Diskussion:Kapitalflucht

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Zum Punkt "Bekannte Beispiele"

--Stefan B. Link (Diskussion) 18:18, 21. Mär. 2014 (CET) schreibt: Ein markantes historisches Beispiel fehlt hier: Die Bankenkrise und Bankenzusammenbrüche im Jahre 1931 in Deutschland. Deshalb will ich folgende Ausführung in diesen Punkt einfügen.

Die hohen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg konnten durch Exportüberschüsse nicht finanziert werden.[1] Weiterhin war der deutsche Kapitalmarkt durch die galoppierende Inflation „nicht in der Lage, die Mittel bereitzustellen, die für die Investitionen in der Industrie und die Modernisierung der Infrastruktur benötigt wurden.“[2] Nach der Währungsreform 1923 besaß Deutschland eine stabile Währung, bot ein hohes Zinsnivau und wirtschaftliches Wachstum, so dass ausländische Kreditgeber sichere Zinsgewinnen erwarteten konnten.
Viele ausländischen Kredite hatten eine kurze Laufzeit zwischen 7 Tagen und drei Monaten, die sich immer wieder verlängern ließen.
Ab 1929 ließen unterschiedliche Ereignisse ausländische und deutsche Anleger damit rechnen, dass Deutschland auf einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zusteuerte.
  1. Es zeigte sich, dass Deutschland seinen Reparationsver­pflichtungen nicht nachkommen können würde (vgl. Young-Plan).
  2. Die Weltwirtschaftskrise 1929 hatte sich „entgegen vieler Prognosen nicht als kurzes reinigendes Gewitter“[3] erwiesen. In allen Industrieländern beendete die Wirtschaftskrise die Goldenen zwanziger Jahre und führte zu Produktionsrückgängen, daraus bedingten Konzernzusammenbrüchen und Massenarbeitslosigkeit.
  3. Die politischen Verhältnisse der Weimarer Republik ab 1930 unter Kanzler Brünning waren krisengeschüttelt (vgl. Notverordnungen und Präsidialkabinett).
  4. Bei den Reichstagswahlen im September 1930 errangen die Nationalsozialisten einen erdrutschartigen Wahlsieg.
Daraufhin zogen die ausländischen Kreditgeber ihr Kapital aus Deutschland ab, und deutsches Kapital wurde in ausländische Währung angelegt.

Wenn keine Kritik an meinem Vorhaben erfolgt, werde ich in vier Wochen diesen Textvorschlag in den Artikle einfügen.--Stefan B. Link (Diskussion) 17:39, 22. Mär. 2014 (CET)

Zum Punkt "Gründe für Kapitalflucht"

--Stefan B. Link (Diskussion) 18:40, 21. Mär. 2014 (CET) schreibt: Wichtigere (allermeist vorkommende) Gründe werden hier nicht aufgeführt:

  • zu geringe Zinsen für das Investivkapital,
  • drohender Einbruch wirtschaftlichen Wachstumes,
  • drohende Währungsreform aufgrund galoppierender Inflation,
  • drohende Staatspleite augrund zu hoher Staatsverschuldung,
  • ...

Momentan werden folgende Gründe aufgeführt, die in den ersten beiden marginal sind und in den letzten beiden Gründen eher mit Steuerflucht zu tun haben als mit den erheblichen Gründen für einen ausländischen und inländischen Kapitalabzug, der die investive Grundlage und Voraussetzung für wachsende Wirtschaftsleistungen darstellt.

  • Angst vor Diebstahl
  • Angst vor Entdeckung krimineller Aktivitäten
  • Angst vor Enteignung durch den Staat
  • Eigentumsbesteuerung (z. B. hohe Vermögensteuer)
  • (subjektiv empfundene) Steuerungerechtigkeit

Ich werde die in der ersten Liste aufgeführten Gründe in vier Wochen in den Artikle mit einbauen, falls sich diesbezüglich hier keine kritische Äußerung findet. --Stefan B. Link (Diskussion) 18:40, 21. Mär. 2014 (CET)

Einzelnachweise (Quellen)

  1. Siehe Johannes Bähr/Bernd Rudolph, 1931 Finanzkrisen 2008, Piper 2011, Seite 33
  2. Johannes Bähr/Bernd Rudolph, 1931 Finanzkrisen 2008, Piper 2011, Seite 32
  3. Johannes Bähr/Bernd Rudolph, 1931 Finanzkrisen 2008, Piper 2011, Seite 31