Diskussion:Jehuda ben Isaak Abravanel

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Lesenswert-Diskussion vom 8. - 15. Mai 2009 (erfolgreich)

Jehuda (auch: Juda) ben Isaak Abravanel, oft kurz Abravanel oder Abrabanel genannt, lateinisch Leo Hebraeus, italienisch Leone Ebreo, hebräisch יהודה בן יצחק אברבנאל (* um 1460 in Lissabon; † nach 1521 in Neapel) war ein jüdischer Philosoph, Arzt und Dichter aus Portugal, der die zweite Hälfte seines Lebens in Italien verbrachte. Er gehörte zu den prominenten Vertretern des Platonismus in der Renaissance.

Der bedeutende Renaissance-Philosoph und Schriftsteller, dessen der Liebe gewidmetes Hauptwerk nicht nur als philosophische, sondern auch als literarische Leistung viel Anklang fand und das Liebesverständnis weiter Kreise beeinflusste, ist bei uns bis März 2009 nur mit einem sehr kümmerlichen Stub gewürdigt worden. Diesen habe ich durch eine komplette Neufassung ersetzt, die mir nun für eine Kandidatur hinreichend abgerundet erscheint, nachdem Benutzer:Anamnesis noch ein interessantes Bild beigesteuert hat. Als Hauptautor Neutral. Nwabueze 00:37, 8. Mai 2009 (CEST)

Pro Wow. Noch so ein schöner Artikel. Ich bitte, noch die Vollständigkeit der Lieteraturangaben in den Fußnoten zu prüfen. Wenn eine Quelle schon einmal genannt ist, ob im Literaturverzeichnis oder einer früheren Fußnote, braucht sie selbstverständlich nicht mehr vollständig aufgeführt zu werden. Eine Frage: Wie kann man Abravanell die Aussage „Abravanel hält seine Abweichung von der Lehre Platons in diesem Punkt für eine Konsequenz aus seiner metaphysischen und allumfassenden Konzeption der Liebe.“ zuschreiben, wenn nur ein Dialog vorliegt? Ist das nicht Interpretation? Oder gibt es Hinweise, dass Abravanel das Verhältnis seiner Darstellung im Vergleich zu Platon reflektiert? Lutz Hartmann 11:01, 8. Mai 2009 (CEST)

Na ja, unsere Kenntnis von Platons Auffassung fußt ja auch nur auf Äußerungen seiner Dialoggestalten und unser Wissen darüber ist insofern auch "Interpretation", dennoch besteht in der Gegenwart ebenso wie in der Renaissance kein Zweifel darüber, wie er in diesem Punkt dachte. Streng genommen ist alles, was inhaltlich aus einem Dialog herausgezogen und dessen Autor als Meinung unterstellt wird, Interpretation, denn der Dialogautor identifiziert sich nicht explizit klar damit im Sinne einer verbindlichen Lehrmeinung und will das auch nicht, darum hat er ja diese Form der Darbietung seiner Ideen gewählt. Abravanel als Autor sagt nicht ausdrücklich "Hier weiche ich von Platon ab und begründe das folgendermaßen: ...", aber da Platons Auffassung zu diesem Punkt ihm sowie seinem Publikum bestens bekannt war (wer sie nicht kannte, konnte bei dem Thema nicht mitreden) und da es evident ist, daß die von ihm im Dialog formulierte Ansicht das Gegenteil derjenigen Platons besagt, ist die Interpretation, daß er sich hier bewußt gegen Platon stellt, geradezu trivial. - Hinsichtlich der Literaturangaben in den Fußnoten meine ich korrkt verfahren zu sein. Nwabueze 16:52, 9. Mai 2009 (CEST)
  • Pro Sehr lesenswerter Artikel. Die Grundgedanken des Werks klar und gut verständlich dargestellt. Frage: Die am Ende verlinkte J. R. Ritman Library in Amsterdam bringt Abravanel in sehr engen Zusammenhang mit kabbalistischer Tradition: First printed in 1535 but already completed in 1505, Abravanel's Dialoghi d'amore was one of the works to contribute most to the dissemination of the Kabbalah, outside the more specialized studies of for instance Pico and Reuchlin. In Pistorius' compendium Artis cabalisticae, for instance, the Dialoghi occupy an important place. Davon ist in dieser Darstellung mit keinem Wort die Rede. Warum nicht? --Quoth 11:07, 8. Mai 2009 (CEST)
Die Kabbala war populär und wurde eifrig studiert und die Dialoghi d'amore ebenfalls. Wer sich für das eine interessierte pflegte auch das andere zu kennen. Insofern und überhaupt vom Thema her gab es zahllose Berührungspunkte und Überschneidungen bei der Rezeption des einen und des anderen. Den Link der Ritman Library habe ich jetzt entfernt, die dortige Formulierung ist unbelegt und scheint mir problematisch. Nwabueze 16:52, 9. Mai 2009 (CEST)
Der Artikel in dieser Version ist mit 3 Pro-Stimmen Lesenswert. --Vux 00:08, 15. Mai 2009 (CEST)

