Diskussion:Kirchenmarketing

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Es ist ja irgendwie interessant, Aktivitäten von Kirchen in ökonomischer (=wirtschaftlicher) Sprache beschrieben zu lesen. Aber ist das angemessen? Zwar scheint mir, dass in den letzten Jahrzehnten in der westlichen Kultur so ziemlich alles ökonomisiert wird, also der Wirtschaft untergeordnet, aber ich wage doch sehr zu bezweifeln, ob das gut und für uns Menschen hilfreich ist. Deshalb nochmals die Frage: Ist es angemessen, in der Sprache, in der der Artikel geschrieben ist, über Kirchen und andere religiöse Gemeinschaften und deren Aktivitäten zu schreiben? Jedenfalls fehlt jegliche Quellenangabe! -- Mathetes 21:57, 6. Apr 2006 (CEST), überarbeitet: Mathetes 13:06, 7. Apr 2006 (CEST)

Habe nun mal im WWW gesucht und tatsächlich ein Buch von Steffen Hillebrecht gefunden, das zum Thema passt: "Kirche vermarkten! Öffentlichkeits-Arbeitsbuch für Gemeinden" (ISBN 378590780X). An der Sache ist also etwas dran. Dennoch überzeugt mich der Artikel, so wie er jetzt da steht, nicht. Beispiele: Den Satz "Die Zielsetzung ist in jedem Fall Gläubige für die eigene Philosophie zu finden." halte ich für falsch oder doch zumindest unglücklich formuliert: Es geht in diesem Zusammenhang nicht um Philosophie. Und selbst wenn man "Theologie" oder "Glaubensprägung" oder "Frömmigkeitsstil" schriebe, entspricht das nicht meiner Beobachtung von Offenheit und Differenziertheit in vielen Kirchen, sondern ist zu pauschal. Der Satz "Im Rahmen der Jugendarbeit versuchen Kirchen und Religionsgemeinschaften eine Alleinstellung zu gewinnen, in dem sie sinnvolle, wöchentliche Treffs anbieten und über Freizeiten den Einzelnen versuchen an die Gemeinschaft zu binden." erscheint mir z. B. nicht neutral genug: Welche "Alleinstellung" ist gemeint? Geht es wirklich um die Bindung an die Kirche als einzelne Institution? Der Artikel erscheint mir überarbeitungswürdig. Ich selbst verstehe aber zu wenig von Marketing, um das selbst in die Hand nehmen zu können. -- Mathetes 13:06, 7. Apr 2006 (CEST)

Ich sehe die Aktivitäten der Kirchen und religiösen Gemeinschaften mehr als Öffentlichkeitsarbeit. Aber man kann nicht verhehlen, das doch gewisse Techniken aus dem Marketing, dem Verlagswesen und der Logistik übernommen wurden. Jede der Kirchen hat da doch ihre verschieden Verlage, Kollegs, Schulen sogar Fabriken (wie die DeVauGe der Adventisten). Das diese Strukturen alle gewisse Werbe-Techniken oder Marketing-Elemente übernommen haben, ist doch klar. Aber sie gleich zur Gänze als Marketing zu erklären, die Öffentlichkeitsarbeit u.a., das finde ich nicht. Aber Irmgard hat da bessere Kenntnisse. --شهود αω 13:16, 7. Apr 2006 (CEST)


Ja, der Artikel ist sicherlich überarbeitungswürdig (mir fehlt leider im Moment die Zeit dazu), aber darüber zu rätseln, ob Marketing und Kirche eine Verbindung eingegangen sind, ist obsolet. Nicht nur das eine genannte Buch gibt davon Zeugnis. Servicewüste Kirche? - ein Plädoyer für die Entdeckung des katholischen Kunden - titelte das katholische Kirchenblatt Gemeinde creativ von Febr. 2004. In der evangelischen Kirche werden Konzepte des sog. Kirchenmarketings schon seit Mitte der 1980erJahre diskutiert und angewendet. 1997 widmete sich die evang. Kirche sogar auf einem eigenen Kongress dem Thema: Werbung für den Herrn - die Kirche und ihr Image.

