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Biografie Johannes Franz Suckow

Die Lebensdaten der Ehefrau müßten korrigiert werden. Eine Universität Dresden gab es 1955 nicht. Prof. Suckow wurde 1955 zum Direktor der Neurologischen Klinik, etwas später Neurologisch-Psychiatrische Klinik, der Medizinischen Akademie 'Carl Gustav Carus' Dresden, die 1954 gegründet worden war, berufen. --91.1.153.26 20:32, 29. Apr. 2016 (CEST)

Überarbeitung Beitrag "Johannes Franz Suckow"

Heute stelle ich die am 16. Aug. angekündigte Textfassung zu einem überarbeiteten Wikipedia-Artikel „Johannes Franz Suckow“ hier ein und sehe vor einer möglichen Veröffentlichung Kritik und Diskussion gerne entgegen.

Bacalaureus, 23.08.2021


Johannes Suckow

Johannes Suckow (* 3. April 1896 in Stargard i. P.; † 7. April 1994 in Dresden) war ein deutscher Psychiater und Neurologe, Hochschullehrer und Direktor der Neurologisch-Psychiatrischen Klinik an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden (die Klinik heute spezifiziert in mehrere Kliniken des eigenständigen Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden des Freistaats Sachsen)


Inhaltsverzeichnis

1 Leben

1.1 Herkunft und Studium

1.2 Berufsausübung während der NS-Zeit

1.3 Beruflicher Werdegang nach dem Zweiten Weltkrieg

1.4 Lebensleistung

2 Literatur

3 Weblinks

4 Einzelnachweise


Leben

Herkunft und Studium Johannes Suckow wurde am 3. April 1896 in Stargard in Pommern geboren. Sein Vater, Franz Suckow (1865–1947), war Lehrer, später Rektor der Hilfsschule in Stargard. Als Vorsitzender des Pommerschen Hilfsschulverbandes leistete er Wesentliches beim Aufbau des Hilfsschulwesens in Pommern und setzte sich für eine breite Volksbildung ein. Seine beruflichen Aktivitäten entsprangen nicht zuletzt einer linkliberalen politischen Orientierung. Suckows Mutter Elise geb. Riedel (1874–1952) war eine lebenszugewandte und energische Persönlichkeit, die sich der häuslichen Fürsorge für die Familie (außer Sohn Johannes noch zwei Töchter) und für schwererziehbare Pensionäre zu widmen hatte. Das Gymnasium besuchte Suckow in Stargard. Im September 1914 meldete er sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig zum Militär. Er wurde an der Ostfront eingesetzt, wurde nach einer Verwundung 1915 nach Stargard zurückversetzt und konnte als Externer das Abitur ablegen; dann hatte er wieder Militärdienst zu leisten und wurde 1916 zum Unteroffizier befördert.

Bereits im November 1917 schrieb er sich an der Berliner Universität zum Medizinstudium ein, das er aber erst nach Entlassung aus dem Militärdienst Anfang 1919 beginnen konnte. 1920/21 studierte er in München, wo er insbesondere Vorlesungen bei Emil Kraepelin hören und sich Grundkenntnisse im Fach Psychiatrie/Neurologire aneignen konnte. Kraepelin hatte sich einen Namen gemacht mit der Klassifikation und Abgrenzung endogener Psychosen, und Suckows Orientierung im Fach war Kraepelins Lehrgebäude forthin verpflichtet. Zurückgekehrt nach Berlin, konzentrierte er sich im Studium auf Vorlesungen von Karl Bonhoeffer, der seit 1912 Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité war und durch seine gründlich absichernde klinische Diagnostik und eine darauf beruhende richtungsweisende Klassifikation der exogenen Psychosen bekannt wurde. Nach vier Jahren Studium legte Suckow das Staatsexamen in Medizin ab. Von 1923 bis 1924 arbeitete er als Medizinalpraktikant und als Volontärarzt unter Friedrich Kraus, dem Direktor der II. Medizinischen Klinik der Charité. Am 20. September 1923 erhielt er die Approbation. Mit der Arbeit „Atemstörungen bei der Encephalitis epidemica“ wurde er 1924 zum Dr. med. promoviert. Wenig zuvor war er an die Psychiatrische und Nervenklinik der Charité zu Bonhoeffer gewechselt. 1928 verließ er die Charité und wurde an der Leipziger Psychiatrischen und Nervenklinik, die Paul Schröder unterstand, als Assistenzarzt tätig. In seiner hirnanatomisch-neurologisch orientierten Psychopathologie mit Schwerpunktsetzung auf Kinder- und Jugendpsychiatrie bei Orientierung an zeittypischen Problemfeldern wie Konstitutionsforschung und erbbiologischer Veranlagung stand Schröder der eugenisch-rassehygienischen NS-Doktrin nicht allzu fern, ohne jedoch ihrer ideologisch und propagandistisch verfälschenden gedanklichen Verkürzung mit ihren verheerenden Folgen für geistig Behinderte und psychisch Kranke zu verfallen und ohne soziale Bedingtheiten psychischer Erkrankungen aus den Augen zu verlieren. Auf seine Initiative war ferner 1927 ein Hirnforschungsinstitut gegründet worden, dem der aus der Klinik hervorgegangene Richard Arwed Pfeifer vorstand.

Berufsausübung während der NS-Zeit

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 etablierte sich die NS-Ideologie auch im universitären Bereich. Die Assistenzärzte der Leipziger Universitätsklinik traten vorwiegend aus Karrieregründen, von Fall zu Fall auch aufgrund politischer Indoktrinierung, mehrheitlich sehr bald den neu etablierten NS-Organisationen bei, namentlich der NSDAP, ja selbst der SA und SS. Durch Mitgliedschaften in nachgeordneten NS-Organisationen, wie der Beamten-Gewerkschaft „Reichsbund der Deutschen Beamten“ und der auf soziale und gesundheitliche Hilfsdienste ausgerichteten „NS-Volkswohlfahrt“, ferner selbst im „Opferring“, der Sammelaktionen für die Finanzierung der NSDAP auf Regional- und Lokalebene durchführte, suchte Suckow weitergehenden politischen Zwängen zu entgehen und sich beruflich abzusichern. Letzteres gelang ihm in der Folgezeit damit nicht. Da er zum Eintritt in die NSDAP nicht bereit war und von vornherein zu den NS-Doktrinen Abstand hielt, konnte er sich an der Universität unter den gegebenen Bedingungen nicht behaupten und wechselte 1934 in den Anstaltsdienst an der Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Hier wurde er als Abteilungsarzt eingestellt und entsprechend den geltenden Bestimmungen für Anstaltsärzte verbeamtet. Eine anstehende Beförderung zum Oberarzt scheiterte, da er nicht NSDAP-Mitglied und nicht zu parteipolitischem Engagement bereit war, obgleich er mit großem persönlichem Einsatz und entsprechenden therapeutischen Erfolgen im Anstaltsdienst tätig war. In den genannten Organisationen war er zahlendes Mitglied ohne Funktion. Auch war er nicht, wie der Ärztliche Direktor der Anstalt und eine Anzahl Kollegen, Beisitzer und Gutachter im Leipziger Erbgesundheitsgericht, das über die Sterilisation von „Erbkranken“ zu befinden hatte. Um den in der Anstalt ebenfalls begegnenden politischen Zwängen auszuweichen, nahm Suckow von 1936 bis 1938 an drei Übungen sächsischer Sanitätsstaffeln der Wehrmacht teil, die der Ausbildung zum Arzt im Sanitätsdienst dienten und ihm erlaubten, sich der unmittelbaren Konfrontation mit dem vom Parteiapparat dominierten Anstaltsbetrieb bis zu einem gewissen Grad zu entziehen.

Im Oktober 1934 hatte Suckow die Ärztin Magdalena Moderau (1897–1987), die ebenfalls bei Bonhoeffer und Schröder ausgebildet worden war, geheiratet. Der Ehe entstammte ein Sohn.

Von November 1938 bis Februar 1939 war Suckow vertretungsweise als Interimschef an eine der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein angegliederten Nervenklinik („Maria-Anna-Heim“) abgeordnet. Hier hatte er mit Hermann Paul Nitsche, dem Ärztlichen Direktor der Landesanstalt Pirna-Sonnenstein – und späteren Hauptakteur der NS-„Euthanasie“-Aktion – zu tun.

Im August 1939 wurde Suckow zur Wehrmacht einberufen; während des Zweiten Weltkrieges war er als Truppenarzt bzw. Arzt in einem Feldlazarett beim Überfall auf Polen, im Westfeldzug und 1941/42 im Ostfeldzug eingesetzt.

Auf Initiative Nitsches – der übrigens wiederholt auch Ärztlicher Direktor der Anstalt Dösen war – wurde er im Oktober 1942 an eine Forschungsabteilung der Heil- und Pflegeabteilung Wiesloch, einer Außenabteilung der Carl Schneider unterstellten Heidelberger Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik, berufen. Von der Wehrmacht uk-gestellt, nahm er hier am 1. Dezember 1942 die Arbeit auf. Carl Schneider war, wie Nitsche und in enger Zusammenarbeit mit diesem, ein führender Kopf der Aktion T4 („Euthanasie“-Aktion). In Wiesloch sollten geistig behinderte Patienten vor ihrer Tötung eingehend untersucht werden, und nach der Tötung in der Anstalt Eichberg sollten deren Gehirne an die Heidelberger Klinik zur pathologischen Untersuchng verbracht werden. Daher findet sich auch der Name Suckow auf einer Liste der T4-Ärzte, die in der Berliner T4-Dachorganisation angelegt worden war.1 Es ist jedoch davon auszugehen, dass Suckow, aus dem jahrerlangen Kriegseinsatz kommend, nicht von vornherein über die mörderischen Konsequenzen des Wiesliocher Projekts und auch nicht umfassend über die Rolle Schneiders in der Aktion T4 orientiert war.

Der Wieslocher Forschungsabteilung gehörten vier weitere Schneider unterstellte Ärzte an. Allerdings wurde sie infolge kriegsbedingter Finanzierungsschwierigkeiten bereits zum 31. März 1943 geschlossen, so dass Suckow seine Forschungsarbeiten 2 nicht weiterführen konnte. Die untersuchten Patienten der Forschungsabteilung wurden in psychiatrische Anstalten verlegt, so dass Schneider keinen unmittelbaren Zugriff mehr auf sie hatte. Gezielte Forschungen haben ergeben, dass keiner der Patienten unter Einfluss Schneiders ums Leben gekommen ist, weder in Wiesloch noch andernorts. 3 Mithin war auch Suckow nicht in Tötungsaktionen involviert. „Dass seine kurzfristige Beteiligung an der Arbeit der Wieslocher Forschungsanstalt für keinen der Patienten direkt das Todesurteil bedeutete, war dem weiteren Kriegsverlauf geschuldet. Suckow selbst war dafür später dankbar.“ 4

Offen bleibt, was Suckow letztlich von den Intentionen und Machenschaften Schneiders und Nitsches gewusst hat. Spätestens in Wiesloch können ihm deren Aktivitäten im Dienste der verbrecherischen Aktion T4 nicht verborgen geblieben sein, auch wenn er sie in Gänze nicht überschaut haben mag. Hinsichtlich seiner auf bürgerliche Unbescholtenheit und Distanzierung von politischen Abwegigkeiten orientierten Einstellung sowie der ihm aus seinem ärztlichen Umfeld in allen Lebensabschnitten bezeugten Fürsorglichkeit für seine Patienten setzt dies einen unaufgelösten Widerspruch. In der Konsequenz: „Eine pauschale Vor-Verurteilung ist ebenso wenig hilfreich wie eine Vertuschung der Vorwürfe. 5

Von April 1943 bis Ende März 1945 diente Suckow als Stabsarzt und Leiter der Hirnverletztenabteilung eines Reservelazaretts der Wehrmacht in Wiesloch. Im März 1945 wurde er im Zuge der Auflösung des Lazaretts mit einem Personaltransport nach Tübingen beordert und geriet dort in französische Kriegsgefangenschaft. Nach Freudenstadt im Schwarzwald verbracht, übertrug ihm der französische Standortkommandant die Leitung der Hirnverletztenabteilung eines Lazaretts wiederum. Aus Dienst und Kriegsgefangenschaft wurde er im August 1945 entlassen.

