Diskussion:Kollaps der Wellenfunktion

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Dieser Artikel wurde ab September 2018 in der Qualitätssicherung Physik unter dem Titel „Verborgene Variablen“ diskutiert. Die Diskussion kann im Archiv nachgelesen werden. Anmerkung: Privattheorien entfernt.

Begriff Kollaps

Das Beispiel mit dem Doppelspalt gibt die Herkunft des Begriffes Kollaps nur unvollkommen wieder. Würde ich das mit Wasserwellen machen, würde niemand von einem Kollaps sprechen. Der Kollaps bezieht sich wohl eher auf den Umstand, dass die Wellenfunktion auf eine Form mit scharfem Maximum (deltafunktionsartig) kollabiert, wenn ich ein Teilchen in einem entsprechend kleinem Raumgebiet lokalisiere, also eine möglichst scharfe Ortsmessung mache. --Wolfgangbeyer 21:00, 3. Mai 2005 (CEST)-

ganz dumm gefragt

Was ist am beschriebenen Phänomen quantenspezifisch? Wenn man einen Spalt zuhält, geht die Welle eben nur durch den anderen, oder?--84.188.159.199 19:23, 13. Aug 2005 (CEST)

Ich würd es so erklären: Es handelt sich um ein Phänomen, das bei Wellen auftritt, insofern tritt es nicht nur in der QM auf, allerdings ist es verblüffend, das es eben auch für Teilchen auftritt. DIe Hauptkrux ist aber die Interpretation in der QM: Das Zuhalten eines Spaltes stellt eine Beobachtung dar. Ich könnte auch einen anderen Detektor aufstellen ... Egal, welche Beobachtung ich mache, ich störe immer das System und verändere den AUsgang. Die Kernaussage ist also, dass es keine Interaktionsfreie Messung gibt. Andererseits kann ich solange nichts über den physikalischen Zustand sagen (geht's rechts oder links durch), bis ich messe. D.h. ohne Messung geht das Teilchen sowohl rechts, als auch links durch. Erst die Messung legt den Zustand fest (OK ein bisschen im Kreis, aber villeicht wird's klarer ... oder kann's jemand anderes besser erklären? --Jkrieger 10:21, 15. Aug 2005 (CEST)
Man hält den Spalt nicht zu, sondern stellt nur einen Detektor daneben. Dann sieht für die Teilchen, die nicht detektiert wueden, die Welt so aus, als wäre dieser Spalt zugehalten worden, und für die detektierten, als wäre der andere zu. Wenn das nicht seltsam ist. --Alux 10:55, 8. Jan. 2008 (CET)
Um das Doppelspalt-Experiment einem Laien besser zu vermitteln währe es doch angebracht, der Autor des Bildes Doubleslit_jk.png erweitert die Darstellung ein wenig. Also dahingehend, dass beide Spalte geöffnet sind und das Interferenzmuster allein durch eine Messung (Beobachung)zerstört wird. Was ja das eigendliche Phänomen dieses Experimentes ist. --enduser 01:03, 29. Apr. 2008 (CEST)

Formale Fassung

Hallo zusammen, sagt mal ... versteht jemand die formale Fassung? Ist die sinnvoll? Sollen wir die nicht weglassen? Ich kann (als Physik-Student mit bestandener Theo-Diplom-Prüfung) nix damit anfangen ... kann mir das evtl. jemand erklären? Grüße, --Jkrieger 12:57, 17. Okt. 2006 (CEST)

Gute Anregung, ich habe den formalen Teil mal gelöscht. Insgesamt habe ich auch den Eindruck, dass der Doppelspaltversuch wenig geeignet ist, die Reduktion des Zustandsvektors zu erläutern. In der Regel wird der Doppelspaltversuch eigentlich für die Demonstration des Welle-Teilchen-Dualismus verwendet. Dabei wird dann auch klar, worin sich der Versuch von Wasserwellen unterscheidet (Nämlich, dass einzelne Teilchen die nacheinander auf den Doppelspalt geschickt werden, auch ein Interefernzmuster ergeben. Grüße, T.S. 13:09, 18. Dez. 2008 (CET)

Mal ne blöde Frage an die, die sich auskennen...

Wenn man an einem System eine Messung durchgeführt hat, dann kollabiert die Wellenfunktion, das System nimmt einen Eigenzustand ein und behält diesen auch nach der Messung.

