Diskussion:Katharsis (Psychologie)
Bewertung
Da hat einer was langes über Integrative Therapie geschrieben und beschreibt ausführlich, dass diese die kathartischen Prozesse der Aggression und Trauer generell ablehnen würde. Das sollte vielleicht so ausführlich eher in den Artikel zur Integrativen Therapie diskutiert werden. Es klingt hier nämlich ein Wenig wie eine Verteidigungsrede der Integrativen Therapie gegenüber den "unseriösen" Katharsisbefürwortern und bringt kaum Erkenntnisgewinn bezüglich Katharsis. Ein Satz zur Haltung des Begründers der Integrativen Therapie hätte meiner Meinung nach genügt. Ich habe aber keine Lust, dass umzubasteln. --Wolffiboy (Diskussion) 14:47, 28. Nov. 2017 (CET)
Zweitmeinung:
Die Katharsis (griechisch κάθαρσις, „die Reinigung“) erklärt in der Psychologie das Ablegen von Spannungen und Ähnlichem dadurch, dass man Gefühle abreagiert. Dies geschieht spontan und kann nicht willentlich herbeigeführt werden. Insofern sind Anweisungen sich abzureagieren nutzlos.
Bei traumatisierten Menschen kommt es durchaus vor, das im Verlaufe einer Psychotherapie irgendwann ein kathartischer Durchbruch erfolgt. Danach spürt derjenige Menschen seine Gefühle wieder klarer, und kann sie auch wieder regulieren, darüber verfügen.
Da nicht näher bekannt ist, wie dieser Vorgang im ZNS abläuft, wird nach wie vor gerne von einem "reinigenden Ereignis" gesprochen, weil es danach den betroffenen deutlich Besser geht. Der Begriff ist also bildlich zu verstehen. Wegen dieser Besserung des Befindens der Betroffenen wird immer wieder versucht den therapeutischen Prozess abzukürzen und irgendwie direkt zur Katharsis zu kommen. Bisher waren alle (mir bekannten) Versuche dieser Art aber erfolglos - Ritual wie Boxsäcke oder andere mythische Beschwörungen fruchten nicht. In psychotherapeutischer Durcharbeitung hingegen lassen sich solche Wandlungen beobachten, die nach langer Latenz dann plötzlich durchbrechen. So als sei "der Groschen nun gefallen." Dieser Moment kann sehr gefühlshaft und sehr bewegend verlaufen.
Im Dichterischen wird das Leben an sich auch als eine Art Drama in drei Akten geschildert (nach: André Tanner in "Das Bücherblatt", Zürich, Nr. 12, Dezember 1944): "... Erst die Krisis, also die Schilderung des Unzulänglichen, des Bösen, des Falschen in unserer Kultur, wie sie nur einem Geiste gelingen kann, der um das Notwendige, das Gute, Wahre weiß. Zweiter Akt: Das so gewonnene Bewusstsein bewirkt eine Katharsis und führt zu dem dritten Akt: dem Standpunkt des "Ich", das in Freiheit erkennt und aus Liebe handelt. Solche Erkenntnis wirkt heilend."
Zur Krisis virtueller Welten siehe:
http://www.technosophie.de/WWTechno/Techsoph/Text/kolum2.htm#7 http://www.technosophie.de/WWTechno/Techsoph/Techno.htm
Der Autor der Zweitmeinung hat nicht unterschrieben, hier kommt trotzdem eine Antwort:
Ein Gewalttäter, der immer wieder im Alkoholrausch auf andere Kneipenbesucher einprügelt, die ihn "schon wieder schief angeguckt haben" prügelt auf Stellvertreterobjekte ein, die als Projektionsfläche herhalten müssen. Oft hat das schief-angucken, sprich die behauptete Provokation, sprich die wiedererlebte Kränkung ja objektiv gar nicht stattgefunden, sondern hat biografisch viel, viel früher ihre Urszene und ist so ohne weiteres gar nicht erinnerlich. Solchen Patienten ein weiteres Stellvertreterobjekt zum draufhauen anzubieten ist eine so dämliche Idee, dass ich nicht glauben kann, dass dies jemals von Psychotherapeuten ernsthaft als aggressionsmindernde therapeutische Intervention angesehen wurde. So kurz können nur Experimentalpsychologen (Uni), prähistorische Verhaltenstherapeuten (fast schon ausgestorben) oder heutige Pharmako-Psychiater denken. Katharsis in der Psychotherapie funktioniert anders. Es gibt sehr wohl Techniken, die einen da ran führen, das anregen und wenn es denn dann soweit ist "beelternd" da durch begleiten. Vielleicht passiert sowas auch mal in einer der ineffektiven Psychoanalysen spontan. Leider kennen viele der Tiefenpsychologen und Psychoanalytiker die kathartisch arbeitenden Verfahren nicht, oder hegen ein Unbehagen, das passiv-rezeptive therapeutische Schutzhaus, sprich ihre Therapietechnik, die eigentlich gar keine ist, da sie ja nichts tun außer distanziert und intellektualisierende Projektionsfläche zu sein, zu verlassen. Kurze Auswahl Kathartsis-anregender erlebnisaktivierender Verfahren: Bondingpsychotherapie, Holotrophes Atmen, systemische Familienaufstellung, Psychodrama. Wenn ich länger nachdenke fällt mir noch mehr ein. Nicht Erkenntnis wirkt heilend, sondern gute Erfahrung. --Wolffiboy 22:00, 20. Nov. 2008 (CET)
Nicht haltbar?