Beruflicher Werdegang nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach seiner Rückkehr nach Leipzig nahm Suckow seine Tätigkeit an der Dösener Anstalt als Abteilungsarzt wieder auf, zugleich mit den Aufgaben des stellvertretenden Chefarztes betraut. Von der Landesregierung Sachsen – Abteilung Gesundheitswesen – wurde er überprüft und als politisch unbedenklich eingestuft, obgleich seine Wieslocher Tätigkeit in seinen Personalunterlagen verzeichnet und nicht nur der Dösener Anstaltsleitung, sondern acch auf ministerieller Ebene des Gesundheitswesens bekannt war. 6 Schon um die Wende 1946/47 hatte Suckow Verbindung zu der unter Leitung von Richard Arwed Pfeifer stehenden Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Leipzig aufgenommen. Pfeifer, bislang Direktor des Hirnforschungsinstituts der Universität, war 1946 im 69. Lebensjahr zum kommissarischen Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik berufen und mit dem Wiederaufbau der Klinik und der Erneuerung des Lehrbetriebs beauftragt worden. Die Psychiatrische Abteilung der total kriegszerstörten städtischen Klinik war als Außenstelle in Dösen eingerichtet worden, und Suckow wurde hier zum 1. März 1947 als Leitender Abteilungsarzt – bei weiterer Hauptanstellung in der Landesanstalt Leipzig-Dösen (bis 1951) – eingesetzt. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1947 erhielt er einen Lehrauftrag für Psychiatrie und Neurologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 1949 wurde ihm auch die Neurologische Abteilung der Klinik unterstellt. 1950 habilitierte er sich mit einer Arbeit „Katatone Symptome bei organischen Psychosen und ihre Beziehung zu schizophrenen Erkrankungen“ und wurde nachfolgend zum Dozenten ernannt. Ein mit dem Staatssekretariat für Hochschulwesen der DDR per 1.5.1952 abgeschlossener Einzelvertrag begründete seinen Einsatz als Oberarzt der Psychiatrischen und Nervenklinik, und Pfeifer bestätigte ihn als Ersten Oberarzt der Klinik. Zum 1.2. 1954 wurde Suckow als Professor mit Lehrauftrag an der Medizinischen Fakultät der Leipziger Karl-Marx-Universität berufen.

In den Jahren seiner Leipziger akademischen Tätigkeit hat Suckow neben der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses vor allem an der Seite von Klinikdirektor und (kommissarischem) Lehrstuhlinhaber Richard Arwed Pfeifer Entscheidendes für den Wiederaufbau der Leipziger Universitätsklinik für Psychiatrie und Neurologie mit entsprechend gesicherter Fürsorge für hohe Patientenzahlen in allen Abteilungen sowie für die Wiederaufnahme eines vielseitigen Lehrbetriebs geleistet.

Obgleich von Pfeifer bei dessen Ausscheiden aus der Klinikleitung 1952 als Nachfolger im Amt vorgesehen, 7 wurde Dietfried Müller-Hegemann aufgrund seines antifaschistischen Engagements in der NS-Zeit und entsprechender Einsatzbereitschaft für die Zielstellungen des DDR-Staates vom Staatssekretariat für Hochschulwesen als kommissarischer Direktor der Leipziger Psychiatrischen und Nervenklinik mit Lehrtätigkeit eingesetzt. Zeitweise zugleich als Leiter der Hauptabteilung Wissenschaft am Ministerium für Gesundheitswesen der DDR tätig, setzte Müller-Hegemann dann Suckows Berufung als Professor mit vollem Lehrauftrag für Neurologie und Psychiatrie an die 1954 gegründete Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden durch. Hier war Suckow, ab 1.9.1957 Professur mit Lehrstuhl, bis 1963 tätig. Eine von ihm aufgebaute Neurologische Klinik nahm den Dienst 1956 auf und 1957 auch eine ebenfalls neuerrichtete Psychiatrische Klinik, zugleich wurden eine Poliklinik sowie Einrichtungen zur Labor- und Elektrodiagnostik (EEG-Abteilung) erstellt. Neben dem Ausbau der bald leistungsfähigen Kliniken war weiterhin dem Lehrbetrieb sowie – wie schon in Liepzig – nicht zuletzt einer umfangeichen gerichtsgutachterlichen Tätigkeit nachzukommen. Zum 1.9.1962 emeritiert, oblagen Suckow noch bis zum 30.6.1963 die kommissarische Leitung der Klinik und die Lehrverpflichtungen.

Seine Frau verblieb als (Chef-)Ärztin bis zu ihrer Pensionierung 1961 an der Anstalt Leipzig-Dösen (ab 1958 Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie). Danach führte sie noch für nahezu drei Jahrzehnte den Haushalt in Dresden, unterstützte aber vor allem die weitere wissenschaftliche Arbeit ihres Manns und die fortdauernd intensive Kontaktpflege zu den Einrichtungen des gemeinsamen Fachgebietes.

Suckow starb kurz nach Vollendung seines 98. Lebensjahres in Dresden.


Lebensleistung

In der Literatur zur einschlägigen neueren Geschichte der Psychiatrie und Neurologie werden Suckows Verdienste um das Fachgebiet – bei kritischer Wertung seiner beruflichen Verstrickung in der NS-Zeit – heute in der Regel ausdrücklich hervorgehoben. 8 Dies betrifft sowohl seine Verdienste um den (Neu-)Aufbau psychiatrisch-neurologischer Einrichtungen in der DDR nach 1945, die Ausbildung von Studenten und Fachkräften sowie die Ausübung des Arztberufes überhaupt im Umgang mit seinen Patienten als auch die Vorlage wissenschaftlicher Arbeiten, in denen gründlich und genau fachspezifischen Krankheitsbildern und Zusammenhängen nachgegangen wird. Zu jeder Zeit unterhielt Suckow intensiv die Verbindung zu Fachkollegen der DDR wie auch der Bundesrepublik Deutschland und des Auslands, sei es im Kontakt zu deren Einrichtungen (Universitätskliniken und andern Institutionen des Fachgebiets, regionalen Anstalten und Krankenhäusern, Privatpraxen), sei es auf Tagungen und Kongressen oder über die Fachgesellschaften, in deren einigen er Mitglied war und tätig wurde (u. a. als 1. Vorsitzender der Medizinisch-wissenschatlichen Gesellschaft für Psychiatrie und Neurlogie der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden von 1957 bis zu seiner Emeritierung 1963 und als 2. Vorsitzender der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurlogie der DDR in der Angangszeit ihres Bestehens, sowie als Mitglied der Berliner und der Leipziger Regionalgesellschaft für Psychiatrie und Neurologie).

Seine Lebensleistung wurde und wird durch Würdigungen von Seiten ebenjener Institutionen und Fachkollegen sowie auch eine Reihe ehrender Auszeichnungen anerkannt. 9


Literatur

Matthias C. Angermeyer, Holger Steinberg (Hrsg.): 200 Jahre Psychiatrie an der Universität Leipzig. Personen und Konzepte. Heidelberg 2005. ISBN 978-3-540-25075-3

Anonym: Johannes Suckow in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium. Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Historisches Seminar der Universität Leipzig. Datum: 04.06.2021. [Online-Ressource:] Link: https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Suckow_1387

Claudia Böttcher: Die Entwicklung der Psychiatrischen Universitätsklinik Dresden von der Gründung der Medizinischen Akademie bis zum Jahr 2000. Dresden 2002 (Medizinische Dissertation).

Anna-Sabine Ernst: „Die beste Prophylaxe ist der Sozialismus“. Ärzte und medizinische Hochschullehrer in der SBZ/DDR 1945-1961. Münster/New York/München/Berlin 1997. ISBN 3-89325-513-3

Caris-Petra Heidel, Marina Lienert (Hrsg.): Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814 - 2013. Dresden 2014. ISBN 978-3-598-11720-6

Caris-Petra Heidel, Hans Zwipp (Hrsg.): Von der Chirurgisch-medicinischen Akademie zur Hochschulmedizin Dresden. Festschrift zum 200. Gründungsjubiläum der wichtigsten Vorläufereinrichtung. Im Auftrag der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus hrsg. von [d. o. G.]. Dresden 2015. ISBN 978-3- 939025-59-7

Gerrit Hohendorf, Volker Roelcke, Maike Rotzoll: „Euthanasie“ und psychiatrische Forschung am Beispiel Heidelberg. In: Schriftenreihe des Arbeitskreises „Die Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch in der Zeit des Nationalsozialismus“, H. 3. 1995, S. 22-34.

Ehrig Lange: Neurologie – Psychiatrie in Dresden von E. Kraepelin über S. Ganser bis J. Suckow. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, Jg. 39, 1987, H. 1, S. 55- 59.

Marina Lienert: Deutsche Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Der Lebensweg des Psychiaters Johannes Suckow (1896-1994). In: Sudhoffs Archiv. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte. Bd. 84. H. 1. Stuttgart 2000, S. 1-18. Online-Ressource: https://www.jstor.org/stable/20777735

Marina Lienert: Johannes Suckow (1896-1993). Ein „Euthanasie-Verbrecher“ als Gründer der Klinik für Psychiatrie und Neurologie der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden? In: Ekkardt Kumbier, Holger Steinberg (Hrsg.): Psychiatrie in der DDR. Beiträge zur Geschichte. Berlin-Brandenburg 2018, S. 79-93. ISBN 978-3-95410-210-5

K. Herbert Parnitzke: Professor em. Johannes Suckow zum 70. Geburtstag. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, Jg.18, 1966, H. 3, S. 81.

K. Herbert Parnitzke: Professor em. Johannes Suckow zum 90. Geburtstag. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie. 38. Jg. .1986, H. 9, S. 556-557.

Franz Peschke: Ökonomie, Mord und Planwirtschaft. Die Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch im Dritten Reich. Bochum/Freiburg 2012 (Aspekte der Medizinphilosophie. Bd. 10). ISBN 978-3- 89733-259-1

Christiane Roick: Heilen, verwahren, vernichten. Die Geschichte der Sächsischen Landesanstalt Leipzig-Dösen im Dritten Reich. Leipzig 1957 (Medizinische Dissertation)

Albrecht Scholz, Caris-Petra Heidel, Marina Lienert (Hrsg.): Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum. 100 Jahre Krankenhausgeschichte in Dresden. Köln/Weimar/Wien 2010 (Sonderausgabe des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus) ISBN 3412033014

Armin Wagner, Holger Steinberg: Neurologie an der Universität Leipzig. Beiträge zur Entwicklung des klinischen Fachgebietes von 1880 bis 1985. Leipzig 2015. ISBN ISBN 978- 3-86583-962-8.


