Diskussion:Kernkraftwerk Forsmark
Schnellabschaltung
War es nicht so, dass keiner der vier Notgeneratoren ansprang, und zwei erst nach 20 Minuten fehlerfrei liefen?
Der zweite Teil des folgenden Satzes macht für mich keinen Sinn: "Der Reaktor wurde über eine Schnellabschaltung auf 25 % seiner Nennleistung heruntergefahren; das heißt, die atomare Kettenreaktion wurde auf die interne Kraftwerksversorgung reduziert." (nicht signierter Beitrag von 87.167.102.115 (Diskussion | Beiträge) 01:09, 7. Jan. 2010 (CET))
Verweis auf Gundremmingen A
Der Verweis auf den Störfall in Gundremmingen A ist schlicht falsch. Der einzige Überschneidungspunkt liegt darin, dass beide Störfälle nach einer Trennung von der äußeren Netzstromversorgung auftraten. 84.155.228.195 10:24, 5. Aug 2006 (CEST)
- Stimmt, hab ich rausgenommen -- Stahlkocher 10:30, 5. Aug 2006 (CEST)
- Danke 84.155.228.149 10:37, 5. Aug 2006 (CEST)
Warum? Die ungeplante Trennung vom Stromnetz ist immer eine große Gefahr für jeden Reaktor. Aktuell für den schwedischen Meiler Forsmark-1. Vor wenigen Jahren für das AKW Biblis. Und am 13.1.1977 hat dies bei Deutschlands erstem Großkernkraftwerk, dem Block A in Gundremmingen, zum Totalschaden ( Gott sei dank nicht zur Kernschmelze) geführt. Dieser Hinweis ist sinnvoll. --RaimundKamm 11:54, 5. Aug 2006 (CEST)
Nein. Ein Lastabwurf muss immer beherschbar bleiben und gehört zur grundlegenden Auslegung eines jeden Kraftwerkes, etwas, was jeden Tag passieren kann und problemlos möglich sein muss. Dabei wird, egal um welchen Kraftwerkstyp es sich handelt, die Anlage abgeschaltet. Man kann sicherlich recherchieren wie oft das weltweit insgesamt passiert ist. Aber das wird eine lange Liste. Ich hab den Vermerk auf Gundremmingen umgeschrieben, weil die Gemeinsamkeiten doch mehr als dürftig sind. -- Stahlkocher 12:16, 5. Aug 2006 (CEST)
- Nach weiterer Recherche gab es überhaupt keine Gleichheiten der beiden Ereignisse. Sollte ich etwas übersehen haben bitte ich nochmals um Meldung. -- Stahlkocher 13:23, 5. Aug 2006 (CEST)
Ja, ein Lastabwurf sollte immer von der Anlage beherrscht werden; sowie ein Auto und sein Fahrer eine Vollbremsung beherrschen sollten. Aber solche Vorgänge bringen offenbar die Systeme in eine instabile Lage und die Gefahr, daß etwas schief läuft, steigt. Bei Kernkraftwerken gelten - sogar die geplanten! - An- und Abfahrvorgänge als besonders heikel. In vielen Fällen sind staatliche Aufsichtsbeamte oder TÜV-Sachverständige anwesend. Inwiefern hat jetzt Deine Recherche ergeben, daß beide Vorgänge nichts miteinander zu tun haben? --RaimundKamm 14:30, 5. Aug 2006 (CEST)
- TÜV-Sachverständige sind in Deutschen Kernkraftwerken so gut wie immer anwesend, da in Deutschland der komplette (Kern-)Kraftwerksbetrieb unter ständiger Aufsicht und Kontrolle steht. Die geplanten An- und Abfahrvorgänge sind eigentlich nicht besonders heikel. Es sind kontrollierte und auch anspruchsvolle aber dennoch normale Betriebsvorgänge. Der erhöhte Anspruch besteht einzig darin, die Nachzerfallswärme abzuführen. Dies ist allerdings bei geplanten Abfahrvorgängen relativ problemlos durch Nachkühlsysteme möglich.
- Bei ungeplanten Abfahrvorgängen, wie eben jetzt in Forsmark oder 1977 in Gundremmingen, findet der Abfahrvorgang als "Vollbremsung" statt (bei geplanten ist das Abfahren ein Prozess, bei dem über mindestens einen Tag verteilt die Leistung langsam gedrosselt wird, und somit das Abführen der Nachzerfallswärme keine größeren Probleme darstellt).
- 84.155.220.124 09:11, 6. Aug 2006 (CEST)
Diese Frage ist noch unbeantwortet: Inwiefern hat jetzt Deine Recherche ergeben, daß beide Vorgänge nichts miteinander zu tun haben? Forsmark-1 im Juli 2006 und Gundremmingen Block A im Januar 1977 waren beides ungeplante Schnellabschaltungen. In Gundremmingen führte es zum Totalschaden und in Forsmark zu einem schweren Störfall. --RaimundKamm 13:39, 6. Aug 2006 (CEST)
Zum verlinkten Greenpeace-Deutschland-Artikel
Der Artikel spricht von "zehn AKWs", dabei werden in Schweden nur vier Kernkraftwerke betrieben. Diese haben wiederum insgesamt zehn Reaktoren, von denen jetzt vier abgeschaltet wurden.
Um Verwirrung zu vermeiden, denke ich, der Link sollte rausgenommen werden, bis der Artikel richtiggestellt ist. (Ich habe bereits ein entsprechendes Mail an Greenpeace-Deutschland geschickt.)
--the one who was addicted (#) 18:55, 3. Aug 2006 (CEST)
- Stimmt, von 10 Kernkraftwerken zu sprechen ist falsch, es handelt sich nur um 10 Blöcke, die zu drei Kernkraftwerken in Schweden gehören. Von vier Kernkraftwerken zu sprechen stimmt allerdings auch nicht, wenn ich das richtig interpretiere.
--84.157.251.5 00:31, 4. Aug 2006 (CEST)
- Stimmt. --the one who was addicted (#) 16:27, 4. Aug 2006 (CEST)
Zu keiner Zeit
Zu keiner Zeit war die sichere Abschaltung des Reaktors und dessen Kühlung infrage gestellt.
Mal angenommen, dass das stimmt, so klingt es aber dennoch arg nach den üblichen Pressemitteilungen, ohne dass die Fakten genau bekannt sind, und somit schon alleine durch die Wortwahl unglaubwürdig, weil das ja immer erzählt wird. Kann das jemand, der sich mit dem Fall ein wenig auskennt, ein bißchen mit Fakten untermauern, z. B. Durch die zwei laufenden Notstromaggregate war bereits die sichere Abschaltung des Reaktors und dessen Kühlung gewährleistet.? --AchimP 22:09, 3. Aug 2006 (CEST)
- Normalerweise reicht bereits eines. --DaB. 22:16, 3. Aug 2006 (CEST)
- Gibt es eine öffentliche Quelle dafür, dass zwei Notstromaggregate "anforderungsgerecht" gelaufen sind?? In den Berichten ist immer von zwei Generatoren die Rede, die erst nach 23 Minuten wieder anliefen. Zwei von vier Generatoren liefen also überhaupt nicht. --Andre1981 23:43, 3. Aug 2006 (CEST)
- Ich vermute, man wird auf den offiziellen Bericht warten müssen. Allerdings wäre es schon mehr als verwunderlich, wenn ein 5fach (4x Diesel und 1x Batterie) redundates System versagen sollte. --DaB. 23:59, 3. Aug 2006 (CEST)
- Also der bericht sagt ganz klar, dass 2 der 4 Diesel sofort zur Verfügung standen. --DaB. 14:38, 4. Aug 2006 (CEST)
- Ich vermute, man wird auf den offiziellen Bericht warten müssen. Allerdings wäre es schon mehr als verwunderlich, wenn ein 5fach (4x Diesel und 1x Batterie) redundates System versagen sollte. --DaB. 23:59, 3. Aug 2006 (CEST)
- 2 der 4 Diesel sind angesprungen und die anderen 2 standen erst nach 23 min wieder zur Verfügung. Nach meinen Informationen hat das Reaktorschutzsystem funktioniert, d. h. die Steuerstäbe sind sofort eingefallen und haben die Kettenreaktion unterbrochen. Die Diesel sind nach Unterbrechnung der Kettenreaktion dazu da, die Nachzerfallswärme abzuführen, da der Kern zwar nicht mehr "kritisch" ist, wie im Betrieb, aber ja immernoch weiter wärme produziert. Nach meinem Verständnis ist es demnach nicht so einfach möglich, dass es zu einer Kernschmelze hätte kommen können, muss aber gestehnen, dass ich mich bei Siedewasserreaktoren nicht so gut auskenne. Falls also jemand mehr darüber weiß, was hätte passieren können: Her damit! :-) Dass wir kurz vor einem GAU oder einem 2. Tschernobyl standen, möchte ich aber bezweifeln.--[84.167.205.32] 18:44, 4. Aug 2006 (CEST)
- Mit Sicherheit, und dies geht auch nicht aus dem Artikel hervor, sind die Cadmiumstäbe nicht direkt eingefahren worden, da sonst die Gefahr eines Gaus Praktisch nicht bestanden hätte. Die Kühlung des Reaktors wäre mit Sicherheit mehr als 10 Sekunden komplett ohne Pumpen gewährleistet gewesen. [Cappex]
- Meiner Meinung nach hat die Reaktorschnellabschaltung sofort reagiert, die "Cadmiumstäbe" sind also direkt eingefahren! Zur Kernschmelze hätte es aber unter Umständen (in der Theorie) kommen können, wegen der Nachzerfallswärme, die eben durch die Diesel bzw. Nachkühlpumpen, abgeführrt werden muss. s.u. --[84.167.205.32] 11:20, 5. Aug 2006 (CEST)
Internetmedien
Das war offensichtlich haarscharf. Am 26. Juli ist es im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark beinahe zur Kernschmelze gekommen, wie das englischsprachige schwedische Internetmagazin "The Local" berichtet. Das Magazin zitiert Lars-Olov Högelund, der lange Zeit als Chef der Konstruktionsabteilung beim staatseigenen Energiekonzern Vattenfall gearbeitet hat und auch für die drei Reaktoren in Forsmark verantwortlich war. Högelund hatte in der Nya Tidning aus Uppsala davon gesprochen, es hätten nur sieben Minuten daran gefehlt, dass die Bedienungsmannschaft die Kontrolle über den Reaktor verloren hätte. Eine Kernschmelze wäre die Folge gewesen. (www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23259/1.html)
Wenn dies zutrifft, reichen zwei Notstromdiesel nicht! Mir fehlt weiter eine Begründung oder ein Zeuge, daß die Kühlung zu keiner Zeit gefährdet war! --RaimundKamm 12:02, 5. Aug 2006 (CEST)
- Ich glaub langsam, du willst hier eine Botschaft rüberbringen. Das hier ist kein I-Net Forum. Wenn du nachweisen kannst, das, abweichend vom Stand der Technik, ein Notstromaggregat bei dieser Anlage nicht ausgereicht hätte um eine Notkühlung sicherzustellen, dann wäre das ein Umstand, der erwähnt werden muss. Die Argumentation für vier Aggregate ist, wenn ich mich rechte erinnere folgende: 1 Aggregat reicht, aber es muss mal gewartet werden. Also brauchen wir 2. Da es, wenn es läuft ausfallen kann, brauchen wir 3. Und das vierte ist die Reserve. Das Problem bei Forsmark ist, das zwei der Aggregate, aufgrund der selben Ursache, nicht angelaufen sind. Es hätten, und das ist wichtig, auch alle vier sein können. -- Stahlkocher 13:02, 5. Aug 2006 (CEST)
- Hast Du einen Beleg, daß die vier Notstromdiesel redundant sind? Bitte bedenke, es muß eine Nachzerfallswärme von etwa 10 % der thermischen Leistung, also rund 300.000 kW abtransportiert werden. Dazu muß viel Kühlwasser gepumpt werden. Vermutlich mehrere Tonnen pro Sekunde. Bisher ist zumindest mir auch nicht bekannt, ob der Teilausfall der Stromversorgung in der Schaltwarte nicht auf eine insgesamt mangelnde Stromversorgung zurückzuführen ist.
