Diskussion:Kastell Aying
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Die Diskussionen um die Lage der römischen Itinerarienstation Isinisca/Isunisca prägt die Römerstraßenforschung in Bayern seit ihren Anfängen. Bereits 1921 äußerte Paul Reinecke mehrfach Bedenken wegen der Zuordnung der Stationsorte zur Römerstraße Salzburg – Augsburg. Nichtsdestoweniger legte er sich weiterhin auf diese heute „Via Julia“ genannte Straße fest. Eine Alternative stand damals nicht zur Verfügung. Trotz der augenfälligen Diskrepanzen zu den Schriftquellen wurde damit auch die Gleichsetzung von Isinisca mit Helfendorf für die Zukunft festgeschrieben und „kanonisiert“. Jüngste Auswertungen der Itinerare erbrachten eine bisher nicht erkannte zweite Verbindung von Salzburg nach Augsburg. Anhand der Linienführung und der originalen Distanzangaben konnte Isinisca beim heutigen Markt Isen (Lkrs. Erding) quellenkonform und plausibel verortet werden. Da nur wenige Zufallsfunde vorliegen und gezielt noch nicht gegraben wurde, fehlt bislang die archäologische Absicherung dieser alternativen römischen Route.
Im Raum Aying kreuzen sich zwei römische Fernstraßen. Eine Straße, die „Via Julia“, und eine anonyme zweite, aus den Alpen kommende Route, die nach Norden durch den Raum Erding führt und weiter nach Landshut verläuft. Sie trifft dort auf die Straße nach Regensburg. Diese dürfte auch die Fluchtroute des Hl. Emmeram gewesen sein. In „Helphindorf“ (nicht in „Isinisca“) wurde er von den Häschern des Herzogs eingeholt und grässlich massakriert.
Bei dem hier aufgefundenen Kleinkastell könnte es sich möglicherweise nicht um eine genuin militärische Anlage, sondern um eine ungenannte Straßenstation an dem römischen Quadrivium bei Aying handeln.