Wie lange? Ich beschäftige mich gerade (von einer Fragestellung der Festkörperphysik ausgehend und dann neugierig wie ein Kiebitz weiterklickend) mit diesem Themenkomplex und da drängte sich mir die (naive?) Frage auf, warum man nicht einfach alle Teilsysteme eines Gesamtsystems misst, sie dadurch in einen definierten Zustand zwingt und bis in alle Ewigkeit einen stabilen Zustand hat. Wodurch verliert ein System denn seinen determinierten Zustand wieder?

--62.128.20.13 15:56, 27. Nov. 2006 (CET)

durch Dekohärenz ... Du kannst mit der QM-Messung natürlich ein System definiert präparieren. Da es aber keine ideal isolierten Systeme gibt, wrd das System immer irgendwie mit der Umgebung (Wärmebad) interagieren und das zerstört dann Deinen definierten Zustand. Angenommen z.B. ich habe ein einzelnes Atom in einer Falle und dieses befindet sich (präpariert) im Grundzustand ... dann besteht immer die Möglichkeit, dass gerade ein passendes Photon vorbeikommt und mir das Atom irgendwohin anregt ... und Essig 'iss ;-) Ich hoffe das hilft weiter, Grüße --Jkrieger 19:33, 27. Nov. 2006 (CET)

andere sichtweise...

Es gibt verschiedene Iterpretationen der QM. Der Kollaps der Wellenfunktion ist (vorsichtig Ausgedrückt) nicht in allen nötig. Er führt zu seltsamen vorhersagen ("a wachted pot never boils") und ich denke dies sollte mindestens angeschnitten werden. Eine nicht unübliche Sichtweise ist die, dass es keinen Kollaps der Wellenfuntion gibt. (In Ballentines Quantum Mechanics: A Modern Development wird z.B. der Kollaps der Wellenfunktion kurz besprochen...)

Achsenbezeichnung in der Grafik

Ist jemandem bekannt was auf der horizontalen Achse in dem Bild dargestellt ist? In Spaltexperimenten ist das normalerweise die Intensität auf einem Schirm. Dieses repräsentiert aber die Impulsverteilung im Spalt in der Frauenhofer Näherung, also etwa das Betragsquadrat der Impulsdichte(!).


Wenn das gemeint sein sollte, dann sehe ich nicht weshalb das Bild etwas mit der Reduktion einer Wellenfunktion im Ortsraum zu tun hat. Eher würde ich zwei rechteckige Höcker erwarten die durch die Reduktion zu jeweils einem Höcker oben oder unten werden. Ich denke das sollte geklärt werden. Grüße, T.S. 18:03, 17. Dez. 2008 (CET)

Leider vorbei.

Moin Moin. Dieser Artikel ist leider schwach. Er unterdrueckt die Erkenntniss, dass die Zustaende, von denen hier gesprochen wird, und auf die der Kollaps stattfindet, nicht (!!!) beliebig sind. _Tschuess, __Michael. P.S.: Dieser Kommentar ist absichtlich ebenso kryptisch, wie der Artikel dem unbedarften Leser (d.h. den Zielgruppenelementen) erscheinen mag. P^2.S.: Der Gerechtigkeit halber.: Kommentare zu diesem Kommentar bitte an wiki.Wellenfunktion@soliman.de . (nicht signierter Beitrag von 84.167.13.30 (Diskussion | Beiträge) 23:54, 9. Sep. 2009 (CEST))

Tja, das ist Wikipedia eben

Hier laufen die Physiker den Massen voran. Lesen Sie in einem Ihrer Quantenmechanik Lehrbücher nach, da finden Sie ähnlichen Irrsinn. Hier eine Kritik von einem der es wissen sollte: http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~duerr/KatzeWS06-07.pdf (nicht signierter Beitrag von 84.147.116.41 (Diskussion) 02:42, 20. Okt. 2011 (CEST))

Prof. Dürr (der im übrigen 3 Semester lang einer meiner Dozenten war) vertritt die Theorie der Bohmschen Mechanik. Dass diese Theorie ohne den Kollaps auskommt, steht im Artikel drin. Wikipedia gibt belegbares Wissen wieder. Genau das tut der Artikel. Der Artikel sagt weder, dass die eine oder die andere Theorie die bessere sei. Was willst du uns also hier sagen, in dem du diese Schrift verlinkst? Dass wir den Artikel löschen sollen? --Stefan 09:32, 20. Okt. 2011 (CEST)
Der verlinkte Artikel macht leider den Fehler, das als absolut und einzig vorhanden darzustellen, was ein Forscher auf seinem Messgerät sieht. Wenn man die richtigen impliziten Annahmen macht, kommt man immer bei seiner Lieblingsinterpretation heraus. --mfb 11:06, 20. Okt. 2011 (CEST)

Dekohärenz ist nicht die heute übliche Interpetation!