- Übrigens: Natürlich bin auch ich subjektiv. Zudem lehren große Unfälle immer wieder, daß die Verantwortlichen vertuschen und verharmlosen. Interessantes dazu in: James Reason: "Menschliches Versagen -Psychologische Risikofaktoren und moderne Technologien" 1994; und in: Charles Perrow: "Nomale Katastrophen - Die unvermeidbaren Risiken der Großtechnik" 1987. --RaimundKamm 14:45, 5. Aug 2006 (CEST)
- Aus dem Artikel über den Reaktortyp "Die im Reaktor erzeugte Dampfmenge beträgt bei einem Siedewasserreaktor eines deutschen Kernkraftwerkes etwa 7000 Tonnen pro Stunde". Die Größenordnungen der Kraftwerke sind ähnlich. 7000 Tonnen pro Stunde heißt etwa 2t pro Sekunde, 10% Nachwärme heißt 200kg, je nachdem wie das ganze konstruiert ist, wird der Kreislauf zu einem Teil sicher von alleine in Gang gehalten. Ich könnte mir auch vorstellen, daß eine Notkühlung effizienter ist, als im regulären Betrieb, weil man nicht möglichst effizient das ganze am Laufen halten will, sondern stoppen. Damit sind 200kg pro Sekunde wohl eine Obergrenze. 82.135.2.13 16:05, 5. Aug 2006 (CEST)
- Ich bitte zu bedenken, daß zusätzlich viel Leistung für das Pumpen der Kühlwassermengen für die Kondensation erforderlich ist. Bei so einem Kraftwerk rund 40 Tonnen pro Sekunde. Allerdings ist mir als Nichttechniker unklar, ob auf diese Kondensatorenkühlung bei einer Störung für einige Minuten verzichtet werden kann. --RaimundKamm 22:18, 7. Aug 2006 (CEST)
- Aus dem Artikel über den Reaktortyp "Die im Reaktor erzeugte Dampfmenge beträgt bei einem Siedewasserreaktor eines deutschen Kernkraftwerkes etwa 7000 Tonnen pro Stunde". Die Größenordnungen der Kraftwerke sind ähnlich. 7000 Tonnen pro Stunde heißt etwa 2t pro Sekunde, 10% Nachwärme heißt 200kg, je nachdem wie das ganze konstruiert ist, wird der Kreislauf zu einem Teil sicher von alleine in Gang gehalten. Ich könnte mir auch vorstellen, daß eine Notkühlung effizienter ist, als im regulären Betrieb, weil man nicht möglichst effizient das ganze am Laufen halten will, sondern stoppen. Damit sind 200kg pro Sekunde wohl eine Obergrenze. 82.135.2.13 16:05, 5. Aug 2006 (CEST)
Zum Thema der Anzahl der Notstromdiesel: Ich denke Benutzer:Stahlkocher hat mit seinen Überlegungen Recht. Der Leistungsbedarf der Speisepumpen ist nicht ganz ohne, da können schnell zig Megawatt zusammenkommen. Nicht umsonst werden in den russischen Kernkraftwerken zu diesem Zweck eigene kleine Dampfturbinen eingesetzt, die ganz ohne Strom funktionieren. --Markus Schweiß, @ 15:22, 5. Aug 2006 (CEST)
Strompreis
Es steht:... und dieses erste kommerzielle deutsche Großkernkraftwerk erlitt einen Totalschaden. Die Strompreise in Schweden stiegen dadurch auf Rekordniveau.' Die Preise stiegen damals oder jetzt in Schweden? --K@rl 22:47, 3. Aug 2006 (CEST)
- Ein Blick in die Versionshistorie klärt auf. Das war unglücklich eingefügt von Benutzer:RaimundKamm. Fixed. --AchimP 23:06, 3. Aug 2006 (CEST)
Streit??
...Lars-Olov Höglund, der allerdings im Streit aus den Diensten der Kraftwerksfirma ausgeschieden war...
gibt es für diese Behauptung eine öffentlich zugängliche Quelle, oder handelt es sich hier nur um eine gezielte Verunglimpfung durch interessierte Kreise? --Andre1981 23:48, 3. Aug 2006 (CEST)
- schonmal drüber nachgedacht, dass der Herr Lars-Olov Höglund gezielt seinen Ex-Arbeitgeber verunglimpft?! Soll schonmal vorgekommen sein ;-) Es muss ja nicht immer die "Böse Atommafia" dahinterstecken ;-)
- Zum Streit schreibt die Berliner Zeitung am 05.08.2006:
- Mit entsprechenden Äußerungen war vor allem Lars-Olov Höglund, ein früherer Mitarbeiter des Forsmark-Betreibers Forsmark Kraftgrupp AB (FKA), zitiert worden. Höglund, der das Unternehmen Anfang der 90er Jahre verlassen hatte, um sich als Berater selbstständig zu machen, führt seit geraumer Zeit wegen angeblicher Benachteiligungen bei Ausschreibungen Prozesse gegen Kraftwerksbetreiber. So macht er nach FKA-Angaben allein gegen seinen Ex-Arbeitgeber Regressansprüche in Höhe von 900 000 Euro geltend.
- Das beantwortet zwar nicht direkt, dass sie streit haben, legt es aber nahe ;-) --[84.167.198.200] 14:19, 6. Aug 2006 (CEST)
- habe den Artikel aus der TAZ über die gezielten Falschinformtionen zu Herrn Höglund gelesen, sehr interessant. Das Spiel dauert eben immer 90 Minuten.... ;-) --Andre1981 16:46, 24. Aug 2006 (CEST)
- Na, in dem Artikel steht nun aber auch nicht, dass er keinen Prozess führt und es wird auch nicht aufgeklärt, welche Rolle er wirklich gespielt hat in Forsmark...Ich versuch mal noch mehr zu finden...m.E. sagt keine der beiden Seiten die Wahrheit... (ein Spiel dauert meistens 90 min.)--[84.167.221.92] 14:19, 26. Aug 2006 (CEST)
Wieso Kernschmelze ?
Also das zwei Notstromaggregate nicht sofort ansprangen ist sicherlich bedauerlich. Aber wieso wurde dadurch eine Kernschmelze nur knapp verhindert ? Ich sehe hier mehr nur eine abstrakte Gefahr nach dem Motto: "Wenn wir uns nicht mehr auf die Notstrom-Aggregate verlassen können, ist die Gefahr einer Kernschmelze viel höher", aber keine konkrete Gefahr einer wirklich bevorstehenden Kernschmelze. Wenn eine Kernschmelze nur knapp verhindert worden wäre, wäre der Zwischenfall sicherlich nicht mit 2 von 7 bewertet worden, denn was schlimmeres als eine Kernschmelze gibt es ja nicht. 84.143.220.88 13:30, 4. Aug 2006 (CEST)
- Das kommt jetzt drauf an, ob 2 von 4 Dieseln gleich ansprangen und die letzen beiden später oder ob keiner gleich ansprang und später 2 anliefen. Bei erstem Fall bestand IMHO keine Gefahr einer Kernschmelze. Sollte zweiter Fall eingetreten sein (was ich nicht glaube - siehe oben) dann hätte theorethisch eine Kernschmelze eintreten können, wenn niemand etwas gemacht hätte (auch IMHO). --DaB. 13:41, 4. Aug 2006 (CEST)
- Nach Lesen des Berichtes würde ich sagen, dass eine Kernschmelze nie bevorstand. --DaB. 14:40, 4. Aug 2006 (CEST)
- Welchen Bericht meinst du denn? Wo kann ich ihn nachlesen? In den einigen Zeitungsartikeln (z. B. in diesem Artikel von Spiegel Online, „Nur weil zwei der vier baugleichen Dieselaggregate doch noch ansprangen, konnte in Forsmark ein Teil der Notkühlung wieder in Betrieb genommen werden.“) steht, dass erst nach mehr als 20 Minuten wieder 2 der 4 Dieselgeneratoren anliefen. Ich lese das so, dass zunächst gar keiner der vier Dieselgeneratoren ansprang.--84.157.218.29 15:03, 4. Aug 2006 (CEST)
- Dieser hier. ist auch im Artikel verlinkt. --DaB. 15:05, 4. Aug 2006 (CEST)
- Für mich klingt das aus den Medien (Beispiel) nach Panik mache und unfachlich. --84.169.107.135 16:00, 4. Aug 2006 (CEST)
- seit wann schreiben Medien, sprich "Journalisten" denn sachlich, wenn es um technische Belange geht, sie können ja nur das wissen was ihnen als unwissende gesagt wird ;-)
- Der Punkt ist: Zwei der vier Diesel liefen *aus demselben Grund* nicht an. Es war reines Glück, dass die anderen zwei Diesel nicht beschädigt wurden (sie hängen am gleichen Stromnetz, wobei eine Überspannung auf diesem Stromnetz bei zwei Generatoren zur Beschädigung der Anlasser-Batterieen geführt hat, so wie ich den englischen Report verstehe). Hätte keiner der vier Diesel gestartet, hätte wohl die Leitwarte keine Ahnung mehr gehabt was passiert (da so ziemlich alles ausgefallen) und insb. wäre der Reaktor gar nicht mehr gekühlt gewesen. Der Spiegel-Artikel ist wohl weit übertrieben, da dank den beiden laufenden Generatoren die Kühlung nie wirklich gefährdet war; aber der Vorfall hätte, mit etwas weniger Glück, brutal übel enden können. Die im Spiegel-Artikel erwähnte Umleitung der Anlasser-Versorgung für die beiden still stehenden Aggregate hätte *möglicherweise* (ist eine Vermutung meinerseits) bei einem Komplettausfall auch nicht funktioniert. --Kabi 22:10, 4. Aug 2006 (CEST)
- Ja allerdings! Es liefen 2 Motoren ... was war mit dem Baterie betrieben Generator? In Grohnde usw. gibt es sowas? Gab es das dort nicht? Dann wären es 3von5 gewesen. Außerdem hätte man wie ich oben schon erwähnte nach einem Kühlausfall immernoch die Möglichkeit gehabt, die Schnellabschaltstäbe einzufahren.
- Also hier interpretiere ich jetzt, aber so wie ich das Ganze verstanden habe: Es gibt vier Generatoren. Weil die Generatoren nicht sofort anspringen, gibt es zusätzlich Stützbatterieen für ein paar Minuten. Diese Stützbatterieen waren aber offenbar auch ausser Betrieb: "SKI concludes that the event badly affected important redundant components, namely the DC/AC inverters for feeding of the battery secured 500kV-bus bar fro a UPS (Unterrupted Power Supply)". Wobei der Raport so chaotisch ist, dass man nicht wirklich draus kommt, von was die genau jetzt reden. --Kabi 22:48, 4. Aug 2006 (CEST)
- @ Schnellabschaltung: Ich gehe davon aus, dass, wenn der Reaktor sich abgeschaltet hat, dies über die Schnellabschaltung geschieht. Trotzdem muss der Reaktor aber weiter gekühlt werden, er prodziert weiter Hitze. Auch nach erfolgter Einführung der Steuerstäbe kann noch eine Kernschmelze auftreten. --Kabi 22:55, 4. Aug 2006 (CEST)
- Ja allerdings! Es liefen 2 Motoren ... was war mit dem Baterie betrieben Generator? In Grohnde usw. gibt es sowas? Gab es das dort nicht? Dann wären es 3von5 gewesen. Außerdem hätte man wie ich oben schon erwähnte nach einem Kühlausfall immernoch die Möglichkeit gehabt, die Schnellabschaltstäbe einzufahren.