Leider habe ich im Moment weder die Zeit noch die Muße, den Artikel zu überarbeiten (ich habe 2004 zu diesem Thema einen Artikel publiziert, aber der müsste komplett überarbeitet werden, um ihn hier zu spenden), aber in einigen Wochen bin ich gern bereit, mitzuarbeiten. Bis dahin: Googelt z.B. mal nach Bischof Dr. Martin Hein, der davon spricht, die Kirche sei die "älteste Werbeagentur der Welt". Oder Prof. Michael Schibilsky vom Institut für Praktische Theologie. Oder ablehende Worte von Pressesprecher Martin Glaab vom bayerischen Kloster Andechs. Wichtig auch Hans Raffée vom Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer. --RoswithaC ¿...? 22:09, 8. Apr 2006 (CEST)


Verschieben

Ich möchte den Artikel zu "Offentlichkeitsarbeit der Kirchen" verschieben. Das Lemma Kirchenmarketing ist ziemlich ungebräuchlich, auch wenn es in einigen Büchern aufgeführt sein mag, und wirkt auf viele Kirchenmitglieder und kirchliche Mitarbeiter eher befremdend, Öffentlichkeitsarbeit hingegen ist ein gebräuchlicher Ausdruck. --Irmgard 17:50, 9. Apr 2006 (CEST)

Da stimme ich nicht zu, vor allem, weil Marketing und Öffentlichkeitsarbeit (= Public Relations, PR) zwei Paar Schuhe sind.
Außerdem ist Kirchenmarketing durchaus ein gebräuchlicher Ausdruck, wird auch von den Kirchen selbst benutzt. Zur Gebräuchlichkeit: Google findet den Begriff Kirchenmarketing 669 mal, +Marketing +Kirche gar 1.890.000 mal; er wird auch in Theologie-Examen verwendet, siehe hier (übrigens eine gute Literaturliste mit unzähligen Angaben und nicht nur "einigen" Büchern). Einen weiteren Quellennachweis findet Ihr hier.
Man könnte also höchstens zusätzlich einen Artikel über kirchliche Öffentlichkeitsarbeit verfassen, falls es dort gegenüber der "weltlichen" Öffentlichkeitsarbeit Besonderheiten gibt. --RoswithaC ¿...? 18:37, 9. Apr 2006 (CEST)
Ich habe nicht gesagt, dass es den Ausdruck nicht gibt, aber er ist im kirchlichen Umfeld weniger gebräuchlich als Öffentlichkeitsarbeit. Gerade in der Literaturliste, die du gegeben hast, gibt es ungeachtet des Titel mehr Bücher über kirchliche Öffentlichkeitsarbeit als über kirchliches Marketing. Es gibt in Kirchen keine Marketingabteilungen, aber praktisch jedes Bistum und jede Landeskirche und grössere Freikirche hat ein Referat Öffentlichkeitsarbeit - und die sind für das zuständig, was in einer Firma die Marketingabteilung macht. In einer Firma und bei einem Wirtschaftsstudium gibt es einen Unterschied zwischen PR und Marketing, in einer Kirche wird beides von den gleichen Leuten unter dem Titel Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Zwei Artikel würden früher oder später auf der Liste "Artikel zum gleichen Thema" landen - und dann wahrscheinlich unter dem gebräuchlicheren Öffentlichkeitsarbeit zusammengelegt. --Irmgard 17:05, 10. Apr 2006 (CEST)
Tut mir Leid, das kann mich auch nicht überzeugen. Meinetwegen mag es dann doch sein, dass der Ausdruck "im kirchlichen Umfeld" weniger gebräuchlich ist. Aber die Wikipedia gehört nicht zum kirchlichen Umfeld, sondern versucht eine neutrale Enzyklopädie zu erstellen. Und dass es sich bei dem Lemma um einen allgemein gebräuchlichen Ausdruck handelt, ergibt sich aus den genannten Quellen. --RoswithaC ¿...? 17:09, 10. Apr 2006 (CEST)

Was genau ist "Kirchenmarketing"?

