Diskussion:Kulturwissenschaft
Definition
Hallo, Ich glaube, der Begriff muss differenziert werden. Kulturwissenschaft als theoretische Reflektion der "Schönen Künste" ist etwas anderes als die Beschäftigung mit Kultur (im Sinne von Soziologie) und deren Geschichte oder gar Ethnologie oder Theologie, Psychologie.
Zum Beispiel der Studiengang in Hildesheim folgt ersterer Definition: Fächer sind Literatur, Theater, Medien, sowie Musik und Bildende Kunst. Plus Kulturpolitik. Politik oder ähnliches kann als Nebenfach gewählt werden. Es gibt in Deutschland an den Unis Fächer unter der Bezeichnung Kulturwissenschaft, die jeweils ganz unterschiedlich zu verstehen sind. In Bremen z B geht es meines Wissens eher um Ethnologie. Wie macht man das jetzt im Artikel deutlich? Ich trage außerdem mal die Medien nach. Die wurden vergessen. Gruß, --Christine b 15:59, 25. Jan 2006 (CET)
- Ich denke, dass kommt daher, dass unter Kultur früher nur Kunst und Wissenschaft verstanden wurden. Im Zuhammenhang mit dem Marxismus wurden dann auch andere Dinge, vor allem Volkskunst, miteinbezogen. Später wurde der Begriff noch weiter gefasst, wobei Begriffe wie „Alltagskultur“ usw. entstanden. Gruß Ulf-S. 19:04, 25. Jan 2006 (CET)
Hallo, ich würde euch beiden Recht geben, dass der Begriff bisher nicht ganz das trifft, was eben teilweise an den Unis gelehrt wird. In Hagen werden die Kulturwissenschaften (im Plural) als Erklärungs- und Verstehensrahmen für fachspezifische Geisteswissenschaften gelehrt. Dies wurde durch die kulturwissenschaftliche Wende (cultural turn) begünstigt. Inhalt des Studiums ist z.B. auch der Kommentar von Ulf, dass der Begriff eine geschichtliche Entwicklung hinter sich hat. Das gehört dann aber eher zum Begriff "Kultur". (Wie) soll das jetzt eingebaut werden? Sto79 11:09, 4. Feb 2006 (CET)
- Wir könnten oben einen Verweis zu den Geisteswissenschaften anbringen und die Sache mit den Kantianern dorthin verlegen. Außerdem könnten wir einfach die Wandlung des Begriffes Kultur erwähnen und die drei Entwicklungsstufen/Hauptströmungen erwähnen, ggf. auch mit Verweis auf Unis, an denen es so gelehrt wird. Ulf-S. 20:30, 4. Feb 2006 (CET)
Die Begriffserklärung, die auch das Pluralwort Kulturwissenschaften enthält gefällt mir gut. Ich würde allerdings die "wichtigen" Personen entweder stark überarbeiten oder ganz weglassen. Schwemmer und Cassirer sind meiner Meinung nach nicht die wichtigsten! Was ist z.B. mit Rickert, der ebenfalls eine transzendentalphilosophische Begründung für die Kulturwissenschaft geben wollte? Was ist überhaupt mit diesen Versuchen der Begründung? Sto79 15:31, 2. Mär 2006 (CET)
- Hallo, ich hab mal die Sprachwissenschaft zur Definition hinzugefügt, da sie meines Erachtens nach elementar für die Kulturwissenschaften sind. --Wepawetmose 19:13, 18. Feb. 2007 (CET)
Kulturwissenschaft / Kulturwissenschaften / Cultural Studies
Liebe Kulturwissenschaft-Wikipedianer,
der jetzige Artikel ist, wie schon bemerkt, nicht gut. Ich gebe zu bedenken, dass die Debatte Kulturwissenschaft im Singular vs. Kulturwissenschaften im Plural schon reichlich überholt ist (das kann man in den ersten Ausgaben der Orientierung Kulturwissenschaft nachlesen). Allerdings würde ich trotzdem für eine Differenzierung plädieren. Es gibt in Deutschland einen eigenständigen wissenschaftlich-kritischen, stark historisch orientierten kulturwissenschaftlichen Denkstil (siehe die lange Liste Simmel etc.). Jener wird im Revival der 1980er Jahre (in der DDR gab es übrigens ab 1963 institutionalisierte Kulturwissenschafts-Studiengänge!) auch Vorlage für einen Sammelbegriff, der Geisteswissenschaften quasi neu erfinden sollte und erfunden hat -- die Kulturwissenschaften. Die Kant vs. Hegel-Hypothese unter "Begriffsklärung" ist dafür nicht adäquat. Ich schlage also eine Dreiteilung vor: einen Eintrag Kulturwissenschaft, einen für die Kulturwissenschaften, einen bereits existierenden für die Cultural Studies. Die Artikel lassen sich dann wunderbar vernetzen... ohne dass die Darstellung oberflächlich wird. Einverstanden?