- Für mich klingt das aus den Medien (Beispiel) nach Panik mache und unfachlich. --84.169.107.135 16:00, 4. Aug 2006 (CEST)
- Dieser hier. ist auch im Artikel verlinkt. --DaB. 15:05, 4. Aug 2006 (CEST)
- Welchen Bericht meinst du denn? Wo kann ich ihn nachlesen? In den einigen Zeitungsartikeln (z. B. in diesem Artikel von Spiegel Online, „Nur weil zwei der vier baugleichen Dieselaggregate doch noch ansprangen, konnte in Forsmark ein Teil der Notkühlung wieder in Betrieb genommen werden.“) steht, dass erst nach mehr als 20 Minuten wieder 2 der 4 Dieselgeneratoren anliefen. Ich lese das so, dass zunächst gar keiner der vier Dieselgeneratoren ansprang.--84.157.218.29 15:03, 4. Aug 2006 (CEST)
- Nach Lesen des Berichtes würde ich sagen, dass eine Kernschmelze nie bevorstand. --DaB. 14:40, 4. Aug 2006 (CEST)
Für meine Begriffe ist es viel bedenklicher, dass die Leute in der Leitwarte über 20 Minuten lang mehr oder weniger im Dunkeln standen, derweil draußen die Automatik vergleichsweise reibungslos funktionierte. Das war ungefähr so, als würde der Autopilot ein Flugzeug selbstständig steuern und der verantwortliche Pilot keinerlei Einfluss auf das Flugzeug nehmen kann. Ein falscher Eingriff durch die verunsicherte Bedienmannschaft in die automatischen Abläufe und es hätte in der Tat richtig schön gerappelt. --Markus Schweiß, @ 22:23, 4. Aug 2006 (CEST)
- Es gibt Situationen in einem AKW, die immer vom Computer gelöst werden und wo Menschen überhaupt keinen Einfluss nehmen können (aus Sicherheitsgründen). Ob die Schnellabschaltung dazu gehört, weiß ich aber nicht. --DaB. 22:38, 4. Aug 2006 (CEST)
- Ich hoffe schwer, dass sowohl Personal als auch Computer eine Schnellabschaltung einleiten können und weder Personal noch Computer eine eingeleitete Schnellabschaltung aufhalten können. Alles andere wäre grob Fahrlässig. --Kabi 22:57, 4. Aug 2006 (CEST)
- Da die leute, die sowas planen und konstruieren in der Regel keine Holzköpfe sind, kann man davon ausgehen :). --DaB. 23:11, 4. Aug 2006 (CEST)
- Ich hoffe schwer, dass sowohl Personal als auch Computer eine Schnellabschaltung einleiten können und weder Personal noch Computer eine eingeleitete Schnellabschaltung aufhalten können. Alles andere wäre grob Fahrlässig. --Kabi 22:57, 4. Aug 2006 (CEST)
"Obwohl die Versorgung und die Sicherheit des Reaktors auch mit einem funktionierenden Aggregat sichergestellt war " Wie ist diese Aussage begründet? Man muß wissen, daß nach dem erfolgreichen Abschalten eines Reaktors noch eine Nachzerfallswärme von anfangs rund 10 Prozent der thermischen Leistung und nach einem Tag auch noch 1 - 3 Prozent anfällt. Diese Nachzerfallswärme entsteht durch den nicht zu stoppenden KERNZERFALL. Der Reaktor FORSMARK-1 hat eine elektrische Leistung von 1.011 MW und dementsprechend eine thermische Leistung (der Wirkungsgrad beträgt rund ein Drittel) von etwa 3.000 MW. Das heißt, nach der Schnellabschaltung müssen noch etwa 300 MW (= 300.000 kW) sicher abgeführt werden. Das ist etwa soviel wie die Heizleistung von 15.000 Einfamilienhäusern. Eine große Aufgabe für die Kühlpumpen. Ob dies mit der Leistung von nur einem Notstromaggregat zu schaffen ist? --RaimundKamm 23:20, 4. Aug 2006 (CEST)
- IMHO kann man das so nicht rechnen. Du brauchst ja keine Energie um die Wärme wegzubekommen, sondern du brauchst Energie um die Pumpen laufen zu lasssen, die Wasser durch den Reaktor pumpt, das dann die Wärme wegführt. D.h. du musst ausrechnen, wieviel m³ das pro Sekunde sind, und dann welche Energie nötig ist, diese Menge zu pumpen (eventuell kann man daraus auch wieder Strom erzeugen?) --DaB. 23:32, 4. Aug 2006 (CEST)
- o.K. das ist zutreffend. Und meine Nebeneinanderstellung von abzuleitender Wärmeleistung und erforderlicher Pumpleistung ist irreführend. --RaimundKamm 00:04, 5. Aug 2006 (CEST)
Obwohl die Versorgung und die Sicherheit des Reaktors auch mit einem funktionierenden Aggregat sichergestellt war
Ich lese schon ein paar minuten... jetzt doch mal eine Anmerkung: Zu: "In der Tagesschau...sichergestellt sei." s.u. Dann aber messerscharf die "logische Schlussfolgerung": denn das wäre ja nur ein doppelt redundantes System... - einfach abenteuerlich! Also Vorsicht!:Lies noch mal nach. Die Diesel und Kühlsysteme sind 4-fach redundant vorh., 2 haben versagt. Die Tagesschau sagte also, mit 2 wars sichergestellt. Dh. mit 3 erst recht, mit 4 noch mehr. Aber auch: 1 kann auch gereicht haben! (so ist es). Dies wird zwar in der Tagesschau offen gelassen, nur: mit 2en wars sichergestellt! Damit also auch sichere Abfuhr NZ-Wärme, ganz zu schweigen von dem ganzen Höglund/Presse-Horror von einer Kernschmelze... Trotzdem: Der Fall bleibt sehr ernst, da 2v4 aus gleicher Ursache nicht verfügbar waren. Hier muss/wird vor Ort noch was zu tun sein...
- Ich weiß es jetzt natürlich nicht mehr genau, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in der Tagesschau die Rede davon war, dass nur ein Aggregat eben nicht gereicht hätte.
In der Tagesschau war die Rede davon, dass die Versorgung und die Sicherheit nur mit zwei funktionierenden Aggregaten sichergestellt sei, was ich allerdings nicht ganz glaube, denn das wäre ja nur ein doppelt redundantes System. Was stimmt denn nun? (Vorstehender nicht signierter Beitrag stammt von 84.176.78.161 (Diskussion • Beiträge) 11:15, 5. Aug 2006)
- Wie oben gezeigt wurde, haben die Medien (besonders wenn's um die "böse Atomkraft" geht) leider nicht immer den Durchblick. Vermutlich schreiben die auch nur alle voneinander ab ;). --DaB. 15:10, 5. Aug 2006 (CEST)
- Dieses Interview sagt, das System wäre vierfach Redundant gewesen, d.h. einer hätte gereicht: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/528234/ . Es ist der einzige Beitrag in den dt. Medien, den ich bis jetzt gefunden habe, der sich nicht mit "Wir sind alle VERLOREN!!! GAU! Super-GAU!!! Ilse sperr den Strahlungsschutzbunker auf, die Radioaktivität kommt!!!" zusammenfassen läßt. Ich hab sonst keinen gesehen, der auch nur im entferntesten versucht hat, zu erklären, was ablief, und nicht nur vom beinahe-GAU gefaselt hat. Die Tagesschau tendiert eh häufig zu subtiler Effekthascherei. 82.135.2.13 16:05, 5. Aug 2006 (CEST)
- @Tagesschau: Leider!
Aus der Financial Times Deutschland vom4.8.06: > Nach Aussagen des Chefkonstrukteurs von Forsmark, Lars-Olov Höglund, entging Europa nur knapp einer Atomkatastrophe: Da alle vier Notstromaggregate in Forsmark vom gleichen Hersteller stammten und daher die gleichen Konstruktionsfehler aufwiesen, sei es Zufall, dass lediglich zwei ausgefallen seien. "Es hätte gereicht, dass nur eines der beiden anderen versagt, und eine Kernschmelze wäre die Folge gewesen", sagte Höglund der FTD. << Wenn die Aussage zutrifft, reicht nicht ein Notstromdiesel zur Gewährleistung der Abfuhr der Nachzerfallswärme. --RaimundKamm 13:55, 6. Aug 2006 (CEST)
Richtig. Der Artikel wurde bereits dahingehend geändert, da die Auslegung der Notstromversorgung aktuell noch nicht klar ist. -- Stahlkocher 19:47, 6. Aug 2006 (CEST)
Redundanz und die wichtigste Quelle zum Störfall
Zunächst als Antwort auf die vorstehende Frage: In den 80er-Jahren war eine Redundanz des Notkühlsystems von 4 x 50% Stand der Technik, vorher waren es nur 3 x 100%. Und ja, im Sinne der Redundanz ist das eine deutliche Verbesserung, man darf das nicht etwa einfach ausmultiplizieren. Ob diese Konfiguration auch in Forsmark verwendet wird, müsste man an entsprechender Stelle nachsehen. Die Bemerkung mit dem Abschreiben ist leider wahr, aber die Tagesschau-Behauptung ist zumindest plausibel.
Leider fehlt hier bis jetzt jeder Hinweis auf die Anlage zum genannten vorläufigen Bericht des SKI [1], und nur aus der geht der "genaue Hergang des Störfalls" - soweit überhaupt bekannt - hervor. Kurz zusammengefasst:
Offenbar kam es in Folge des Lastabwurfs zu Spannungsschwankungen in allen Netzen (d.h. auf allen Spannungsniveaus) des Kraftwerks. Das war vermutlich Ursache für einen Abfall des Öldrucks in einem der beiden Maschinensätze, was vier Sekunden nach dem auslösenden Ereignis zum Schnellschluss der Turbine führte. Die Ursache für den Schnellschluss des zweiten Turbinensatzes nach 27 bis 28 Sekunden war zum Berichtszeitpunkt unklar. Damit fiel die Hauptspannungsversorgung aus. Die Notstromaggragate waren während der ersten 35 Sekunden wegen der Spannungsschwankungen noch vom 6kV-Netz getrennt, danach versorgten die zwei laufenden Aggregate das Netz.
Während der dem Lastabwurf folgenden kurzzeitigen Überspannung hatten sich in zwei der vier unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USVs, die sind "in Reihe" zu den jeweiligen Dieselaggregaten zu sehen und bilden daher keine zusätzliche Redundanz) die Wechselrichter abgeschaltet - der eigentliche Fehler. Beim Ausfall der Hauptspannungsversorgung brach damit auch die Spannung in den 500V-Netzen, die USVs versorgen sollten, zusammen. Wegen der für die Redundanz erforderlichen kompletten Trennung der Subsysteme hatten die beiden zugehörigen Dieselaggregate keine 500V-Hilfsenergie, so dass ihre Tachogeneratoren kein Signal lieferten und die tatsächlich bereits laufenden - wohl aber noch vom Netz getrennten - Generatoren wieder abgeschaltet wurden. Wegen der Trennung der Teilsysteme war dann eben auch ein Teil der Sensoren, ein Teil der Monitore usw. ausgefallen, aber eben nirgends alle.
Entscheidend für die Bewertung ist die "gemeinsame Ursache". Es ist kein Grund erkennbar, warum zwei USVs ausgefallen sind und zwei nicht. Vermutlich sind leicht unterschiedliche Lastverhältnisse die Erklärung. Alles deutet auf einen Auslegungs- oder Konstruktionsfehler hin. Der erwähnte leichte Unterschied hätte dann auch zum Ausfall aller USVs führen können. De facto hat man in einem solch fehlerhaften System nur noch eine Redundanz von 1 x 200%, und das ist eben keine Redundanz. Zu einer Kernschmelze wäre es trotzdem nicht zwangsläufig gekommen, da bis dahin weit über eine Stunde Zeit ist, was zur Wiederinbetriebnahme der Spannungsversorgung ausreichend sein sollte. (Zum Vergleich: Bei Three Mile Island - mit Schmelze des Großteils des Reaktorkerns - waren es 16 Stunden bis zur Wiederherstellung der Kühlwasserversorgung.) Aber ein Kernkraftwerk ohne Redundanz ist und bleibt völlig indiskutabel.
