Diskussion:Königshof und Burg Calbe

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Calbe wurde erstmals am 13. September 936 als Caluo urkundlich erwähnt, als König Otto I. das St.-Servatius-Nonnenkloster in Quedlinburg mit Ländereien und 15 leibeigenen wendischen Familien in Frohse und Calbe belehnte. 961 schenkte Otto dem St.-Mauritius-Kloster in Magdeburg den Zehnt, den die Germanen und Slawen, welche zu den Burgwarden Magdeburg, Frohse, Barby und Calbe gehörten und in deren Burgen Schutz suchten, zu entrichten hatten. Daher kann man davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Burganlage in Calbe bestand, möglicherweise sogar ein früherer Königshof, auf dem die Gründung des Ortes zurückgeht.

Das von Heinrich I. verstärkt ausgebaute Burgwardsystem in den Grenzmarken bezog sich auf gut gesicherte, aneinander grenzende Militärbezirke und auf Fluchtburgen. Von den wehrhaften Männern musste jeder neunte in den Burgen wohnen und sich auf den Kriegsdienst vorbereiten. Hier fanden auch Versammlungen und Feste der frühen Einwohner Calbes statt. Die Calbenser Burg unterstand dem Militärverwalter des Nordthüringgaus, dem berühmt-berüchtigten Markgrafen Gero.

Die Burg von Calbe wird in späteren Quellen auch oft als Sudenburg bezeichnet. Sie war kein Steinbau, sondern hatte wohl nur Grundmauern und war sonst aus Holzstämmen gebaut. Eine solche für heutige Begriffe eher bescheiden wirkende Fluchtburg hat nichts mit unseren Vorstellungen von spätmittelalterlichen Herrenburgen zu tun. Obwohl es heute keine Bodenbefunde dazu gibt, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass sich die Calbenser Burg etwa an der Stelle der früheren Nikolai´schen Wolldeckenfabrik befand.

In der Nähe der Burg, etwa an der heutigen Ecke Bernburger Straße/Neustadt, gab es bis ins 17. Jahrhundert hinein eine Säule und einen steinernen Stuhl, das Ältestengericht. Hier wurde Gericht unter freien Himmel gesprochen. Dieses Gericht bestand aus sechs Adligen und sechs angesehenen Ackerbürgern. Diese Form der Rechtsprechung stammte allem Anschein nach aus der Zeit der Siedlungsanfänge und bildete die Grundlage für die Einführung von Schöffen Ende des 13. Jahrhunderts in Calbe.


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