Diskussion:Mann-über-Bord-Manöver
SAR
- 2006
Im Artikel findet sich folgende Aussage:
- Dann wird immer (ob bei Tag oder Nacht, Flaute oder Sturm, Sommer oder Winter) und sofort SAR-Unterstützung angefordert, also Seenotrettungskreuzer, Wasserschutzpolizei und Rettungshubschrauber der Bundesmarine (in Deutschland).
Das mag bei der Berufsschiffahrt zutreffen, im Segelbereich beispielsweise nicht. Hier fährt man als erstes und ausnahmslos das MOB-Manöver um die Person sofort zu bergen. Gleichzeitig einen Notruf abzusetzen scheitert oft schon daran, dass Schiffsführer und Inhaber des Sprechfunkzeugnis ein und dieselbe Person sind. Wenn dann die Person unverletzt geborgen wurde, besteht oft auch keine Veranlsssung mehr einen Notruf abzusetzten, im Gegenteil, wäre ja sogar verboten, da keine Gefahr mehr für das Leben der Person besteht. --otaku 11:54, 20. Feb 2006 (CET)
- Hallo Otaku, bei dem Satz habe ich gestern auch überlegt, ob ich ihn so stehenlassen soll. Ich habe ihn gerade mal etwas entschärft. Einen Notruf abzusetzen, ist allerdings nicht verboten, sondern bei MOB ausdrücklich erlaubt (siehe Broschüre Sicherheit im See- und Küstenbereich des BSH). Wenn die Person unverletzt geborgen ist, muss man natürlich wieder Entwarnung geben. Ob der Skipper einen solchen Notruf absetzt, ob er sich auf eine Dringlichkeitsmeldung beschränkt, oder ob er gar keine externe Hilfe anfordert, bleibt letztendlich ihm überlassen, abhängig von der konkreten Situation. Wenn er den Überbordgegangenen allerdings nicht wieder an Bord bekommt und keine Hilfe angefordert hat, wird ihm das bei der abschließenden Untersuchung mit Sicherheit zur Last gelegt werden. -- Sdo 12:36, 20. Feb 2006 (CET)
- Ich glaube wir meinen das gleiche, ich hab mich vielleicht etwas unpräzise ausgedrückt. Mit "verboten" meinte ich folgendes:
- Ein Notruf darf abgesetzt werden, wenn eine unmittelbare Gefahr für Schiff oder Besatzung besteht.
- Geht ein Mann über Bord, ist ein Notruf natürlich erlaubt und sinnvoll, auf Segelyachten und anderen Freizeitbooten würde aber mangels Manpower primär das MOB-Manöver gefahren, da dies Vorrang hat.
- Ist das Manöver erfolglos ist ein Notruf weiterhin notwendig.
- Ist das Manöver erfolgreich und die geborgene Person unverletzt, ist ein Notruf unnötig und dann auch nicht erlaubt, da sich niemand mehr in Gefahr befindet.
- Sollte jedoch der Verdacht bestehen, dass die Person med. Hilfe benötigt --> Notruf.
- Rein praktisch: Wenn ein Mann über Bord geht und der Skipper einen Notruf absetzt, wird ihm, egal wie, keiner einen Strick draus drehen. Eher, wie Du sagtest, wenn er es nicht tut. --otaku 13:12, 20. Feb 2006 (CET)
- Ja, wir meinen das gleiche. -- Sdo 14:52, 20. Feb 2006 (CET)
- Ich glaube wir meinen das gleiche, ich hab mich vielleicht etwas unpräzise ausgedrückt. Mit "verboten" meinte ich folgendes:
- 2020
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- Im Seenotfall gelten sowieso keine Regeln, sofern das so für die Sicherheit am sinnvollsten ist (Notstand). Man dürfte also, am betsen in Absprache mit dem Skipper, der den Seenotfall erklärt, einen Notruf absetzen. Das drücken des oft vorhandenen Distress-Knopfes und der Sprechfunkruf "Icha habe den roten Knopf gedrückt, uns ist da einer reingefallen" reicht vollkommen. Wir sollten auf keinen Fall falsche Scheu davor verbreiten, das könnte im Zweifelsfall Menschenleben kosten. Da darf gerne auch die Funkdisziplin drunter leiden. --Maximilian Birke (Diskussion) 01:49, 24. Dez. 2020 (CET)
Sorry, diese Diskussion ist ja schon 14 Jahre alt, wo hier aber eine "Wiederbelebung" stattfindet, habe ich mir die entsprechenden PAssagen noch mal angeschaut. Es steht
- Im MOB-Fall ist in jedem Fall sofort das nächste MRCC zu benachrichtigen, um nicht kostbare Zeit zu verlieren, während die Schiffsbesatzung erste Bergungsversuche unternimmt.