Vielleicht sollte jemand den Link und die erwähnten Inhalte einarbeiten. --84.161.141.216 17:21, 5. Aug 2006 (CEST)
- Hallo IP, das nit den Redundanzen klingt plausibel: Im Falle der 4 x 50% besteht die Möglichkeit, mit 4!/4 (! entspricht Fakultät (Mathematik)) = 6 Konbinationen aus den vorhandenen vier Notstromaggregaten zu bilden, bei der 3 x 100% Lösung sind es nur 3 Kombinationen. Die erste Version ist tatsächlich die sichere, obwohl ein Notstromaggregat alleine die Speisepumpen nicht in Betrieb halten konnte. Ich werde das in den Artikel einarbeiten. Zum Link auf den DLF: Das Ding habe ich bereits gestern eingestellt, nachdem ich die Sendung im Radio gehört hatte. --Markus Schweiß, @ 20:16, 5. Aug 2006 (CEST)
- PS: Eine abschließende Frage, bevor ich Deine Ausführungen einstelle: Ein Lastabwurf bedingt nach meinem Kenntnisstand den sofortigen Schnellschluss der Dampfzufuhr zur Turbine, damit das Ding nicht durchgeht und durch die Fliehkraft auseinander gerissen wird. Also kann ein Abfall des Öldrucks (vermutlich im Steuerölkreislauf) nicht zum Schnellschluss geführt haben, sondern war eine seiner Folgen. Stimmt das so? --Markus Schweiß, @ 20:23, 5. Aug 2006 (CEST)
- Hallo Markus, das mit der Redundanz müsstest du doch rauskriegen können. Ich hab den THTR Uentrop im Kopf gehabt, sicherlich ein Sonderfall, aber da waren es auch 4 Aggregate und Batteriesatz. -- Stahlkocher 21:28, 5. Aug 2006 (CEST)
- Sicher, daß das mit der Redundanz so stimmt? Bei 3*100% ist die Wahrscheinlichkeit, daß man weniger als 100% Notversorgung hat (unter der Bedingung, daß die Wahrscheinlichkeit, eines Ausfalls eines gegebenen Elements ist) , bei 4*50% sind es (alle fallen aus) (3 fallen aus) . Lieg ich irgendwo falsch? 82.135.2.13 01:55, 6. Aug 2006 (CEST)
- Ich habe mich bei meinen Überlegungen davon leiten, dass so ein Notstromversorger entweder läuft oder nicht läuft. Zwischenzustände (Läuft beispielsweise nur auf 4 von 6 Zylindern) habe ich außen vor gelassen. Und dann habe ich alle Kombinationsmöglichkeiten zusammengezählt, die genau 100% ergeben. Wenn mehr als 100%, wenn alle drei oder vier Aggregate laufen, dann ist das zwar schön, sichert aber den Ablauf keinesfalls besser ab. --Markus Schweiß, @ 10:53, 6. Aug 2006 (CEST)
- Ja, es läuft oder läuft nicht, die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht läuft, hab ich mit p angegeben. bei 3*100% ist die Wahrscheinlichkeit, daß weniger als 100% laufen (d.h. man hat nicht genug Leistung) , weil alle 3 ausfallen müßten, wenn nur einer nicht ausfällt, hat man 100%. Bei 4*50% ist die Wahrscheinlichkeit, daß man weniger als 100% hat, gleich der Wahrscheinlichkeit, daß alle vier ausfallen () plus der Wahrscheinlichkeit, daß 3 ausfallen ( - genau 3 laufen nicht, genau einer läuft, mal 3 aus 4 Möglichkeiten, die 3 auszuwählen). Zusammen ist das höher, als die Wahrscheinlichkeit, daß bei 3*100% alle ausfallen (, weil ). Damit ist die Wahrscheinlichkeit, bei 4*50% mit nicht ausreichend Leistung (d.h. 0% oder 50%) dazustehen, höher als bei der 3*100%.
- Diese Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen sind aber nur dann richtig, wenn es sich bei den Ausfällen um unabhängige Ereignisse handelt. Nur dann darf man die Einzelwahrscheinlichkeiten multiplizieren. Hier sind aber wohl Aggregate aufgrund einer gemeinsamen Ursache ausgefallen. --Rat 23:40, 6. Aug 2006 (CEST)
- Ja, es läuft oder läuft nicht, die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht läuft, hab ich mit p angegeben. bei 3*100% ist die Wahrscheinlichkeit, daß weniger als 100% laufen (d.h. man hat nicht genug Leistung) , weil alle 3 ausfallen müßten, wenn nur einer nicht ausfällt, hat man 100%. Bei 4*50% ist die Wahrscheinlichkeit, daß man weniger als 100% hat, gleich der Wahrscheinlichkeit, daß alle vier ausfallen () plus der Wahrscheinlichkeit, daß 3 ausfallen ( - genau 3 laufen nicht, genau einer läuft, mal 3 aus 4 Möglichkeiten, die 3 auszuwählen). Zusammen ist das höher, als die Wahrscheinlichkeit, daß bei 3*100% alle ausfallen (, weil ). Damit ist die Wahrscheinlichkeit, bei 4*50% mit nicht ausreichend Leistung (d.h. 0% oder 50%) dazustehen, höher als bei der 3*100%.
- Gemeinsame Ursache != abhängige Ereignisse. Abhängig wären sie nur, wenn das Laufen/Versagen von einem oder mehreren Aggregaten, die anderen beeinflussen würde, was zumindest unmittelbar wohl nicht gegeben ist. 82.135.2.13 21:31, 7. Aug 2006 (CEST)
Da ist es ja gut, dass ich nochmal hier reingeguckt hab'... Ich war ja auch nicht dabei, sondern beziehe mich auf die oben schon erwähnte Anlage zum vorläufigen Bericht des SKI [2] "Preliminary Course of Events". Danach führte die Trennung vom Netz nur zu einem "partial scram", also "teilweiser" Schnellabschaltung. Das ist ja auch plausibel, weil der Leistungsbedarf für den Kraftwerksbetrieb ja zunächst praktisch unverändert bleibt und diese Leistung will ich nach Möglichkeit noch aus dem Generator holen, zumindest bis ich sicher bin, dass die (alle?) Notgeneratoren stabil laufen. Das sind bei Forsmark 1 wohl um die 30 oder 40 MW. (Ich hab' vorhin irgendwo die el. Brutto- und Nettoleistung gesehen, die Differenz war um den Dreh, glaub ich.) So gesehen handelt es sich ja auch nicht um einen vollständigen Lastabwurf. Der Wirkungsgrad wird dann natürlich eher bescheiden, außerdem muss man bei längerer Dauer möglicherweise wegen Xenonvergiftung u.ä. auch noch eine höhere thermische Leistung fahren als für die elektrische Leistung eigentlich nötig, aber das weiß ich im Detail nun auch nicht so genau.
Aus der Aufstellung geht jedenfalls klar hervor, dass der erste Maschinensatz wegen eines "loss of feed" (zugegebenermaßen eher "Fluss" als "Druck") der Ölpumpen abgeschaltet wurde, was wiederum wahrscheinlich mit der "low voltage" zusammenhing. Für den zweiten Satz ist der Grund unklar. Die endgültige Abschaltung des Reaktors war danach Folge des Verlustes eines Teils der Sensorsignale aus dem Reaktortank in Folge des Zusammenbruchs der 500V-Spannung in den beiden defekten Teilsystemen. Die Abschaltung wäre wohl aber kurz darauf auch wegen des Schnellschlusses des zweiten Maschinensatzes erfolgt, würde ich mal annehmen.
Die Informationen sind zugegebenermaßen etwas dürftig, so dass man aufpassen muss, dass man sich nicht zuviel zusammenreimt. Aber ich hoffe, das hier hilft trotzdem etwas weiter. Es müssen ja nicht alle Details und Annahmen in den Text, zumal sie jetzt ja hier stehen. --84.161.132.167 21:41, 5. Aug 2006 (CEST)
- Deine Überlegungen klingen ebenfalls plausibel. Demnach wurde die Reaktorleistung zunächst soweit gedrosselt, dass der Eigenbedarf das Kraftwerkes gedeckt wurde. 40 bis 50 MW dafür sind bei einem 1000 MW-Block eine durchaus übliche Größe. Die Situation im Ölkreislauf (letztlich ist es sogar egal ob es der Steuer- oder Schmierölkreislauf war), war danach nur ein Begleitsymptom. Entscheidend für die Schnellabschaltung war der Ausfall der Meßgeräte am Reaktor, wobei zu bemerken ist, dass die Anlage offensichtlich ständig unter Kontrolle blieb. Inwieweit das Programm zur Abarbeitung der Störung automatisch oder durch manuelle Unterstützung der Bedienmannschaft ablief, wird man sicher in der Zukunft erfahren. --Markus Schweiß, @ 22:27, 5. Aug 2006 (CEST)
Stand der Informationen: Ich habe heute einfach beim VGB PowerTech angerufen und um Informationen gebeten. Die kamen dann auch prompt:
- Die Redundanz der Notstromversorgung ist für den Lastfall "Abführung der Nachwärme" gleich 4 x 100 %, somit war die Sicherheit der Anlage auch mit nur einem funktionierenden Aggregat gegeben.
- Alle vier Aggregate sprangen an und liefen, jedoch konnten zwei von ihnen keinen Strom ins interne Netz liefern, weil ihre Ansteuerung aus den besagten Gründen nicht funktionerte.
- Als bedenklicher in dem Fall sieht man die Tatsache an, dass ein Teil der Meßgeräte in der Leitwarte ausfiel und ein weiterer Teil widersprüchliche Ergebnisse lieferte. Die Bedienmannschaft war dadurch zumindets zeitweise nicht in der Lage, souveräne Entscheidungen zu treffen. Dieser Punkt betrifft auch die deutschen Kernkraftwerke ähnlicher Bauart.
- Die Informationspolitik der Betreiber wurde auch beim VGB als verbesserungswürdig angesehen.
Soweit das Ergebnis meines Gespräches mit dem Atombeauftragten des VGB. --Markus Schweiß, @ 12:44, 7. Aug 2006 (CEST)
- Mein Telefongespräch mit einem Fachmann bei der bundesdeutschen Aufsichtsbehörde BfS ergab was anderes: Die Redundanz von F-1 betrüge wohl nur 4 x 50%. Aber dafür hätten sie noch keine endgültigen Unterlagen.
Ich halte es für falsch, hier auf Grund eines Telefonats mit einem zudem nicht namentlich genannten, der keiner unabhängigen sondern einer interessensgeleiteten Organisation angehört, solche kühnen Behauptungen in den Artikel zu stellen. --RaimundKamm 13:44, 7. Aug 2006 (CEST)
Das gilt für den Volllastfall. Sprich Stromausfall und Reaktor schaltet nicht ab. -- Stahlkocher 19:01, 7. Aug 2006 (CEST)
Das tote Pferd
Der Knackpunkt sind gar nicht die beiden Notstromaggregate, sondern die fehlende Netztrennung der unterbrechungsfreien Stromversorgung über von AEG gelieferte statische Umrichter. Ich hab den wesentlichen Teil des Berichtes übersetzt, obwaohl das ziemlich schwierig war, ist der doch schon aus dem Schwedischen übersetzt.
Aus dem englischen RASK Report: "Nachdem das Kraftwerk aufgrund eines Kurschlusses vom Netz getrennt worden ist, wurde die Anlage teilweise heruntergefahren und die beiden Turbinensätze wurden auf Inselbetrieb geschaltet. Nachdem die Turbinen abschalteten wurde auch der Reaktor abgeschaltet.
Eine ganze Reihe von Abschaltbedingungen waren erfüllt, I-Isolation (?) und N-Chain (?) wurden ausgelöst. Deswegen schaltete das System 516, das Reaktorschutzsystem, den Reaktor ab. Die erfolgreiche Reaktorabschaltung konnte durch das Weitbereichs-Neutronenfluss Messgerät erkannt werden, obwohl die Stellung der Regelstäbe durch den teilweisen Stromausfall nicht erkannt werden konnte.
Das Speisewasserhilfssystem (System 327) arbeitete und förderte 2 x 22,5 kg/s Speisewasser in den Reaktor. Vier der acht Umwälzpumpen arbeiteten ebenfalls. Zwei Druckentlastungsventile des automatischen Druckentlastungssystems (Systems 314) öffneten und ließen etwa 2 x 50 kg/s Dampf in den Kondensator strömen. Der Druck und der Wasserstand im Reaktor sanken ab.
Die Wasserstandsanzeige war mehrdeutig, da einige Kontrolleinrichtungen wegen des Stromausfalls nicht versorgt wurden. Der Wasserstand sank innerhalb von 20 Minuten um (auf?) 2 m und der Druck fiel auf 12 bar. Das Notkühlsystem war zu diesem Zeitpunkt bereits kurzfristig aktiv gewesen und hatte Wasser in den Reaktor nachgespeist, als der Druck abfiel. Innerhalb des Reaktorsicherheitsbehälters wurde die Sprinkleranlage aktiviert.
Die Bedienungsmannschaft überprüfte den Wasserstand im Reaktordruckbehälter, da sie bei einer Resthöhe von 1,1 m, gemäß den Notfallanweisungen, des Notdruckentlastungssystem hätte auslösen müssen. Nach 23 Minuten wurde erkannt das man die beiden nicht automatisch gestarteten Notstromdiesel auch von Hand starten konnte. Nachdem das geschehen war stabilisierte sich die Situation schnell. Die 6 kV-Schiene war daraufhin wieder Betriebsbereit. Das Isolationssignal konnte wieder gesetzt werden und die Sprinkleranlage wurde ausgeschaltet.
Der Reaktor befand sich daraufhin in heißer Bereitschaft.
