Diskussion:Mahmoud Riad

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Friedliche Lösung des Nahostkonflikts

... durch den Boykott? Hi @Marcus.palapar: könnte es sein, dass du hier einem zu freundlichen Nachruf aufgesessen bist? "he urged a peaceful settlement" klingt völlig konträr zu seinen tatsächlichen Handlungen: M. Riad war im 48er Krieg gegen Israel, hat später den Arabischen Boykott auf ganzer Linie unterstützt, war während des Sechstagekriegs (!!) Außenminister und hat dabei höchstpersönlich die ägyptische Intrige und Irreführung gegenüber der UN und U Thant vertreten.[1] Auch dass er 1979 vor einem Frieden warnte und letztlich wegen genau dieses Friedensschlusses zurückgetreten ist, lässt ihn nicht wie eine Taube erscheinen.

Auch: Der arabische Boykott war nie zur "Erzwingung von Zugeständnissen" gedacht, es sei denn dem ultimativen Zugeständnis, dass alle Israelis ihren Staat verlassen und anderswohin ziehen müssten. Erst in den 1990er Jahren kam überhaupt die Idee auf, dass man den Boykott nicht nur als Mittel der Zermürbung/Zerstörung Israels nutzen könne, sondern auch als politisches Druckmittel. Zufällig war zum Zeitpunkt von Riads Tod (und Nachruf??) genau diese Möglichkeit im Gespräch... doch in Riads aktiver Zeit würde ich kaum eine pazifistische oder auch bloß institutionalistische/interdependenzielle Motivation oder Position vermuten wollen.

Leider finde ich keine Übersetzung von Riads (dreibändigen?) Memoiren, die er zwischen 1984 und 1992 verfasst hat, und wo möglicherweise Informationen zu seiner Sicht der Dinge vorliegen. --Enyavar (Diskussion) 21:52, 28. Jul. 2017 (CEST)

  1. en:Indar Jit Rikhye: The Sinai Blunder. Routledge, 2013. S. 63 ff ISBN 9781136279850. Digitalisat