Die Liebe als Weltprinzip

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Ich verstehe diesen Satz nicht und vermute, dass hier ein grammatischer Fehler vorliegt oder ein Wort fehlt. Durchschaut das jemand? --RedEye2063 22:33, 5. Jul. 2010 (CEST)

Ich durchschaue nicht, wo die Verständnisschwierigkeit liegt. Wo soll ein Wort fehlen und worin genau besteht das grammatische Problem? Nwabueze 01:27, 6. Jul. 2010 (CEST)
Wenn Gott sich liebt, dann wird er automatisch von sich selbst geliebt. Man kann nicht von sich selbst geliebt werden, ohne sich zu lieben. So, wie es da steht, ist es eine Tautologie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Abravanel das so gesagt hat. --RedEye2063 11:28, 6. Jul. 2010 (CEST)
Abravanel meint folgendes. Indem Gott sich selbst liebt, tritt er in zwei Funktionen auf, nämlich erstens als Liebender (aktiv) und zweitens zugleich als Geliebter (passiv). Abravanels Fragestellung lautet generell, ob in der Liebe der aktiven oder der passiven Rolle der höhere Rang gebührt. Seine Antwort ist, daß die passive, die Rolle des Geliebten, höherrangig ist. Daraus ergibt sich für ihn, daß in der Selbstliebe, wo ein Individuum - in diesem Fall Gott - sich selbst liebt, also beide Funktionen zugleich ausübt, ebenfalls der passive Aspekt der höherrangige ist. Also ist Gott in seiner Eigenschaft als ein von sich selbst Geliebter erhabener als in seiner Eigenschaft als sich selbst Liebender. Das drücke ich aus mit "insofern er von sich selbst geliebt wird" bzw. "insofern er sich liebt". Ich meine, im Zusammenhang des Textes im Artikel sollte das verständlich sein; anderenfalls läßt es sich umformulieren. Nwabueze 13:58, 6. Jul. 2010 (CEST)
ich halte die passage für gut verständlich formuliert. eine umformulierung wie zb "Sogar Gott sei größer und erhabener, insofern er Adressat, als insofern er Ausübender seiner Liebe ist." fände ich unnötig gestelzt. wer noch probleme sieht, kann ja selbst einen formulierungsvorschlag machen. ca$e 10:07, 8. Jul. 2010 (CEST)

editiones

bei der gelegenheit fällt mir auf, dass du hier die angaben der verleger getilgt hast. ich finde diese indes oft nützlich, zumal wenn ort und jahr zweier ausgaben übereinstimmen. hattest du einen besonderen grund für die entfernung? danke und grüße, ca$e 10:07, 8. Jul. 2010 (CEST)

Danke für den Hinweis, du hast völlig Recht. Ich hatte übersehen, daß Ort und Jahr übereinstimmen. Ist erledigt. Nwabueze 23:14, 11. Jul. 2010 (CEST)

Leo der Hebräer

Macht es Sinn eine WL von Leo der Hebräer anzulegen? Peter Burke bezeichnet ihn so, vgl. Burke: Die europäische Rennaissance, München 1998, S. 15.--Jürgen Oetting (Diskussion) 11:23, 31. Aug. 2013 (CEST)

Das ist eine im frühen 19. Jahrhundert gängige Eindeutschung, in der Gegenwart eher unüblich. Dass das jetzt wieder aufgegriffen wird, ist wohl nicht Burke zuzuschreiben, sondern dem deutschen Übersetzer seiner Monographie. Übersetzer sollten eigentlich nicht diejenigen sein, die über Namensformen bestimmen. Mir scheint die WL entbehrlich, aber wenn du sie anlegen willst - schaden kann's nicht. Nwabueze 12:55, 31. Aug. 2013 (CEST)
In der deutschen Burke-Übersetzung heißt es, (...) Leo dem Hebräer, der auch als Judah Abrabanel bekannt wurde, (...). Auch damit kommt man hier nicht weiter. Geht Burke (oder sein Übersetzer) hier zu lässig mit den Namen um? --Jürgen Oetting (Diskussion) 15:25, 31. Aug. 2013 (CEST)
Den englischen Burke habe ich gerade nicht zur Hand. "Leo der Hebräer" ist nicht falsch, nur heute etwas ungewöhnlich - aber vielleicht bürgert es sich wieder ein. Gegen die WL habe ich nichts einzuwenden. Nwabueze 11:01, 1. Sep. 2013 (CEST)
Done, beim Afrikaner auch gleich. Schadet ja nicht.--Jürgen Oetting (Diskussion) 13:31, 1. Sep. 2013 (CEST)