SKI kam zu dem Schluss, das das Ereignis mehrere wichtige und redundante Systeme so beeinflusste, das diese nicht verwendet werden konnten. Dies waren insbesondere die Wechselrichtersysteme, die so arbeiteten, das die Batterien mit der Kurzgeschlossenen 500kV Leitung verbunden war. Als unterbrechungsfreie Stromversorgung hätte jedoch eine Netztrennung stattfinden müssen.
Die Bedeutung liegt darin, das der Ausfall mehrerer redundanter Systeme durch einen einzelnen Fehler ausgelöst worden ist. Wären die beiden anderen Systeme ebenfalls nicht angesprungen hätte es einen totalen Stromausfall gegeben, da auch die Stromversorgung durch Batteriestrom nicht sichergestellt war. Der Grund, warum 2 Generatoren ansprangen und 2 nicht ist bis jetzt nicht geklärt."
- Danke erst einmal für die Überetzung. Die angegebenen Wassermengen und Dampfmengen habe ich gerade überprüft, sie erscheinen plausibel um etwa 300 MW Wärme aus dem Reaktor abzuführen. Nebenbei sind die drei Blöcke Forsmark auch noch von der Bauart Siedewasserreaktor, wo quasi das ganze Kraftwerk im Strahlenschutzbereich liegt. --Markus Schweiß, @ 13:39, 6. Aug 2006 (CEST)
eineS oder zwei?
Hallo Markus Schweiß,
Du hast den Satz "Die Versorgung und die Sicherheit des Reaktors war mit beiden Aggregaten sichergestellt, und die Automatikfunktionen der Reaktorregelung funktionierten." auf "Die Versorgung und die Sicherheit des Reaktors war auch mit nur einem arbeitenden Aggregat sichergestellt und die Automatikfunktionen der Reaktorregelung funktionierten störungsfrei." geändert.
Heißt das jetzt, dass nur ein Aggregat funktionierte, oder dass zwar zwei funktionierten, aber selbst eines gereicht hätte um die Sicherheit zu gewährleisten? Für mich kommt das in der formulierung nicht klar raus.
--the one who was addicted (#) 17:37, 7. Aug 2006 (CEST)
- Es ist im Moment nicht geklärt ob eins gereicht hätte oder es genau die zwei hätten sein müssen. Ich hab evtl. etwas falsch in Erinnerung gehabt und das gleich als vermeintlichen Fakt herausposaunt. Mein persönliches Fehlverhalten. -- Stahlkocher 17:54, 7. Aug 2006 (CEST)
- Es mus gerade lesen das mein Gedächtnis doch nicht so schlecht gewesen ist. Eines hätte gereicht. -- Stahlkocher 17:55, 7. Aug 2006 (CEST)
- okay, aber liefen jetzt zwei oder nur eines? --the one who was addicted (#) 18:07, 7. Aug 2006 (CEST)
- ah. lesen hilft: #Redundanz und die wichtigste Quelle zum Störfall beitrag [3]. --the one who was addicted (#) 18:13, 7. Aug 2006 (CEST)
Vorsicht: Wenn ich den ins Englische übersetzten Bericht der SKI richtig verstehe, liefen zwei Diesel und dennoch sank in den 23 Minuten der Wasserspiegel im Reaktor um zwei Meter. Das würde bedeuten, selbst die zwei Diesel haben nicht genügend Strom für die Pumpen des zur Kühlung existenziell wichtigen Wasserkreislauf geliefert. Ich bitte doch um Fakten statt Behauptungen und unklare Quellenangaben (wie Telefonat mit VGB)!! --RaimundKamm 20:00, 7. Aug 2006 (CEST)
- Ja, aber nicht 'dennoch', sondern 'deswegen sank er genau so weit'. Die zwei Diesel lieferten genügend Strom, um einen sicheren Pegel (knapp 2 m über der Kernkrone) zu gewährleisten. Wenn man das von dem Absinken des Wasserspiegels so liest, kann man denken, dasss das linear immer weiter gegangen wäre; in Wirklichkeit näherte sich der Wasserspiegel aber allmählich jenem Niveau an, das der verfügbaren Leistung entsprach: siehe [4] (aus dem schwedischen Report entnommener Plot von den Füllstandsanzeigern).--Sesc 13:54, 27. Nov. 2006 (CET)
- Oder es bedeutet, der Wasserstand wird im Falle einer Notabschaltung automatisch gesenkt. Für jemanden der Fakten will, verkündest du immer mit erstaunlicher Sicherheit deine Schlüsse aus dürftigen Informationen.
- "The water level was down 2 m and the pressure went down to 12 bar after about 20 minutes. The emergency cooling system which had already started on isolation signals pumped water into the reactor vessel for a short while when pressure had been reduced."
- Klingt für mich, als könnte die Absenkung des Wasserstands genausogut Teil einer geplanten Druckabsenkung sein, um den Notfallpumpen die Arbeit zu erleichtern. 82.135.2.13 21:49, 7. Aug 2006 (CEST)
Es ist nicht ganz klar ob "um" oder "auf" 2 m, weil bei 1,1 m weitere Massnahmen hätten eingeleitet werden müssen (evtl ist hier die Wasserbedeckung der Brennstäbe gemeint). Es ist eben ein vorläufiger Bericht. Außerdem kühlen die Pumpen gar nichts. Es gibt Speisepumpen und Umwälzpumpen. Der Dampf aus den Ventilen des Druckentlastungssystems wird im Kondensator niedergeschlagen. Ob von den Umwälzpumpen überhaupt welche laufen müssen nach einer Abschaltung weiß ich nicht. Außerdem bitte ich doch bei dir "um Fakten statt Behauptungen und unklare Quellenangaben (wie Telefonat mit BfS)". Bist du ein FUD-Warrior? Oder hast du einfach dumpfe Angst? -- Stahlkocher 20:20, 7. Aug 2006 (CEST)
Also der Satz im ins Englische übersetzten SKI-Bericht lautet: >>The water level was down 2 m and the pressure went down to 12 bar after about 20 minutes.<< Anders würde es meines Erachtens auch keinen Sinn machen, denn wenn der Wasserstand "auf" 2 m abgesunken wäre, wären wohl die Brennelemente nicht mehr wasserüberdeckt gewesen. Was zu einem Unfall und nicht nur zu einem Störfall geführt hätte. Die Pumpen kühlen selbstverständlich im selben Sinne, wie auch die Wasserpumpe im KFZ kühlt. Sie befördern das kühle Wasser hin, und transportieren das erwärmte Wasser bzw. den Dampf weg. Ohne diese Kühlung würden die 300.000 kW Nachzerfallswärme schnell zur Zerstörung der Brennelemente führen. Nochmal: ich bitte um klare Fakten oder Quellen und insofern ist ein Beleg ala Telefonat mit VGB unzulänglich. Das habe ich mit meiner Erwiderung "Telefonat mit BfS" verdeutlicht. Aus diesem würde ich wahrlich keine Artikelformulierungen herleiten. Da ich kein alter Wikipedianer bin, kenne ich Deine Ausdrücke FUD nicht und möchte mich auch nicht auf das anschließende Niveau begeben.
Nochmals: Bitte Belege für die Aussage, daß zwei oder sogar nur ein Diesel zur notwendigen Aufrechterhaltung der Kühlung gereicht hätten. Ansonsten bitte den Artikel an der Stelle korrigieren. --RaimundKamm 21:00, 7. Aug 2006 (CEST)
- Guten Abend Raimund, die Sache ist doch mit gesundem Menschenverstand bedacht eigentlich klar: 4 x 50% beziehen sich auf den Volllastfall mit Stromausfall, und der war hier nicht gegeben. Wie bereits oben hergeleitet, mussten nur 10% der Reaktornennleistung als Nachwärme abgeführt werden, und dazu reicht bereits ein Notstromaggregat. Im übrigen wird der Ausfall von zwei der vier Maschinen als weniger kritisch angesehen. Interessant war die Situation der Mannschaft in der Leitwarte, in deren Haut in den entscheidenden 23 Minuten ich nicht habe stecken wollen. --Markus Schweiß, @ 21:56, 7. Aug 2006 (CEST)
- PS: Schreien in Form von Fettdruck gilt hier nicht. --Markus Schweiß, @ 21:57, 7. Aug 2006 (CEST)
Guten Abend Markus, vielleicht stehe ich auf der Leitung, vielleicht liegt hier aber auch ein Mißverständnis anderer vor. Meiner bisherigen Meinung nach ist das Notkühlsystem nur darauf ausgelegt, die NACHZERFALLSWÄRME abzuführen. Dies entnehme ich, wenn ich es richtig verstehe, der vom Informationskreis Kernenergie heraus gegebenen Broschüre "Kernenergie Basiswissen" auf Seite 56f. Zitat kann ich nachreichen. Was heißt Dein "4 x 50%" Kürzel in Langform? --RaimundKamm 23:51, 7. Aug 2006 (CEST)
- Guten Tag Raimund, „4 x 50%“ heißt, dass eine Einheit 50% der zugewiesenen Aufgaben erledigen kann. In diesem Beispiel bedarf es zweier Anlagen, um 100% der Volllast, das heißt 3000 MW Leistung des Reaktors abführen im Falle der Ausfalles der Energieversorgung von aussen und nicht erfolgter Schnellabschaltung. Ob dieser Fall hypothetisch oder real ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Im konkreten Falle mussten aber nur noch 10% der Volllast als Nachwärme abgeführt werden, und dazu hat es dann dicke gereicht. --Markus Schweiß, @ 18:03, 8. Aug 2006 (CEST)
Telefonische Erkundigungen ergeben derzeit folgendes Bild: Das Notkühlsystem kann natürlich nicht die Volllastwärme von ca. 3.000 MW sondern nur die Nachzerfallswärme von rund 300 MW abführen. Dafür sind die vier Notstromdiesel eingeplant. Diese leisten in der Tat 4 x 50 %. Wenn sich das bestätigt, war also mit den zwei Dieseln gerade noch die Notkühlung möglich. Der Wasserabfall "2 m" im Reaktor ist für mich weiterhin unklar. Ist das Folge einer eingeplanten Druckentlastung oder das Resulat zu geringer Pumpleistung des Notkühlsystemes? Der partielle und dramatische black out in der Schaltwarte soll daruf zurückzuführen sein, daß es quasi eine feste Zuordnung in der Notstromversorgung einzelner Rechner und Bildschirme zu einzelnen Notstromdieseln geben soll. Und die Instrumente, die an den anfangs nicht angelaufenen Dieseln hingen, blieben eben "schwarz". Widerspricht zwar "meinem gesunden Menschenverstand", soll aber so gewesen sein. Der Artikel muß also an der Stelle von eins auf zwei geändert werden. Morgen wird übrigens der Deutschlandfunk den neuen Erkenntnisstand zum Störfall Forsmark-1 berichten. --RaimundKamm 18:27, 10. Aug 2006 (CEST)
- Guten Abend Raimund, bei wem wurde was telefonisch erkundigt? Tut mir leid, aber diese Auskunft ist in der Tat obskur, wenn noch nicht einmal die Quelle benannt wird. Nebenbei: Das sagt Dir jemand, der absolut kein Freund der Kernenergie ist. --Markus Schweiß, @ 23:01, 10. Aug 2006 (CEST)
- Guten Abend Markus, meine gestrigen Aussagen sind Hinweise für die Diskussion und natürlich keine belegten Argumente. Leider hat der für heute angekündigte Sachstandsbericht im Deutschlandfunk (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/530659/)auch noch nicht die wichtigen offenen Fragen beantwortet. Und leider stehen auch beim Deutschen Atomforum keine weiterführenden Informationen. Bei der IAEA (www.iaea.org) finde ich gar nichts. Insofern müssen wir weiter fragen und suchen. Nachdem ich keine Belege für die Aussage, daß die Notstromdiesel nach dem Prinzip 4 x 100 % ausgelegt seien, in dieser Diskussion oder woanders gefunden habe, habe ich im Artikel wieder auf >zwei< gestellt. Denn dann liegen uns bisher nur die Aussagen des Fachmanns und Dissidenten Höglunds vor, wonach erst das Starten des dritten und vierten Diesels nach 23 min eine ausreichende Notstromversorgung für die Kühlpumpen und die Leitwarte geliefert hat. Übrigens: Auch wenn ich seit rund 25 Jahren engagierter Umweltschützer und Atomkraftgegener bin, suche ich hier Übersichten und Fakten. Die Bewertungen und Schlußfolgerungen geschehen woanders. Gute Grüße von einem gebürtigen Westfalen--RaimundKamm 22:47, 11. Aug 2006 (CEST)
500V und 500kV ?
