Diskussion:Kitharistin
Verwendung
Der Begriff Kitharistin scheint in der modernen Literatur nicht mehr verwendet zu werden. Eine relativ späte Verwendung findet sich in den Lebenserinnerungen von Ferdinand Sauerbruch Das war mein Leben (Kindler, 1950). Er nimmt hier u.a. Bezug auf seine Jugendfreundin Erika, die später in Leipzig das Etablissement Zum Blauen Affen betreibt. --Skraemer (Diskussion) 20:33, 12. Feb. 2017 (CET)
Vorkommen in der griech Mythologie
Glauke, Kitharistin aus Chios (Theokr.eid.4,31)
In Pompeji findet sich auf dem Fußboden des cubiculum ein schwarz/weißes Mosaik mit einem Schwellenmosaik und einem Mittelemblem. Wir sehen Büsten von Satyrn und Mänaden, die aus Vorhängen hervor schauen. Andere Büsten sind in Medaillons in kontrastierende Farben eingerahmt. In der Mittelzone befinden sich Peplos-Figuren und zartes Blattwerk. Im mittleren Feld der hinteren Wand, welche schon von antiken Ausgräbern durchbrochen worden war, ist Apollo sitzend neben eine Kitharistin und einer Muse, die den Klängen lauscht, dargestellt.[1] --Skraemer (Diskussion) 20:33, 12. Feb. 2017 (CET)
Einiges fragwürdig
1) Das wäre abgesehen von wenigen klassischen Orchestermusikern der erste Artikel eines Instrumentenspielers in WP parallel zum entsprechenden Instrument. Weshalb stehen die 2 Sätze nicht bei "Spielweise" in Kithara? 2) Kannten die alten Griechen Zithern? 3) Hieß bei den alten Griechen eine Flötenspielerin "Kitharistin"? -- Bertramz (Diskussion) 20:52, 12. Feb. 2017 (CET)
Die Gegenprobe ergab: Gitarrist, Pianist, Geiger (Musiker), ... Der Grund des Eintrages ist jedoch ein anderer. Sprache entwickelt sich und so verschwinden bestimmte Begriffe bzw. erlangen eine andere Bedeutung. Liest man ältere Texte, tauchen plötzlich Begriffe auf, die sich in keinem Lexikon finden. Auch im Internet sind daher die Angaben oft dürftig (Internet gibt es nutzbar erst seit 1990). So spricht Ferdinand Sauerbruch in Das war mein Leben (Kindler, 1950) an mehreren Stellen von Kitharistinnen. Es ist klar, dass er keine Spielerin einer Kithara meint. Der Begriff entlehnt sich zwar aus der Antike, hat aber offenbar einen Bedeutungswandel erfahren. Offenbar ist er Etablissements zuzuordnen. Bezüglich Leipzig in den 1920er Jahren nimmt er auf das Etablissement Zum blauen Affen bezug, das heute auch nicht mehr bekannt ist. Mir ist klar, dass der Artikeltext noch unzureichend ist. Aber da muss jemand ran, der hier tiefere Kenntnisse hat als wir. --Skraemer (Diskussion) 22:02, 12. Feb. 2017 (CET)
- Wenn du irgendwas von dem, was du hier auf der Disk. fabulierst, belegen kannst, solltest du das tun. Nur glaube ich selbst dann nicht, dass das für einen WP-Artikel taugt. Für Worterklärungen ist Wiktionary der richtige Ort. Sorry, aber was derzeit im Artikel steht, ist in den meisten Details und in der Summe kompletter Unsinn. -- Bertramz (Diskussion) 22:14, 12. Feb. 2017 (CET)
Hier hast Du eine Quelle mit zwei Bilden: [2]. Allerdings ist bei diesem und dem anderen Bild die Vergrößerung defekt. Weitere Quellen [3]. In Friedrich Jacobs, Leben und Kunst der Alten, Gotha, 1824, 1. Teil, steht auf S. 176 der Abschnitt "91. Ariadne, die Kitharistin". Siehe auch Trinkgelage, dort kommt der Begriff Kitharistin auch vor. In der letzten gedruckten Ausgabe des Brockhaus (21. Aufl.) kommt der Begriff leider nicht vor (nur das Instrument Kithara). Bitte erläutere genauer den Hintergrund Deiner Frage 2) Kannten die alten Griechen Zithern?. Bislang ist die Erklärung unter Zither unzureichend. Die historische Abgenzung von Kithara zur Zither wird nicht deutlich. Auch sei dies wohl umstritten. --Skraemer (Diskussion) 00:30, 13. Feb. 2017 (CET)
- Jetzt wird etwas klarer, was dich umtreibt. [1] ein Kupferstich von 1679, der ein römisches Motiv mit einer Kithara-Spielerin zeigen soll. Dargestellt (rechts unten) ist aber ein Phantasiegerät ohne Korpus, das mit keiner griechischen oder römischen Kithara etwas zu tun hat. Kithara ist eine antike Leier. Es gab in der Antike noch ein halbes Dutzend weiterer Leiertypen. In [2] meint "Kitharistin" eine Kithara-Spielerin in einem römischen Fußbodenmosaik. Ariadne wird gelegentlich Kithara spielend dargestellt. Im 17. Jh gab es keine Kithara mehr, aber häufig einen sprachlichen Rückbezug auf die Antike. Falls "Kitharistin" damals mit zeitgenössischem Bezug gemeint war, dann vermutlich für eine Spielerin der Cister.