also ich kann mich jetzt irren, aber ist denn ein experimentaldesign, dass dazu herangezogen wird, die katharsistheorie zu widerlegen, wirklich haltbar, wenn man feedback effekte als störvariablen nicht herausrechnen kann? die reaktion induziert schließlich nicht den katharsis effekt, sondern ist nur dessen ausprägung, oder? lasse mich gerne eines besseren belehren, zumal ich mir nicht die mühe gemacht hab, mir das bushman experiment genau anzuschauen
Erfahrungsbericht
In der Therapie habe ich eine eindrückliche Katharsis selbst erlebt. Dabei wurde durch das "Herantasten", und letztlich durch die Konfrontation mit dem Schmerz, plötzlich eine "Quelle" aufgetan, aus der minutenlang ein schwarzes zähflüssiges Gebräu ausgetreten ist. Dies ist nicht bildlich gesprochen, sondern genau so hat es in mir ausgesehen.
Die Katharsis hat dabei zu einer nachhaltigen Linderung meiner depressiven/aggressiven Stimmungen geführt. Offenbar hat sich ein "Knoten" gelöst. Boxsack oder andere Zerstörungsrituale haben bei mir nie gefruchtet, das habe ich mehrfach erprobt.
Empirische Erklärungen über die Auswirkungen der Psychoanalyse scheitern typischerweise an einem grundlegenden Denkfehler; Gefühle entziehen sich stets den Erklärungsversuchen der Vernunft. Der Mensch wird bestimmt von seinen Gefühlen, die Vernunft ist dabei ein nützliches Werkzeug, sie ist nicht der Mensch. ~~
So siehts aus. Werd das heute Abend ma überarbeiten Antagon1st 10:47, 10. Okt. 2006 (CEST)
Erfahrungsbericht
Dieses Phaenomen wird auch gerne von Computerspielern als Gegenbeispiel zu der haeufig verbreiteten Meinung, dass sog. "gewaltverherrlichende" PC-Spiele aggressiv machen, herangezogen. Ich kenne selber einige Leute, die ihre Wut durch kurze Spielphasen sehr schnell wieder auf ein normales Niveau bringen koennen. Auch ist mir dies selber einmalig gelungen, im Allgemeinen kann ich jedoch sagen, dass ich persoenlich Wut, Aggressionen oder Trauer durch koerperliche Aktivitaet abbauen kann. Dazu brauche ich nichts zu zerstoeren, ich muss einfach ueberschuessige Energie loswerden. Vielleicht liegt es an meiner Art, wie ich Sport treibe und welche Gedanken ich dabei habe (naemlich moeglichst keine, ein Relikt aus meiner Kampfkunstzeit), aber fuer mich persoenlich wirkt das Prinzip (es sei denn, dass mit Katharsis halt auf jeden Fall etwas aggressives gemeint ist).
Amoklauf
Zählt ein Amoklauf eigentlich auch als eine From von Katharsis?
Freund würde sagen: Nein, da Katharsis ein Ausreagieren der Triebenergien, die durch ein Ungleichgewicht zwischen Eros und Thanatos zustanden kommen (Es decir que: Aggression), an einem gesellschaftlich toleriertem Objekt ist. --82.83.55.80 12:07, 4. Nov. 2006 (CET)
Einzelbelege fehlen
Hi, im Text werden einige Autoren und deren Werke erwähnt. Ich würde mir wünschen, dass diese auch in Form von Einzelbelegen aufgeführt würden.