ob vielleicht mal jemand in Erfahrung bringt, warum sowohl im englischen SKI-Bericht als auch hier im Artikel immer wieder vom "500kV" System die Rede ist, obwohl es m.A. nach wohl "500V" heißen sollte? Wenn die Sorgfalt im Streßfalle ebenso groß ist wie beim Nacharbeiten: Mahlzeit... Peter_N
Sie haben schon Recht. Im schwedischen Originaltext können Sie ohne Schwedischkenntnisse (in Granskningsrapport%5fengelska1.pdf) in den entsprechenden Absätzen nachlesen, dasss es dort 500 V heißt. Also offensichtlich ein Fehler der Übersetzer. Es handelt sich um die kraftwerksinternen Versorgungsschienen, die unmöglich mit 500 kV betrieben werden. Die Wikipedia-Seite ist demnach auch nicht korrekt, zusätzlich wird (infolgedessen) die Ursache (fehlende Selektivität) für den Betriebsausfall der 2 UPS-Systeme und in dessen Folge der beiden Dieselnotstromaggregate nicht richtig erklärt. Und diese Abhängigkeit voneinander macht die Systeme nicht "common cause"-fehlerfrei, es gibt also nur eine eingeschränkte Redundanz. -- Ochmann-HH 00:19, 10. Aug 2006 (CEST)
- 500kV ist natürlich Quark, habe das korrigiert. --DaB. 23:28, 9. Aug 2006 (CEST)
SKI hat mir heute per e-mail bestätigt, dass es sich im englischen Text bei den "500kV" um einen Schreibfehler handelt. Trotz der korrigierten 500V im Wikipedia-Artikel empfehle ich eine Überarbeitung der zugehörigen Absätze, soweit man das aus den heutigen Quellen, die im Artikel genannt sind, schon kann. Hierzu stellt sich mir der kritische Vorgang bezüglich der Notstromversorgung bei dem Störfall nach dem Lesen des ersten Berichts des Kraftwerks Forsmark und dem der Aufsichtbehörde SKI zusammenfasssend so dar: Die primäre Störungsursache war ein Lichtbogen bei einem Trennschalter der 400kV-Freifeld-Schaltanlage, der nach Wartungsarbeiten des Netzbetreibers SVK einen Erdkurzschluß verursachte. (Angeblich war das keine vor Wiedereinschalten "vergessene" Erdung, die bei Arbeiten an der Anlage vorgeschrieben ist). Die beiden Generatoren des Kraftwerks gingen vom Netz, lieferten kraftwerksintern (während des Kurzschlusses) zunächst zu geringe, nach Abschalten vom Netz (für ca 1 s, regelungsbedingt) überhöhte Spannung. Sie wurden wegen Fehlern auch von der Kraftwerksversorgung abgeschaltet; der Reaktor wurde sicher heruntergefahren. Für die interne Versorgung wurde stattdessen auf eine externe 70 kV-Leitung der SVK geschaltet, die jedoch instabile Spannung lieferte (noch unbestätigt durch SVK). Die interne Kraftwerksversorgung auf 6 kV Spannungsebene war daher auch instabil, es traten Transienten auf, die sich auch auf den daraus zu speisenden 500 V-Spannungsschienen auswirkten, auf denen die 4 UPS-Untereinheiten (A bis D) mitliefen. Die Batterien der 4 UPS-Untereinheiten werden im Normalbetrieb über Gleichrichter aus der jeweiligen Schiene gespeist, und die Inverter der UPS-Einheiten für die Notstromversorgung aus den Batterien liefen vermutlich im Leerlauf an der Schiene mit (um verzögerungsfreie Versorgung zu gewährleisten). Infolge der Transienten auf den 500V-Schienen, die wohl auf jeder Schiene unterschiedlich hoch waren, wurden die Schienen vom speisenden 6-kV-Netz zu unterschiedlichen Zeiten getrennt und es schalteten sich bei den beiden UPS-Untereinheiten A und B die Gleichrichter für die Batterie-Ladung von der Schiene ab. Zugleich wurden aber auch die Inverter wegen fehlender Selektivität (robustere Abschaltkriterien) von der Schiene getrennt. Dies sieht offenbar nach einem Design-Fehler des UPS-Systems aus! Die gleichzeitig angelaufenen Dieselgeneratoren dieser beiden Schienen hatten daher keine hinreichende Versorgung ihrer Tachogeneratoren mehr, so dass eine Sicherheitsschaltung sie trotz korrekten Hochlaufens von den beiden Schienen trennte. Diese beiden Schienen blieben so lange ohne Versorgung (ca. 20 min), bis die Dieselgeneratoren erneut von Hand gestartet wurden, und die von diesen Schienen gespeisten Kraftwerkseinrichtungen blieben während der Zeit offenbar ohne Funktion (das ist wohl der Zustand. der mit I-Isolation beszeichnet wurde).
Die beiden anderen UPS-Untereinheiten C und D beließen ihre Inverter an den Spannungsschienen und lieferten bestimmungsgemäß verzögerungsfrei elektrische Leistung aus ihren Batterien, bis auch die zugehörigen Dieselgeneratoren hochgelaufen waren. -- Ochmann-HH 13:21, 10. Aug 2006 (CEST)
Ah, das ist sehr gut. Kannst du das bitte in den Artikel einflechten? -- Stahlkocher 19:45, 10. Aug 2006 (CEST)
Da die Artikel-Seite gesperrt ist, kann ich hier nur meinen Vorschlag vorstellen; er ergänzt den ersten Absatz im Kapitel Störfall Juli 2006 und ersetzt den 2. Absatz.
Der Strom für die Steuerung... fiel aus.
Er wurde zunächst aus einem externen 70kV-Netz bezogen, jedoch wies die gelieferte Spannung zu große Schwankungen und Störungen auf. Die interne 500V-Versorgung wurde daraufhin auf das Notstromsystem umgeschaltet, das aus 4 batteriebetriebenen, als USV ausgelegten Wechselrichtern (verzögerungsfrei) und aus 4 Dieselgeneratoren (nach deren Hochlauf) gespeist werden sollte. Von den 4 Systemen gingen 2 USV- und Diesel-Systeme bestimmungsgemäß in Betrieb, die beiden anderen hatten sich wegen der Störungen abgeschaltet. Damit fehlte die Stromversorgung für einen Teil ...
(2. Absatz:)
Die kritische Situation entstand dadurch, dass 2 der 4 USV-Einheiten durch ihre interne Schutzeinrichtung von der 500V-Stromleitung abgetrennt wurden, noch bevor sie ihren Betrieb beim Abschalten des externen Netzes als Stromlieferant aus den Batterien an das Notstromnetz aufnehmen konnten. Als direkte Folge davon konnten die 2 zugeordneten Dieselgeneratoren, die schon gestartet waren, wegen fehlender Spannungsversorgung für die Drehzahlmessung nicht hochgefahren werden. Sie wurden vom 500V-Netz getrennt und abgeschaltet. Die Ursache, das störempfindliche Verhalten der USV, wird vom Kraftwerk als Designfehler des Lieferanten der USV-Einheit bezeichnet, da die Schutzeinrichtung des Wechselrichters nicht robust genug ausgelegt sei. Angeblich hatte es einen ähnlichen Fall schon in Deutschland gegeben, bei dem diese Störung auftrat. Zudem zeigte sich jedoch auch eine Schwäche des Sicherheitskonzepts dieses Kraftwerks darin, dass der Hochlauf eines Notstrom-Dieselgenerators von der korrekten Funktion der zugehörigen USV-Einheit abhängt. USV und Dieselgenerator zusammen bringen auf diese Weise kaum höhere Sicherheit für das 500V-Netz. Andere Kraftwerke speisen die Steuerung des Dieselhochlaufs auch direkt aus Batterien. Dass derselbe Fehler bei zwei von vier Systemen auftrat, wird von der schwedischen Behörde SKI als "Fehler mit gemeinsamer Ursache" eingestuft, was die Sicherheitsauslegung der Notstromversorgung erheblich reduziert. Als Folge des partiell ausgefallenen 500-V Notstromnetzes waren Teile der Informationen für das Bedienpersonal der Leitwarte über den Anlagenzustand unterbrochen. [3]
(Falls zu viel Fachjargon dabei ist, bitte redaktionelle Änderungen vornehmen!)
-- Ochmann-HH 20:00, 11. Aug 2006 (CEST)
- Guten Abend Ochmann, ich habe das Ding gerade entsperrt. Der Grund war einfach, dass der Artikel sehr lange Zeit auf der Hauptseite gestanden und entsprechend Vandalen angezogen hat. Das ist jetzt aber nicht mehr der Fall. --Markus Schweiß, @ 20:20, 11. Aug 2006 (CEST)
ein Laie denkt nach
Ich habe den Abschnitt oben gelesen. Wieviele Störungen oder Fehler sind denn nun eigentlich aufgetreten?
- der Erdschluss in der Freifeld-Schaltanlage, sowas kann wahrscheinlich immer mal passieren
- die 6 KV-Spannungsversorgung, die instabil wird und auf der Transienten auftreten, warum, weiss man noch nicht.
- 4 unabhängige UPS sollen jeweils einen der 4 redundanten Dieselgeneratoren speisen. Sie hängen aber alle an derselben zentralen Spannungsversorgung, sind also eigentlich garnicht unabhängig. Durch die Instabilität schalten 2 davon ab. Zufall, dass nicht alle 4 abgeschaltet haben? Sieht nach Konstruktionsfehler aus.
- Transienten gibt es immer, warum waren die UPS nicht ausreichend dagegen geschützt? Sieht nach Konstruktionsfehler aus
- 2 Inverter schalten sich ab, obwohl sie gerade dringend gebraucht werden. Sieht nach Konstruktionsfehler aus
Aus meiner Laiensicht sieht das jetzt folgendermaßen aus:
- es gibt zwei relativ banale Störungen (Erdschluß, instabile Spannungsversorgung), die zur selben Zeit auftreten
- die Notstromversorgung, die einen regulären Betriebsfall abwickeln soll (Anwerfen der Dieselgeneratoren nachdem der Reaktor vom Netz genommen wurde), hat mehrere Konstruktionsmängel
Beides kam zusammen, und da wurde es ziemlich eng. Kann mir jemand sagen, ob meine Sicht falsch ist? Giro 20:40, 10. Aug 2006 (CEST)
Nachbearbeitung des Artikels
Schade, dass keiner mit der Beschreibung des Störfalles weitermacht. Für meine Begriffe ist sie noch ziemlich wenig omatauglich, wichtiges und unwichtiges steht gleichberechtigt nebeneinander. Kaum ist der Störfall nicht mehr in den Schlagzeilen, macht keiner mehr was daran. Giro 23:43, 14. Aug 2006 (CEST)
Guten Abend, "Giro". Mein Problem ist, und vermutlich auch das vieler anderer, daß die Tatsachen derzeit nicht klar genug herausfindbar sind. Wenn ich mir die englischsprachigen SKI-Berichte anschaue, gibt es darin offensichtliche Fehler (z.B. kV statt V oder beim Datum). Einige Punkte sind mir weiterhin unklar: Wie waren nun die Notstromdiesel ausgelegt: 4 x 50 % oder 4 x 100 %? Was bedeutet: "After the event the Forsmark 1 unit was kept at hot standby until July 27 forenoon, when cold shutdown was established."? Ist der Reaktor nun nach dem externen Kurzschluß gleich schnell abgeschaltet worden oder lief er noch "auf kleinen Touren" weiter für die interne Stromversorgung ("house load operation")? Wir bemühen uns derzeit Näheres zu erfahren. Deprimierend, daß die Journalisten nationalen Medien Süddeutsche Zeitung, Spiegel, FAZ, DIE ZEIT, FR usw. nicht mehr bohren und berichten. Am kommenden Donnerstag soll allerdings MONITOR noch mal einen Beitrag bringen. --RaimundKamm 00:08, 15. Aug 2006 (CEST)
Danke für die prompte Antwort, ich verstehe, Du kannst nicht schneller sein, weil Dir neue Infos fehlen, bist aber noch am Ball. Wer ist denn "wir"? Grüße, Giro Giro 00:32, 15. Aug 2006 (CEST)
- Zwei befreundete Physiker--RaimundKamm 13:33, 17. Aug 2006 (CEST)
Störfall Forsmark - und weitere Fakten, Hinweise
In den letzten Wochen ist eine Menge Unfug in den Zeitungen berichtet worden. Dabei muß doch endlich einmal die Tragweite der Hintergründe dieses Störfalles besser verständlich dargestellt werden.
