Diskussion:Lavendelöl
Natürlich - Naturrein
Lavendelöl kommt in verschiedenen Qualitäten und Preisen auf den Markt. Natürlich (100 %): ca. 80-90 €/kg, Lavendelöl Barreme (52 % natürliches Lavendelöl + Zusatz von naturidentischen Komponenten): ca. 60–70 €/kg, Lavendelöl Mont Blanc (40 % natürliches Lavendelöl):ca. 40–50 €/kg, Lavandinöl Abrialis 20–30 €/kg.
Zu Unterscheiden sind die Begriffe "naturrein", "natürlich", "naturidentisch". Bei den hier genannten Lavendelölqualitäten handelt es sich um naturreine ätherische Öle. Hierbei wird das Öl rein aus der Stammpflanze gewonnen, wobei es zur Qualitätssicherung auch möglich ist, Lavendelöle unterschiedlicher Chargen und Anbaugebiete derselben Stammpflanzenart zu verwenden, um die gewünschte Qualität zu erhalten (Man kann dies grob vergleichen mit dem "Blending" beim Whiskey oder ähnlicher Vorgehensweisen beim Wein.)
Natürliche ätherische Öle bezeichnet dagegen die Mischung verschiedener passender ätherischer Öle, um das Aroma eines bestimmten ätherischen Öls "nachzubauen". Dies geschieht meist aus dem Grund, ein teureres ätherisches Öl zu "ersetzen". Beispielsweise ist 100% "naturreines Melissenöl" sehr teuer - als preiswerter Ersatz ist hierfür "natürliches Melissenöl" auf dem Markt, eine Mischung mit einem Grundanteil "echter Melisse" und z. B. dem wesentlich günstigeren Zitronenmelissenöl.
Naturidentische Öle werden dagegen künstlich erzeugt.
Die oben genannten Definitionen in der Begriffserklärung mit dem Begriff "natürlich" in Verbindung mit diesen gemäß Deutschem Arzneimittelbuch spezifizierten Lavendelölqualitätsbezeichnungen ist falsch.--Alm-Oeli 13:53, 8. Nov. 2009 (CET)
erstes zugelassenes Phytopharmakon
Seit Februar 2010 ist in Deutschland das Arzneimittel Lasea® zur Angstlösung auf dem Markt, das ein durch Wasserdampfdestillation hergestelltes ätherisches Öl aus den Blüten von Lavandula angustifolia enthält.
Diese Info wurde leider mit einer sehr seichten Begündung (Werbung) entfernt. Diese läßt völlig außer Acht, dass das Präparat das erste und einzige Lavendelöl mit Zulassung für eine bestimmte Erkrankung ist und nach der Marktrücknahme von Kava-Kava-Präparaten eine interessante Alternative darstellen könnte für Patienten, die keine "Chemie" wollen.
P.S.: Ich arbeite nicht für den Hersteller.--boepet 19:20, 8. Feb. 2010 (CET)
- Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, Patienten über Neuerscheinungen zu informieren, das bleibt die Aufgabe des Herstellers. Wir bilden das aktuelle Wissen ab. Und zu dem als Phytopharmakon, also erleichtert zugelassenen Präparat gibt es erschütternd wenig Informationen, nämlich eine einzige Phase-II-Studie mit n=200 (PMID 19962288). Kein Nebenwirkungsprofil, keine Kontrolle gegen Placebo. Johanniskraut fing auch einmal so an, und so ging seine Geschichte aus. Warten wir's ab. --Probono 21:03, 8. Feb. 2010 (CET)
- Sorry, aber das hier diskutierte Präparat ist bereits erfolgreich durch die Zulassung gegangen. Hab's mal neutraler formuliert. --Svеn Jähnісhеn 21:11, 8. Feb. 2010 (CET)
- "Keine Chemie" ist ein beliebtes und beliebiges Buzzword, das niemand so recht definieren kann und das als Argument unter intelligenten Menschen nicht beachtet werden sollte. Die Leitlinien zu medizinischen Artikeln lassen die verwendete Quelle (DAZ) nicht als Quelle für die (kol)portierten Aussagen zu, also besser bequellen oder weg damit. Gruss, --Cú Faoil RM-RH 22:32, 8. Feb. 2010 (CET)
- Wer ist denn bitte "wir"? Die Wikipedia ist voll von Artikeln zu Medikamenten. Sind die dann mehr "aktuelles Wissen"? Zur Versachlichung der Diskussion tragen diese altklugen Worthülsen jedenfalls nicht bei. Grundsätzliche Pharmakokritik ist in Ordnung. Das Präparat ist aber zugelassen und daran wird auch das Unterdrücken von Information darüber zunächst nichts ändern.
- Die neutrale Formulierung finde ich gut.