- Feshbach und Singer: Wie heißen die mit vollem Namen? Gibt es Publikationen, in denen ihre Resultate dokumentiert wurden?
- Bushman und andere: Wie heißt der mit vollem Namen? Wie heißt die Studie, wann und wo wurde sie veröffentlicht?
Wäre nett, wenn das jemand nachtragen könnte. --jpp ?! 11:23, 6. Nov. 2006 (CET)
Hab leider keine Ahnung, wie das genau von statten geht. Wär also prima, wenn das wer übernehmen könnte: Feshbach, Seymour & R D Singer (1971): Television and Aggression: An Experimental Field Study. San Francisco: Jossey-Bass
Bushman, Brad J., Baumeister, R. F., & Phillips, C. M. (2001). Do people aggress to improve their Mood? Catharsis beliefs, affect regulation opportunity, and aggressive responding. Journal of Personality and Social Psychology, 81, 17-32 --84.188.96.201 17:06, 1. Apr. 2007 (CEST)
- Hiermit erledigt —Aristeas 11:40, 15. Sep. 2007 (CEST)
Gefühle "abbauen" ??
Textzeile:In der Psychoanalyse [...]durch Offenlegen der Gefühle diese abbaut [...] befreien kann.
...wie kann man den bitte Gefühle abbauen und wer will schon Gefühle abbauen? Es kann sich hierbei doch wohl nur um negative bzw. krankmachende Gefühle handeln... oder will hier jemand alle Gefühle "abbauen" (jedenfalls klingt das sooo)??--GuteMiiene 09:30, 20. Jun. 2007 (CEST)
Artikel Runderneuern ?
Ich sehe hier einige Kritik und habe selber den Verdacht das der Artikel deutlich an der wirklichen Bedeutung der Sache vorbeigeht. Ich denke man müsste hier einfach mal was tun... --Bugert 03:29, 11. Jul. 2007 (CEST)
- Es gab erst kürzlich eine Runderneuerung. "Ich denke man müsste hier einfach mal was tun... " <- In welcher Weise? Viele Grüße, --Wolfgang Lenhard 08:48, 11. Jul. 2007 (CEST)
geprimed?
"In neueren Studien zur Katharsisthese zeigten unter anderem Bushman, dass Probanden, die auf den Katharsisglauben geprimed wurden oder deren... "
Was bedeutet geprimed? Dahinter einen wikilink zu legen wäre hilfreich. Danke!
--84.57.185.50 18:52, 30. Jan. 2008 (CET)
Dem schließe ich mich an, ist das hier nicht eine Enzyklopädie, die man auch verstehen sollte? Unbekannter Autor 03.07.2008
- primed: grundiert/gestrichen/präpariert/vorbereitet
- primed for: einsatzbereit
Da geprimed in Wikipedia.de nur hier verwendet wird, könnte dieser Ausdruck durch einen deutschen ersetzt werden, denke ich. Ausser, er ist im Fachjargon weitverbreitet. Könnte wer mit Fachkenntnissen dies tun?
"Priming" ist Fachjargon. Jetzt ist die Frage, ob wir "gepriemed" sagen oder ob wir progressiv sind und das Wort als "gepriemet" assimilieren. ;) --Wolffiboy (Diskussion) 04:09, 31. Aug. 2015 (CEST)
Einfach mal "priming" bei Wikipedia eingeben und, Wunder über Wunder, die Erde ist ja rund... Ich habs verlinkt. Thema erledigt. Gruß --Wolffiboy 18:14, 27. Nov. 2008 (CET)
Nicht haltbar?2
Wenn die Theorie nicht haltbar ist, warum arbeitet dann die psychologische Aggressionsbewältigung ständig nach eben diesem Prinzip? Da prügeln aggressionsgestörte Leute auf ein Kissen ein oder werden aufgefordert, sich auszumalen, dass das Ziel ihrer Aggressionen gequält wird. Da halte ich die angegebenen Quellen für nicht ausreichend.
