Diskussion:Kalte Progression
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Fiskalische Dividende
Wenn ich das richtig verstehe beschreibt Fiskalische Dividende genau das gleiche Phänomen. Sollte mal zusammengeführt werden. Widerspruch? (nicht signierter Beitrag von 91.37.201.94 (Diskussion | Beiträge) 19:25, 26. Apr. 2008 (CEST))
- Kann man das inzwischen als erledigt betrachten?--Udo (Diskussion) 11:46, 3. Mai 2014 (CEST)
- Ich habe gerade die obige Diskussion aus dem Archiv zurückgeholt, weil noch nicht erledigt.
- Es gab mal einen Artikel Fiskalische Dividende, der zuletzt so aussah. Dann hat jemand im Juli 2015 diesen Artikel in eine Weiterleitung zu Kalte Progression umgewandelt und hier diesen Satz eingefügt. Das ist auch der heutige Stand.
- Diese Entscheidung war nicht richtig. Und die Behauptung im ersten Beitrag, „fiskalische Dividende“ sei dasselbe wie kalte Progression, ist nicht richtig. Dasselbe wird mit dem Satz behauptet, der seit 2015 hier im Artikel steht.
- Schon im vormaligen Artikel hätte man bei genauerem Hinsehen erkennen können, daß fiskalische Dividende nicht dasselbe ist wie kalte Progression.
- Dividende bezieht sich speziell auf den Aspekt „Mehreinnahmen“ (= Gewinn-Effekt aus Sicht des Staates), aber kalte Progression muß man ja nicht unter dem Aspekt sehen, daß der Staat profitiert. Zum Beispiel hier im Artikel wird die kalte Progression in der Einleitung genau umgekehrt definiert: nicht als Mehreinnahmen des Staates, sondern als Mehrbelastung der Steuerzahler.
- Wichtiger: Fiskalische Dividende ist thematisch viel breiter als kalte Progression. Es bedeutet im Prinzip: „Gewinn im Bereich der staatlichen Finanzen aufgrund eines Effekts“. Das ist nicht auf Steuermehreinnahmen beschränkt. Es ist auch nicht auf Effekte der Inflation begrenzt. Und der Profiteur der „Dividende“ muß auch nicht unbedingt der Staat sein. Steuermehreinnahmen des Staates aufgrund von kalter Progression sind also nur ein Beispiel für eine fiskalische Dividende.
- Folglich ist der Artikel Fiskalische Dividende wiederherzustellen. Man sollte dort neben dem Thema der kalten Progression auch weitere Beispiele für „fiskalische Dividenden“ erwähnen. Wenn man googelt, findet man einiges. Zum Beispiel die Diskussion darüber, ob Masseneinwanderung längerfristig zu einer „fiskalischen Dividende“ (d. h. zu einer besseren Situation des Staatshaushalts) führen kann. --Lektor w (Diskussion) 10:15, 2. Aug. 2022 (CEST)
- Habe ich jetzt umgesetzt. Siehe Fiskalische Dividende sowie hier im Artikel dieser Edit und die drei folgenden Edits.
- Ich bin dagegen, daß der Begriff fiskalische Dividende hier in der Einleitung und überhaupt im Artikel erwähnt wird. Ich finde bei Google nur zweieinhalb Belege, die offensichtlich auf Abschreiben aus Wikipedia beruhen. Das gilt auch für den Beleg, der jetzt bei Fiskalische Dividende den Aussagen zur kalten Progression beigefügt ist. Streng genommen müßte man also den Punkt „kalte Progression“ bei Fiskalische Dividende sogar komplett löschen. Es gab mal ursprünglich irgendwo eine Erwähnung in einem Vorlesungsskript an der Uni Konstanz im Jahr 2006. Jener vormalige Beleg, der heute völlig unauffindbar ist. Was dort steht, wissen wir nicht. Dann kam es mit diesem Beleg in die Wikipedia, dann vom einen Artikel hinüber in den anderen, und von dort haben es ein paar wenige Autoren übernommen. Das ist alles, soweit ich sehen kann.
