Diskussion:Konstantes Kapital
Das kann so nicht bleiben. Zuerst stammt der Begriff schon nicht von Marx, sondern aus der klassischen Ökonomie vor ihm (Adam Smith?). Sodann gehört dazu die Aufzählung, was konkret dazu zählt, nämlich Landbesitz, Bauten und Maschinen einerseits und Rohmaterial und Hilfsstoffe einschließlich Elektrizität und Pacht als nichtmateriellen, "ideellen" Hilfsstoffen. Diese beiden Warengruppen, aus denen sich das konstante Kapital zusammensetzt, wurden von Adam Smith als fixes (Landbesitz, Bauten, Maschinen) und zirkulierendes Kapital (Rohmaterial und Hilfsstoffe, allerdings dann einschließlich variablem Kapital) bezeichnet. Rosa Luxemburg bildete daraus dann die Begriffe "zirkulierendes konstantes Kapital" (statt des umständlichen "zirkulierender Teil des konstanten Kapitals") und "fixes konstantes Kapital" (1913 in ihrer Schrift: "Die Akkumulation des Kapitals", Gesammelte Werke V).--217.13.79.226 16:56, 3. Feb. 2007 (CET) (Peter)
Und den Begriff "vorgeschossen" von Marx würde ich auch nicht unbedingt benutzen, weil er problematisch ist. Im Prinzip ist er von ihm meistens im Sinne von "angelegt" gebraucht worden, aber auch im Sinne von "ursprünglich angelegt" (eigentlich unverständlich, weil er selbst an anderer Stelle dazwischen unterschied). Das konstante Kapital spielt aber in beiden eine Rolle und auch noch im angewandten Kapital, dem Teil, der zu einem beliebigen Zeitpunkt tatsächlich in der Produktion angewandt wird. Entweder muß also der Begriff "vorgeschossen" hier weggelassen werden, oder es muß präzisiert werden, daß das konstante Kapital sowohl beim ursprünglich angelegten als auch beim angelegten und beim angewandten Kapital eine Rolle spielt und welche. Das würde ich persönlich bevorzugen, dann könnte es aus dem Abschnitt Marxismus#Wert- und Geldtheorie mit Verweis hierher ausgelagert werden.--217.13.79.226 17:23, 3. Feb. 2007 (CET) (Peter)
Kleiner Input
Hallo.
Ich möchte einige Punkte kritisieren.
1. Niemand hat die Aussagen des Textes belegt. Um die Aussagen über Marx' Ideen zu belegen, verweist niemand auf konkrete Stellen aus den MEW oder auf ein Werk, das in Das Kapital einführt. Ähnlich im Falle der Aussagen über Smith und Luxemburg.
2. Niemand hat auf konkrete und abstrakte Arbeit hingewiesen. Laut Marx ist das der Springpunkt überhaupt (MEW 23, S. 56). Marx verweist ja auch auf diesen Unterschied im Kapitel über konstantes und variables Kapital (MEW 23, S. 214 ff.).
3. Es fehlt die Begriffsgeschichte und Marx' Kritik an seinen theoretischen Vorgängern. Dazu könnte man auf Theorien über den Mehrwert hinweisen.
Beste Grüße
--Jörg Sophosat (Diskussion) 18:50, 25. Nov. 2021 (CET)
@Sophosat
Der Artikel kann leicht erweitert werden, zumal sich noch niemand daran festgebissen hat. Wie es scheint, hat momentan aber auch niemand Zeit dafür. Immerhin informiert der Artikel über das Wesentliche, führt also nicht grob in die Irre. Ich zögere etwas, den Satz zu R.L.s Beitrag zu streichen. Wenn das ihr ganzes Verdienst wäre, dann wäre es nicht erwähnenswert. Außerdem zweifle ich, dass die Thesen ihres wohl wichtigsten ökonomischen Werkes die "Akkumulation des Kapitals" unter der Rubrik "konstantes Kapital" erörtert werden sollte. --GeorgQuaas (Diskussion) 22:12, 25. Nov. 2021 (CET)
- Ja, er kann leicht bearbeitet werden. Mir scheint leider, dass nicht nur im Moment keiner Zeit hat, sondern jahrelang niemand Belege geben wollte.
- In puncto Luxemburg: Im Grunde muss derjenige, der eine Aussage im Text sehen möchte, einen Beleg anführen; sonst kann man es leicht beseitigen. Ich meine, Luxemburg kann bleiben. Die Struktur des Artikels sollte m. E. jedoch so sein: (1) Marx' Konzept erläutern, (2) Vorgänger und Marx' Kritik daran, (3) Rezeption: positive/negative Kritik, Modifikationen usw.
- Mit Luxemburg kenne ich mich nicht gut genug aus. Auf diesen Aspekt, also wie sie konstantes Kapital auffasst, habe ich nie geachtet.
- Ich habe bisher die Einleitung umformuliert. Dort ergänzte ich den stofflichen Aspekt (Produktionsmittel) und wo Marx diesen Begriff benutzt, nämlich im Hauptwerk Das Kapital. So wird deutlich, dass es kein kleiner Nebengedanke in irgendeinem vielleicht frühen unveröffentlichten Manuskript war. Zudem habe ich etwas umformuliert und gekürzt.
- Als nächste Schritte möchte ich ein paar Belege einfügen und auch auf abstrakte vs konkrete Arbeit hinweisen.
- Beste Grüße --Jörg Sophosat (Diskussion) 11:50, 26. Nov. 2021 (CET)
Lobpreisungen
Ich zweifle, dass es sinnvoll ist, Schumpeter, Robinson und wer weiß wen noch alles zu zitieren, um die Bedeutung der Kategorien "konstantes Kapital" und "variables Kapital" zu unterstreichen. Dann müsste man auch die Kritiker zu Wort kommen lassen. Wo soll das hinführen? Fakt ist, diese Kategorien haben so wie sie Marx formuliert hat, keinen Eingang in die moderne Ökonomik gefunden. Die Sachverhalte, auf die es Marx ankam, werden heutzutage mit anderen Begriffen erfasst: die Abschreibung erfasst einen Teil des konstanten Kapitals, die Vorleistungen den anderen. (Also eine differenziertere Darstellung.) Das variable Kapital wird bei Berücksichtigung der Marxschen Aussage, dass der Wert der Arbeitskraft dem Wert der Lebensmittel entspricht, die zu ihrer Reproduktion erforderlich sind, ziemlich gut durch den Begriff des Reallohns erfasst, der zudem den Vorteil hat, keine normativen Anklänge zu haben. Also: Man sollte die Kategorien möglichst kurz, aber exakt darstellen, damit sich der Leser über die Vorgeschichte der modernen Ökonomik informieren kann, die übrigens nicht, wie viele glauben, neoklassisch ist. Das war vor 50 Jahren vielleicht mal richtig. --GeorgQuaas (Diskussion) 10:51, 5. Dez. 2021 (CET)