Die genannten 'anderen' Interpretationen der Quantenmechanik (Bohm, Viele-Welten, Dekohärenz) sind ausgesprochene Minderheitsmeinungen. Sie erscheinen nur in vielen Diskussionen, da ihre Vertreter eifriger sind als die Vertreter einer 'orthodoxen' Interpetation. Man muß also mindestens die Behauptung tilgen, diese Dekohärenz-Interpretation (nämlich, daß sie den 'Kollaps' überflüssig mache) habe sich in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt. MiDri (Diskussion) 12:05, 19. Mai 2014 (CEST)

Minderheitsmeinungen sind sie sicher nicht. Was ich bislang an Umfragen gesehen habe, sind drei etwa ausgeglichene Gruppen für Kollaps, "Wellenfunktion ohne Kollaps" und einer Ablehnung der Wellenfunktion als realer Teil der Welt ("mathematisches Hilfsmittel"). Dekohärenz kann aber auch als Basis für Kollapsinterpretationen dienen (für die Frage, wann dieser passiert), insofern ist offen, wie die Verteilung ist. --mfb (Diskussion) 13:57, 19. Mai 2014 (CEST)

"Dekohärenz-Interpetation"?

Der letzte Satz des Artikels ist unklar.

1) Was ist die "Dekohärenz-Interpetation"? Wie der Artikel Interpretationen der Quantenmechanik m.E. korrekt darstellt:

"Das Phänomen der Dekohärenz lässt sich unmittelbar aus dem Formalismus der Quantenmechanik ableiten. Es stellt daher keine Interpretation der Quantenmechanik dar. Dennoch spielt Dekohärenz bei den meisten modernen Interpretationen eine zentrale Rolle [...]"

2) Es ist zwar korrekt, dass die Dekohärenz eine wichtige Rolle beim Übergang von Quanten- zu klassischer Theorie spielt, den Kollaps ersetzt sie allerdings nicht. X-beliebige Referenz:

"any suggestion that decoherence might achieve the same result that would be obtained from the ad hoc “collapse” postulate is unjustified"

https://link.springer.com/article/10.1007/s10701-008-9242-0

Es wird zwar gelegentlich behauptet dies sei umstritten, allerdings habe ich in noch keinem Artikel explizit gelesen, dass Dekohärenz zum Kollaps führt. Weiß da jemand mehr? Ansonsten würde ich vorschlagen den letzten Satz schlicht zu löschen. --Mib98 (Diskussion) 21:40, 27. Aug. 2017 (CEST)

Der Satz war seltsam, ich habe ihn umgeschrieben. --mfb (Diskussion) 10:36, 28. Aug. 2017 (CEST)
Die vorherige Formulierung mit "einführen" gefiel mir besser. Die QM ist nur ein Satz von Formeln und Messvorschriften. Der Begriff "Welt" kommt da nicht vor. Dieser wird eben durch die Interpretation eingeführt.
Der zweite Satz ist nun besser, aber meines Erachtens immernoch irreführend. Die Dekohärenz spielt natürlich eine zentrale Rolle, aber nicht für die Vermeidung des Kollaps. Dieser wird lediglich durch das Weltensplitting ersetzt. Die Dekohärenz ist ein kontinuierlicher Prozess; die Messung (d.h. der Kollaps bzw das Splitting) hingegen diskret. Ich sehe auch keinen Zusammenhang mit einem "Zeitpunkt des Kollaps". Der Kollaps tritt mit der Messung ein.
Ich wäre weiterhin dafür den letzten Satz wegzulassen. Siehe auch meine oben verlinkte Referenz. In der englischen Wikipedia wird im Bezug auf Zurek immer von einem "apparent collapse" geschrieben, welcher im Zusammenhang mit der Dekohärenz steht, aber das müsste man dann ausführlicher erklären, was in diesem Artikel m.E. nicht passt.
--Mib98 (Diskussion) 15:22, 28. Aug. 2017 (CEST)