Das Grundproblem ist aber die Beschreibung des Kraftwerkes und die Anbindung des Kraftwerkes an das öffentliche Netz, sowie die Fremdeinspeisung des Kraftwerkes aus dem örtlichen Stromversorgungsnetz.
Bisher konnte ich keine verläßlichen Quellen finden, bzw. sind die Angaben falsch, widersprüchlich oder unvollständig.
So bitte ich um Hilfe von Mitstreitern.
- Das Kraftwerk besteht aus 4 Blöcken
- Es sind nur drei Blöcke --Markus Schweiß| @ 09:38, 21. Aug 2006 (CEST)
- Jeder Block hat mindestens 2-x Turbinensätze mit einer Nennleistung von je .... MW
- Block 1 und 2 haben je zwei Dampfturbinen, Block 3 nur eine --Markus Schweiß| @ 09:38, 21. Aug 2006 (CEST)
- Jeder Block hat mindestens 2-x Generatoren mit einer Nennleitung von je ... MW und und einer Spannung von .... kV,
- Block 1 und 2 besitzen 2 Generatoren, Block 3 nur einen Generator --Markus Schweiß| @ 09:38, 21. Aug 2006 (CEST)
- Jeder Block hat 2-x Maschinentrafos xxxxkV/400kV 2x600MW?
- Aufteilung wie vor --Markus Schweiß| @ 09:38, 21. Aug 2006 (CEST)
- Jeder Block hat eine 6kV-Anlage, wahrscheinlich redundant? (Speziell für den Betrieb der Speisewasserpumpen, 6kV ist eine gebräuchliche Spannungsebene)
- Jeder Block hat eine 500 VAC-Anlage, wahrscheinlich redundant? Diese Anlagen sind fast immer als IT-Netze ausgelegt, (3Phasen-Erde)
Das ist die standardmäßige Industrieversion , besonders in Chemieanlagen. Der hohe Anteil vom Motoren mit erhöhter Leitung erforderte eine Anhebung der Spannung von 3x400VAC auf 3x500VAC um bei gleicher Baugröße (Raumproblem) größere Leistungen zur Verfügung zu haben. Neue Anlagen plant und baut man nun mit 3x690VAC. Diese Spannungsebene ist auch genormt.
- Jeder Block muß ein Niederspanungsnetz für die Eigenversorgung, den Betrieb der Hilfsantriebe Motoren, Steuerungsanlagen, Beleuchtung etc.) haben 230/400/50Hz?
- Hilfsspannungserzeugung...
An dieser Stelle wurde ich durch den Kollegen Schweiß unterbrochen bevor ich abgespeichert hatte.
Kollege Ochmann spielt den Besserwisser. Im Übrigen werde ich an dieser Diskussion nicht mehr teilnehmen. Ich kenne Kraftwerksanlagen und -steuerungen bis ins kleinste Detail. Ich habe keine Lust mich hier mit Theoretikern herumzuschlagen. Die sind mir schon in meinen vielen Berufsjahren auf den Senkel gegangen.
Beispiel auch: Die Beitrag Transformatoren und die angehänge Diskussionsseite. Das ist wertlose Theorie und ein wirres Durcheinander. Also Auf Wiedersehen.
- Guten Morgen, in derartigen Fragestellungen werde ich morgen an den VGB PowerTech wenden. Ich schätze, da wird etwas vernünftiges herum kommen. --Markus Schweiß| @ 09:48, 20. Aug 2006 (CEST)
Die geforderten Angaben kann nur das betreffende Kraftwerk liefern. Jede Lehrbuchmeinung führt m.E. nicht weiter. Trotzdem sollten die Fragen korrekt formuliert sein:
- (06) IT-Netze sind gerade erdfreie Netze, damit ein Erdschluss nicht zugleich einen Kurzschluss darstellt und die vorgeschaltete Sicherung auslöst, sondern die Spannungsversorgung aufrechterhalten bleibt; d.h. also IT-Netz mit 3 Phasen /Neutralleiter (N).
(07) Niederspannungsnetze haben seit Jahren 230V/400V/50Hz in Europa.
-- Ochmann-HH 14:58, 20. Aug 2006 (CEST)
- Mit meiner Bemerkung (vom 20.8.06) möchte ich darauf hinweisen, dass es hier nicht um das Thema "Kraftwerk" allgemein geht, sondern um das KKW Forsmark und seinen Störfall. Die Beschreibung des Standes der Technik bei Kraftwerken (z.B. der Spannungsebenen) gehört m.E. in der Systematik der Enzyklopädie in die übergeordnete Kategorie. Hier sollten nur die für das KKW Forsmark und den Störfall relevanten Fakten und ggf. die Abweichungen vom Stand der Technik aufgeführt werden.
- Korrekturen in den Diskussionsbeiträgen anderer sind verpönt (Wikipedia:Diskussionsseiten), daher meine Hinweise auf die (unbedeutenden) Unstimmigkeiten in den beiden Punkten dieses Abschnitts, die der Autor inzwischen z.T. entfernt hat. --Ochmann-HH 09:35, 2. Sep 2006 (CEST)
Gliederung des Artikels
Meines Erachtens ist die Beschreibung des Störfalles zu wenig allgemeinverständlich, weil er zum Verständnis zuviel technische Kenntnisse voraussetzt. Auf der anderen Seite sind natürlich alle technischen Details wichtig und sollten im Artikel nicht fehlen. Mein Vorschlag ist, eine laientaugliche Kurzbeschreibung des Störfalles, die nur das Wesentliche enthält, im Artikel neu einzufügen, und die jetzt vorhandenen Details in einen eigenen Abschnitt, der dann weiter ausgebaut werden kann, an das Artikelende zu verlagern. Ich werde mit dem laientauglichen Teil demnächst mal anfangen. Giro 21:06, 20. Aug 2006 (CEST)
- Ich habe den vorhandenen Text jetzt neu gegliedert und eine imho laientaugliche Kurzbeschreibung eingefügt. Für meine eigene Wahrnehmung habe ich an der Ausgewogenheit der Darstellung bisher nichts geändert, sondern nur die Lesbarkeit verbessert. Auch an den technischen Details habe ich bisher nichts verändert. Bevor ich aber noch die eine oder andere Ergänzung vornehme, warte ich aber nochmal bis morgen, damit Gelegenheit besteht, den jetzigen Stand des Artikels zu diskutieren. Giro 19:23, 21. Aug 2006 (CEST)
Meinungsverschiedenheiten
@Giro, @Flip666, könnt ihr euch nicht mal hier besprechen, über den weiteren Fortgang des Artikels, bevor das Ganze in einem Editwar endet, wobei der Artikel leidet. Gruß -- Rainer L 18:16, 28. Sep 2006 (CEST)
- Ist kein Edit-War, siehe die Disk dazu auf meiner Benutzerseite. Jetzt wohl auch erledigt. Flip666 wollte das Thema gerne im Artikel haben, jetzt ist es halt drin. In neutraler Darstellung und aller Kürze. Giro 18:50, 28. Sep 2006 (CEST)
- Dann hat es sich ja geklärt, hatte nicht auf eure Disk nachgesehen, sondern nur die vielen reverts der letzten zwei Wochen gesehen. Gruß -- Rainer L 19:54, 28. Sep 2006 (CEST)
- Tut mir leid. Fand es nur Schade, das Giro keine konstruktive Kritik ausgeübt hat, sondern einfach nur Reverts machte. Das hat mich meine gute Erziehung vergessen lassen. Das Thema hier ist mir eindeutig zu politisch. Werde mich in Zukunft raushalten. Nochmal sorry für den Edit-War. --Flip666 02:38, 2. Okt 2006 (CEST)
- Hallo Flip666, musst dich nicht Entschuldigen, ich kann dein Missmut verstehen. Das Vorgehen von Giro kann ich auch nicht gutheißen. Bei WP sollte man ein revert, wenn es sich nicht um Vandalismus handelt, war ja bei dir nicht der Fall, erst nach Absprache auf der Disk oder bei dem entsprechenden Benutzer machen, ansonsten endet das ganze, wie in diesem Fall in Differenzen, was zur Folge hat, das ein Benutzer, in dem Fall Du, die Arbeit an diesem Artikel einstellt, obwohl er viele Informationen darüber hat. So etwas finde ich Schade. Gruß -- Rainer L 09:11, 2. Okt 2006 (CEST)
- Tut mir leid. Fand es nur Schade, das Giro keine konstruktive Kritik ausgeübt hat, sondern einfach nur Reverts machte. Das hat mich meine gute Erziehung vergessen lassen. Das Thema hier ist mir eindeutig zu politisch. Werde mich in Zukunft raushalten. Nochmal sorry für den Edit-War. --Flip666 02:38, 2. Okt 2006 (CEST)
- Dann hat es sich ja geklärt, hatte nicht auf eure Disk nachgesehen, sondern nur die vielen reverts der letzten zwei Wochen gesehen. Gruß -- Rainer L 19:54, 28. Sep 2006 (CEST)
Update des Artikels
@Rainer L: Ich sehe gerade, Du bist in den Versionslisten etlicher KKW-Artikel zu finden. Im Forsmark-Artikel ist der Zwischenbericht der SKI vom 14.9. zwar verlinkt, aber im Text noch nicht eingearbeitet. Der ist dadurch etwas veraltet. Wäre das interessant für Dich? Giro 18:57, 28. Sep 2006 (CEST)
- Hallo Giro, soll ich das jetzt als Aufforderung zur Erweiterung des Artikels verstehen? An englischen Quellen gehe ich nicht ran, zu wenig Kenntnisse, ansonsten würde ich es Versuchen einzuarbeiten. -- Rainer L 19:54, 28. Sep 2006 (CEST)
- Ja, genauso war es gedacht, als Aufforderung zur Erweiterung. Schade, dass Du nicht willst. Da waren auch mal zwei Spezialisten zugange, die den Artikel erweitert haben, aber von denen sehe ich auch nichts mehr. Dann muß ich es wohl doch selbst machen, damit der Artikel wieder aktuell wird. Giro 20:04, 28. Sep 2006 (CEST)
- An wollen liegt es ja nicht, wie gesagt, es scheitert an meinen mangelnden Englisch Kenntnissen. -- Rainer L 21:52, 28. Sep 2006 (CEST)
- brummel, immer diese Ausreden, mein Englisch ist bestimmt auch nicht viel besser Giro 22:09, 28. Sep 2006 (CEST)
- Hört sich das nach Ausrede an? Schau mal auf meiner Benutzerseite unter Beiträge nach und dann sag mir noch mal das ich mich vor Artikeln drücken würde. Wenn ich mangelnde Englisch Kenntnisse schreibe, dann meine ich das so, dann sehe ich mich nicht in der Lage eine WP-gerechte Erweiterung einzubauen. Du scheinst dich aber davor zu drücken, oder? Gruß -- Rainer L 22:22, 28. Sep 2006 (CEST)
- brummel, immer diese Ausreden, mein Englisch ist bestimmt auch nicht viel besser Giro 22:09, 28. Sep 2006 (CEST)
- An wollen liegt es ja nicht, wie gesagt, es scheitert an meinen mangelnden Englisch Kenntnissen. -- Rainer L 21:52, 28. Sep 2006 (CEST)
- Ja, genauso war es gedacht, als Aufforderung zur Erweiterung. Schade, dass Du nicht willst. Da waren auch mal zwei Spezialisten zugange, die den Artikel erweitert haben, aber von denen sehe ich auch nichts mehr. Dann muß ich es wohl doch selbst machen, damit der Artikel wieder aktuell wird. Giro 20:04, 28. Sep 2006 (CEST)
Zwischenbericht des SKI vom 14.09.2006
Falls es die Gemeinschaft noch interessiert: nach dem Lesen des Zwischenberichts des SKI vom 14.09.2006 bin ich der Meinung, dass die Darstellung im Abschnitt "Ablauf des Störfalles und aufgetretene Pannen" des WP-Artikels im Wesentlichen dem Inhalt des Berichts entspricht. Sicherlich lassen sich noch einige Details hinzufügen oder erläutern. Zumindest sollte aber den deutschen Lesern die Zusammenfassung dieses SKI-Berichtes zugänglich gemacht werden. Hier meine Übersetzung aus dem schwedischen Englisch:
Zitat (Übersetzung):
Forsmark 1 - Ausfall der 400 kV Spannung und darauf folgende Fehlfunktion, die Notfall-Dieselgeneratoren in den Untereinheiten A und B zu starten, am 2006-07-25.
