Diskussion:Joe Venuti

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Herkunft

Warum hätte er denn seine "europäische Herkunft" verschleiern sollen, wenn er doch, wie ein Satz später gesagt wird, in Philadelphia geboren wurde? War der Name das Problem? Kaum. Zahllose Italo-Amerikaner hatten kein Problem mit ihren italienischen Namen, wie die Jazzgeschichte zeigt. Wenn doch einer dieses Gefühl hatte, eine Namensänderung in den USA ist keine grosse Sache, wie der Fall Eddie Lang zeigt. Der hiess in Wirklichkeit Salvatore Massaro. Die Geschichten von Venuti über seine Geburt sind eher mit mit seinem Charakter zu erklären. Er war einer der grössten Witzbolde im Jazz, sowohl verbal als auch praktisch ("practical jokes"). Es gibt unzählige Erzählungen von Musiker-Kollegen darüber. - Übrigens erzählten auch viele andere Jazzmusiker aus unterschiedlichen Gründen Mumpitz über ihre Herkunft und Geburt. Bunk Johnson und Sidney Bechet stehen da an vorderster Front. Oft wollten sie sich damit nur interessanter und besser vermarktbar machen. Bunk Johnson machte sich älter, als er war, um glaubhaft erscheinen zu lassen, er habe mit Buddy Bolden gespielt. Bechet erzählte jedem, was er hören wollte, betonte aber auch immer den Sklaven-Hintergrund seiner Familie. Seine Lebenserinnerungen (Treat It Gentle) sind zum grossen Teil Phantasie.(nicht signierter Beitrag von 2a02:120b:2c07:eec0:28b9:258f:efe2:ce43 (Diskussion) )

Es ist anscheinend nicht sicher (oder war es in der Literatur nicht), wann und wo er geboren wurde. Es gibt auch Quellen die sagen, er wäre in Italien geboren. Die Vermutung, er wolle seine Geburt in Italien in den 1920ern verleugnen stammt von Berendt in seinem Jazzbuch, ich greife mal die 5. Auflage 1981 (Krüger Verlag, S. 361) heraus: "Zwar haben Venutis Manager in den zwanzigern bekanntgegeben, Joe sei bei der Überfahrt italienischer Einwanderer auf dem Atlantik geboren, denn damals bedeutete es für einen Jazzmusiker ein Stigma, aus Europa zu stammen. Aber als Venuti siebzig und ein Weltstar war, konnte er es sich leisten, die Wahrheit zu sagen: Er wurde am Comersee in Norditalien geboren. Dort gibt es noch heute Venutis." Reclams Jazzführer schreibt dagegen in der Ausgabe von 1989, dass er am 16.9.1903 in Philadelphia geboren wurde. Sie verweisen auf eine Geburtsurkunde und geben sogar die Straße an (1010 Christian Street). Woelfle hält in der Jazzzeitung von 2004 am Comer See (Malgrate) fest, der Ort selbst gibt hier an, er wäre 1898 dort geboren...--Claude J (Diskussion) 19:04, 6. Aug. 2017 (CEST)

Bemerkenswert war Venutis Sinn für Streiche und "wildes" Verhalten. Einmal warf er - im nicht ganz nüchternen Kopf - mit Saufkumpanen ein altes Klavier aus dem Fenster, um zu hören, "was sein Naturklang" beim Aufprall sein würde. Ein anderes Mal kaufte er sich eine billige Geige, spielte darauf "schön wie auf einer Stradivari", und zerschlug sie dann auf dem Bühnenboden, was er mit italienischen Flüchen begleitete (s. Max Kaminsky, Jazz Band: My Life in Jazz, Seite 68). Die heutigen Rock-Gitarristen waren also nicht die ersten, die diesen Trick praktizierten.(nicht signierter Beitrag von ‎2a02:1206:452e:2a50:e446:a7bb:3324:d6ea (Diskussion | Beiträge) )