‚Fernwirkung‘ mehr als missverständlich

Das Wort ‚Fernwirkung‘ für nichtlokale Korrelationen zu verwenden, ist definitiv falsch. Da es sich nicht um ein Fachwort der Physik handelt, müsste eine solche Korrelation der Bedeutung von ‚Wirkung‘ in der natürlichen Sprache genügen. Ganz im Gegensatz zu einer Korrelation, bei der beide Ereignisse gleichwertig sind, ist eine Wirkung antisymmetrisch: Wenn A B bewirkt, bewirkt B A definitiv nicht.– Eine Ursache geht der Wirkung in der Zeit voraus. Die nichtlokalen Korrelationen der Quantentheorie treten aber unverändert ein, wenn die Messereignisse in raumartiger Beziehung stehen, und dann gibt es garkeine absolut definierte Zeitfolge für die Messungen.– Eine Wirkung verändert etwas, hat irgendeinen Effekt. Bei den betrachteten Korrelationen ändert sich bei B nichteinmal die Wahrscheinlichkeit für irgendeinen Messwert, ob nun bei B überhaupt gemessen wird oder nicht. Eine ‚Wirkung‘, die nichts bewirkt, ist aber keine, ist ein Widerspruch in sich. Wenn es nicht darauf ankommt, ob die ‚Ursache‘ stattfindet oder nicht, dann ist sie nicht Ursache und die ‚Wirkung‘ keine Wirkung.

Diese drei Gesichtspunkte beschreiben wohl einigermaßen vollständig, was die deutsche Sprache unter einer Wirkung versteht. Bei allen drei Kriterien fallen die Korrelationen durch.

Was Einstein in seinem Brief an Born genau gemeint hat, wissen wir nicht. Kann sein, dass ihm, nachdem er mit der letzten Fernwirkung, der Gravitation, aufgeräumt hatte, jegliche Fernwirkung als Spuk erschien. Vielleicht wollte er auch sagen, dass es sich um einen Spuk handelt, um etwas was nur vortäuscht. Bei beiden Deutungen hat er, wie meistens, recht gehabt.– Binse (Diskussion) 01:27, 8. Mai 2019 (CEST)

Ist es nicht so, dass Einstein an der Quantenmechanik grundsätzlich zweifelte und er sich das, was heute Verschränkung heißt, schon gar nicht hätte vorstellen können? --UvM (Diskussion) 12:20, 9. Jun. 2019 (CEST)
‚Fernwirkung‘ kein Fachwort der Physik? Lange genug war es das - Newton, Euler, Faraday, Maxwell, Einstein haben sich sehr darum gekümmert. MMn hat Einstein mit seiner "spooky action at a distance" genau darauf bezogen. Man muss übrigens noch instantane und nicht-instantane FW unterscheiden. --Bleckneuhaus (Diskussion) 12:36, 9. Jun. 2019 (CEST)

Realismus der Wellenfunktion

Die jüngste Ergänzung von UvM spricht das Thema an, ob die Wellenfunktion im Sinne des Realismus interpretiert werden kann. Das ist wichtig und hat schon gefehlt, aber für die Einleitung so vielleicht etwas zu massiv. MW ist das auch noch gar nicht so eindeutig entschieden, bin da aber nicht so'n Experte drin. --Bleckneuhaus (Diskussion) 11:46, 9. Jun. 2019 (CEST)

Ich bin schon gar nicht Experte -- aber ich habe die beiden (oder zweieinhalb) angegebenen seriösen Veröffentlichungen/Äußerungen dazu gefunden. Dass die ganze Frage noch umstritten und unentschieden ist, kommt ja zumindest im Abschnitt Geschichte zum Ausdruck.-- Ja, die ganze Sache in der Einleitung abzuhandeln, ist arg behelfsmäßig. Ich versuche mal, Teile davon zu einem eigenen Abschnitt zu machen. Gruß, UvM (Diskussion) 12:29, 9. Jun. 2019 (CEST)

Was soll an der Interpretation als unvollständigen Wissens überhaupt quantisch sein?

Sätze wie dieser verursachen bei mir bestenfalls tiefes Stirnrunzeln

Ein entscheidender Unterschied zu einer „klassischen“ Zustandsbeschreibung wird manchmal übersehen: Sofern die Wellenfunktion nicht schon vor der Messung einen Eigenzustand beschreibt, enthält sie mehrere Eigenzustände und für jeden eine Wahrscheinlichkeit unter 100 %. Sie beschreibt dann gewissermaßen nicht wirklich das System, sondern das unvollständige Wissen über das System.