Antwort an den Menschen, der nicht unterschreibt:
Ich finde die ganze Diskussion zu kurz gegriffen. Wenn man sich in bezug auf die Katharsisdiskussion schon am Thema Aggressionen festbeisst, muss man bei der Therapie der Aggressionen mindestens unterscheiden zwischen gehemmt Aggressiven und ungehemmt aggressiven Menschen. Bei den letzteren (oft Straftäter in Psychotherapie, Anger-out-Typen) nützt die Anweisung, ihre aggressiven Impulse an Stellvertreterobjekten auszuleben wenig, das ist soweit richtig. Die müssen eher Abstinenz vom aggressiven Verhalten in Konfliktsituationen lernen, d.h. üben. Bei Ersteren (Untertyp1: die, die meist zurückstecken, aber die Faust in der Hosentasche ballen (anger-in-Typen), Untertyp2: die, die immer ganz gelassen bleiben, aber leider auch in Situationen, in denen berechtigter Ärger angebracht ist, gutes Beispiel für Untertyp2-Klient im zugegebenermaßen schlechen Film "Die Wutprobe"!) können im Laufe der Therapie Ärgerausdrucksübungen berechtigt sein und auch "emotionalen Durchbruch" mit post-Erleicherungsgefühl erzielen. Aber nicht mal eben so, wohlmöglich noch im experimentellen Design ohne Kontext. Es braucht immer eine Aktivierung kognitiver und emotionaler Schemata vor irgendeiner Übung, quasi den erinnerten und gefühlten biografischen Kontext, um eine Katharsisübung sinnvoll durchzuführen. Das ist hoch individuell und teilweise schlecht erinnerlich. Die Gefühle brauchen die richtige biografische Adresse, ansonsten sind sie nur ein weiteres Ausagieren der Fixierung im Konflikt. Häufig treten nach der Wutkatharsis weitere "dahintersteckende biografisch alte Gefühle in Bezug auf das alte Wutobjekt auf", oft Trauer, dann Liebe. Es gibt wunderbare therapeutische Konzepte, die solche Auflösungen anleiten und begleiten. (z.B. Bondingpsychotherapie). --Wolffiboy 21:25, 20. Nov. 2008 (CET)
"Stellvertretende Bedürfniserfüllung" vs "nachträgliche Bedürfniserfüllung"
Ich hatte den Begriff "stellvertretende Bedürfniserfüllung" bewußt durch "nachträgliche Bedürfniserfüllung" ersetzt, um Mißverständnisse zu vermeiden. Bevor dies als nicht vorhandener Informationszuwachs wieder gelöscht wird, könnte der Löscher mich auf der Diskussionsseite fragen: Was meint der damit genau, wenn er "nachträgliche Bedürfnisserfüllung" anstelle von "stellvertretender Bedürfniserfüllung" schreibt? Ich hatte die Ursprungsversion ebenfalls selbst geschrieben und nun meine damalige Ungenauigkeit im Text nochmal überarbeitet.
"Stellvertretende Bedürfniserfüllung" könnte im Sinne von kompromisshafter Ersatzerfüllung für die ursprünglich direkt angestrebte Erfüllung biologischer Grundbedürfnisse mißverstanden werden (im Sinne von Triebschicksal, kompromisshafte Pseudobefriedigung, neurotischer Verarbeitungsmodus, etc). Stellvertretende (und letztlich dysfunktionale) Bedürfnisbefrieigung ist ein Kennzeichen von Neurose schlechthin. Beispiel für eine neurotisch-stellvertretende Bedürfnisbefriedigung: Ein tendenziell sozialphobischer Mann, den seine Angst vor Nähe mit anderen Menschen und Frauen anzusprechen hemmt, sein Bedürfnis nach emotionaler Bindung, Selbstbehauptung, Sexualität und emotionaler Nähe zu befriedigen, leidet unter seiner Einsamkeit. Statt im Kontakt mit Menschen die Erfüllung seiner Bedürfnisse zu suchen, bleibt er lieber allein (die Angst ist stärker, wass er sich aber nicht eingesteht), beginnt ein Philosophiestuduium, sucht erklärungen, warum die Welt schlecht ist und schreibt elegische Gedichte über die existenzielle Einsamkeit des in die Welt geworfenen Ichs...