Weblinks


• Literatur von und über Johannes Franz Suckow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

• Johannes Franz Suckow im Professorenkatalog der Universität Leipzig

• Stadt Leipzig: Euthanasieverbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus in Leipzig (PDF; 2,5 MB)


Einzelnachweise


1 Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten. Geschäftsordnung und Personal-Angelegenheiten 1943-1944 – Bundesarchiv (Deutschland): R 96-I-1, Bl. 12789.

2 Lt. Schneiders Forschungsplan für die Forschungsabteilung Wiesloch: „Motilitätsentwicklung an Hand der Erfahrung bei Idioten, 2. die spezielle Indikation von Insulin- und Schocktherapie bei verschiedenen psychischen Erkrankungszuständen“. So von Carl Schneider in einem Schreiben an die Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten vom 21.1.1943 formuliert, [abgedruckt in:] Peta Becker-von Rose: Carl Schneider – wissenschaftlicher Schrittmacher der Euthanasieaktion und Universitätspsychiater in Heidelberg 1933-1945. In: Gerrit Hohendorf, Achim Magull-Seltenreich (Hrsg.): Von der Heilkunde zur Massentötung. Medizin im Nationalsozialismus. Heidelberg 1990, S. 91-112, hier S. 102.

3 Vgl. Hohendorf, Roelcke, Rotzoll (1995), S. 24; Peschke (2012). S. 662.

4 Lienert (2000), S. 18.

5 Lienert (2018), S. 93.

6 Siehe amtlich angeforderte Unterlagen mit Angabe der Wieslocher Tätigkeit, beispielweise: Aufstellung der z. Zt. in der Landesanstalt Leipzig-Dösen beschäftigten Nerven- und Irrenärzte (zufolge telegraphischer Anforderung der Landesverwaltung Sachsen vom 3.9.46) […]. II. Dr. Suckow (Stadtarchiv Leipzig. Personalakte ZR 22658 BU. 51 R); Landesverwaltung Sachsen. Personalamt. Fragebogen. Unterzeichnet: Leipzig, den 15. VIII. 1947. Dr. med. Johannes Suckow (Universitätsarchiv der TU Dresden. Bestand Medizinische Fakultät der TU Dresden / Med. Fak., Nr. 1883, Personalakte J.Suckow).

7 Schreiben von R. A. Pfeifer vom 3.6.1951 an den Rektor der Universität Leipzig (Psychiatrische und Nervenklinik der Universität Leipzig. Leipzig, den 3. Juni 1952. An Se. Magnifizenz, den Herrn Rektor der Universität Leipzig): „Im Regierungsauftrag übergebe ich heute die direktorielle Leitung der Psychiatrischen und Nervenklinik meinem Stellvertreter, dem Ersten Oberarzt der Klink, Herrn Dr. Suckow. […]“ – Kopie Privatbesitz.

8 Was Leipzig, Dresden und die DDR betrifft, siehe im Literaturnachweis beispielsweise Angermeyer/Steinberg (2005), Böttcher (2002), Heidel/Zwipp (2005); Lienert (2000; 2018), Wagner/Steinberg (2015), von älteren Arbeiten auch Lange (1987).

9 Auszeichnungen: Hufeland-Medaille in Gold (1962); Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden (1971); Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold (1973); Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden (1977); Karl-Bonhoeffer-Medaille der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR (1981); Carus-Medaille der Medizinischen Akademie Dresden (1986). – In diesem Zusammenhang auch zu erwähnen die Ehrenmitgliedschaften in den o. g. Fachgesellschaften nach der Emeritierung und die Laudationes von Fachkollegen zu gegebenen Anlässen. (nicht signierter Beitrag von Bacalaureus (Diskussion | Beiträge) 18:25, 23. Aug. 2021 (CEST))

Hallo Bacalaureus, es scheint, dass nicht allzu viele Benutzer an diesem Artikel Interesse haben. Zur Sicherheit pinge ich mal Benutzer:Luckyprof an, der ihn 2011 erstellt hat. Aber grundsätzlich heißt das dann, dass du die veränderte Version einstellen kannst, wenn nicht noch Einwände kommen. Ich helfe gerne dabei und beziehe mich dabei auch auf deine Bemerkungen auf Benutzer Diskussion:Zweioeltanks#"Johannes Franz Suckow" - Bacalaureus 23.08.2021.
Zunächst: Es gibt hier, wie du anscheinend meinst, keine organisierte Redaktion. Jeder kann frei beitragen. Neulinge wie du sind allerdings darauf angewiesen, dass ihre Beiträge von erfahrenen Benutzern "gesichtet" und auf diese Weise freigeschaltet werden. Viele Benutzer verbinden solche Sichtungen mit einer (mehr oder weniger umfangreichen) redaktionellen Bearbeitung. Aber auch nach einer Sichtung/ Freischaltung können und werden andere Benutzer den Artikel weiter bearbeiten. Er sollte deshalb a) schon vor dem Freischalten möglichst perfekt sein und b) solltest du immer mal wieder auf Wikipedia vorbeischauen, um zu sehen, ob andere den Artikel verändert haben, und das mit ihnen gegebenenfalls zu diskutieren.
Zuerst aber sind wir bei Schritt a). Zur weiteren Arbeit habe ich jetzt mal deinen hier drüber stehenden Entwurf in eine Seite in deinem Benutzernamensraum kopiert. Du findest sie unter Benutzer:Bacalaureus/Johannes Suckow. Dort können wir nun, von anderen Benutzern ungestört, an dem Artikel weiter arbeiten. Ich habe gegenüber dem Entwurf oben schon gleich einige Formalia bearbeitet: Das Intro so, wie es Wikipedia:Formatvorlage Biografie vorsieht, d.h. wieder mit Links (= den blauen Hervorhebungen, durch die man auf andere WP-Artikel kommt); die Abschnittsüberschriften so formatiert, dass das Inhaltsverzeichnis automatisch erstellt wird; und die Weblinks so, dass man wirklich zu den zu verlinkenden Seiten kommt. All das geht auf einer Entwurfseite im BNR besser als auf einer Diskussionsseite.
Den Hauptteil selbst habe ich bisher nur überflogen. Hier brauche ich noch etwas mehr Zeit zur formalen Bearbeitung und auch zur inhaltlichen Überprüfung. Ich mache das aber in den nächsten Tagen, wenn du einverstanden bist. Fragliches würde ich nicht einfach korrigieren, sondern erst hier zur Diskussion stellen. Vorsorglich weise ich auf Wikipedia:Interessenkonflikt hin; es gilt als heikel (und manche raten sogar ausdrücklich davon ab), Artikel über sich selbst oder Familienangehörige zu schreiben. Soweit ich sehe, bist du aber um eine neutrale Sicht bemühst; dann ist es mMn unbedenklich. Problematischer ist, dass du (in ENW 6 und 7) Archivalien heranziehst, was an sich nicht statthaft ist. Wären die Aussagen nicht auch mit Veröffentlichungen zu belegen?
Zwei Details noch: "Johannes Suckow" als Lemma (= Überschrift) scheint mir auf jeden Fall richtig; das ist ja auch die Form, unter der die Deutsche Nationalbibliothek und der Professorenkatalog der Universität Leipzig ihn ansetzen. Die kennen aber nun gar keine anderen Vornamen. Wenn es die gibt, ist es üblich, sie im ersten Satz und in den Personendaten zu nennen; sie müssten aber belegt sein (und zwar durch Literatur, nicht bloß durch eine Geburtsurkunde o.ä (s. WP:Belege). Ich bin davon ausgegangen, dass "Johannes Franz", wie es bisher im Artikel steht, belegt ist; wenn auch "Friedrich" zu belegen ist, sollte es noch ergänzt werden.
Im Literaturverzeichnis steht jetzt sehr viel, was nach meinem Eindruck nur am Rande mit Suckow zu tun hat. Laut Wikipedia:Literatur sind dort aber nur "die wissenschaftlich maßgeblichen Werke sowie seriöse, möglichst aktuelle Einführungen" erwünscht, die sich zudem "mit dem Thema des Lemmas selbst befassen und nicht mit verwandten, allgemeineren oder spezielleren Themen" befassen müssen. Bitte schaue dir die Liste darauf noch einmal an und reduziere sie am besten selbst. Wenn einzelne Werke in den Einzelnachweisen herangezogen werden, sollten sie dort mit vollem Titel erscheinen, aber nicht unbedingt zusätzlich im Literaturverzeichnis.
Soweit meine erste Reaktion. Bis später --Zweioeltanks (Diskussion) 08:48, 24. Aug. 2021 (CEST)
Ganz herzlichen Dank für so rasche, gründliche, hilfreiche Stellungnahme! Ich werde allem nachgehen und mich bald wieder melden, Vorab nur ein Hinweis: Aus genauerer Lektüre des Beitragstextes werden sich bereits einige Aufschlüsse hinsichtlich der gezielten Flankierung durch Anmerkungsapparat und Literaturverzeichnis ergeben, aber natürlich werde ich auf evtl. notwendige Verknappung sehen.
Mir ist klar geworden, in welchem Ausmaß ein Mentor der Wikipedia zur Bereitstellung eines Beitrags in Anspruch genommen wird. Ich kann nur noch einmal sagen: Vielen Dank!
Bacalureus
@Bacalaureus: Ich habe mal deinen Beitrag von meiner Benutzerdiskussionsseite hierher verschoben. Besser hier antworten, damit die Diskussion zusammenbleibt.
Inzwischen habe ich den ersten Teil der Biographie durchgearbeitet. Geändert habe ich kaum etwas, bis auf die Verlinkungen. Viele der Änderungen und Ergänzungen schienen mir plausibel. Etwas ungut fand ich nur, wie zu Beginn des Abschnitts erstmal lang und breit erklärt wird, wie es bei anderen Assistenzärzten der Leipziger Universitätsklinik aussah. Das wirkt doch recht apologetisch und ist außerdem unbelegt. Hier kann evtl. noch gekürzt werden. In den folgenden Absätzen verstärkt sich das noch; anders als in einem Aufsatz, wo durchaus gewertet und auch begründet vermutet werden kann, sollte sich ein Lexikonartikel auf gesicherte Tatsachen beschränken. Aber da ich mich in die Materie nicht weiter einarbeiten will, gebe ich das nur als Hinweis und würde mich deiner Entscheidung, ob noch einmal gekürzt oder auch umformuliert werden soll, ohne Weiteres fügen. Morgen will ich meine Bearbeitung fortsetzen.--Zweioeltanks (Diskussion) 19:59, 25. Aug. 2021 (CEST)
Nun bin ich bis zum Ende gekommen. An manchen Stellen vermisse ich Belege, aber oft waren da in der alten Fassung auch schon keine; nehmen wir an, dass es durch die biographischen Aufsätze gedeckt ist. Die ENW 6 und 7 finde ich weiterhin problematisch, siehe oben. ENW 8 sollte (wenn alle genannt werden sollen) die vollständigen Titel und die Seitenzahlen enthalten, die sich mit Suckow beschäftigen; in das Literaturverzeichnis gehören die dafür nicht. Vielleicht kannst du noch selbst die Verschiebungen vornehmen und auch die formale Bearbeitung der Titel vollenden. Beste Grüße --Zweioeltanks (Diskussion) 13:50, 26. Aug. 2021 (CEST)