Das ist doch gerade eine "klassische" Interpretation. Die Situation eines Würfels unter einem Becher nach dem Würfeln würde sich nach dieser Sicht nicht grundsätzlich der eines Photons nach der Durchquerung eines Doppelspalts ohne Detektor vor einem der Spalte unterscheiden. Wie so etwas – das Photon tritt durch genau einen Spalt, wir wissen bloß nicht, durch welchen – jemals ein Beugunfsbild bzw. Interferenzmuster hervorbringen sollte, ist zumindest mir gänzlich unklar. --Slow Phil (Diskussion) 10:27, 7. Apr. 2021 (CEST)

@Slow Phil: In der klassischen Physik ist der Zustand des Systems zu jeder Zeit vollständig und eindeutig bestimmt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das System diesen Zustand hat ist 100%. Das ist unabhängig davon, was ein Beobachter des Systems weiß oder nicht weiß. Wenn der Beobachter explizit nachschaut, also eine Messung vornimmt, wird bei gleichem Ausgangsbedingungen vorhersagbar immer dasselbe Ergebnis heraus kommen. Wahrscheinlichkeiten finden nur in der Modellbildung, also im Kopf des Beobachters statt. Das System selbst ist jederzeit in einem eindeutigen Zustand. Die Unsicherheit, welche Zahl ein Würfel unter dem Würfelbecher anzeigt, lässt sich beseitigen, indem man die Ausgangsbedingungen genauer festlegt. Wenn die Schüttelbewegungen des Bechers beim würfeln nur genau genug bekannt sind, dann ergibt sich daraus eindeutig der Wert des Würfels nach dem Würfeln.
In der QM kann dagegen eine Messung bei identischen Ausgangsbedingungen mal das eine und mal das andere Ergebnis ergeben. Diese Unsicherheit lässt sich prinzipiell nicht mit einem besseren Wissen über das System heilen. Selbst wenn das System vollständig bekannt ist, ergibt sich daraus kein eindeutiges Ergebnis bei einer Messung. Das ist ein sehr grundlegender Unterschied zur klassischen Physik. In der Kopenhagener Interpretation wird das gedeutet, indem die Wahrscheinlichkeit als Eigenschaft dem System zugeschrieben wird. Das System nimmt unterschiedliche Zustände gleichzeitig an und entwickelt sich entsprechend in der Zeit. Erst die Messung entscheidet, welcher der Zustände der "reale" ist.
Den Text im Artikel empfinde ich auch nicht als besonders gelungen. Der Unterschied zwischen klassischen und quantenmechanischem System verdient eine deutlich ausführlichere Behandlung. -<)kmk(>- (Diskussion) 11:04, 7. Apr. 2021 (CEST)

Ich habe den Eindruck, Du hast mich dahingehend missverstanden, dass mir der Unterschied zwischen klassischen Zufallsexperimenten und quantenmechanischen Experimenten nicht bekannt wäre. Ich stoße mich aber an dem Satz ...

Sie beschreibt dann gewissermaßen nicht wirklich das System, sondern das unvollständige Wissen über das System.

Diese subjektivistische Deutung finde ich aber überhaupt nicht überzeugend.

In der Kopenhagener Interpretation wird das gedeutet, indem die Wahrscheinlichkeit als Eigenschaft dem System zugeschrieben wird.

Das halte ich für offensichtlich. Die Wahrscheinlichkeit der Begrenztheit des subjektiven menschlichen Wissens über das System zuzuschreiben halte ich für einen – misslungenen – Versuch einer "Entmythologisierung" der Quantenmechanik.

Das System nimmt unterschiedliche Zustände gleichzeitig an und entwickelt sich entsprechend in der Zeit. Erst die Messung entscheidet, welcher der Zustände der "reale" ist.