Sebastian Gießmann, Kulturwissenschaftler (ja, es gibt sie tatsächlich!) -- Berlin
(nicht signierter Beitrag von Sebgiessmann (Diskussion | Beiträge) 01:28, 13. Nov. 2007)
- Diese Unterscheidung ist sicherlich für die Definition des Begriffs "Kulturwissenschaft" wichtig und hilfreich, aber mit der Einführung eines vierten Artikels (es gibt auch noch die Kulturologie) würde sich nur die Redundanz erhöhen. Eigenständige Einträge zu den einzelnen Wortbedeutungen gehören ins Wiktionary. --Kolja21 23:26, 8. Jul. 2011 (CEST)
Zu dem Abschnitt: "Im Vergleich zu den Kulturwissenschaften kann die Kulturwissenschaft durch folgende Punkte unterschieden werden:[...]" Der Satz ist sehr unglücklich formuliert und auch ich denke, dass diese Unterscheidung etwas ungenau ist. Die Kulturwissenschaften behandeln ebenso einen Großteil der Punkte, die hier für die Kulturwissenschaft als einzigartig dargestellt werden. Der Absatz ist unbefriedigend und sollte überarbeitet werden. Kulturwissenschaft und Kulturwissenschaften sollten tatsächlich unterschieden werden -sie werden ja in der Wissenschaft auch als unterschiedliche Begriffe gehandelt und zumindest sollte die Unterscheidung deutlich werden. Hier wird nur ein Anhänger der Kulturwissenschaft als Quelle angegeben und die Vertreter der Kulturwissenschaften kommen nicht zu Wort.--Luluwelle (Diskussion) 00:45, 13. Dez. 2016 (CET)
Generelle Kritik
Hallo,
ich muss sagen, dass ich den Artikel einfach schlecht finde. Erst einmal: es gibt weder eine Disziplin "Kulturwissenschaft" (auch wenn Herr Böhme das noch so gerne möchte) noch einen einheitlichen Forschungsgegenstand. Die Studiengangänge der "Kulturwissenschaften" haben nur ein einheitliches Merkmal: die Inter- bzw. Transdisziplinarität. Auch die Geisteswissenschaften, die sich der wissenschaftspolitischen Forderung nach einem Umbau in "Kulturwissenschaften" ausgesetzt sahen, sind nach der Stellungnahme des Wissenschaftsrats im letzten Jahr wieder als Einzeldisziplinen gestärkt. Die eigentliche Bedeutung der Kulturwissenschaften in Deutschland ist, dass sie auf eine lange Tradition (mit den "Gründervätern" Simmel, Freud, den Weber-Brothers, Spengler, Cassirer, Warburg, Elias, Mannheim, Benjamin, Kracauer)in den Bereichen Kultursoziologie, Kulturgeschichte und Kulturphilosophie zurückblicken kann, die leider vom Dritten Reich unterbrochen wurde, aber sofort nach Kriegsende mit Horkheimer, Adorno, Marcuse und den Musiksoziologen Lichtblau und Silbermann (alles heimkehrende Exilanten) wieder aufgenommen wurde. Allerdings nur in Nischen und nicht als wissenschaftlicher Mainstream. In dieser Tradition auch: Habermas (natürlich kein Heimkehrer). Neuere, internationale Einflüsse: Cultural Studies, Bourdieu, Geertz. Also, keine Disziplin, aber: ein spezifisches, intern vielfach differenziertes Forschungsprogramm mit den Merkmalen der Inter- bzw. Transdisziplinarität (Soziologie, Ethnologie, Geschichtswissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft,inzwischen werden auch Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie Religionswissenschaften mit einbezogen), Objekt- bzw. Fragestellungszentrierung, Methodenpluralismus und Theorienpluralismus, was eine bestimmte Perspektive des Fragens und der Analyse mit sich bringt. Es geht um die Explikation von symbolischen Ordnungen, kulturellen Codes und Sinnhorizonten und ihrer Hervorbringung, die sich wiederum in invisibilisierten und inkorporierten Praktiken manifestieren. Der heute