Diskussion:Jerry Dammers

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Quelle zum politischen Engagement

Artikel über Jerry Dammers, als Quelle vielleicht nützlich:

<Lernen von den Specials>

Der Special mit der stursten künstlerischen Vision und politischen Position war Keyboarder Jerry Dammers, Sohn eines anglikanischen Geistlichen, überzeugter Sozialist und Antirassist, Exzentriker, eine Art weltanschauliches Wunderkind, erst Mod, dann Hippie, dann linker Skinhead. Schon als junger Teenie agierte er in den Sechzigern gegen die Apartheid und wurde von einem Lehrer als Kommunist beschimpft. Auf die Specials wirkte der Musikmarkt. Jerry Dammers, den Sozialismus fest vor Augen, wusste das zumindest in der Theorie. In der Praxis rang er verzweifelt um seine Ideale: Auf Tournee weigerte er sich, in fancy Hotels abzusteigen, nächtigte notfalls in Jugendherbergen und trieb den Manager damit in den Wahnsinn. Einmal ließ er sogar Fans, die keine Unterkunft hatten, in seinem Hotelbett schlafen, und legte sich selbst auf den Boden. Das Besondere an »Ghost Town« war nicht die Tatsache, dass der Song auf Platz eins der UK-Charts landete. Es ist ein kühles, gespenstisches und musikalisch avantgardistisches Lied gegen den Thatcherismus, die Armut, den Rassismus der britischen Gesellschaft und ihrer Autoritäten. Nach dem Split der Specials formierte sich um Dammers die Band The Special AKA. Ihr Erbe ist zwiespältig, politisch wie musikalisch. Ein Song allerdings ist musikhistorisch einmalig in seiner Drastik und politischen Brisanz. Im Original stammt er von der Ska-Frauenband The Bodysnatchers, die von Dammers gefördert worden war, aber bald zerfiel. Deren Frontfrau Rhoda Dakar war nun Mitglied von The Special AKA. Ihr Schreien am Ende von »The Boiler« lässt sich nicht beschreiben. Man muss den Song hören. Viele schaffen das nur ein Mal.

https://www.konkret-magazin.de/480


--92.78.202.253 16:46, 26. Aug. 2020 (CEST)