- Von Trinkgelage hast du fälschlich Flöte und Zither übernommen. Das Wort "Kitharistin" dort hast du noch falscher auf Flöte bezogen. Das stand nirgends. Es gab in der Antike keine Zither und bei Festen wurde nicht Flöte, sondern der Aulos gespielt. "Zither" im Artikel Trinkgelage basiert offenbar auf Meyers Konversationslexikon 1889, die Begriffe waren damals noch unklar. Ferner: Die antike Kithara wurde in den Mythen von Göttern, ansonsten stets von männlichen Berufsmusikern gespielt. Frauen spielten nur die kleinere Wiegen-Kithara.
- Der Artikel enthält keinen brauchbaren Inhalt und kann bei dem Lemma auch keinen bekommen. Nichtmal die Erwähnung bei Gelagen macht Sinn: Dort traten Hetären auf, die entweder Aulos oder Kithara spielen konnten. Im Artikel Hetäre kann man die Tätigkeit der "Kitharistin" erweitern. Ausnahme: Es gibt mit Kitharöde einen Berufsmusikerartikel, aber der beschreibt den eigenständigen Beruf Sänger von Gedichten plus Kitharaspieler.
- Das sollte jetzt ausführlich genug sein. "Kitharistin" ist die weibliche Form von "Kitharist", so heißen also die weiblichen bzw. männlichen Kithara-Spieler. Für diese Erkenntnis braucht es aber keinen eigenen Artikel. Am besten wäre, wenn du den Artikel selbst zur Löschung vorschlägst, bevor ich das machen muss. -- Bertramz (Diskussion) 10:19, 13. Feb. 2017 (CET)
Danke für den Hinweis auf Hetäre. Dem folgend steht unter Lamia (Geliebte des Demetrios) "Aulospielerinnen waren zudem im Allgemeinen auch als Prostituierte aktiv, Flötenmädchen war etwa ein Synonym dafür. Nicht überraschend ging sie somit auch der Profession einer Hetäre nach." Ferdinand Sauerbruch scheint also mit "Kitharistinnen" tatsächlich Prostituierte zu meinen, zumal er auf das Etablissement Zum blauen Affen Bezug nimmt. Flötenmädchen findet sich auch in Prostitution in der Antike. Man könnte wie vorgeschlagen - sofern fachlich nichts entgegen steht - in Hetäre den Begriff "Kitharistin" erläutern. Das Problem ist jedoch, dass man eher versucht bei "Kitharistin" als bei Hetäre nachzusehen. Kitharöde hat einen Eintrag im Pauly, Kitharistin wäre zu prüfen.
Bei Hans Reimann und bei Robert Neumann findet sich die Textstelle: "Der König erblaßte. Solch ein Ton war ihm in seinem ganzen, von Höflingen umschmeichelten und von Kitharistinnen weichgebetteten Leben noch nicht vorgekommen." --Skraemer (Diskussion) 22:46, 13. Feb. 2017 (CET)
- Dann zu WL, weils am einfachsten ist. -- Bertramz (Diskussion) 08:56, 14. Feb. 2017 (CET)
In Der neue Pauly, Metzler 2000, hat weder Kitharistin noch Kitharöde einen eigenen Eintrag. Unter Leiern findet sich lediglich: "Kitharoden und Virtuosen erhöhten in der 2.H. des 5.Jh. die Saitenzahl auf 9, 10, 11 oder 12." Auf Berufsbezeichnungen wird nicht eingegangen. --Skraemer (Diskussion) 19:43, 15. Feb. 2017 (CET)