- Befürchtungen von Patienten, seien sie noch so sachlich unbegründet, als mangelnde Intelligenz anzusehen, hat mit Intelligenz nun auch wenig zu tun. --boepet 22:40, 8. Feb. 2010 (CET)
- "ohne Chemie" ist eine sinnfreie (allerdings nur wenig altkluge) Worthülse, die in einer Enzyklopädie als Argument absolut rein gar nichts zu suchen hat. Wir sprechen hier von neutralen Fakten, nicht von diffus-undefinierbaren Vorbehalten, die jeder nach Belieben mit seinen eigenen Vorurteilen auffüllen kann. Dass Leute massenhaft auf "ohne Chemie" als Argument reinfallen, ist wohl primär ein Hinweis auf das allgemein bescheidene Niveau der Menschheit... Gruss, --Cú Faoil RM-RH 23:30, 8. Feb. 2010 (CET)
- O.k. Du lässt dabei dennoch den Fakt der erstmaligen Zulassung eines Lavendelölpräparates außer Acht und das ist eine belegbare Tatsache. Vielleicht kann das rein ohne Nennung des Präparatenamens? LG --boepet 10:01, 9. Feb. 2010 (CET)
- +1. Die Sinnfreiheit der Worthülse "ohne Chemie" steht außer Frage. Die Zulassung ist jedoch ebenso ein belegter Fakt. Zur Quellenproblematik habe ich mich in der Diskussion in der Redaktion:Medizin geäußert. --Svеn Jähnісhеn 14:22, 9. Feb. 2010 (CET)
- "ohne Chemie" ist eine sinnfreie (allerdings nur wenig altkluge) Worthülse, die in einer Enzyklopädie als Argument absolut rein gar nichts zu suchen hat. Wir sprechen hier von neutralen Fakten, nicht von diffus-undefinierbaren Vorbehalten, die jeder nach Belieben mit seinen eigenen Vorurteilen auffüllen kann. Dass Leute massenhaft auf "ohne Chemie" als Argument reinfallen, ist wohl primär ein Hinweis auf das allgemein bescheidene Niveau der Menschheit... Gruss, --Cú Faoil RM-RH 23:30, 8. Feb. 2010 (CET)
Studien
Zitat: Eine kleinere klinische Studie der Phase II an 200 Patienten deutete auf eine anxiolytische Wirkung von Lavendelöl.[1]
- ↑ Woelk H, Schläfke S: A multi-center, double-blind, randomised study of the Lavender oil preparation Silexan in comparison to Lorazepam for generalized anxiety disorder. In: Phytomedicine. 17, Nr. 2, Februar 2010, S. 94–99. doi:10.1016/j.phymed.2009.10.006. PMID 19962288.
Abstract der referenzierten Studie (an den Volltext komme ich nicht ran): "In this study, the efficacy of a 6-week-intake of silexan compared to lorazepam was investigated in adults with GAD." Kein Hinweis auf die Zahl der untersuchten Patienten.
Dagegen: "Eine Untersuchung prüfte Lavendelölextrakt bei über 200 Patienten mit nicht näher bezeichneter Angststörung über einen Zeitraum von zehn Wochen. (...) im Vergleich zu Placebo."[1]
Offensichtlich handelt es sich um verschiedene Studien, oder bin ich doppelblind;-)? Gruß, --RainerSti 17:10, 9. Feb. 2010 (CET)
- Ich habe Zugriff auf die zitierte Studie; sie spricht von 77 Patienten (40 Lorazepam, 37 Silexan). Die Studie dauerte soweit ich sehe insgesamt neun Wochen: 1 Woche Placebo für alle, um noch vorhandene Medikamente auszuscheiden, dann 6 Wochen Med vs Placebo (Lorazepam wurde als Placebo verabreicht, hmm), dann nochmal 2 Wochen Screening ohne Medikamenteneinnahme. Gruss, --Cú Faoil RM-RH 19:01, 9. Feb. 2010 (CET)
Danke. Es handelt sich offensichtlich um verschiedene Studien; die Referenzierung Woelk H, Schläfke S scheint mir daher falsch. Ganz blicke ich aber auch nicht durch, im folgenden ist von zwei placebokontrollierten Studien an 200 Patienten und (offensichtlich) von der Woelk/Schläfke-Studie die Rede:
"Mit dem Studienpräparat Silexan, einem hochkonzentrierten, standardisiertem Lavendelölextrakt wurden 2 multizentrische plazebokontrollierte Doppelblindstudien an 200 Patienten mit Angststörungen durchgeführt. Nach 2 Wochen Therapiedauer zeigte sich bereits eine signifikant bessere Wirkung als unter Plazebo, welche im laufe der Zeit weiter zunahm. Als Nebeneffekt verbesserte sich auch die Schlafqualität. Am Ende der Studien fühlten sich unter dem Verum 74% viel oder sehr viel besser gegenüber 40% unter Plazebo.