Zusammenfassung
Ein Ereignis (Störfall) ereignete sich am 2006-07-25 in Forsmark 1, ausgelöst durch einen Kurzschluss in einer außengelegenen Schaltstation. Die Spannungs- und Frequenzabweichungen, die folgten, zusammen mit weiteren Komponenten-Fehlern, führten während etwa 22 Minuten zum Ausfall von zwei der vier redundanten Untereinheiten in mehreren Sicherheitssystemen. Nach 35 Minuten setzte die Betriebsmannschaft die aktivierten Sicherheitseinrichtungen zurück (in den Ausgangszustand), und die (Kraftwerks-)Einheit ging über in den normalen Abschaltzustand. Reaktor-Abschaltung, Kernkühlung und Restwärme-Abführung waren während des gesamten Störfalls gesichert durch die Automatikfunktionen der (Kraftwerks-)Einheit. Es trat keine Freisetzung von Radioaktivität auf.
Der Störfall zeigte auf, dass die Einheit nicht in allen Aspekten so auf die Störungen reagierte, wie es in dem Sicherheitsanalysebericht der Einheit untersucht worden war. Der Störfall ist eingestuft worden mit "2" auf der internationalen INES Störfall-Skala. Das Schwedische Kernkraft-Inspektorat (SKI) muss erst seine formale Zustimmung geben, bevor der Lizenznehmer die Kraftwerkseinheit wieder in Betrieb setzen darf.
Ende des Zitats. Wenn noch Interesse daran besteht, kann ich noch mal die Details im Hauptteil des Berichts mit unserem Abschnitt vergleichen, oder hat das schon jemand getan? Gruß -- Ochmann-HH 02:12, 3. Nov. 2006 (CET)
- Mich würde das schon interessierenm, mach nur :-)) Giro 02:24, 3. Nov. 2006 (CET)
Anfahrversuch am Freitag (29.09.2006) nur zu 50% erfolgreich
um die linkliste nicht unnötig aufzublähen: Fehler beim Spaltprozess beobachtet Allerdings scheint es Forsmark2 zu betreffen, nicht den INES2-Block1 vom Juli des Jahres.
Lastwechsel Reaktordruckbehälter (RDB)
Die Aussage "Die Sättigungstemperatur ging mit dem Druck zurück, ein Temperaturwechsel, für den der Kessel und seine internen Komponenten nur für 25 Zyklen ausgelegt sind" muss ich nach Recherchen in deutschsprachiger Fachliteratur anzweifeln! Ein RDB, welches nach 25 Schnellabschaltungen mit Druckentlastung bricht, hat seinen Namen wirklich nicht verdient. Bitte nochmal in den schwedischen Original-Quellen recherchieren.--E-Zwerg 16:27, 5. Dez. 2006 (CET)
- Die Quelle für diese Aussage war ein englisch abgefasster Bericht des Kraftwerks Formark, den ich mir kopiert habe:
- English summary incident Forsmark 1 (2006-07-25)
- FORSMARK BWR/NPP UNIT 1 – Safety analysis report (reference F1–2006 – 0699)
- Loss of external power and loss of power supply from 2 of 4 diesel generators
- Nach dem ersten Abschnitt "Summary" (Zusammenfassung) folgt ein zweiter "Analysis", in dessen 4. Absatz man liest:
- "During the transient the pressure in the reactor vessel decreased to 6 bars over a period of 30 minutes. The level in the vessel was stabilized on +1.9 m over the core. With the pressure, the saturation temperature decreases and affects the temperature transient budget for the vessel and internal components. The temperature transient is calculated to occur not more than 25 times in the reactor vessel life time."
- Daher meine oben zitierte Aussage. In einer heute zugänglichen Version des Berichtes (http://www.forsmark.com/templates/FKA_NewsPage.aspx?id=219) ist es der 6. Absatz von "Analysis".
- Es geht um die der Auslegungskalkulation zugrundeliegenden Annahmen über die Häufigkeit des Auftretens solch extremer Temperaturzyklen. Bevor das "Budget" dafür aufgebraucht ist, muß man im Rahmen der Wartung die betroffenen Bauteile prüfen/auswechseln.
- --Ochmann-HH 02:41, 17. Dez. 2006 (CET)
Bombendrohung
Heute Morgen soll es ne Bombendrohung im Kraftwerk gegeben haben. Kann jemand dazu was genaueres sagen? Wäre jedenfalls interessant und evt. erwähnenswert ;) Je nach dem wie es sich weiter entwickelt..Korumora 14:45, 21. Mär. 2007 (CET)
- Ja, die Drohung gab es laut schwedischen Medien und im Moment entwickelt sich gar nichts, da die Polizei noch nicht mit der Durchsuchung begonnen hat. http://www.dn.se oder http://www.ski.se falls es dich interessiert und du schwedisch kannst. Gruß, --Svens Welt 14:57, 21. Mär. 2007 (CET)
Nein, sorry. Schwedisch kann ich leider nicht! :) War aber wohl ein Trittbrettfahrer..
"The police scanned the area with technical staff and bomb-dogs and made the statement that no danger exists. At nine a clock in the evening the blocking was removed."
Naja..Dachte ich mir ehrlich gesagt schon selbst...Korumora 09:21, 22. Mär. 2007 (CET)
Fakten zu Redundanz
Guten Tag, kennt jemand Quellen zu den technischen Daten der Notstromgeneratoren und der Redundanz? Die Medien sind sich uneinig, ob jetzt AEG oder Siemens Hersteller der Dieselgeneratoren war. Waren die Notstromgeneratoren baugleich? Ich kann es mir kaum vorstellen, dass zur Redundanz vier gleiche Geräte - am Ende noch aus der gleichen Charge - verwendet werden. Vielen Dank. --Mgmax (15:03, 20. Apr. 2010 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Der Störfall (Ausfall der Notstromaggregate) wird in manipulativer Weise beschönigend und versteckt hinter vielen unwichtigen technischen Details dargestellt! Der Abschnitt sollte korrigiert werden!
Der Satz "nur zwei von vier Siemens-Dieselgeneratoren sprangen an und versorgten die Nachkühlung mit Energie" im Abschnitt "Störfall Juli 2006", sowie der Satz "Von den vier Systemen gingen zwei USV- und zwei zugeordnete Diesel-Systeme (Untersysteme C und D) bestimmungsgemäß in Betrieb, die beiden anderen USV (Untersysteme A und B) hatten sich wegen der Störungen abgeschaltet; die zugeordneten Diesel waren zwar angelaufen, konnten wegen fehlender USV-Spannung aber nicht in Betrieb gehen." im Abschnitt "Ablauf des Störfalles und aufgetretene Pannen" sind irreführend bzw. so falsch:
Laut Lars-Olov Höglund, ehem. Chef der Konstruktionsabteilung von Vattenfall und auch für den Forsmark-Reaktor zuständig, sowie Spiegel-Online ist vielmehr folgender Ablauf korrekt:
Nach einem Kurzschluss und anschließendem Stromausfall waren zunächst alle vier Notstromsysteme wegen eines Konstruktionsfehlers gleichzeitig ausgefallen (sog. Common Cause Failure (CCF)).
Dieser Konstruktionsfehler war laut Lars-Olov Höglund, ehem. Chef der Konstruktionsabteilung von Vattenfall und Kernkraftexperte, 10 Jahre lang unentdeckt geblieben.
Nur weil zwei der vier baugleichen Dieselaggregate doch noch ansprangen, konnte in Forsmark ein Teil der Notkühlung wieder in Betrieb genommen werden.
Die Betriebsmannschaft habe bis dahin über zwanzig Minuten lang nicht alle Informationen über den tatsächlichen Zustand der Anlage gehabt.
Es war reines Glück, dass der Zwischenfall in dem schwedischen Atomkraftwerk nicht zum GAU wurde, sagten Experten. In letzter Sekunde sei die Welt vor einer Katastrophe bewahrt worden, indem sich ein Mitarbeiter des AKW's, Nicklas Sjulander, über die Vorschriften hinwegsetzte und entgegen der Vorschriften bereits vorzeitig manuell eingriff. Dieser hatte Strom aus einem externen Netz angekoppelt und dadurch waren die beiden Dieselgeneratoren wieder angesprungen.
Lars-Olov Höglund bestätigte die Gefahren-Einschätzung gegenüber der schwedischen Zeitung "Svenska Dagbladet": "Näher käme man an eine Kernschmelze nicht heran." Er nannte die Störung damals den schwersten Zwischenfall seit Tschernobyl und Harrisburg und warf den Betreibern in Forsmark vor, den Zwischenfall zu bagatellisieren.
Quellen:
- Spiegel-Online 03. August 2006: Schweden: Der Mann, der den GAU verhinderte (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430124,00.html)
- Spiegel-Online 03. August 2006: Schweden: Vier Atomkraftwerke nach schwerem Störfall abgeschaltet (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430013,00.html)
- Spiegel-Online 03. August 2006: Störfall in Schweden: Deutsche Atommeiler werden auf Konstruktionsfehler überprüft (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430037,00.html)
- Spiegel-Online 04. August 2006: Atommeiler 22 Minuten außer Kontrolle (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430086,00.html)
- WDR: Hart-aber-fair - Sendung vom vom 16.03.2011 als Video (Gespräch mit Lars-Olov Höglund ab Minute 42:53) (http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?ref=3287) (nicht signierter Beitrag von 89.0.31.128 (Diskussion) 19:39, 19. Mär. 2011 (CET))
Störfall und Common Cause Failure
Habe mal in Berichten zum Hergang des Störfalls herumgeschmökert.
http://www.bmu.de/files/download/application/pdf/forsmark_oeko_institut_grs.pdf
http://www.bfe.admin.ch/php/modules/publikationen/stream.php?extlang=de&name=de_983425407.pdf
Die Beschreibung des Ablaufs des Störfalls ist im derzeitigen Artikel im Einklang mit den Berichten. Aber meines Erachtens wird der wesentliche Punkt bei dem Störfall auch in den Berichten nicht ausdrücklich genannt. Und auch in den Medien wurde das nicht korrekt vermittelt, denke ich.
Für mich ist wesentlich: Es war ein Glücksfall, dass die Notstromstränge C und D angelaufen sind.
Die Stränge A und B der Notstromversorgung sind in Folge der vom Kurzschluss hervorgerufenen Überspannung lahmgelegt worden. Die Stränge C und D waren nicht betroffen. Niemand weiß warum. Es hätte theoretisch auch alle vier Stränge treffen können (treffen müssen). Aber nun waren glücklicherweise die Stränge C und D in Betrieb nach einer halben Minute, so dass die Hälfte der Pumpen laufen konnten und eine Kühlung statt fand. A und B wurden nach 22 Minuten manuell zugeschaltet.
Es ist natürlich spekulativ ergründen zu wollen, was passiert wäre, wenn alle vier Stränge der Notstromversorgung nicht angelaufen wären. Doch dann wären die Kühlpumpen nicht gelaufen. Und es wäre also auch weniger Zeit geblieben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, bei weniger funktionierenden Messinstrumenten. -- Zitronenpresse 03:43, 20. Mär. 2011 (CET)
Viele externe Links sind nicht mehr aktuell. Die söllte man mal aktualisieren oder rausschmeißen. -- Zitronenpresse 16:09, 21. Mär. 2011 (CET)
Defekte Weblinks
Die folgenden Weblinks wurden von einem Bot („GiftBot“) als nicht erreichbar erkannt. |
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- http://www.bundesumweltministerium.de/files/download/application/pdf/forsmark_oeko_institut_grs.pdf
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- Artikel mit gleicher URL: Liste von Störfällen in europäischen kerntechnischen Anlagen (aktuell)
- http://www.bmu.de/files/download/application/pdf/forsmark_oeko_institut_grs.pdf
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- http://www.forsmark.com/
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- Netzwerk-Fehler (7) andere Artikel, gleiche Domain
- http://www.forsmark.com/templates/FKA_NewsPage.aspx?id=205
- Netzwerk-Fehler (7) andere Artikel, gleiche Domain
– GiftBot (Diskussion) 19:44, 24. Dez. 2015 (CET)
Erzeugte Energie aktueller bis Dezember 2019 bei ca. 800 TWh
Quelle: Wikipedia Kernenergie in Schweden mit Quelle iaeo (nicht signierter Beitrag von 2A02:6D40:3485:2101:9108:F935:E2BB:C2BC (Diskussion) 11:29, 18. Dez. 2019 (CET))