Guten Abend, Zweiöltanks, heute zu deinen Hinweisen zu meinem Text. Nun liegt also schon die Wikipedia-gerechte Formatierung vor, zu der ich selbst keinen Einstieg fand, insbes. auch die Verlinkung, die ich im meinem Ms. versucht hatte durch blaue Markierung, die aber auf der Diskussionsseite nicht angekommen war, So ist es ja nun perfekt!
Der Reihe nach: Was die „neutrale Sicht“ betrifft, war ich in langjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit immer bemüht, Neutralität und Objektivität zu bewahren bzw. herzustellen, sozusagen als oberstes Gebot wissenschaftlichen Publizierens. Ich hoffe, dass es mir auch hier gelungen ist. Wenn einmal dort, wo ein Sachverhalt durch die Quellen nicht restlos und befriedigend begelgt ist, eine Vermutung geäußert wird, muss sie als solche gekennzeichnet und durch die Fakten nahegelegt sein, also einen bestimmten, diskutierbaren Grad von Wahrscheinlichkeit besitzen.
Was Archivalien betrifft, bin ich etwas irritiert, dass ihre Zitierung nicht „statthaft“ bzw. erwünscht ist. Denn gerade sie stellen ja vielfach die Objektivität und verbindliche Stimmigkeit gegenüber ausufernder und spekulativer Literatur her und sind unerlässlich, wenn deren Autoren die in den Archivalien bezeugten Sachverhalte gar nicht kennen. Dort, wo ich die Archivalien benannt habe, sind tatsächlich die jeweiligen Sachverhalte eben nur durch diese Archivalien bezeugt und der einschlägigen Literatur, die dazu nur Vermutungen äußert, so nicht bekannt, also auch nicht verbindlich belegt. Und verzichtet man auf den Beleg, steht dann eine entsprechende wichtige Aussage als bloße Behauptung da. Es bleibt also eigentlich nichts weiter übrig, als die Archivalien als Beleg aufzuführen, wenn man nestimmte Sachverhalte nicht der Vermutung und Spekulation überlassen will.
Zur Überschrift „Johannes Suckow“: Es ist so, dass ich den Zweitvornamen „Franz“ (der eigentlich der dritte in der urkundlich bezeugten Reihenfolge ist) nirgends in der Literatur gefunden habe (wie der Wikipedia-Autor darauf gekommen ist, ist mir schleierhaft). Gleiches trifft auch für den weiteren Namen „Friedrich“ zu. Dieser ist aber eigentlich der urkundlichen Reihenfolge nach der wichtigere. Also könnte es nur „Johannes Friedrich Franz“ heißen – das jedenfalls ist aber nur in der Geburtsurkunde so festgeschrieben, sonst nirgends, Mein Vorschlag wäre, es bei „Johannes Suckow“ zu belassen, wenn die Forderung, es aus der Literatur zu belegen, unumgänglich ist. Denn „Johannes Franz“ wäre da einfach falsch und irreführend.
Zum Literaturverzeichnis: Die von mir aufgeführten Arbeiten sind die einzigen, die sich mit der Rolle von J. Suckow in der Fachgeschichte und den entsprechenden Institutionen befassen (bis auf Hohendorf/Roelcke/Rotzoll 1995 und Peschke 2012; die nicht näher auf die Person eingehen, aber zur Sache sehr wichtig sind) – ermittelt nach bergeweiser Durchsicht der thematisch relevanten Literatur!.Und was im engeren Sinne einer biographischen Studie zur Person vorliegt, sind die Arbeiten Lienert 2000, Lienert 2018, Parnitzke 1966 und 1986, Lange 1987 die einzigen. Zu letzteren ist zu sagen: Frau Dr. Lienert wurde, als die Verstrickung von Suckow in die NS-Fachszene Ende der 1980er Jahre ins Gespräch kam, von der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden offiziell beauftragt, den Dingen nachzugehen. Sie hat in den verschiedensten Archiven das gesamte in Frage kommende Aktenmaterial durchgesehen, ausgewertet und die Ergebnisse dem Rektorat der Med. Akademie übermittelt. Ihre so gewonnenen Erkenntnisse hat sie in vier Arbeiten zur Biographie von Suckow niedergelegt, deren zwei wichtigste ich ins Literaturverzeichnis aufgenommen habe. Sie sind unverzichtbar. Prof. Parnitzke war Oberarzt von Suckow in Dresden und Prof. Lange Suckows Nachfolger im Amt des Klinikdirektors und Lehrstuhlinhabers (beide inzwischen verstorben). Bei ihren Arbeiten handelt es sich eher um zeitgenössische Laudationes, deren Autoren aber nun eben die genaueste Kenntnis der Dresdener Verhältnisse im Wissenschaftlichen bzw. Fachbereich hatten. Deshalb möchte ich auch auf sie nicht gerne verzichten, zumal sie ja die Forderung erfüllen, sich „mit dem Thema des Lemmas selbst zu befassen“.
Was nun die anderen, allgemeineren Arbeiten zur Fachgeschichte betrifft, so behandeln sie alle fundiert, gerade auch in größeren Abschnitten bzw. Kapiteln, die Rolle Suckows in der Fachgeschichte (insbes. der maßgeblichen Abschnitte seiner Biographie als Fachwissenschaftler in Leipzig und Dresden). Insofern erfüllen sie ebenfalls die Forderung nach engerem biographischem Bezug. Und ich möchte offengestanden deshalb auch nicht auf sie verzichten, zumal es genug andere Literatur gibt, die gelegentlich kursorisch Suckow erwähnt: kenntnislos, nicht neutral, nicht objektiv. Und grade eine kritische Objektivität zeichnet die von mir genannten Titel aus. In diesem Zusammenhang schließlich noch deine Frage bezüglich „anderen Assistenzärzten der Leipziger Universitätsklinik“, die mir nicht ganz plausibel ist. Erwähnt sind andere Leipziger Assistenzärzte doch nur im Zusammenhang ihres Anpassungsverhaltens in der NS-Zeit (Parteibeitritt usw.), was im Verhältnis zum anderen Verhalten Suckows gesagt werden muss. Der dann ausführlicher erwähnte Prof. Schröder war ja der Leipziger Lehrstuhlinhaber und Klinikdirektor bis 1938, der eine durchaus ambivalente Rolle spielte, jedoch kein verantwortungsloser Nazi-Mediziner im engeren Sinne war (z. B. nicht NSDAP-Mitglied und nicht an „Euthanasie“-Verbrechen beteiligt). Ich kam darauf, dies sachlich kurz darzulegen, weil es in dem bisherigen Suckow-Artikel eben nicht ausreichend der Fall war. Die „eugenisch-rassenhygienische“ Orientierung war ja eine, der sich kaum einer der Psychiater/Neurologen vom ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zu ihrer pseudowissenschaftlichen Eskalation in der Nazuzeit entzog, auch Kraepelin in München (amtierend bis 1922) und Bonhoeffer in Berlin (amtierend bis 1938) nicht, Die letzteren nun vorrangig an diesem Aspekt festzumachen, ist nur vordergründig. Sie waren (wie schließlich auch Schröder) herausragende Vertreter ihres Faches und Wissenschaftler, auf deren Erkenntnissen das Fachgebiet heute noch weitgehend fußt (Katl Bonhoeffer ja nicht zuletzt auch der Vater von Dietrich Bonhoeffer).
Mein Vorschlag: Auf die jeweiligen kurzen Ausführungen zu den Kompetenzen der Genannten vielleicht verzichten, da diese ja per Link in der Wikipedia mit entsprechenden Hinweisen zu erreichen sind. Damit wären immerhin ca. 15 Zeilen Text gestrichen. Dies für heute mit den besten Grüßen Bacalaureus
P.S. Ich sehe gerade deine letzte Mitteilung, kann mich aber leider erst am Montag damit beschäftigen. Bis dahin.--Bacalaureus (Diskussion) 19:18, 26. Aug. 2021 (CEST)

Danke für deine Stellungnahme. Schon mal zwischendurch eine Rückmeldung.
  • Es ist günstiger, nicht immer eine neue Überschrift einzuziehen, wenn es mit demselben Thema weitergeht. Wenn man einfach, am besten durch Doppelpunkte weiter abgesetzt, unter den letzten Beitrag schreibt, bleibt es übersichtlicher. Ich habe die letzte Überschrift deshalb entfernt.
  • Neutrale Sicht: Prima, dass wir da übereinstimmen.
  • Archivalien: Klar, historische Forschung kommt nicht ohne Archivalien aus. Aber hier betreiben wir keine Forschung und präsentieren keine eigenen Forschungsergebnisse, sondern das, was andere bereits erforscht und darüber publiziert haben, vgl. Wikipedia:Keine Theoriefindung. Allein deshalb, weil die meisten hier anonym bzw. pseudonym unterwegs sind 8und bei Klarnamensaccounts gibt es auch meist keine Gewähr, dass wirklich der Genannte dahinter steckt) und weil Artikel von anderen umgeschrieben, gekürzt, erweitert werden können. Bei einer historischen Publikation bürgen wir selbst mit unserem Namen, müssen auf Primärquellen zurückgreifen und können uns deshalb aber auch eigene Schwerpunktsetzungen und Wertungen erlauben. Hier jedoch bürgen nicht die Autoren, sondern die Belege, und die sollen deshalb nachprüfbar sein. Im konkreten Fall denke ich zwar, dass die mit Archivalien belegten Aussagen stehen bleiben können, weil ich volles Vertrauen zu dir habe (vgl. WP:AGF); aber wenn andere sie beanstanden sollten, dann wäre es besser, die Aussagen ganz zu streichen.
  • Zum Namen: Wenn "Franz" in der Literatur nicht genannt wird, sollten wir es in der ersten Zeilen und bei den Personendaten wieder streichen.
  • Zum Literaturverzeichnis: Hier soll nicht sämtliche benutzte Literatur dokumentiert werden, sondern die Literatur, die besonders wichtig ist, wenn jemand zum Thema weiterarbeiten will. Aus meiner Sicht reichen deshalb Lienert 2000 und 2018 (was ja wohl auch das Neueste ist), Parnitzke 1966 und 1986 und Lange 1987. Wenn noch anderes genannt werden soll (was aber auch in den ENW ausreichen würde), jedenfalls nicht ohne Seitenzahlen.
  • Die Frage bezüglich „anderen Assistenzärzten der Leipziger Universitätsklinik“ bezieht sich tatsächlich auf den Satz zum Anpassungsverhalten. Wiederum: In einem namentlich gezeichneten Aufsatz wäre das okay (wenn es belegt wird), weil man damit die Mitgliedschaft Suckows in bestimmten Organisationen kontextualisiert. Aber in einem Artikel, der erstmal nur über Suckow informieren soll, ist das mMn verzichtbar.
  • Zu Kraepelin, Bonhoeffer und Kraus: Hier könnte man die näheren Erläuterungen weglassen; da sie aber klar begründet sind in dem Motiv, Suckows besondere Forschungsinteressen zu erklären, würde ich das nicht beanstanden. Da würde ich eher die Sätze "Um den in der Anstalt ebenfalls begegnenden politischen Zwängen auszuweichen ..." und "Es ist jedoch davon auszugehen ..." streichen, vor allem wenn sie nicht belegt werden können.
  • Aber ich sehe mich als deinen Mentor, nicht als deinen Zensor, und ich würde deshalb auch alles akzeptieren, was du nicht ändern willst. Nur, wie oben schon gesagt, andere könnten kritischer sein, und dann sind vielleicht doch noch änderungen nötig.--Zweioeltanks (Diskussion) 12:46, 29. Aug. 2021 (CEST)

weitere Bearbeitung 2021-09-02

Dank wiederum für wichtige Hinweise. Zu diesen abermals der Reihe nach:

Die Zwischenüberschriften betreffend, voll einverstanden. So kann man die dritte Zwischenüberschrift „Lebensleistung“ (das meintest du doch?) natürlich streichen. Ich hatte da die Gepflogenheit im Hinterkopf, wie man in wissenschaftlichen Arbeiten gelegentlich noch eine „Zusammenfassung“ an den Schluss stellt. Das it hier selbstverständlich nicht notwendig.