In einer kleineren Multizenterstudie wurde das Produkt auch gegenüber dem Benzodiazepin Lorazepam getestet. Patienten mit generalisierten Angststörungen zeigten unter beiden Medikationen nach 6 Wochen eine deutliche Besserung. Dazu ist anzumerken, dass die verwendete Lorazepam-Dosis mit 0,5 mg/Tag nicht der in der Fachinformation empfohlenen therapeutischen Dosis von 2–3 mg tgl. entsprach."[2]
Falls noch jemand Lust am Forschen und Zugangsmöglichkeiten zu den Volltexten hat: PMID 15364646 und PMID 12112282 und [3] Gruß, --RainerSti 19:25, 9. Feb. 2010 (CET)
P.S. 0,5mg Lorazepam sind sicher kein Placebo, sondern m.W. die niedrigste empfohlene Tagesdosis für Erwachsene. In dem Abstract ist aber auch nicht von einer placebokontrollierten Studie die Rede. Gruß, --RainerSti 19:38, 9. Feb. 2010 (CET)
Die Referenzen sind in der Tat durcheinandergekommen. Die etwa 200 Patienten, davon 104 Verum, stammen aus einer offensichtlich nicht publizierten placebokontrollierten exploratorisch angelegten Studie, die im Volltextartikel der DAZ erwähnt wird. --Svеn Jähnісhеn 22:00, 9. Feb. 2010 (CET)
- Aus meiner Sicht ist das zwar am Puls der Forschung, aber einfach noch nicht enzyklopädiereif. Vorschlag: Zulassung von Silexan erwähnen, Ministudien rauslassen. --Probono 16:33, 10. Feb. 2010 (CET)
- Ich frage mich, was das jetzt soll: "Ob diese Zubereitung besser wirkt als lose erhältliches Lavendelöl, ist nicht bekannt." Klar ist das bekannt, weil für lose erhältliches Lavendelöl weder Studien/Quellen noch Zulassung vorhanden sind. Zudem zur Problematik der Qualität s.o. "Natürlich - Naturrein". Würde den Satz rausnehmen. Gruß --boepet 19:17, 10. Feb. 2010 (CET)
- Wenn keine Studien vorhanden sind, die einen solchen möglichen Wirkunterschied untersuchen, ist ein möglicher Unterschied in der Wirkung logischerweise nicht bekannt. Gruss, --Cú Faoil RM-RH 19:37, 10. Feb. 2010 (CET)
- Ich frage lieber nochmal nach: und damit dieser Satz im Artikel entbehrlich? In eine Enzyklopädie sollte Wissen und nicht Nichtwissen rein, oder? Gruß, --boepet 19:41, 10. Feb. 2010 (CET)
- Ich hab's geändert. Die alte Formulierung war tatsächlich nicht besonders enzyklopädisch. Gruß, --RainerSti 20:39, 10. Feb. 2010 (CET)
- Auch ich habe mir den ganzen Tag Gedanken über Rainers reiflich überlegten Satz gemacht. Natürlich kann man auch die umkehrte Frage stellen: „Ob lose erhältliches Lavendelöl ebenfalls diese Wirkung zeigt, ist nicht bekannt.“ Hinter beiden Versionen versteckt sich POV, zum Teil im Subtext. Quellennachweispflicht für Subtext nicht vergessen! Und natürlich, da gebe ich boepet Recht, muss die Nichtexistenz dieser Nachweise mit einer geeigneten (nichtexistenten) Quelle gemäß WP:RMLL belegt werden. :-) --Svеn Jähnісhеn 20:41, 10. Feb. 2010 (CET)
- Rainer, jetzt sieht es besser aus. --Svеn Jähnісhеn 20:46, 10. Feb. 2010 (CET)
- Ich frage lieber nochmal nach: und damit dieser Satz im Artikel entbehrlich? In eine Enzyklopädie sollte Wissen und nicht Nichtwissen rein, oder? Gruß, --boepet 19:41, 10. Feb. 2010 (CET)
- Wenn keine Studien vorhanden sind, die einen solchen möglichen Wirkunterschied untersuchen, ist ein möglicher Unterschied in der Wirkung logischerweise nicht bekannt. Gruss, --Cú Faoil RM-RH 19:37, 10. Feb. 2010 (CET)
Heilmittel
Unter "Anwendung" steht: Nach dem Europäischen Arzneibuch ist Lavendelöl ein Heilmittel. Nach meiner Kenntnis ist aber ein "Heilmittel" eine Prothese, eine Krücke oder ähnliches. Müsste es nicht korrekt lauten: " ... ist Lavendelöl ein Arzneimittel" ? Heilmittel sind nicht im Arzneibuch aufgeführt --Jila 11:37, 15. Jun. 2009 (CEST)
Deine Prothese ist ein Hilfsmittel! (nicht signierter Beitrag von 92.194.174.75 (Diskussion) 00:03, 19. Apr. 2012 (CEST))