Diskussion:Lorenz Hackenholt

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Zyklon B?

Ich habe den kursiv gesetzten Satzteil gestrichen: Anfangs verwendete man dazu Kohlenstoffmonoxidgas aus Flaschen, mit dem man bei der Aktion T4 bereits Erfahrungen gesammelt hatte sowie Zyklon B, das später in Auschwitz und Majdanek genutzt wurde.

Meines Wissens wurde Zyklon B nicht in den drei Lagern der Aktion Reinhardt verwendet. Kogon et al. schreibt in "Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas" auf Seite 154 ausdrücklich: "Wirth lehnte Zyklon B ab, das später in Auschwitz verwendet wurde." Auch wenn die dort nachfolgende Begründung nach heutigem Stande so nicht zutrifft und überholt ist, stimmt diese Information zumindest so weit, dass Experimente bzw. Missbrauch von Zyklon B zu Tötungszwecken in B. nicht belegt sind.

Der zitierte Kurt Gerstein war als Chef der Abteilung Gesundheitstechnik mit der Wirkungsweise von Zyklon B vertraut, hat aber nach eigenem Zeugnis die missbräuchliche Verwendung hintertrieben. -Holgerjan 21:12, 12. Jun. 2008 (CEST)

Der britische Historiker Michael Tregenza erwähnt in seiner Abhandlung „The ‘Disappearance’ of SS-Hauptscharfuhrer Lorenz Hackenholt“ die Tötung von 150 "Arbeitsjuden" durch Zyklon B in der "Experimentalphase" des Lagers Belzec. Er beruft sich dabei auf die Aussage von Josef Oberhauser vom 12. Dezember 1961 in München im Zusammmenhang mit dem Belzec-Prozess (ZStL 208 AR-Z 252/59). Da es sich offensichtlich um einen einmaligen Vorgang gehandelt haben dürfte, steht diese Aussage auch nicht in Widerspruch zur Entscheidung Wirths bzw. der weiteren "Praxis" in Belzec. Scheurebe2000 08:38, 17. Jun. 2008 (CEST)

weiter unstimmig

Danke für den Beleg (auf S. 12), für mich völlig neu! Es fällt jedoch folgende Unstimmigkeit auf:

  • Der Bau von von Belzec beginnt im November 1941; erste Vergasungen sind für Ende Februar 1942 bezeugt (in diesem Zeitraum soll das einmalige "Experiment" stattgefunden haben)
  • Der "Fachmann für Zyklon B", Gerstein, wird im September 1942 ins Lager geschickt, um ggf. dieses Mittel als Alternative anzudienen.

Die 20 Jahre später erfolgte entgegenstehende Aussage des Angeklagten Oberhauser (war er Augenzeuge? hat er seine Info vom "Hören-sagen"? gibt es weitere Angaben, die dies bestätigen? etc.) lässt Zweifel offen, zumal ich keine weitere Erwähnung in der Lit. gefunden habe.
Ich gebe aber diese Information mal als Hinweis in die Disku zum Lemma Zyklon B - vielleicht finden andere Benutzer noch weitere Informationen. --Holgerjan 14:44, 17. Jun. 2008 (CEST)

Gerstein-Bericht

Ich halte die ausgiebige Zitierung des Gerstein-Berichts in diesem Lemma für falsch, schließlich geht es hier um die Vita von Hackenroth, nicht aber um Belzec und den Augenzeugenbericht einer Vergasung. Daher reduzieren auf das hier Relevante, nämlich dass H. nach Aussage von Gerstein maßgeblich am Bau beteiligt war:

  • "Dicht bei dem kleinen zweigleisigen Bahnhof war eine große Baracke, die sogenannte Garderobe, mit einem großen Wertsachenschalter. Dann folgte ein Zimmer mit etwa 100 Stühlen der Friseurraum. Dann eine kleine Allee im Freien unter Birken, rechts und links von doppeltem Stacheldraht umzäunt mit Inschriften: Zu den Inhalier- und Baderäumen! - Vor uns eine Art Badehaus mit Geranien dann ein Treppchen, und dann rechts und links je 3 Räume 5 X 5 Meter, 1,90 Meter hoch, mit Holztüren wie Garagen. An der Rückwand, in der Dunkelheit nicht recht sichtbar, große hölzerne Rampentüren. Auf dem Dach als "sinniger, kleiner Scherz" der Davidstern. Vor dem Bauwerk eine Inschrift: Heckenholt-Stiftung [richtig: Hackenholt, d.V.] - mehr habe ich an jenem Nachmittag nicht sehen können. [...] (Jetzt) endlich verstehe ich auch, warum die ganze Einrichtung Heckenholt-Stiftung heißt. Heckenholt ist der Chauffeur des Dieselmotors [mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich um einen Ottomotor, d.V.], ein kleiner Techniker, gleichzeitig der Erbauer der Anlage. Mit den Dieselauspuffgasen sollen die Menschen zu Tode gebracht werden..."

Oder noch kürzer:

  • In seinem Bericht vom 4. Mai 1945 schilderte der als Hygienefachmann der Waffen-SS nach Belzec gereiste SS-Untersturmführer Kurt Gerstein als Augenzeuge den Vergasungsvorgang bei einem Besuch im Lager am 18. August 1942. Er bemerkte auf dem Dach eines Gebäudes als "sinnigen, kleiner Scherz" den Davidstern und vor dem Bauwerk die Inschrift: "Heckenholt-Stiftung" [sic)]. Gerstein erfuhr, dass sich dort drei Gaskammern befanden, und schrieb: „Jetzt endlich verstehe ich auch, warum die ganze Einrichtung Heckenholt-Stiftung heißt. Heckenholt ist der Chauffeur des Dieselmotors [mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich um einen Ottomotor, d. V.], ein kleiner Techniker, gleichzeitig der Erbauer der Anlage. Mit den Dieselauspuffgasen sollen die Menschen zu Tode gebracht werden...“[1]
  • Oder: Kurt Gerstein, der in Belzec bei einem Besuch im Lager am 18. August 1942 Augenzeuge eines Vergasungsvorangs wurde, nennt Heckenholt als „Chauffeur des Dieselmotors“ und als „Erbauer der Anlage“. Ein ref-Link darauf Gerstein Bericht könnte dann genügen - wozu haben wir hier sonst die Möglichkeit der Verlinkung? -Holgerjan 21:12, 12. Jun. 2008 (CEST)
Ich setze die "mittlere" Variante ein. Scheurebe2000 08:38, 17. Jun. 2008 (CEST)

Einzelnachweise

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 03:42, 11. Jan. 2016 (CET)