Diskussion:La Leche Liga

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Einarbeitung von Fachliteratur aus der Medizin

Hallo zusammen! Ich habe mir erlaubt, eine kinderärztliche Bewertung der LLL-Methodik aus einer Veröffentlichung aus einem medizinischen Journal beizusteuern. Weitere Beiträge dieser Art sind erwünscht und sinnvoll.

Beste Grüße, --Docktor No (Diskussion) 20:29, 18. Nov. 2014 (CET)

Kapitel "Wirkungen der Stillmethodik" sollte gelöscht werden

Leider sind die Aussagen aus dieser "Fachliteratur aus der Medizin" fehlerhaft und irreführend.

1. La Leche Liga hat nie empfohlen und empfiehlt auch heute NICHT, erst „nach dem 10. Lebensmonat“ mit Zufütterung zu beginnen und auch NICHT „ Abstillen nach etwa zwei Jahren“. Die einzige von LLL-angegebene Quelle dieses Artikels ist das „Handbuch für die stillende Mutter“, oben genannte Empfehlungen sind in diesem Buch nicht zu finden (und auch in keiner weiteren LLL-Publikation).

2. Die im Artikel beschriebene gesellschaftliche „Norm“, dass mehr Schlaf bei Babys besser sei, gilt als wiederlegt. Das Gehirn wächst in den ersten drei Lebensjahren auf die zwei- bis dreifache Größe an, dieses Wachstum Bedarf großer Energiezufuhr – rund um die Uhr. Für eine optimale Gehirnentwicklung sind häufige aktive REM-Phasen notwendig, deshalb wechseln Babys Nachts viel zwischen Tiefschlaf und dem leichten REM-Schlaf.

3. Ob die Eltern mehr Zeit für sich haben, hängt nicht allein von der Schlafdauer der Kinder ab. Stillen spart viel mehr Zeit als Fläschchen vorbereiten. Wichtig ist, dass die Eltern gut schlafen können. Man muss auch berücksichtigen, wie lange das Baby braucht, bis es einschläft bzw. wieder einschläft, dasselbe gilt für die Eltern. Da die Schlafphasen zwischen Mutter und Kind zu einem großen Teil aufeinander abgestimmt sind, werden die stillenden Mütter sehr viel seltener in der Phase des Tiefschlafs aufgeweckt. Der Schlaf einer stillenden Mutter, die ihr Kind in ihrem körperlichen Nahbereich versorgt, ist trotz öfteren Aufwachsens ähnlich erholsam als der alleine schlafender Mütter. (nicht signierter Beitrag von SibylleZav (Diskussion | Beiträge) 23:14, 10. Sep. 2019 (CEST))

Abschnitt mit Verweis auf den Artikel „Katharina Bracher: Weib, du sollst stillen! In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Juli 2015.“ wurde entfernt

Der allgemeine Rückgang des Stillens und die aggressive Werbung für Muttermilchersatzprodukte haben zur Folge, dass die Unterschiede zwischen Muttermilch und künstlicher Milchnahrung in Vergessenheit geraten. Dieser Artikel behauptet, dass „man sozusagen nichts Hieb- und Stichfestes über die Wirkung der Muttermilch weiss“. Das ist leider falsch.

Hieb- und Stichfest ist, dass künstliche Säuglingsnahrung viele Bestandteile der Muttermilch nicht enthält. Auch, weil lange Jahrzehnte die technischen Mittel fehlten um überhaupt herauszufinden, aus welchen Bestandteilen Muttermilch besteht. Nur ein Beispiel ist der Fall in den USA, in dem 20.000 – 50.000 Kinder einer Nahrung mit Mangel an Chlorid ausgesetzt worden waren. Der zu geringe Gehalt an Chlorid durch die Formulamilch verursachte schwere Stoffwechsel- und Gedeihstörungen bei den betroffenen Kindern. Obwohl nach diesem Fall durch das Infant Formula Act ein Gesetz verabschiedet wurde, der die Zusammensetzung von Formelnahrung strenger kontrolliert, gibt es weiterhin kontroverse Meinungen in Bezug auf die Zusammensetzung. Denn Empfehlungen für Ober- und Untergrenzen für Nährstoffe basieren oft auf begrenztem Datenmaterial, Daten von Erwachsenen oder anderen Spezies.