Zu den Archivalien siehe unten im Anhang..

Den Personennamen „Johannes Suckow“ so einzusetzen ist das einzig Richtige.

Zum Literaturverzeichnis siehe ebenfalls unten im Anhang..

Zu den anderen Assistenzärzten der Leipziger Klinik: Ich habe mir die Biographien der wichtigen Assistenz- und Oberärzte der Leipziger wie auch der Berliner Universitätsklinik jener Zeit – die später meist herausragende Positionen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich innehatten – angesehen. Es gibt kaum einen, der nicht Mitglied der NS-Organisationen, eben von der NSDAP bis hin zur SS, gewesen wäre und nicht in die NS-Erbgesundheitspraxis involviert war, von der Mitgliedschaft im Erbgesundheitsgericht, den Sterilisationseingriffen, in zwei Fällen auch der „Euthanasie“-Begutachtung bzw. Patiententötung im Rahmen der T4-Aktion tätig geworden ist. Dass Suckow sich dem entzogen hat, ist bemerkenswert, und ich habe es deshalb hervorgehoben, nicht zuletzt weil er in der Literatur meist in jenes Umfeld unkritisch eingeordnet wird (so letzten Endes auch im bisherigen Wikipedia-Beitrag, etwa wenn er kommentarlos dem NS-belasteten Schröder zugeordnet wird). – Man könnte die Rolle der Assistenzärzte natürlich mühelos entsprechend belegen, aber das würde nun wohl in unserem Beitrag zu weit führen. Andererseits möchte ich aus dem genannten Grund auch nicht gerne auf Hervorhebung dieser Differenz zwischen Suckow und seinen damaligen Kollegen verzichten. – Einer der wenigen, die sich der NS-Szene fernhielten, war übrigens Richard Arwed Pfeifer. Auch deswegen bin ich auf ihn verschiedentlich kurz eingegangen..

Zu Kraepelin, Bonhoeffer, Kraus, Schröder siehe unten im Anhang..

Zu den Sätzen "Um den in der Anstalt ebenfalls begegnenden politischen Zwängen auszuweichen ..." und "Es ist jedoch davon auszugehen ...": Die NS-dominierte Anstaltsstruktur kann man gut belegen mit der ausgezeichneten, gründlichen, schonungslos kritischen Arbeit von Roick, etwa wenn die Autorin S. 179 f. die Zusammensetzung der Dösener Anstaltsärzte beschreibt (75 % der Ärzteschaft Mitglieder der NS-Organisationen, wiederum von der NSDP bis zur SS), ferner die Verantwortlichkeiten für die Patiententötungen innerhalb und außerhalb der Anstalt darlegt oder Suckows Zurücksetzung in der anstehenden Beförderung bei andererseits seinen Verdiensten um die Hebung des therapeutische Niveaus in der Anstalt hervorhebt. Auch hier also wieder die objektiv nachweisbare Differenz zwischen Suckow und seinen Kollegen (von denen beispielsweise einer, zum Obermedizinalrat befördert, in die Tötungsanstalt Hartheim überwechselte, wo er für die Vergasung der „Geisteskranken“ zuständig war.

Zum Satz „Es ist jedoch davon auszugehen ...": Mir ist dies nahegelegt auch aus folgendem Grund: In Publikationen von Autoren, die sich näher mit Suckows Biographie befassen, darunter gerade auch seine Mitarbeiter in den Kliniken (Parnitzke, Lange u. a.), wird immer wieder betont, dass er in der Behandlung der Patienten außerordentlich sorgfältig und gewissenhaft sowie im persönlichen Umgang mit ihnen fürsorglich und einfühlsam war. Und es wird gelegentlich auch betont, dass man sich so nicht vorstellen könne, dass er jemals einer Tätigkeit im Rahmen der T4-Aktion nachgegangen sei. Aufgrund dessen, seiner sonstigen Distanz zur NS-Praxis, objektiv eben auch seiner kriegsbedingten langen Isolation weitab vom Geschehen im „Reich“, ist es, meine ich, nahegelegt, dass Suckow einen Dienst nicht angetreten hätte, wenn er gewusst hätte, dass er damit Teil einer mörderischen NS-Aktion würde. Davon „auszugehen“, ist sicher etwas zu subjektiv-selbstsicher formuliert, aber vielleicht kann man von „Vermutung“ sprechen und etwa formulieren: „Angesichts seiner bisherigen Haltung gegenüber der NS- Praxis auf medizinischem Gebiet und in Hinblick darauf, dass er aus einem jahrerlangen Kriegseinsatz kam, ist immerhin zu vermuten, dass er nicht von vornherein …“ Man kann natürlich den Satz auch weglassen, aber dann assoziiert der Leser an dieser Stell zwangsläufig, dass der Betreffende eben schlechthin ein „Euthanasie“-Täter war (wie dies ja gelegentlich auch in der Literatur als Aussage von Autoren begegnet, die eben nicht ausreichende Quellenkenntnis haben).


Anhang

Anmerkung: Ich habe die unter https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Bacalaureus/Johannes_Suckow gespeicherte Textfassung „Benutzer:Bacalaureus/Johannes Suckow“ kopiert, um sie nicht zu beschädigen, und habe in der Kopie gearbeitet. Im Folgenden also diese Textbearbeitungen (mit vorangestellten Bemerkungen), die dann in die Originalfassung zu übertragen wären.

Zum redaktionell-technischen Verfahren noch Folgendes: Ich habe in Wikipedia-Beiträgen die Titel von im Lit.-verz. aufgeführten Arbeiten kursiv gesetzt gefunden und dies auch so gehalten – ist das so richtig? Dann die Frage der Verzeichnung von in den Einzelnachweisen aufgeführten Tireln, die schon im Lit.-verz. stehen: Es wäre doch „doppelt gemoppelt“, würde man sie im Einzelnachweis nochmals komplett aufführen. Da würde doch die übliche Kurzfassung genügen (betrifft in den Einzelnachweisen die Nachweise Lienert 4 und 5 und die unter 8 aufgeführten Titel). – Einige wenige kleine Tippfehler habe ich korrigiert. – – Alle Ergänzungen und Korrekturen habe ich provisorisch fett hervorgehoben.


Zum Literaturverzeichnis und den Einzelnachweisen:

Deinen Hinweisen folgend, schlage ich folgende Veränderungen vor: Zunächst habe ich 6 Titel aus dem Lit.-verz. gestrichen (Angermeyer/Steinberg 2005, Ernst 1997, Hohendorf/ Roelcke/Rotzoll 1995, Peschke 2012, Scholz/Heidel/Lienert 2010). Diese Arbeiten sind zwar grundsätzlich wichtig für das wissenschaftshistorische Umfeld, berühren aber die Rolle von Suckow, also das Lemma des Beitrags, nur jeweils knapp, hingegen stellen die übrigen (jetzt stehengelassenen) Titel dies genauer, präzise und ausführlicher dar und decken die biographische Problematik Suckow damit ab. Es sind nun, soweit ich sehe, wirklich die einzigen in der Literatur, die dies leisten, und sie sind, wie ich meine, unverzichtbar. (Besonderheit: Parnitzke 1986 habe ich gestrichen, weil dort kaum etwas anderes bzw. Neues im Vergleich zu Parnitzke 1966 gesagt ist.)

Von den gestrichenen Titeln habe ich Hohendorf/Roelcke/Rotzoll 1995 und Peschke 2012 bewusst als Belege im Einzelnachweis 3 stehen gelassen. (Ich hatte sie wohlbedacht ins Lit.-verz. aufgenommen, weil sie nicht nur als spezieller Beleg einer Textstelle, sondern für die kritische Sicht der Problematik Heidelberg/Wiesloch überhaupt zentral wichtig sind und ich mir nicht evtl. vorwerfen lassen wollte, diese kritische Phase der Biographie Suckow herunterspielen zu wollen. Aber erstens sind sie ja nun im Einzelnachweis 3 zugänglich, und zweitens legen die Arbeiten von Lienert das Suckow Betreffende detailliert und stimmig dar, während es dort nur jeweils kurz berührt ist.)

Im Einzelbeleg 8 habe ich Angermeyer/Steinberg 2005 entsprechend auch herausgenommen und bei den übrigen Belegen die Seitenzahlen egänzt.

Nun noch zu den Einzelnachweisen 6 und 7. Ich muss erläutern, da du nicht wissen kannst, warum ich diese Sachverhalte und Belege herangezogen habe. Im ersteren Falle: Da die archivalischen Primärquellen hierzu in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit bis heute nicht bekannt wurden, findet sich in der Literatur mehrfach die Meinung, Suckow habe sein Wiesloch-Dilemma nach 1945 nie angegeben, es verschwiegen und vertuscht. Das stimmt so nicht, wie diese und andere Dokumente zeigen (dass er später öffentlich nicht mehr davon gesprochen hat, steht auf einem anderen Blatt). Mir schien es angebracht, diesen Irrtum auszuräumen. – Ähnlich verhält es sich in dem anderen Fall: Dass Pfeifer Suckow als seinen Nachfolger als Leiter der Leipziger Klinik und damit auch im Ordinariat vorgesehen hatte, vermutete man damals und später durchaus, war sich aber nicht darüber im Klaren, was mancherlei Spekulation zuließ. Auch hier gibt die Primärquelle Aufschluss. – Vielleicht kann man also die Belege so stehen lassen? Sonst gibt es weiter die Unklarheiten.

