Diskussion:Lemberg (Affalterbach)
Fränkisch-alemannische Grenze
So sehr ich Albrecht Gührings historische Arbeiten schätze, sollte seine These zum fränkisch-alemannischen Grenzverlauf über Marbach hier nicht der allgemeinen Lehrmeinung übergeordnet, sondern allenfalls als Zweitmeinung erwähnt werden.
Da die Christianisierung der hiesigen Gegend bzw. die Einrichtung des Bistums Speyer (614 erstmals urkundlich erwähnt) zur selben Zeit stattfand, als die Mark eingerichtet war (von 496 bis max. 746), kann unzweifelhaft davon ausgegangen werden, dass die südliche Bistumsgrenze exakt dem fränkisch-alemannischen „Limes“ entsprach. Siehe Diözesankarte des Bistums Speyer, dessen Grenze zwischen Poppenweiler und Affalterbach verläuft.
Bei der Grenzziehung haben sich die Franken zwar auch an Flussläufen orientiert, aber offensichtlich stets darauf geachtet, dass exponierte Punkte wie der Engelberg (bei Leonberg), der Asperg und eben auch der Lemberg aus strategischen Gründen auf ihrer Seite der Grenze lagen. Für den Engelberg sind sie deshalb vom Verlauf der Glems abgewichen, um ihr dann wieder zu folgen. Jedoch nicht bis zu ihrer Mündung in die Enz, um dann dieser nach Osten zu folgen. Statt dessen biegt die Grenze vor dem ehemaligen Grüningen im rechten Winkel nach Osten ab, um den Asperg und den Lemberg miteinzubeziehen. Die Grenze ist also sicher nicht über den höchsten Punkt des Lembergs verlaufen, sondern wie beim Asperg südlich davon.
Die Herleitung des Ortsnamens Marbach von Markbach entsprechend dem Beispiel Markgröningen könnte man zudem in Zweifel ziehen. Zumal das als Vorbild dienende Markgröninger Präfix sich gar nicht auf die Mark, sondern auf den Markt bezieht (siehe Geschichte Grüningens unter Historischer Geographie). Marbach könnte also entsprechend dem Marstall auch Pferdebach bedeuten.
Die Bistumsgrenze zwischen Speyer und Konstanz blieb im Übrigen von Anfang an bis zur Reformation unverändert und wurde nicht, wie im Artikel angedeutet, später eingerichtet bzw. früher irrevelant. Die verlinkte Karte stellt den Diöseanbezirk um 1500 dar.
Den Autor des historischen Abschnitts bitte ich deshalb um Stellungnahme oder Berücksichtigung dieser Argumente. Ansonsten würde ich mich selbst einbringen.
Frdl. Grüße --P. Fendrich (Diskussion) 22:57, 10. Jul. 2014 (CEST)
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– GiftBot (Diskussion) 21:50, 6. Jan. 2016 (CET)