Die Autorin beschreibt, wie eine junge Mutter nach der Geburt erschöpft und mit der gesamten Situation überfordert war. Diese Situation ist natürlich nicht erwünschenswert. Ja, Körperkontakt ist wichtig, doch auch der Vater kann das Baby auf seine nackte Haut legen und herumtragen, wenn die Mutter Ruhe braucht.

Folgendes zur Aussage des Artikels, dass Muttermilch nur in Entwicklungsändern wichtig sei: Die überwältigende Menge an veröffentlichten Forschungsergebnissen in den letzten 10 Jahren widerspricht dem weit verbreiteten Glauben, dass die gesundheitliche Bedeutung der Muttermilch nur in Entwicklungsländern zum Tragen kommt. In Entwicklungsländern werden Eltern häufig von den Klinikern informiert, dass Flaschennahrung und Muttermilch gleichwertig seien und die gesundheitliche Entwicklung der Kinder ebenfalls die gleichen sind. Dabei wurde bereits 1981 eine Untersuchung über Krankenhausaufenthalte von Angehörigen einer homogenen, weißen Mittelklasse in den USA veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass 77 von 1000 formelernährten Kindern innerhalb der ersten 4 Lebensmonate wegen einer Krankheit in einem Krankenhaus aufgenommen werden müssen. Die vergleichbare Zahl für gestillte Kinder lautet: 5 Krankenhausaufnahmen. [1] Flaschenkinder erkranken öfter an akuten Krankheiten wie Mittelohrentzündung, Atemwegsinfektionen, bakteriellen Infekten, Durchfall und mittelschweren bis schweren Magen-Darm-Entzündung durch Rotaviren. Erste Studien wurden dazu in den 80er Jahren durchgeführt und seitdem bestätigt [2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9]. Dass Formula zu häufigeren und schwereren Manifestationen von Allergien führt, wurde ebenso häufig belegt [10, 11, 12].

Dieser Artikel zitiert La Leche Liga falsch.

La Leche Liga geht nicht weiter als die WHO in dem sie empfiehlt, mindestens im ganzen ersten Lebensjahr zu stillen.

Nochmals Thema Schlafen: La Leche Liga empfiehlt das Schlafen so zu gestalten, dass sich alle Beteiligten am wohlsten fühlen. Wenn das getrennte Betten bedeutet, unterstützt auch dies La Leche Liga. Menschenbabys sind genetisch allerdings dafür programmiert, nicht alleine schlafen zu wollen. Wir haben noch dieselben Gene wir vor Jahrtausenden, wo es tödlich enden konnte, wenn ein Kind getrennt von den Eltern schlief. Heutige Babys können nicht wissen, dass es kein Raubtier im dunklen Kinderzimmer gibt und es ist deshalb ein gesundes Verhalten, zu weinen bis es in direkter Nähe zu Vertrauensperson ist. Dass das evolutionäre Erbe weiter wirkt, zeigt auch die physiologische Entwicklung der Babys, wenn auf ihre Bedürfnisse geachtet wird. Nach wissenschaftlichen Befunden hilft früher Hautkontakt den Babys bei der Anpassung ihres Stoffwechsels nach der Geburt. Eine Unterzuckerung etwa kommt am Körper der Mutter weitaus seltener vor. Atmung, Kreislauf und Körpertemperatur sind bei Körperkontakt stabiler, und auch das Stillen klappt bei möglichst viel direktem Hautkontakt besser. Von Frühgeborenen ist bekannt, dass sie bei „Känguruh-Pflege“ (bei der das Baby statt im Inkubator zeitweise am Körper der Mutter liegt) schneller wachsen und ein stärkeres Immunsystem entwickeln [13]. Im Artikel steht, dass Selbstbestimmung verunmöglichst wird, weil LLL empfiehlt, auch in der Nacht nach Bedarf zu stillen. Selbst wenn das Kind künstliche Säuglingsnahrung bekommt, wird es nachts aufwachen und trinken wollen. Dazu kommt, dass Stillen gegenüber Fläschchen vorbereiten Zeit spart. Wichtig ist, dass die Eltern gut schlafen können. Man muss auch berücksichtigen, wie lange das Baby braucht, bis es einschläft bzw. wieder einschläft, dasselbe gilt für die Eltern. Da die Schlafphasen zwischen Mutter und Kind zu einem großen Teil aufeinander abgestimmt sind, werden die stillenden Mütter sehr viel seltener in der Phase des Tiefschlafs aufgeweckt. Der Schlaf einer stillenden Mutter, die ihr Kind in ihrem körperlichen Nahbereich versorgt, ist trotz öfteren Aufwachsens ähnlich erholsam als der alleine schlafender Mütter.

