweck der Diskussionsseiten. Kennt jemand Quellen, z.B. aus der Sekundärlitaratur zu Roman und/oder Film, die die Happy-End-These untermauern? (Nicht dass das enzyklopädisch verwertbar wäre, aber nach meinem Eindruck endet der Film tragisch: Der Protagonist schafft es nicht, die gesellschaftlichen/sozialen Schranken zu durchbrechen, die einer Beziehung mit Piroska entgegen stehen.) --ThorstenNY 04:23, 28. Jul. 2007 (CEST)

Ich biete eine kurze Exegese: Befreien wir uns zunächst von der Vorstellung einer Komödie und des Lustspiels. Andreas fährt mit dem Zug. Das ist das Leben als Bahnfahrt, ständige Vorwärtsbewegung, er wird bewegt, nirgends langes Verweilen, Weiterentwicklung. Als Austauschschüler fährt er in die Fremde - vom Jenseits ins Diesseits - und wir sind alle Austauschschüler. Er begegnet auf einem Donauschiff zunächst Greta, einer jungen Sekretärin. Sie ist keine Person außerhalb, sie ist sein körperliches und geistiges Befinden, sein Bewusstsein. Erzogen, angepasst, geordnet, durchaus positiv und angenehm. Als sich Andreas in Budapest Greta mehr zuneigt, erweckt er dadurch die feurige Musik des geigenspielenden Zigeuners - hinter der Sekretärin verbirgt sich ein Zauber, ein Geheimnis. Diese Musik geht über den Zustand Greta hinaus. Es folgt Trennung und Distanz, Überleitung zur nächsten Station seiner Lebensreise. Das ist die „Ferienfamilie“/Gastfamilie in einem entlegenen Ort in der Puszta: „Hódmezövasarhelykutasipuszta“ - Übersetzung des Namens: Marktplatz auf dem Biberfeld/s. Wikipedia. Der Ort liegt im Südosten Ungarns, es ist das Leben in seiner materiellen und emotionalen Fülle - wer könnte es besser symbolisieren als die Ungarn! Greta in Siófok, Sommerhauptstadt des Balaton. Greta ist geordnete Zivilisation. Piroschka ist die Magie, Lebens-, Jugendzazauber. Greta und Piroschka - ein Gegensatz wie Kultur zu Natur, Ordnung und Wildheit, Vernunft und Sinnlichkeit. Wie von selbst lernt Andreas hier den Tschardas - er, der vorher nicht tanzen konnte, der spröde und unbeholfene, linkische Andreas. Und der Tanz ist das Leben, Shiva; wörtl.: „Der Gütige“, „der Gnädige“, der göttliche Geist tanzt. Tanz ist das Wesen des Weiblichen, das ganze Universum dreht sich - die Schöpfung lebt im Tanz. Und wie im Märchen die Gretel/ Parvati dem Hänsel, dem geistigen Aspekt, das Tanzen beibringt (Brüderchen komm tanz mit mir!), so Piroschka dem Andreas. Piroschka lehrt den Austauschschüler das Leben. Piroschka (Pirouette) ist der Tanz, ist Rausch, ist Ekstase, ist das Leben. Leider kann der Mensch diesen Zustand nicht verewigen. Es ist nur eine Station des Lebens, Durchfahrt, kurze Rast, Weichen werden gestellt - nur die Erinnerung bleibt dem Andreas, dem alternden Schriftsteller. Sie bleibt mir, Dir, uns: "Ich denke oft an Piroschka". Und Liselotte Pulver - eine optimale Rollenbesetzung im Film - ihre Darstellung kann das Herz mächtig bewegen. Solit/Vogelherd/Juli 2008

TV-Erstsendung

Ich wüßte gerne, wann der Film das erste mal im Fernsehen übertragen worden ist. Die Erstaufführung im Kino (Ende 55) ist ja eher untergegangen. Meines Wissens war die erste TV-Ausstrahlung ein Ereignis.

Laut OFDb war das am 25. Januar 1964 im ZDF. Thorbjoern Я только понимаю вокзал. 10:32, 23. Sep. 2009 (CEST)

"Wiedersehen mit Piroschka"

Was ich in Hinblick auf das Ende der Geschichte nicht verstehe: Es gibt doch eine Fortsetzung des Romans, nämlich "Wiedersehen mit Piroschka", die meines Wissens auch verfilmt wurde.-- 80.141.169.139 19:44, 25. Mär. 2012 (CEST)

Die Fortsetzung gibt es; es ist aber kein Roman sondern eher eine Reportage. Nach dem Erfolg des Buches und des Filmes hat sich Hugo Hartung 1965, also 40 Jahre nach der Romanhandlung, in Budapest mit Piroschka (die in Wirklichkeit nicht Piroschka heißt) in Budapest getroffen. Hugo Hartung reist mit seiner Frau und Journalisten an, Piroschka ist inzwischen Großmutter und kommt mit einer ihrer Töchter. Bemerkenswert ist insbesondere der Schluss der Fortsetzung: Piroschka schreibt später in einem Brief: "Ist alles richtig in Buch. Aber ist nicht wahr, daß ich nach Siofok bin nachgefahren. Mus anderes Piroschka gewesen sein." Hugo Hartung ergänzt dann: "Es war eine andere Piroschka. Hübsch war die Tochter der Pensionswirtin in Siofok." Details werden aber nicht verraten. Von einer Verfilmung der Fortsetzung ist mir nichts bekannt. --NeoUrfahraner (Diskussion) 08:13, 12. Nov. 2017 (CET)