Noch ein Wort grundsätzlich: Ich habe mir den Artikel „Wikipedia: Keine Theoriefindung“ mit Interesse angesehen. Mir fällt dazu folgendes kleines Beispiel, Suckow betreffend, ein. In der Literatur wird fast immer, wenn die Biographie von Suckow angesprochen wird, gesagt, er habe die Auszeichnung „Verdienter Arzt des Volkes“ bekommen. Diese Auszeichnung war nach dem „Nationalpreis“ die höchste DDR-Auszeichnung (für Mediziner). Suckow hat sie nie erhalten. Irgend ein Autor hat dies einmal irrtümlich behauptet, und seitdem zieht sich dies unaustilgbar durch die Literatur. Wir haben hier ein Beispiele von „Theoriefindung“ und nicht von „Theoriedarstellung“, und das in der „Sekundärliteratur“ – wie leider so oft in der Sekundärliteratur, wo in Unkenntnis der „Quellen“ Mythen verbreitet werden und ein Autor vom anderen abschreibt. Der Rückgriff auf die Primärquellen wäre hier gerade umgekehrt etwas im Sinne der „Theoriedarstellung“ gewesen, nämlich die „überprüfbare, verlässliche Informationsquelle“ zu nutzen, die hier allein den „neutralen Standpunkt“, die „überprüfbare Aussage“ erlaubt (dass auch Quellenkritik von Fall zu Fall notwendig ist, versteht sich). Die Bemühung der Wikipedia, Objektivität in ihren Beiträgen zu gewährleisten und jede Spekulation auszuschließen, ist höchst verdienstvoll, begrüßenswert und unerlässlich, lässt aber in der Wertung der „Quellen“ die Diskussion offen.


Der entsprechende Txt könnte dann – mit einigen weiteren kleinen Korrekturen – folgendermaßen aussehen:

Literatur

• Claudia Böttcher: Die Entwicklung der Psychiatrischen Universitätsklinik Dresden von der Gründung der Medizinischen Akademie bis zum Jahr 2000. Dresden 2002 (Medizinische Dissertation).

• Caris-Petra Heidel, Marina Lienert (Hrsg.): Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814 - 2013. Dresden 2014. ISBN 978-3-598-11720-6

• Caris-Petra Heidel, Hans Zwipp (Hrsg.): Von der Chirurgisch-medicinischen Akademie zur Hochschulmedizin Dresden. Festschrift zum 200. Gründungsjubiläum der wichtigsten Vorläufereinrichtung. Im Auftrag der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus hrsg. von [d. o. G.]. Dresden 2015. ISBN 978-3- 939025-59-7

• Ehrig Lange: Neurologie – Psychiatrie in Dresden von E. Kraepelin über S. Ganser bis J. Suckow. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, Jg. 39, 1987, H. 1, S. 55- 59.

• Marina Lienert: Deutsche Psychiatrie im 20. Jahrhundert. Der Lebensweg des Psychiaters Johannes Suckow (1896-1994). In: Sudhoffs Archiv. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte. Bd. 84. H. 1. Stuttgart 2000, S. 1-18. Online-Ressource: https://www.jstor.org/stable/20777735

• Marina Lienert: Johannes Suckow (1896-1993). Ein „Euthanasie-Verbrecher“ als Gründer der Klinik für Psychiatrie und Neurologie der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden? In: Ekkardt Kumbier, Holger Steinberg (Hrsg.): Psychiatrie in der DDR. Beiträge zur Geschichte. Berlin-Brandenburg 2018, S. 79-93. ISBN 978-3-95410-210-5

• K. Herbert Parnitzke: Professor em. Johannes Suckow zum 70. Geburtstag. In: Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie, Jg.18, 1966, H. 3, S. 81 f..

• Christiane Roick: Heilen, verwahren, vernichten. Die Geschichte der Sächsischen Landesanstalt Leipzig-Dösen im Dritten Reich. Leipzig 1957 (Medizinische Dissertation)

• Armin Wagner, Holger Steinberg: Neurologie an der Universität Leipzig. Beiträge zur Entwicklung des klinischen Fachgebietes von 1880 bis 1985. Leipzig 2015. ISBN ISBN 978- 3-86583-962-8.

[…]

Einzelnachweise

1 Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten. Geschäftsordnung und Personal-Angelegenheiten 1943-1944 – Bundesarchiv (Deutschland): R 96-I-1, Bl. 12789.

2 Laut Schneiders Forschungsplan für die Forschungsabteilung Wiesloch: „1. Motilitätsentwicklung an Hand der Erfahrung bei Idioten, 2. die spezielle Indikation von Insulin- und Schocktherapie bei verschiedenen psychischen Erkrankungszuständen“. So von Carl Schneider in einem Schreiben an die Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten vom 21. Januar 1943 formuliert, [abgedruckt in:] Petra Becker-von Rose: Carl Schneider – wissenschaftlicher Schrittmacher der Euthanasieaktion und Universitätspsychiater in Heidelberg 1933-1945. In: Gerrit Hohendorf, Achim Magull-Seltenreich (Hrsg.): Von der Heilkunde zur Massentötung. Medizin im Nationalsozialismus. Heidelberg 1990, S. 91-112, hier S. 102.

3 Gerrit Hohendorf, Volker Roelcke, Maike Rotzoll: „Euthanasie“ und psychiatrische Forschung am Beispiel Heidelberg. In: Schriftenreihe des Arbeitskreises „Die Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch in der Zeit des Nationalsozialismus“, H. 3. 1995, S. 22-34, hier S. 24; Franz Peschke: Ökonomie, Mord und Planwirtschaft. Die Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch im Dritten Reich (= Aspekte der Medizinphilosophie. Bd. 10). Bochum/Freiburg 2012, S. 662. ISBN 978-3- 89733-259-1,

4 Lienert (2000), S. 18

5 Lienert (2018), S. 93.

6 Siehe amtlich angeforderte Unterlagen mit Angabe der Wieslocher Tätigkeit, beispielweise: Aufstellung der z. Zt. in der Landesanstalt Leipzig-Dösen beschäftigten Nerven- und Irrenärzte (zufolge telegraphischer Anforderung der Landesverwaltung Sachsen vom 3.9.46) […]. II. Dr. Suckow (Stadtarchiv Leipzig. Personalakte ZR 22658 BU. 51 R); Landesverwaltung Sachsen. Personalamt. Fragebogen. Unterzeichnet: Leipzig, den 15. VIII. 1947. Dr. med. Johannes Suckow (Universitätsarchiv der TU Dresden. Bestand Medizinische Fakultät der TU Dresden / Med. Fak., Nr. 1883, Personalakte J. Suckow).

7 Schreiben von R. A. Pfeifer vom 3.6.1951 an den Rektor der Universität Leipzig (Psychiatrische und Nervenklinik der Universität Leipzig. Leipzig, den 3. Juni 1952. An Se. Magnifizenz, den Herrn Rektor der Universität Leipzig): „Im Regierungsauftrag übergebe ich heute die direktorielle Leitung der Psychiatrischen und Nervenklinik meinem Stellvertreter, dem Ersten Oberarzt der Klink, Herrn Dr. Suckow. […]“ – Kopie Privatbesitz.

8 Was Leipzig, Dresden und die DDR betrifft, siehe im Literaturnachweis beispielsweise Böttcher (2002), S. 28-33, 135-152; Heidel/Zwipp (2015), S. 241 f.; Lienert (2000, S. 5-8, 13-18; 2018, S. 84-87, 90-93), Wagner/Steinberg (2015), S. 317-319, 390-393; von älteren Arbeiten auch Lange (1987), S. 57 f.

9 Auszeichnungen: Hufeland-Medaille in Gold (1962); Carus-Plakette der Medizinischen Akademie Dresden (1971); Medaille für treue Dienste im Gesundheits- und Sozialwesen in Gold (1973); Ehrensenator der Medizinischen Akademie Dresden (1977); Karl-Bonhoeffer-Medaille der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR (1981); Carus-Medaille der Medizinischen Akademie Dresden (1986). – In diesem Zusammenhang auch zu erwähnen die Ehrenmitgliedschaften in den o. g. Fachgesellschaften nach der Emeritierung und die Laudationes von Fachkollegen zu gegebenen Anlässen.

Zu Kraepelin, Bonhoeffer, Kraus, Schröder

Deinen Hinweisen folgend, würde ich die Ausführungen zu Kraepelin und Bonkoeffer stehen lassen und noch etwas kurz zusammenfassend zu beider Bedeutung für Suckow sagen, dagegen die Erläuterungen zu Schröder doch streichen, da dieser für Suckow weit geringere Bedeutung hatte.

Der Text könnte dann so aussehen:

Bereits im November 1917 schrieb er sich an der Berliner Universität zum Medizinstudium ein, das er aber erst nach Entlassung aus dem Militärdienst Anfang 1919 beginnen konnte. 1920/21 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er insbesondere Vorlesungen bei Emil Kraepelin hören und sich Grundkenntnisse im Fach Psychiatrie/Neurologie aneignen konnte. Kraepelin hatte sich einen Namen gemacht mit der Klassifikation und Abgrenzung endogener Psychosen, die fortan Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Psychiatrie und Neurologie maßgeblich bestimmte. Zurückgekehrt nach Berlin, konzentrierte er sich im Studium auf Vorlesungen von Karl Bonhoeffer, der seit 1912 Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité war und durch seine gründlich absichernde klinische Diagnostik und eine darauf beruhende richtungsweisende Klassifikation der exogenen Psychosen bekannt wurde. Suckow fand in Kraepelin und Bonhoeffer seine wichtigsten Lehrer auf dem Gebiet der Psychiatrie und Neurologie, und deren Lehrgebäude wurde für sein gesamtes späteres wissenschaftliches Arbeiten und seine klinische Praxis fruchtbar. Nach vier Jahren Studium legte Suckow das Staatsexamen in Medizin ab. Von 1923 bis 1924 arbeitete er als Medizinalpraktikant und als Volontärarzt unter Friedrich Kraus, dem Direktor der II. Medizinischen Klinik der Charité. Am 20. September 1923 erhielt er die Approbation. Mit der Arbeit Atemstörungen bei der Encephalitis epidemica wurde er 1924 zum Dr. med. promoviert. Wenig zuvor war er an die Psychiatrische und Nervenklinik der Charité zu Bonhoeffer gewechselt. 1928 verließ er die Charité und wurde an der Leipziger Psychiatrischen und Nervenklinik, die Paul Schröder unterstand, als Assistenzarzt tätig. Auf Schröders Initiative war unter anderem 1927 ein Hirnforschungsinstitut gegründet worden, dem der aus der Klinik hervorgegangene Richard Arwed Pfeifer vorstand.