Verwendung findende Kulturbegriff ist vage, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der beteiligten Disziplinen und hat die Merkmale: Bedeutungsorientierung, Prozessorientierung, Historizität, Kontingenz, Strukturkonstruktivismus. Es wird immer wieder versucht "Leitkonzepte" zu formulieren. Aber stehen sich sprach- und handlungsorientierte Denkrichtungen gegenüber. Wichtige Dimensionen sind also: Text -> Diskurs und Praxis. Daneben gewinnen das Habitus-Konzept, weil hierin die poststrukturelle Beschränkung aufgehoben wird, und der Begriff "Lebenswelt" an Bedeutung. Spezifisch für die deutsche kulturwissenschaftliche Tradition ist die historische Perspektive, hier ist vor allem der Begriff des "kollektiven Gedächtnisses" (Aleida Assmann) sehr wichtig - und nicht mit dem New Historicsm zu verwechseln. Der größte Unterschied zzu den in Großbritannien entwickelten Cultural Studies ist wohl diese historische Perspektive, die Einbeziehung der Struktur und das unpolitische, rein analytische, allerdings auf Transfer und Bewusstmachung von Latenzen (also im besten Sinne aufklärerische) Selbstverständnis und die weitgehende Nicht-Institutionalisierung (sieht man von dem Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, der Förderung von speziellen SFB als kulturwissenschaftliche Kollegs durch die DFG und den Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration" in Konstanz ab). Dagegen die Cultural Studies: von Anfang an in Birmingham institutionalisiert, dezidiert gesellschaftspolitisches Projekt (z.B. Gender Studies oder Minority Studies), inzwischen ahistorische Perspektive, Subjektzentrierung.
Was ich auch vermisse:
Literaturhinweise!
z.B.
Assmann, Aleida (2006): Einführung in die Kulturwissenschaft. Berlin.
Jäger, Friedrich und Jörn Rüsen (Hrsg.) (2004): Handbuch der Kulturwissenschaften, 3 Bände. Stuttgart.
List, Elisabeth und Erwin Fiala (Hrsg.) (2004): Grundlagen der Kulturwissenschaften. Interdisziplinäre Kulturstudien. Tübingen.
Reckwitz, Andreas (2000): Die Transformation der Kulturtheorien. Weilerswist.
(nicht signierter Beitrag von 217.184.130.144 (Diskussion) 12:00, 24. Feb. 2007)
Verkleidung
Hallo. Auf der Suche nach einem Artikel zum Thema Kostüm im Sinne von volkstümlicher Verkleidung ist mir aufgefallen, dass es in WP bisher keinen solchen gibt. Der BKL Verkleidung verweist in diesem Zusammenhang nur auf den nicht vorhandenen Artikel Kostüm (Darstellende Kunst) oder auf Maske, dort wird die volkstümliche Verkleidung aber (bis auf Erwähnung des Begriffs "Gesamtverhüllung") nur in Bezug auf traditionelle Gesichtsmasken erwähnt (vgl. Maske#Brauchtum). Im BKL Kostüm wird außerdem noch auf Ganzkörpermaske verwiesen, was mir aber eher ein Fachbegriff für spezielle, sich stark von konventioneller Kleidung unterscheidende Verkleidungen zu sein scheint. Da Verkleidung eine weltweit verbreitete und lebendige Praxis ist (Kinder verkleiden sich im Spiel, im Karneval, bei Halloween, zur Love Parade oder auf "Motto-Partys" auch Erwachsene) halte ich eine Entwirrung/Neustrukturierung der genannten Artikel für dringend erforderlich. Zur Zeit schieben sich ja alle den "Schwarzen Peter" zu. Weiß jemand Rat bzw hat jemand Lust? --stfn 12:04, 8. Jun. 2010 (CEST)
Einzelnachweise 1 & 2 und allgemeines Review zum Artikel