- Also, die Erwähnung der kalten Progression bei Fiskalische Dividende ist schon mehr als genug, müßte eigentlich dort auch gelöscht werden, wenn man die Regeln ernst nimmt. Außer falls ich beim Googeln etwas übersehen haben sollte. --Lektor w (Diskussion) 20:02, 2. Aug. 2022 (CEST)
- PS: Der Ausdruck wird laut Google überhaupt selten verwendet. In ein paar vereinzelten, noch selteneren Fällen in dem Sinn, daß nicht der „Staat“ von einem Effekt finanziell profitiert, sondern beispielsweise Gemeinden, die weniger Leistungen bieten und bezahlen müssen, wenn sie schrumpfen. Solche Sonderfälle sind aus meiner Sicht vernachlässigbar. Wenn es dazu Diskussionsbedarf gibt, dann bei Fiskalische Dividende diskutieren. Ich wollte das nur nachreichen, weil ich oben geschrieben hatte, der Profiteur der „fiskalischen Dividende“ müsse nicht unbedingt der Staat sein. --Lektor w (Diskussion) 20:11, 2. Aug. 2022 (CEST)
Irgendwie hält jeder die Kalte Progression für was anderes
Aus dem Steuerrecht habe ich gelernt, dass die Kalte Progression Jenes ist, was den Steuersatz zwar erhöht aber nicht das zu versteuernde Einkommen. Es ergibt sich also eine höhere Steuerschuld als die Besteuerungsgrundlage eigentlich hergeben sollte. (Warum bitte schön erhöht steuerfreies Einkommen den Steuersatz für steuerpflichtiges Einkommen? Das ist eine Steuerverschrenkung)
Vielleicht hat mein Steuerdozent damals nur nicht das richtige Wort dazu gewusst, aber eine kalte Progression trifft den Tatbestand sehr deutlich. [23.11.2017 CEST]
- Da ist offenbar der Progressionsvorbehalt gemeint.--Udo (Diskussion) 16:46, 23. Nov. 2017 (CET)
Aktualisierung des Abschnitts "Entwicklung in Deutschland"
Im Textabschnitt
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_Progression#Entwicklung_in_Deutschland
endet die Diskussion mit dem Stand 2016. Das möchte ich aktualisieren; z. B. durch:
Die langjährige politische Debatte hat dazu geführt, dass Mitte 2015 der damalige Bundesfinanzminister Schäuble ankündigte, die kalte Progression ab dem Jahr 2016 regelmäßig zu dämpfen. Dem folgend wurde bislang in allen Einkommensteuertarifen der Jahre 2016 bis 2022 die Verbraucherpreisinflation berücksichtigt. Schätzungen zufolge haben diese Tarifindexierung die Steuerzahler:innen im Zeitraum 2016 bis 2021 um insgesamt rund 32 Mrd. Euro entlastet. (Quelle mit näheren Details: http://link.springer.com/article/10.1007/s10273-021-2945-y )
Hinweis: Hierbei handelt es sich um einen von mir in einer anerkannten Fachzeitschrift veröffentlichten Artikel. Andere aktuelle Quellen zu den jüngsten Entwicklungen sind mir nicht bekannt. (nicht signierter Beitrag von Deutsches Steuerzahlerinstitut (Diskussion | Beiträge) 08:47, 18. Jan. 2022 (CET)) --Deutsches Steuerzahlerinstitut (Diskussion) 09:34, 18. Jan. 2022 (CET)
- Eine gute Quelle ist auch der bmf-steuerrechner.de. Hier ([1]) können die bisherigen Tarife im Detail nachvollzogen werden. Der Springer-Artikel ist leider nicht öffentlich einsehbar.
- Interessant wäre die Methode zur Ermittlung der 32 Mrd. Euro Entlastung. Kumulierte Beträge über viele Jahre sind mMn nicht sehr aussagekräftig. --Udo (Diskussion) 10:02, 18. Jan. 2022 (CET)
- Der Springer-Artikel ist komplett online über den dortigen Button ("Download PDF") oben rechts bzw. auch hier direkt verfügbar: https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2021/heft/6/beitrag/abbau-der-kalten-progression-seit-2016-eine-zwischenbilanz.html
- Ah ok, das hatte ich übersehen.--Udo (Diskussion) 07:59, 20. Jan. 2022 (CET)
- Darin sind auch die einzelnen Entlastungswerte für die Jahre 2016 bis 2021, die zusammen die rd. 32 Mrd. € ergeben, aufgeführt (dortige Tabelle 3).
- Die Schätzungen basieren auf Hochrechnungen von Daten der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, Fachserie 14, Reihe 7.1 des Statistischen Bundesamts (2016) durch das Deutsche Steuerzahlerinstitut.
- Der bmf-steuerrechner.de bietet in der Tat viele Infos zum Tarif, kann aber keine Informationen zu den Effekten der kalten Progression liefern, da hierzu Vergleiche zw. den jeweils geltenen Einkommensteuertarifen (BMF-Rechner) und fiktiven Tarifen (Tarife ohne Inflationsbereinigung oder Tarife mit anderen Inflationsdaten, als die vom Gesetzgeber verwendeten) nötig sind. Gerade diese Lücke versucht der besagte Springer-Wirtschaftsdienst-Artikel zu schließen.
- --~~~~ --Deutsches Steuerzahlerinstitut (Diskussion) 14:17, 18. Jan. 2022 (CET)
- Der Springer-Artikel ist komplett online über den dortigen Button ("Download PDF") oben rechts bzw. auch hier direkt verfügbar: https://www.wirtschaftsdienst.eu/pdf-download/jahr/2021/heft/6/beitrag/abbau-der-kalten-progression-seit-2016-eine-zwischenbilanz.html