Im anschließenden Text möchte ich noch die kleine Ergänzung anbringren, da ja Suckow auch noch nach 1933 zu den ehemaligen Berliner Kollegen in Verbindung staand, für die das dann Gesagte ebenso gilt:

Berufsausübung während der NS-Zeit

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 etablierte sich die NS-Ideologie auch im universitären Bereich. Die Assistenzärzte der Berliner wie der Leipziger Universitätsklinik traten vorwiegend aus Karrieregründen, von Fall zu Fall auch aufgrund politischer Indoktrinierung, mehrheitlich sehr bald den neu etablierten NS-Organisationen bei, namentlich der NSDAP, ja selbst der SA und SS. Durch Mitgliedschaften … (nicht signierter Beitrag von Bacalaureus (Diskussion | Beiträge) 17:54, 2. Sep. 2021 (CEST))

Vielen Dank für deine ausführlichen Kommentare zu meinen Bemerkungen. Ich versuche wieder, sie Punkt für Punkt durchzugehen.
  • Zwischenüberschriften: Hier ging es mir nicht um die im Artikelentwurf (die sind völlig in Ordnung), sondern hier auf der Diskussionsseite. Da irritiert nur, wenn ein fortlaufender Dialog immer wieder durch Zwischenüberschriften unterbrochen wird.
  • Zu den anderen Assistenzärzten: Ich kann das alles nachvollziehen. Es ist nur so, dass du das getan hast, was im wissenschaftlichen Betrieb selbstverständlich ist, hier bei Wikipedia aber nicht üblich: Du hast eigene Forschungen angestellt und deren Ergebnisse hier präsentiert. WP ist aber, wie schon oben gesagt, nicht zur Präsentation eigener Forschung gedacht (und auch nicht wirklich dafür geeignet), sondern dafür, Ergebnisse veröffentlichter Forschung zusammenzufassen. Dabei ist unabhängig, ob du jetzt noch Einzelbelege für die Aussagen über die NS-Affinität der anderen Assistenzärzte bringen würdest; besser wäre es, aber es wäre dann trotzdem als eigene Forschung zu erkennen. Ich würde es weglassen, und wenn ich nicht dein Mentor wäre, würde ich es vielleicht sogar bei einem schon im ANR veröffentlichten Artikel streichen. Aber als Mentor stehe ich auf deiner Seite und unterstütze dich erst einmal beim Versuch, ein differenziertes Bild zu zeichnen. Du musst allerdings damit rechnen, dass es später doch noch Beanstandungen geben könnte.
  • Für die beiden in den folgenden Abschnitten besprochenen Formulierungen gilt im Prinzip dasselbe. Es sind eigene Wertungen, und ich habe zwar hundertprozentiges Vertrauen, dass sie gut begründet sind; aber besser wäre es, man könnte sie durch Einordnungen aus der Literatur ersetzen. Du zitierst doch Aussagen von Lienert, die in eine ähnliche Richtung gehen; wäre die nicht auch für die hier behandelten Sachverhalte heranzuziehen? Der Satz zur Teilnahme an den Übungen könnte meiner Meinung nach aber schadlos ganz entfallen, weil es doch auch keine so wichtige Sache in seinem Lebenslauf ist.
  • Die Seite in deinem BNR ist nur dafür da, dass wir beide darin arbeiten. Es wäre also besser gewesen, du hättest deine Änderungen gleich dort eingetragen. Dann ist es leichter nachzuvollziehen, was du noch ändern möchtest. "Beschädigen" würdest du da auch nichts, denn meine Bearbeitung bleibt in der Versionsgeschichte erhalten. Ersetze doch einfach die jetzige Fassung per Copy + Paste durch deine Kopie, dann ist das Besprechen noch einfacher. Aber ohne Fettdruck, denn über die Versionsgeschichte sind die Änderungen auch so direkt zu sehen. (Wenn du im Reiter "Versionsgeschichte" bei der ersten Änderung durch mich ganz oben auf "Vorherige" klickst, dann kannst du genau sehen, was ich gegenüber deinem Entwurf geändert habe; und genauso wäre das dann auch mit deinen weiteren Änderungen.)
  • Ja, Kursivschrift für Werktitel ist üblich, nicht nur im Literaturverzeichnis, sondern auch im Fließtext.
  • Ich halte es lieber so, dass in den ENW auch diejenigen Titel vollständig angegeben werden, die schon im Literaturverzeichnis stehen. Es könnte schließlich passieren, dass jemand Titel aus dem Literaturverzeichnis entfernt, z.B. weil Neueres erschienen ist. Dann sollte der ENW trotzdem noch klar sein. Deshalb wird empfohlen, die Titel - wenn überhaupt - nicht zu stark zu verkürzen.
  • Das kürzere Literaturverzeichnisses scheint mir nun annehmbar; bei Heidel/Lienert sollten aber noch die Seitenzahl(en) angegeben werden.
  • Bei den Anmerkungen 6 und 7 gilt wieder dasselbe wie weiter oben. Hier auf der Diskussionsseite wird ja ausführlich begründet sein, warum du das so formuliert und so belegt hast. Dann kann es von mir aus gerne so stehen bleiben. Aber ich kann natürlich nicht für alle Benutzer sprechen.
  • Die weiteren Formulierungsänderungen, z.B. zu den Lehrern, scheinen mir okay.
Soweit meine Bemerkungen. Vielleicht willst du noch das eine oder andere in deiner Kopie ändern; dann übertrage sie doch einfach in die Seite im Benutzernamensraum, und dann sind wir bald auch soweit, dass der Text den Artikel ersetzen kann.--Zweioeltanks (Diskussion) 11:34, 3. Sep. 2021 (CEST)

weitere Bearbeitung 2021-09-02 - Nachtrag

weitere Bearbeitung 2021-09-02 wurde gesndet von: --Bacalaureus (Diskussion) 17:57, 2. Sep. 2021 (CEST)

↔Nachfrage

Eine technische Zwischenfrage: Um deiner Empfehlung gemäß Copy + Paste vorzunehmen, hätte ich also die Textfassung im BNR „Benutzer:Bacalaureus/Johannes Suckow“ zu verwenden. Ich erreiche (wie bisher) sie unter dem Link https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Bacalaureus/Johannes_Suckow

Ist das die verbindliche, zuletzt von dir hergestellte Fassung? Und soll ich dann einfach über „Quelltext bearbeiten“ gehen? Ein spezielles technisches Problem: Wie stelle ich neue Anmerkungen (Einzelnachweise) her, so dass sie vom Text her aufrufbar sind? (nicht signierter Beitrag von Bacalaureus (Diskussion | Beiträge) 14:50, 7. Sep. 2021 (CEST))

Ja genau, unter dem Link oben erreichst du die von mir zuletzt bearbeitete Fassung. Du kannst den Quelltext in eine Word-Datei kopieren und dort weiterbearbeiten, oder auch direkt im Fenster des Quelltextes selbst. Wenn du neue Anmerkungen (Einzelnachweise) einfügen willst, musst du deren Text in <ref> (davor) und </ref> (dahinter) einrahmen. Dann erscheint im Text selbst an dieser Stelle nur die hochgestellte Ziffer; der Text der Fußnote erscheint dann unten in der Reihe der anderen. Viel ausführlicher ist das unter Hilfe:Einzelnachweise beschrieben.--Zweioeltanks (Diskussion) 08:01, 8. Sep. 2021 (CEST)

noch Technisches

Noch folgende technische Fragen:

Ich würde in Word-Datei arbeiten. Wenn ich dort <ref> einsetze, wird das dann beim Rückkopieren des Tttextes in den Original-Quelltext mit der entsprechenden Funktion (Einsetzung unter Einzelnachweise am Schluss als nummerierte Fußnote) funktionieren?

Dass die Literatur-Titel in der Word-Fassung nicht kursiv, sondern in Anführungszeichen stehen, hängt wohl nur mit der Kopierung des Quelltextes nach Word zusammen (z .B. findet man: Marina Lienert: “Deutsche Psychiatrie im 20. Jahrhundert …“)? Aber auch im Quelltext sehe ich, dass im Literaturverzeichnis die Titel nicht kursiv gesetzt sind. Was ist zu tun?

Wenn man in den Einzelnachweisen von Literatur-Titeln die schon im Literaturverzeichnis genannten Titel nochmals vollständig aufführt, würde das in den jetzt rd. ein Dutzend Fällen dieser Art den Gesamttext des (schon relativ umfangreichen) Beitrags doch noch erheblich aufschwemmen. Etwa das Beispiel Einzelnachweis 8 (wo übrigens im Quelltext jetzt noch die Kurzformen stehen):

Was Leipzig, Dresden und die DDR betrifft, siehe im Literaturnachweis beispielsweise Böttcher (2002), S. 28-33, 135-152; Heidel/Zwipp (2015), S. 241 f.; Lienert (2000, S. 5-8, 13-18; 2018, S. 84-87, 90-93), Wagner/Steinberg (2015), S. 317-319, 390-393; von älteren Arbeiten auch Lange (1987), S. 57 f.

Wenn man nun nicht die konsequenten Kurzformen (z, B. nur: Lienert (2000)) verwenden will, gäbe es einen Kompromiss, wie er häufig in Fußnoten der wissenschaftlichen Literatur angewendet wird, wo dann statt des vollen Titels nur der Titelanfang steht z, B.;Lienert (2000), Deutsche Psychiatrie im 20. Jahrhundert, S. 16. --Bacalaureus (Diskussion) 11:58, 8. Sep. 2021 (CEST)

Genau, durch die Wiki-Software werden Abschnitte, die im Quelltext in die <ref>-tags eingeschlossen sind, automatisch zu Fußnoten. Wenn du es in der Word-Datei so formatiert hast und dann durch C+P wieder in den Quelltext hineinstellst, kannst du auch auf den Button "Vorschau zeigen" (unter dem Fenster) klicken; dann siehst du, ob es wie gewünscht funktioniert hat.
Kursivschrift wird auch durch Sonderzeichen im Quelltext erzeugt, nämlich durch '' vor und hinter dem Wort / den Wörtern, die kursiv sein sollen.
Ja, zumindest den Kompromiss solltest du anwenden. Wobei es in unseren Zitierregeln, die mehr an den Gepflogenheiten im geisteswissenschaftlichen Bereich orientiert sind, eher Lienert, Deutsche Psychiatrie im 20. Jahrhundert, 2000, S. 16 heißen sollte.--Zweioeltanks (Diskussion) 13:34, 8. Sep. 2021 (CEST)

fertig

@Bacalaureus: Danke für die letzten Bearbeitungen. Aus meiner Sicht ist der Artikel jetzt veröffentlichungsreif. Ich habe noch ein kleines bisschen nachgeputzt. Nach der Verschiebung erscheint in den Weblinks automatisch der Artikeltitel, ich habe deshalb deine Notiz wieder entfernt. Soll ich verschieben? --Zweioeltanks (Diskussion) 13:34, 12. Sep. 2021 (CEST)

Nachtrag

Vor Einstellung in Wikipedia noch folgende Hinweise betr. Nachbesserungen:

Bei erster Erwähnung von Kraepelin hatte ich den ergänzenden Nebensatz vergessen einzutragen, der ich ja nachfügen wollte, weil der Sachverhalt danach zu Kraepelin und Bonhoeffer gemeinsam dargelegt wurde (sonst wäre ja z. B. das „Lehrgebäude“ zweimal aufgetaucht usw.). – von mir eingefügt

Die Formulierung „…dass keiner der Patienten unter Einfluss Schneiders ums Leben gekommen ist …“ habe ich ersetzt durch „auf Veranlassung Schneiders“, aus folgendem Grund: Mit letzterer Formulierung ist weiter versachlicht. Denn es sind ehemalige Wieslocher Patienten in anderen Anstalten verstorben, und den dort Verantwortlichen war Schneider natürlich bekannt, so dass es nicht ausgeschlossen ist, dass der eine oder andere von der ehemaligen Zugehörigkeit der Patienten zu Schneiders „Forschungsabteilung“ wusste, was dann Schneiders „Einfluss“ nahelegen könnte. Hingegen ist den beiden im Einzelnachweis angeführten Literaturbelegen jedenfalls zu entnehmen, dass „Veranlassung“ durch Schneider nicht vorlag. Angesichts der hier gegebenen sensiblen Problematik hielt ich es für wichtig, hier zu präzisieren. - von mir entsprechend eingefügt

Noch zu den ISBN-Verweisen im Literaturverzeichnis: Bei Heidel/Lienert 2014, Lienert 2018 führen die blau eingetragen ISBN-Vehweise per Link nicht zum Buchtitel, sondern zu einem umständlichen Findmechanismus, über den ich nicht weiterkam, also den Buchtitel bzw. das Buchangebot nicht fand. Wenn man die ISBN-Verweise jedoch kopiert und so eingibt, erhält man die Buchtitel. Andererseits führt der nur schwarz verzeichnete ISBN-Vehweis bei Heidel/Zwipp 2015 auch direkt zum Buchtitel, wenn man ihn kopiert eingibt..