Hallo, die Tatsache, dass ich auf die Links zu den Einzelnachweisen geklickt habe, sagt meiner Meinung nach ziemlich viel über die Nützlichkeit dieses Artikel aus. Ich recherchiere gerade im Rahmen meiner Studienwahlphase und kann mir nach diesem Artikel leider immer noch kein vernünftiges Bild davon machen, was Kulturwissenschaft bedeutet. Schade eigentlich, da Wikipedia mir bisher eigentlich immer gute und auch verständliche Antworten geliefert hat. Doch möchte ich hier nicht allzu viel kritisieren, da das Thema dieses Artikels nicht unbedingt einfach auf einen Punkt zu bringen und verständlich zu erklären ist, von daher erstmal meinen Respekt an den Verfasser des Artikel für den Versuch. Leider gibt es bei den Einzelnachweisen (über die ich mich im weiteren Rahmen über KuWi informieren wollte) nur eine Fehlermeldung, auf die ich aufmerksam machen möchte. Mit freundlichem Gruß, S.K. (nicht signierter Beitrag von 212.23.104.136 (Diskussion) 17:33, 28. Sep. 2010 (CEST))
Eine Kleinigkeit:
Folgendes hat mich stutzig gemacht: "Aufmerksamkeit widmet sie daher allen Massenmedien (also nicht mehr nur dem Buch), da Kultur nur in Medien geschieht."
Das Kultur nur in Medien geschehe halte ich für Blödsinn oder zumindest nicht Grundlage von Kulturwissenschaft/-en.
Vorallem mit dem vorherigen Bezug auf Massenmedien. Definitiv "geschieht" Kultur nicht "nur" in Massenmedien. wird ja auch weiter unten angedeutet - Alltagskultur, Performanz etc. --122.163.6.96 11:45, 20. Apr. 2011 (CEST)
Ja, beispielsweise nach Luhmann nicht ist das Internet nicht zwingend ein Massenmedium, dennoch Forschungsgegenstand der Kulturwissenschaften. Das Internet mit seinen Kommunikationsmöglichkeiten ist auch, wenn es massenhaft als Medium genutzt wird, kein Massenmedium, denn es ist ja gerade keine einseitige technische Kommunikation, sondern kann individuell genutzt werden.
Kulturwissenschaften als Oberbegriff
In der Einleitung wird klar, dass sich die Kulturwissenschaften mit Allem beschäftigen, außer Naturwissenschaften. Das tut die Soziologie übrigens auch. Die Kulturwissenschaften sind ein Derivat der Soziologie, so eine Art Soziologie light. Wir beobachten bei Abiturienten, die sich an der Uni erstmal orientieren wollen, die Neigung zum Studium der Kulturwissenschaften mit der Begründung: "Da ist doch von allem was dabei, vor allem was mit Menschen". --Rogald (Diskussion) 00:45, 12. Mär. 2018 (CET)
Sachfremde Hochschulwerbung
In diesem Artikel wird zweimal beleglos behauptet, die kanadische McGill Universität seit weltweit führend in den Gesundheitswissenschaften.
Eine Aussage dieser Art kann nicht Auftrag der Wikipedia sein.
Bei Hochschulen und -instituten kann man kein sicheres Ranking vornehmen. Der Begriff der Gesundheitswissenschaften ist in der deutschen Sprache inhaltlich noch nicht ausreichend geklärt, internationale Rankings führen McGill auch nicht auf Platz 1 sondern Platz 10 der (den Gesundheitswissenschaften evtl. benachbarten) Medizin (siehe de.wikipedia.org bei McGill-Universität).
Außerdem erklärt sich sowieso jeder für wissenschaftlich führend auf seinem Feld, weil dies Universitätsmarketing ist und ein wissenschaftlich gesicherter Gegenbeweis nicht geführt werden könnte.
Abschnitt über cultural marxism fehlt
Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Cultural_Marxism gibt es 2 Erklärungen des Begriff "cultural marxism"
Die Erstere bezeichnet cultural marxism als "marxistische Strömungen innerhalb der Kulturwissenschaft (cultural studies)", betrifft also diesen Artikel. Warum gibt es keinen Abschnitt in diesem Artikel über "cultural marxism"? --Mikeschaerer (Diskussion) 21:59, 10. Jun. 2020 (CEST)