Diskussion:Lothar Irle

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Zu den Daten über die NS-Bindungen von Irle nachgeschoben die folgenden Quellenangaben: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, NW 1.127-1.066 (Lothar Irle), NW 1.037-VI-8.917 (Lothar Irle); Bundesarchiv Berlin, Bestände Ex-BDC, Personalakten Lothar Irle-- 217.236.196.209 10:34, 23. Aug. 2007 (CEST)

Irle ein bekennender Antisemit?

Ich dachte bis jetzt, dass es Ziel von Wikipedia ist, in wertneutrales Lexikon zu gestalten. Dieser Zusatz ist völlig überflüssig und gehört nicht in ein Lexikon. Dann müsste wir bei jedem Autor, Politiker, Sportler der Geschichte so verfahren und ihm eine bestimmte Gesinnung unterstellen. Gibt es hierfür eindeutige Belege?

Eine völkische Ausrichtung seiner heimatkundlichen Forschung kann ich ebensowenig entdecken. (nicht signierter Beitrag von Braunschweig MD (Diskussion | Beiträge) 20:58, 29. Jan. 2009)

Siehe z. B. (mit weiterführenden Quellenangaben, sprich Hinweisen auf einschlägige Aussagen der regionalen Literatur bzw. von Irle selbst, aber auch auf seine Entnazifizierungsakte und die dortigen Angaben):
Ulrich Friedrich Opfermann, "Mit Scheibenklirren und Johlen". Juden und Volksgemeinschaft im Siegerland und in Wittgenstein im 19. und 20. Jahrhundert, Siegen 2009.
Die Arbeit ist gerade erschienen, verrät indessen zu Irle deshalb nicht viel Neues, weil er in der regionalen historischen Forschung (nicht zu verwechseln mit der ihm stets eng verbundenen Heimatliteratur) lange als Antisemit und dementsprechend völkischer Ideologe bekannt ist und entsprechend beschrieben wird.
Siehe auch die unter "Schriften" ausgewiesene Literatur aus den NS-Jahren sowie schließlich seine freundliche Bewertung seines Siegerländer Persönlichkeitenlexikons, die Absenz von Juden (und Präsenz von Kreisleitern und einer Fülle anderer Nazis) dort sowie die ganz im völkischen und Blut-und-Boden-Denken gehaltene Würdigung durch den entsprechenden Heimatverein (Irle habe „blutsmäßige Gegebenheiten und Zusammenhänge ergründet“. Ein- und Zuwanderung hätten „Blutsauffrischungen“ bewirkt. Die einen eben ohne "blutsmäßige" Bindungen, die anderen dann wohl mit. Und "Blutsauffrischungen" auch von jüdischer Seite? Laut Lexikon gab es dergleichen "Blutsauffrischer" ja nicht. Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon. Hg. aus Anlaß der 750-Jahr-Feier der Stadt Siegen 1974. Siegen: Siegerländer Heimatverein 1974, S. 7).
Daher ist mit der Auflösung des traditionellen Heimatmilieus, in dem eine sehr große Zahl alter Nazis aktiv war und den Ton angab, und nachdem dieser Griff auf die sog. Heimatgeschichte sich endgültig löste, sein Beitrag zum regionalen Nazismus inzwischen auch weitgehend unumstritten.
Bitte Beitrag künftig abzeichnen.--Kiwiv 23:11, 29. Jan. 2009 (CET)
Vielleicht noch ein paar Zitate? Die sich in den Artikel einarbeiten ließen?
„(Juden) ... sind keine Deutschen. Nicht der Name macht einen zum deutschen Menschen, sondern das Blut.“ (Lothar Irle, Familienkunde für das Siegerländer Jungvolk, Bochum 1934, S. 14)
„... deutsches Blut (ist) viel zu kostbar, in fremden Rasssen vergiftet zu werden, gleichgültig, ob diese Rassen in Afrika wohnen oder in den Grenzen des deutschen Reiches.“ (Lothar Irle, Familienkunde für das Siegerländer Jungvolk, Bochum 1934, S. 16)
„Die meisten Einzelgänger sind wertlose Egoisten. ... (Hierher) gehören die weibischen Männer und die Weiber mit Mannsgebaren, ... In diese Gruppe reihen sich auch die Faulenzer.“ (Lothar Irle, Volkskundliche Fragen der Gegenwart, Dortmund/Breslau o. J., S. 61)
„Die harte Strafe der Verachtung wendet das Volk den Gesinnungslosen, Verbrechern und Juden gegenüber an.“ (Lothar Irle, Volkskundliche Fragen der Gegenwart, Dortmund/Breslau o. J., S. 64)
--Kiwiv 09:49, 30. Jan. 2009 (CET)

Anmerkungen

Belege zu NS-Biografien anderer Autoren neben I.: Aufsatz steht mir im Moment nicht zur Verfügung. Ich werde ihn noch beschaffen, um die Seitenzahl nachzutragen.--Kiwiv 12:07, 31. Jan. 2009 (CET)

Anmerkung zur Ausgewogenheit des Artikels

Neutral ist anders. Der Artikel enthält reichlich nicht belegte Schlussfolgerungen. Diese können zwar durchaus zutreffen, etwas seltsam mutet dies auf den ersten Blick aber schon an. Inhaltlich habe ich mich mit dieser Person bislang nicht auseinandergesetzt, daher kann ich derzeit diesbezüglich keine Einschätzung abgeben. Unabhängige Belege wären daher schön. Insbesondere fällt auch in diesem Zusammenhang auf, dass die Publikationen Opfermanns in den Siegerland-Artikeln überproportional vertreten sind.--Losdedos 22:15, 31. Jul. 2011 (CEST)

Ich stimme zu. Insbesondere scheint mir folgende steile These durch die angeführte Quelle nicht belegt: "Die postnationalsozialistische regionale Heimatgeschichte und -kultur blieb geprägt von vormaligen Nationalsozialisten." - womit der Autor je auch etwas Bestimmtes suggerieren will. Ich bitte den Autor um eine Begründung, die über eine apodiktische Feststellung im Uni-Seminarstil hinaus geht.--Peter Eisenburger (Diskussion) 19:56, 3. Jun. 2019 (CEST)