In den Weblinks würde ich unter dem Professorenkatalog der Uni Leipzig noch den Link zu Suckow https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Suckow_1387 da die Auffindung im Katalog relativ umständlich ist (das betrifft auch die Suche nach anderen Fachkollegen).

Als Nachbemerkung zu den zuletzt in unserer Diskussion angeschnittenen Fragen bzw. Überlegungen:

Zu den Assistenzärzten und ihren NS-Mitgliedschaften: Mir ist leider ais der Literatur keine zusammenfassende Darstellung zu dieser Frage bekammt, aber es liegen, wie gesagt, vieleerlei entsprechende Darlegungen in der Sekundärliteratur zu den einzelnen Personen (Assistenzärzten) vor. Nur kann man die eben hier nicht alle zitieren. Zur Berührung der Thematik bei Lienert siehe unten. Aus schon genannten Gründen möchte ich die Aussage aber nun doch stehen lassen, und ich riskiere dann eben eventuelle Beanstandungen, die ich entsprechend beantworten könnte..

Zu den politischen Zwängen in der Anstalt Dösen: Hier habe ich also mit Roick belegt, wo sich wirklich eingehende ujnd eindeutige Ausführungen dazu finden.

Zur Vermutzng hinsichtlich der Motivation von Suckow bei Antritt der Tätigkeit in Wiesloch: Dies lässt sich tatsächlich mit Textstellen von Lienert gut und ganz in dem Sinne meiner Formulierungen belegen, wie ich es jetzt mit dem Einzelnachweis getan habe. Einer dieser Nachweise sagt sehr deutlich auch etwas zur Situation der NS-Szene an der Universität und Suckows Distenz dazu aus. Ich möchte ihn aber hier stehen lassen und nicht gesondert oben (siehe oben) anführen, da hier von Lienert ausführlicher mit einer Archivquelle belegt wird („Theoriefindung“), was im Ensemble der drei Belegstellen oben nicht so angebracht ist..

Den Hinweis auf die Teilnahme an den militärischen Übungen möchte ich doch stehen lassen, da sonst evtl. der Vermutung einer militaristischen, sozusagen kriegsvorbereitenden Gesinnung Suckos Raum gegeben würde. .

Für alle Mühe bei der Textkorrektur deinerseits schon einmal herzlichen Dank. Zum Glück sind ja auch die leidigen Tippfehler, die mir immer mal passieren, korrigiert.

--Bacalaureus (Diskussion) 15:33, 13. Sep. 2021 (CEST)

Zu allen inhaltlichen Änderungen kann ich nur sagen: Gut, dass die Motivation hier noch einmal erklärt wird, und natürlich akzeptabel.
Zu den ISBN-Verweisen: Ich kann auch nicht erklären, warum die ISBN bei zweien automatisch zum Blaulink und bei zwei anderen nicht. Jedenfalls ist es gewollt, dass man beim Anklicken auf die Seite ISBN-Suche kommt und vor dort weitersuchen kann (einfach in den Tabellen unten auf "Suchen" klicken). Hier würde ich jetzt nichts weiter unternehmen; vielleicht bessert es noch jemand aus.
Im Professorenkatalog der Uni Leipzig führt der Link dovch auf die Seite von Suckow (wenn du auf den Namen klickst). Da ist jetzt auch nichts mehr zu tun. Ich finde, du kannst den ganzen Quelltext kopieren und damit den Quelltext im Artikel ersetzen. Theoretisch könnte ich es auch, aber wenn du es selbst machst, sieht es in der Versionsgeschichte gleich richtig aus.--Zweioeltanks (Diskussion) 19:43, 13. Sep. 2021 (CEST)

Zuletzt

Alles klar, bis auf Folgendes.

Aus den Weblinks müsste doch Bacalaureus jetzt gestrichen werden, wenn der Artikel offiziell eingestellt wird.

Sollten die noch nicht blau hervorgehobenen ISBN-Verweise nicht auch blau gesetzt werden? Sie sind ja doch sicher im Buchhandel bzw. in Bibliotheken auch vorhanden. Aber das ist eine Formalität, und es schadet ja nicht, wenn es stehen bleibt, wie es ist.

Ich kann dann den Text gerne selbst in die bisherige Wikipedia-Fassung einsetzen – wenn ich es richtig verstanden habe, einfach den Quelltext von (neu) „Benutzer:Bacalaureus/Johannes Suckow“ in den Quelltext von (alt) „Johannes Franz Suckow“ kopieren und auf „Änderungen veröffentlichen“ gehen. --Bacalaureus (Diskussion) 11:21, 14. Sep. 2021 (CEST)

Genau, so kannst und solltest du jetzt vorgehen. Das "Bacalaureus" in den Weblinks wird durch eine Vorlage erzeugt und ändert sich automatisch, wenn die Seite ein andere Lemma hat, du musst also nichts machen. Herzlichen Glückwunsch schon mal vorab zur Fertigstellung.--Zweioeltanks (Diskussion) 11:41, 14. Sep. 2021 (CEST)

letzte Frage

Jetzt muss ich nochmals nachfragen: muss ich beim Kopieren des Quelltextes auch die Daten mitkopieren, die am Schluss auf die Einzelhinweise folgen, also;

references

Normdaren [usw.]

--Bacalaureus (Diskussion) 16:25, 15. Sep. 2021 (CEST)

Ja, alles mitkopieren, bis zum letzten Punkt bzw. zur letzten Klammer.--Zweioeltanks (Diskussion) 18:42, 15. Sep. 2021 (CEST)


Ich habe nun den Artikel eingestellt. Aber angezeigt wird er sowohl unter „Johannes Suckow“ als auch unter „Johannes Franz Suckow“. Was ist zu tun?--Bacalaureus (Diskussion) 11:00, 16. Sep. 2021 (CEST)

Den Artikel habe ich auf „Johannes Suckow“ verschoben. Dabei ist das alte Lemma „Johannes Franz Suckow“ automatisch als Weiterleitung eingerichtet worden. Die könnte jetzt auch gelöscht werden; vorher muss man aber sicherstellen, dass im Artikelnamensraum keine Links mehr auf „Johannes Franz Suckow“ zielen, sondern die auch auf „Johannes Suckow“ geändert werden. Willst du das übernehmen? Du müsstest dann diese Liste abarbeiten - ist vielleicht auch ganz interessant, wo überall auf den Artikel Bezug genommen wird. Wenn es im ANR (sind ja nur vier Einträge) keine Verlinkungen mehr gibt, kannst du einen Schnelllöschantrag auf die Weiterleitung stellen, so wie ich es eben auf deiner DS erklärt habe. Und du kannst auch mal schauen, ob er nicht noch in anderen Artikeln genannt werden sollte, z.B. in Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“#Persönlichkeiten.--Zweioeltanks (Diskussion) 11:32, 16. Sep. 2021 (CEST)


Ich würde es gerne übernehmen, um dich zu entlasten. Aber ich traue es mir nicht zu. Bei meiner technischen Inkompetenz könnte es passieren, dass etwas Wichtiges gelöscht wird oder es weitere Komplikationen gibt, und das möchte ich nicht riskieren.--Bacalaureus (Diskussion) 12:27, 16. Sep. 2021 (CEST)

Eigentlich kann nichts passieren, fast alles, was schief geht, kann rückgängig gemacht werden. Aber ich kann die Änderungen auch übernehmen. Ergänze du aber doch wenigstens einen Satz oder Halbsatz in Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“#Persönlichkeiten.--Zweioeltanks (Diskussion) 13:29, 16. Sep. 2021 (CEST)

zu Abschluss

Es ist nun also alles zum Abschluss gekommen. Nur weiß ich nicht, wie ich dir den gebührenden Dank dafür erweisen soll. Welche Mühe es macht, Texte kritisch durchzusehen und zu korrigieren, ist mir geläufig. Hinzuzudenken sind ja noch die technischen Anforderungen der Wikipedia. Eine eigentlich übliche Honorierung solcher Leistungen ist ja wohl nicht möglich, da bei Wikipdeia alles nur „ehrenamtlich“ sein soll. Jedenfalls aber: Herzlichen Dank!

Es wäre schon denkbar, dass ich gelegentlich einen Beitrag zur Wikipedia beisteuere, ist zu überlegen. Ich arbeite an mehreren Projekten, und da ist die Zeit knapp. Danke für das Vertrauen.

Auch nach „Abschluss“ noch zwei Hinweise zur Sache. Man erreicht jetzt bei Eingabe von „Johannes Suckow“ den mit „Johannes Franz Suckow“ überschriebenen Artikel. Das ist wohl dadurch bedingt, dass es noch Links von anderen Artikeln gibt, die auf letzteren verweisen und die du wohl noch neu zuordnest.

Am Schluss des Artikels steht unter den Normdaten noch „Verdienter Arzt des Volkes“, und darin ist Suckow fälschlich (wohl noch aus dem alten Artikel übernommen) aufgeführt. Er hat ja, wie gesagt, die Auszeichnung nie bekommen. „Verdienter Arzt des Volkes“ müsste also gestrichen werden.

Der Hinweis auf „Akademie „Carl Gustav Carus“#Persönlichkeiten“ meint eine Erwähnung von Suckow dort?

--Bacalaureus (Diskussion) 11:47, 17. Sep. 2021 (CEST)

Ich danke zunächst für die gute Zusammenarbeit und dann auch für den ausdrücklichen Dank; damit ist schon alles geschehen, was ich an Belohnung erwarte. Wikipedia lebt von der Mitarbeit möglichst vieler, aber Neulingen wird es doch recht schwer gemacht, deshalb versuchen wir im Mentorenprogramm, beim Überwinden der Hürden zu helfen. Wenn du noch mehr beiträgst, wäre das ein Extrabonus auch für mich, aber du hattest bei der Anfrage ja schon klar gemacht, dass es zunächst nur um den einen Artikel gehen sollte, insofern wusste ich, worauf ich mich einlasse.
Unter Johannes Suckow findet man jetzt den Artikel, den du überarbeitest hast, klar. Es haben auch schon ein paar weitere Benutzer kleinere Bearbeitungen vorgenommen. In der Versionsgeschichte sind auch die älteren unter „Johannes Franz Suckow“ angelegten Versionen noch abrufbar. „Johannes Franz Suckow“ kommt im Artikel nicht mehr vor. Die Weiterleitung Johannes Franz Suckow gibt es noch; ich habe sie noch nicht schnelllöschen lassen, weil sie auf Diskussionsseiten noch gebraucht wird.
Danke für den Hinweis auf „Verdienter Arzt des Volkes“. Ja, das war wieder reingekommen, weil ein Benutzer den kompletten Kategoriensatz wieder eingefügt hatte. Ich nehme es wieder raus.
Genau, in Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus“#Persönlichkeiten könnte man doch in einem Satz schreiben, dass Suckow die Neurologische Klinik und die Psychiatrische Klinik aufgebaut und bis 1963 geleitet hat.--Zweioeltanks (Diskussion) 12:36, 17. Sep. 2021 (CEST)