Diskussion:Langa (Südafrika)

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Ursache-Wirkung-Frage

siehe dort: [1] „In Cape Town, the PAC campaign succeeded, with a temporary suspension ...“ . Der Satz kann evtl. mißverständlich aufgefasst werden. Nicht dem PAC gelang es, die Gesetze zeitweilig zu suspendieren, sondern heißen müsste es mM etwa so: "der PAC-Kampagne nachfolgend [succeeded] wurden..."
Der Commissioner of Police sagte am 26. März 1960 vor der Presse: „I have decided to relieve this tremendous tension and to prevent innocent and law-abiding Bantus from landing in trouble. [...] I have instructed that no Bantu male or female is to be asked for his or here reference book or any other documents. No Bantu will be taken into custody because he is not in possession of his reference book. [...] They must be warned or summonsed to appear.“ (SAIRR, Survey 1959-1960, S. 68-69) Die Vorschriften wurden zu diesem Zeitpunkt nicht außer Kraft gesetzt. --Lysippos (Diskussion) 20:47, 5. Jan. 2014 (CET)

Ähm, In Cape Town, the PAC campaign succeeded, with a temporary suspension of pass laws across the country on the 24th March. heißt unmissverständlich „In Kapstadt hatte die PAC-Kampagne Erfolg, mit einer zeitweiligen Suspendierung der Passgesetze im ganzen Land am 24. März.“ Fraglich ist allerdings a) ob die Vorschriften tatsächlich außer Kraft gesetzt waren (das bleibt nach dem obigen Zitat unklar, auf jeden Fall wurden Bestimmungen eine Zeitlang nicht angewendet, wie das SAIRR-Zitat zeigt), b) ob diese Erleichterung allein dem PAC in Kapstadt zu verdanken ist (oder nicht vielmehr der allgemeinen Stimmung nach Sharpeville) und c) ob der Passus überhaupt im Langa-Artikel stehen sollte, obwohl er sich nicht speziell auf den Stadtteil bezieht. Wegen b) und c) nehme ich den Passus heraus. --Vanellus (Diskussion) 16:47, 7. Jan. 2014 (CET)
Warum so schnell? Ich meine, dass eine Erwähnung im Langa-Artikel berechtigt ist, weil das Township einer der wichtigen Handlungsorte der Demonstrationen um den 21. März 1960 war. Dazu gehören auch weitere bedeutende Aktionen in Nyanga, Windermere und in den New Flats (alles Kapstadt). Am selben Tag wurde eine thematisch parallele Demonstration von Robert Sobukwe in Orlando (Soweto) durchgeführt. Es gab Aktionen des PAC in Vereeniging, Vanderbijlpark und anderen Städten. Der ANC schloss sich mit Aktionen in mehreren Städten den Forderungen des PAC an. In Langa kam es am 25. März zu einer erneuten PAC-Aktion (Erscheinen vor der Polizeistation ohne Referenzbuch → Verhaftung der sich nicht ausweisen könnenden Personen). Auch kam es in Kapstadt zu Einsätzen von Polizeihubschraubern mit Jagd auf Demonstranten. Die Proteste setzen sich trotz landesweiten Ausnahmezustand bis 11. April fort (Stellenbosch 30.3., Worcester 28. 3., Somerset West 30.3., Hermanus 1.4., Durban 1.4., Joburg 31.3., Germiston 31.3., Bloemfontein 1.4. usw) Die Bedeutung Langas in den landesweiten Protestaktionen liegt in der Zuspitzung und politischen Qualität des Konfliktes. Zur Ursache-Wirkung: Einen Erfolg bezüglich der Aussetzung der Rechtslage kann ich nicht erkennen. Die anschließende Parlamentsdebatte sowie die Äußerungen des Justizministers und Premierministers zu den Unruhen lassen da überhaupt keinen Ansatz erkennen, es kam zur Verschärfung (Referenzbuch-Pflicht für Frauen ab 1. Dez. 1960 vorgesehen [nachgetragen]). Die vorübergehende Nichtanwendung der hier bedeutsamen Bestimmungen war eine Maßnahme zur Entspannung der Lage durch die Polizei, wie hierzu begründet wurde. Als am 27. März berichtet wurde, dass Chief Luthuli (ANC) sein Ref-Buch verbrannt haben soll, gab es eine wachsende Zahl solcher Verbrennungen und anderweitige Vernichtungsaktionen im gesamten Land.
Der Erfolg des PAC in diesen Dingen bestand in der massiven, fokussierten Thematisierung der Problemlage mit den Referenzbüchern und der Influx-Control-Politik. Es gab eine Vielzahl von Reaktionen darauf, die hier nicht alle aufgezählt werden können. Obwohl insgesamt eine Hoffnungsstimmung bezüglich eines Beginns vom Ende der „Pass-Gesetze“ kurzzeitig aufkam, gab es dafür keine ernsten Anzeichen. In der damaligen Presseberichterstattung wurde vor solchen falschen Hoffnungen gewarnt und die unveränderte Beibehaltung bisheriger Arbeitsmarktregularien betont. Im Gegenteil:(Survey 1959-1960, S. 69) „On 4 April the Deputy Commissioner of Police for the Witwatersrand announced that normal curfew regulations would be enforced strictly from that evening. Africans out after the curfew hour should carry special passes or, if their reference books showed that they were exempted from curfew regulations, should take these books so as to be able to produce them voluntarily if challenged by the police.“ Viele Betroffene beantragten zeitnah ein Duplikat ihres Referenzbuches und bezahlten dafür 1 SA Pfund(!). Am 10. April verkündete der Deputy Commissioner of Police (Witwatersrand), dass man ab sofort gegen Schwarze vorginge, die nicht im Besitz ihres Referenzbuches seien. Das SAIRR-Jahrbuch fasste das Statement des PM Verwoerd in der Nationalversammlung am 20. Mai zu diesem Punkt (es gab weitere von ihm angesprochene Sachfragen als Resultat aus den Unruhen) zusammen, wonach die Regierung außerstande sei, die Abschaffung der Referenzbücher und des Influx-Control-Systems in die Wege zu leiten.
Wegen der besonderen Rolle des Township Langa bei diesen Ereignissen bin ich für eine Bezugnahme im hiesigen Artikel.--Lysippos (Diskussion) 19:56, 7. Jan. 2014 (CET) ps:Langa-Marsch
Da ich von alldem keine Ahnung habe und auch keine Literatur, überlasse ich dir das „Feld“. --Vanellus (Diskussion) 15:18, 8. Jan. 2014 (CET)
Sorry, wir bleiben im gemeinsamen Feld :-). Mir liegt nur daran, dass nicht der Eindruck entsteht, dass irgendeine Oppositionsgruppe diesem Politikmodell jener Zeit einen Erfolg abringen konnte. Das zeitweilige Nachgeben war rein taktisch und nicht inhaltlich motiviert. Schließlich kam es auch nicht aus dem primär zuständigen Ressort oder vom PM oder aus der Assembly.--Lysippos (Diskussion) 21:56, 8. Jan. 2014 (CET)
Naja, ich hatte nie auch nur angenommen, dass es mehr als ein kurzfristiges, wie auch immer motiviertes Nachgeben war. Dafür weiß ich dann doch zu gut Bescheid. Für mich, intuitiv, hatte ich es mir etwa wie den kleinen Erfolg beim Busboykott in Alexandra 1957 vorgestellt. – Wie auch immer, mein Angebot, besser: meine Bitte um Ergänzung bleibt. --Vanellus (Diskussion) 20:31, 10. Jan. 2014 (CET)