Der Begriff "nachträgliche Bedürfnisbefriedigung" drückt aus, dass es sich bei der durch Herrn Stauss vertretenen Bondingpsychotherapie nicht um irgendeinen kompromisshaften Ersatz für etwas anderes handelt, sondert dass tatsächlich das biologische Grundbedürfnis nach körperlicher Nähe und emotionaler Offenheit direkt befriedigt wird. Um im Bilde zu bleiben: Unser sozialphobischer Philosoph begibt sich dann nach einem halbherzigen alkoholischen Suizidversuch, der ihn sich selbst stark über sich erschrecken lies, doch gegen all seinen Stolz in Therapie. Er übt bei den Menschen über sein Leben zu sprechen, er übt Umarmungen, drückt seine Angst vor Nähe im Beisein anderer Betroffener aus, erlebt das erste Mal nach langer Zeit Geborgenheit bei den Menschen, er weint, wird gehalten, er spürt sein Bedürfnis nach Nähe, lernt es zuzulassen, lernt, sich dafür einzusetzten, sich anderen in seiner Bedürftigkeit zu zeigen. Er erinnert die biografischen Wurzeln seiner Begegnungsangst, weint mit dem Kind, das er mal war...
In der klassischen psychoanalytischen Therapie lernt der Patient schmerzlich seine Bedürfnisse kennen, und zwar durch ihre Nichterfüllung in der therapeutischen Beziehung, durch Versagung selbiger. In erlebnisaktivierenden, humanistischen Methoden passiert häufig das Gegenteil, zentrale Bedürfnisse werden durch ihre Erfüllung rehabilitiert. Das setzt bei langjährigem neurotischem Versagen von Grundbedürfniserfüllung oft kathartisches Herausbrechen von Gefühlen in Gang. Die Menschen erleben dies als Reinigung, als Komplettierung ihres Selbst. Es geht hier wirklich um nachträgliche Bedürfnisbefriedigung, deshalb ist dieser Begriff besser als "stellvertretende Bedürfnisbefriedigung".
Alles unklar? Grüße, Wolffiboy --Wolffiboy 14:44, 6. Mär. 2009 (CET)
- Also sorry, aber Dinge wie Familienaufstellung kann ja wohl kaum als seriös bezeichnet werden. --Desma Haben 14:52, 27. Mär. 2009 (CET)
Leider begründest Du deine Meinung über Familienaufstellungen nicht, die hier etwas zusammenhanglos nach meinem vorherigen Posting steht. Ich vermute, sie basiert auf eigener negativer Erfahrung mit unseriösen Familienaufstellern, oder auf Erzählungen anderer, die mit unseriösen Familienaufstellern schlechte Erfahrungen gemacht haben. Im ersten Falle bedaure ich das sehr. Im zweiten Fall empfehle ich, komm mal als Praktikant oder Gast in die Adula-Klinik Oberstdorf, oder in die Psychosomatische Klinik Bad Herrenalb, damit du seriöse systemische Aufstellungsarbeit erleben kannst. Kleiner weiterer Ansatzpunkt: Systemische Aufstellungen gibt es meines Wissens seit sie von Virginia Satyr (anerkannte "seriöse" Altfordere der systemischen Therapie!) begründet wurde in vielen unterschiedlichen Ausprägungen. Du gibst auch nicht deine zugrundeliegende Definition von "seriös" an. Grüße, --Wolffiboy 15:41, 31. Mär. 2009 (CEST)
Weiterer Kommentar zu "anerkannten Verfahren" Es ist immer zu fragen, von wem ein Verfahren anerkannt ist oder nicht anerkannt ist und unter welchen Bedingungen es anerkannt ist oder nicht anerkannt ist. Beispiel: Die Gestalttheapie ist in Österreich meines Wissens im Sinne von abrechenfähig anerkannt (wie viele andere auch), in Deutschland jedoch offiziell von Krankenkassen im ambulanten Setting nicht. Jedoch im Klinikkontext von der Rentenversicherung. Es gibt VDR-anerkannte Ausbildungen zum Suchttherapeut in Gestalttherapie (VDR = Verband der Rentenversicherungsträger). Gestalttherapie wird in einigen psychosomatischen Kliniken seit Jahrzehnten innerhalb von krankenkassenfinanzierten Therapien angewendent, ebenso die systemischen Aufstellungen, ebenso die Bondingpsychotherpie. Grüße, --62.216.206.195 11:40, 14. Apr. 2009 (CEST)
Aggressionssteigerung durch Ausagieren
Kommentar zu dem Text: Beim Lesen des Artikels "Katharsis" fällt mir auf, dass ich bei den erwähnten Therapieformen die Primärtherapie nach Janov vermisse. Nach meinen eigenen Erfahrungen mit dieser Therapierichtung kann ich folgende, im Text gemachten Aussagen bestätigen:
"Zunächst erbrachten in den 1960er Jahren Experimente Belege für obige Hypothese. Zahlreiche Replikationsversuche früherer Experimente führten dagegen nicht zum Erfolg, sondern zu gegenteiligen Ergebnissen. Das Ausleben beispielsweise von Aggressionen führt also nicht zum Abbau, sondern zu einer Steigerung aggressiver Tendenzen. Mitte der 1980er Jahre distanzierte sich auch Feshbach (ein Hauptbefürworter) von dieser These. [1]
In neueren Studien zur Katharsisthese zeigten unter anderem Bushman,[2] dass Probanden, die auf den Katharsisglauben geprimed wurden oder deren Katharsisglaube bewertet wurde, ein erhöhtes Aggressionspotential im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten. Dies legt den Schluss nahe, dass bewusst hervorgerufene aggressive Handlungen sich selbst durch Feedback-Effekte unbewusst auch auf geistiger Ebene verstärken.