Zufütterung wird ausdrücklich nicht erst ab dem zehnten Monat empfohlen, sondern ab der Mitte des ersten Lebensjahres. Das ist je nach Baby zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat.


Referenzen:

1. Salisbury L, Blackwell AG: Petition to alleviate domestic infant formula misuse and provide informed infant feeding choice. San Francisco: Public Advocates, Inc., 1981, 45 2. Saarinen UM: Prolonged breastfeeding as prophylaxis for recurrent otitis media. Acta Paediatr Scand 1982;71:567-71 3. Facione N: Otitis media: an overview of acute and chronic disease. Nurse Practit 1990;15:11-22 4. Howie PW, Forsyth JS, Ogston SA, et al: Protective effect of breastfeeding against infection. Br Med J 300(6716):11-16, 1990 5. Wright AL, Holberg CJ, Martinez FD, et al: Breastfeeding and lower respiratory tract illness in the first year of life. Br Med J 299 (6705):946-49, 1989 6. Pullan CR, Toms GL, Martin AJ, et al: Breastfeeding and respiratory syncytial virus infection. Br Med J 281(6247):1034-36, 1980 7. Fallot ME, Boyd JL, Oski FA: Breastfeeding reduces incidence of hospital admissions for infections in infants. Pediatrics 65:1121 24, 1980 8. Leventhal JM, Shapiro ED, Aten CB, et al: Does breastfeeding protect against infections in infants less than three months of age? Pediatrics 78:896-903, 1986 9. Duffy LC, Riepenhoff-Talty M, Ogra P, et al: Modulation of rotavirus enteritis during breastfeeding. Am J Dis Child 140:1164-68, 1986 10. Bahna SL: Milk allergy in infancy. Ann Allergy 59:131-36, 1987 11. Burks AW, Casteel HB, Fiedorek SC, et al: A prospective food challenge study of two different types of soy protein isolates in patients with possible milk or soy protein intolerance. Presented at the Southern Society for Pediatric Research; New Orleans; January, 1991 12. Merrett TG, Burr ML, Butland BK, et al: Infant feeding and allergy: twelve month prospective study of 500 babies born in allergic families. Ann Allergy 61(6 Pt 2):13-20, 1988 13. Z Geburtshilfe Neonatol 2016; 220(02): 49 DOI: 10.1055/s-0042-104717 Auszüge aus: https://www.stillkinder.de/die-risiken-der-kuenstlichen-saeuglingsnahrung-neu-betrachtet/ (nicht signierter Beitrag von SibylleZav (Diskussion | Beiträge) 11:44, 17. Sep. 2019 (CEST))

Die existierende Kritik aus der NZZ ist nun annähernd wörtlich formuliert. Ob diese Kritik berechtigt ist oder nicht, ist eine andere Sache. --Georg Hügler (Diskussion) 11:53, 17. Sep. 2019 (CEST)

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