Im Artikel fehlt am Anfang eine prägnante Begriffsbestimmung, was "Kirchenmarketing" eigentlich ist oder sein soll. Auch aus dem gesamten Artikel wird mir nicht ganz klar, was Marketing mit Kirche zu tun hat. Ich habe eher den Eindruck, dass der Artikel, so wie er jetzt da steht, von jemandem stammt, der/die Kirche nicht gut kennt. (Das wäre bei Steffen Hillebrecht wohl anders.) Meines Erachtens werden zwar einige Begriffe ökonomisch verfremdet (z. B. "Gottesdienst" in "gottesdienstliche Leistung"), aber es wird mir nicht deutlich, was diese sprachliche Änderung bedeutet oder bedeuten soll. Dass ein Begriff verwendet wird - auch mehrfach und von Professoren - heißt noch nicht, dass er in einer Enzyklopädie auch in einem selbständigen Artikel beschrieben sein müsste. Solange nicht geklärt ist, was unter "Kirchenmarketing" zu verstehen sein soll, fehlt mir die Entscheidungsgrundlage, ob zu verschieben ist oder nicht. Ich tendiere aber zu Irmgards Auffassung, dass es sich im Wesentlichen um kirchliche Öffentlichkeitsarbeit handelt. -- Mathetes 18:55, 10. Apr 2006 (CEST)

Ich habe mich also doch hingesetzt und den Artikel ganz neu geschrieben. Ist eigentlich der ursprüngliche Verfasser hier anwesend? Ich wäre um Austausch und natürlich Weiterarbeit dankbar, denn fertig ist der Artikel noch nicht und ich habe fast alles vom Ursprungsartikel gestrichen. Aber ich hoffe, dass nun klarer wird, wie sich der Begriff definiert und welchen Stellenwert er derzeit hat. --RoswithaC ¿...? 22:07, 10. Apr 2006 (CEST)

Vielen Dank, RoswithaC, für die rasche Überarbeitung! Jetzt verstehe ich den Artikel besser. Die Ergänzung der Quellen macht aus meiner Sicht den Artikel erst richtig glaubwürdig. Die Formatierung ist übersichtlicher. Der Artikel hat m. E. stark an Qualität gewonnen. Jetzt ist es ein "richtiger" Wikipedia-Artikel. Hast Du vor, am Teil "Kirchliche Marketingaktivitäten" weiterzuarbeiten? Da steht ja noch der Ursprungstext, in dem einige Formulierungen stecken, die mir nicht ganz NPOV erscheinen. Beispiele: "... versuchen Kirchen und Religionsgemeinschaften eine Alleinstellung zu gewinnen ..." (siehe meine Bemerkung oben), "... gottesdienstlichen Leistungen ..." (Ein Gottesdienst hat m. E. nichts mit einer "Leistung" im wirtschaftlichen Sinn zu tun. Hier wird m. E. der Begriff "Kirchenmarketing" und das Ökonomisieren überstrapaziert.) Dem ursprünglichen Autor gebührt der Dank, das Thema aufgegriffen und begonnen zu haben. Das möchte ich nicht vergessen zu bemerken. -- Mathetes 22:51, 10. Apr 2006 (CEST)

Ich bin schon bereit, daran weiterzuarbeiten, aber nicht in den nächsten ca. vier Wochen, weil ich am Ostermontag beruflich verreise und bis dahin noch jede Menge Arbeit habe (ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich reitet, trotzdem stundenlang in der Wikipedia zu werkeln ;-)). Vielleicht ergeben sich ja bis zu meiner Rückkehr Änderungen/Ergänzungen durch andere. Ich klinke mich dann gerne wieder ein. --RoswithaC ¿...? 23:02, 10. Apr 2006 (CEST)