Es gibt leider immernoch TherapeutInnen, die sich diesen Erkenntnissen nicht geöffnet haben und weiterhin arbeiten, als gäbe es keine Forschungsergebnisse, welche die positiven Auswirkungen des Ausagierens aggressiver Handlungen widerlegen.
MfG --93.207.19.159 05:04, 16. Jul. 2009 (CEST)
Quellen
Hallo zusammen, für die Behauptung:
- "In der psychoanalytischen Triebtheorie wird von sich ansammelnder Triebenergie ausgegangen, die durch Ausleben oder mittels Abwehrmechanismen von Zeit zu Zeit reduziert werden muss, da sie andernfalls zu psychischen Störungen führt. In der psychoanalytischen Therapie wird deshalb von Vertretern dieser Theorie das Ausleben von Aggressionen als mögliches Mittel zur Befreiung von krankmachenden Affekten und neurotischen Symptomen propagiert"
würde ich sehr gerne eine Quellenangabe sehen. Ich kenne keine seriöse psychoanalytische Schule, Verfahren oder Orientierung, die so etwas wie "Ausleben von Agressionen" als Behandlungstechnik vorschlägt. Beleg hierzu, im Form von Einzelnachweis wäre nett. Sonst würde ich das lieber löschen. Die Katharsis hat eigentlich mit der Psychoanalyse nur historisch etwas zu tun. Schönen Gruß aus Ffm. --Marjorie Apel 18:25, 6. Nov. 2009 (CET)
Mensch, das sind doch die Sternstunden, wenn nach vielen mageren Sitzungen mal so ein Durchbruch kommt. --Wolffiboy (Diskussion) 04:18, 31. Aug. 2015 (CEST)
- 'Tschuldigung, wenn ich euch nerve, aber... gibt es nun eine ordentliche Quelle dafür? Ich möchte sehr gerne das entfernen... Grüße --Marjorie Apel 18:56, 9. Nov. 2009 (CET)
Hermann?
Wie die Quellenangaben und die Biographie von Hermann Feshbach vermuten lässt, sollte im Artikel Seymour Feshbach genannt werden. Als Sidekick sei mit noch gegönnt: Es wird eine "kathartischen Methode" Freuds erwähnt an deren Stelle schließlich die freie Assoziation getreten sei. Ich bin zwar ein Noob, dachte aber die Katharsistheorie sei nach wie vor eine Grundannahme Freuds geblieben. Ungeachtet dessen: Wie sah diese kathartische Methode Freuds denn aus? Netten Gruß, -- 87.169.64.253 18:59, 28. Jan. 2011 (CET)
Begriffe zusammenführen?
Es wäre sehr wahrscheinlich richtig, die Begriffe K. (Literatur) und K.(Psychologie) in einem Artikel zusammenzuführen. Einerseits meinte, auch historisch betrachtet, der Begriff in der Literatur- wie Theatertheorie immer einen psychologischen Vorgang bei der Rezeption - andererseits ist er in Psychologie und Psychotherapie von dem ursprünglichen, ästhetischen Begriff abgeleitet und als psychischer Vorgang mehr oder weniger (je nach "Schule") eng damit verwandt. --Brandohund (Diskussion) 11:38, 31. Mai 2013 (CEST)