Die Formulierung geht mir auch noch viel zu sehr in Richtung Subjektivismus. Das System befindet sich nicht in mehreren Zuständen gleichzeitig, sondern in einem Zustand, der sich in mehrere Basiszustände zerlegen lässt, und zwar auf unterschiedliche mögliche Arten. Um welche es dabei geht, entscheidet die physikalische Größe (Observable), die gemessen werden soll. Die Basiszustände gehören dann zu möglichen Messwerten genau dieser Observablen, und vor der Messung nicht einer der Basiszustände real und die anderen nicht, das wäre ja auch wieder subjektivistisch, sondern die Messung ist eine Interaktion, die, wie ich mir vorstelle, das Teilchen überhaupt erst in einen dieser Basiszustände bringt, wobei der zugehörige Eigenwert als Ergebnis der Messung herauskommt. --Slow Phil (Diskussion) 12:52, 8. Apr. 2021 (CEST)

Mir scheint, da gehen zwei Bedeutungen des Terms "das unvollständige Wissen über das System" durcheinander. In Form seiner Wellenfunktion (bzw. des Zustandsvektors, oder der Abbildungsvorschrift Operator-> Messwert) ist "das Wissen über das System" vollständig, denn sie stellt das Maximum dessen dar, was man über ein bestimmtes System zu einem bestimmten Zeitpunkt wissen kann. Dieses Wissen ist aber unvollständig in dem Sinn, dass daraus nicht eindeutig ein Messwert abzuleiten ist. Diese Diskrepanz ist sehr "quantisch". --Bleckneuhaus (Diskussion) 16:19, 8. Apr. 2021 (CEST)

"Dieses Wissen ist aber unvollständig in dem Sinn, dass daraus nicht eindeutig ein Messwert abzuleiten ist."

Ich würde das nicht unvollständiges Wissen nennen, denn das erweckt immer den Eindruck, der zu erwartende Messwert sei nur nicht wissbar, aber "unter'm Ladentisch" wohldefiniert. Das kann man so sehen – wenn man BOHMianer ist.--Slow Phil (Diskussion) 02:11, 9. Apr. 2021 (CEST)

Sei es so rum oder andersrum - "quantisch" ist daran (und das war doch Deine Frage), dass es nix besseres gibt und nach heutigem Wissen auch gar nicht geben kann. --Bleckneuhaus (Diskussion) 21:24, 10. Apr. 2021 (CEST)

Einleitung umständlich.

Ich meine die ersten 3 Sätze: "Kollaps der Wellenfunktion oder Zustandsreduktion ist ein Begriff aus der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik. Gemeint ist die Beschreibung eines Quantensystems bei einer quantenmechanischen Messung. Sie war von ihren Erfindern also als Beschreibung dafür gedacht, wie sich ein Quantensystem bei einer quantenmechanischen Messung verhält." Warum nicht einfach:

Der Kollaps der Wellenfunktion oder die Zustandsreduktion beschreibt in der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik, wie sich  ein Quantensystem bei einer quantenmechanischen Messung verhält. " 

Oder soll mit "... gemeint ist .." und " ... von ihren Erfindern also gedacht ..." was anderes angedeutet werden? --Bleckneuhaus (Diskussion) 17:36, 2. Sep. 2022 (CEST)

In der Einleitung fehlt der Hinweis, dass der Kollaps keinen Vorgang beschreibt, dessen Dynamik durch eine Schrödingergleichung beschrieben werden kann. Dies ist zugleich der stärkste Kritikpunkt an der Hypothese des Kollaps. Anstatt den Kollaps als physikalische Realität darzustellen, sind hier vorsichtigere Beschreibungen bzw. der Hinweis auf eine rein historische Bedeutung sicher besser. Der Kollaps ist bestenfalls eine grobe Näherung für die Vorgänge bei einem Messprozess. Für die weitere Überarbeitung wäre auch eine direkte Übersetzung der Einleitung des englischen Artikels ok. --B wik (Diskussion) 23:02, 2. Sep. 2022 (CEST)

BTW: Der Artikel gehört zu den Artikeln, die sich auch auf aktuelle Forschungsthemen beziehen. Umso wichtiger wäre es meiner Meinung nach, dass da keine gut begründeten Spekulationen verbreitet werden. Falls man das trotzdem möchte, sollte man das dann auch klar als Spekulation bezeichnen, damit keine unnötigen Mißverständnisse mit den zugehörigen Verwirrungen entstehen. --B wik (Diskussion) 09:36, 3. Sep. 2022 (CEST)

Die neue Einleitung, die Du gerade eingestellt hast, enthält nach meinem Eindruck einiges an privater Sichtweise. Ich verreise aber jetzt für 2 Wochen und kann gerade nicht richtig mitmachen. Was sagen denn andere Mitautor*innen? --Bleckneuhaus (Diskussion) 16:24, 16. Sep. 2022 (CEST)