Das würde ich sicherlich auch sofort tun, wenn das Wasser kalt ist, der Seegang hoch oder die Nacht dunkel. Vorraussetzung wäre dabei für mich aber auch, ich habe das Boot mit einer kompetenten (Rest-)Besatzung ausgestattet, so dass ich oder ein anderer ans Funkgerät kann. Ja, im Notfall darf jeder ans Funkgerät und bei meinen Sicherheitseinweisungen gehe ich auch diesen Fall durch. Wenn mir aber im Hochsommer bei 18 °C Wassertemperatur und guten Sichtverhältnissen ein mit Rettungsweste ausgestatteter Mann ohne Verletzungen ins Wasser fällt, würde ich zunächst einige eigene Bergungsversuche unternehmen. So viel Zeit hat man dann doch. So ähnlich steht es auch in meinem Lehrbuch (Rolf Dreyer, Sportküstenschifferschein + Sportbootführerschein See, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2001 ISBN 3-7688-1137-9 Seite 198). Interessant ist, dass in meinem anderen Lehrbuch (von Haeften, Schultz: Sportseeschifferschein, 6. Auflage, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2013 ISBN 978-3-7688-3560-2 ab Seite 265) zwar alle möglichen MOB-Manöver beschrieben werden, aber überhaupt nichts über eine Notrufabsetzung steht. Dass ein MOB-Fall notrufwürdig ist, unterstreicht ja die Tatsache, dass die Funkgeräte mit Distress-Taste den Seenotfall "MOB" einprogrammiert haben.
Meines Erachtens sollte der zitierte Satz etwas entschärft werden, etwa so:
- Im MOB-Fall ist sofort das nächste MRCC zu benachrichtigen, wenn auch nur geringste Zweifel bestehen, die Person in angemessener Zeit mit eigenen Mitteln unverletzt zu bergen.
Gibt es andere Meinungen dazu? Verfügt jemand über andere Quellen? Grüße --JuTe CLZ (Diskussion) 08:07, 24. Dez. 2020 (CET)
- Ich denke, das kann man so ändern. Es gab wohl diverse Fälle, bei denen der Notruf erst abgesetzt wurde, nachdem schon eine halbe Ewigkeit lang erfolglos versucht wurde, den Mann im Wasser wiederzufinden. Es hatte sich wohl irgendwann mal die (falsche) Meinung verbreitet, Mayday dürfe man nur rufen, wenn einem das eigene Schiff unterm Hintern absäuft, nicht aber, wenn "nur" einzelne Personen vom Unglück betroffen sind. Aber natürlich darf (und soll) man auch Hilfe rufen, wenn sich etwa jemand schwer verletzt oder unklare Krankheitssymptome zeigt – oder über Bord fällt. Wenn man das Problem dann doch mit eigenen Mitteln in den Griff bekommt (bzw. das Opfer bergen kann), dann kann man die Rettungsdienste auch wieder abbestellen. Würde man an Land ja genauso machen. --PaterMcFly Diskussion Beiträge 16:01, 24. Dez. 2020 (CET)
- Ich habe es jetzt so eingebaut. Grüße --JuTe CLZ (Diskussion) 10:25, 26. Dez. 2020 (CET)
- Ich sehe grad Deine Änderung... Bist Du sicher, dass es Situationen gibt, in denen man absolut sicher ist ("keine geringsten Zweifel"), dass man den Über-Bord-Gefallenen "in angemessener Zeit" und "unverletzt" bergen kann? (ausser mit der Jolle am Baggersee bei glattem warmem Wasser, ohne Strömung und Seegang, mit flachem Ufer in Reichweite, das Opfer kerngesund und ohne Drogen). Die wenigsten Skipper üben unter realistischen Bedingungen, und schon gar nicht mit jeder Crew solange, bis der Ablauf sitzt. Wenn jemand in den Wellen kämpft, weiss ich weder, ob er sich verletzt hat, noch wie lange er schwimmend durchhält. Auch ob mein Ausguck zuverlässig arbeitet ist immer ungewiss. Und in der Angst- und Adrenalin- geschwängerten Situation können Dinge passieren, an die zuvor keiner auch nur gedacht hat.
- Mit einem Notruf sind zumindest die Unfall-Koordinaten bekannt, und die Suche-Erfahrenen Profis können ein Missgeschick vielleicht rechtzeitig ausbaden. Gruss, --Markus (Diskussion) 20:15, 10. Dez. 2021 (CET)
- Ich finde die aktuelle Formulierung nicht so schlecht. Wenn nur geringste Zweifel bestehen... dürfte für einen verantwortungsvollen Skipper genau das bedeuten, was du gerade aufgeführt hast: Dunkelheit, Wellen, Strömung, kaltes Wasser. Halt jede Situation, in der man nicht auch freiwillig ein Bad nehmen würde. --PaterMcFly Diskussion Beiträge 08:58, 11. Dez. 2021 (CET)
Aufnehmen ausbauen
Beim Aufnehmen ist zwischen "bei Bewußtsein" und "bewußtlos" zu unterscheiden. Hilfreich sind zum Aufnehmen Badeleiter (improvisierte Strickleiter oder Trittschlinge) oder Badeplattform. Eine bewußtlose Person kann von einer anderen einzelnen Person kaum aufgenommen werden. Eine ganz interessante Einrichtung zum Aufnehmnen einer bewußtlosen Person habe ich mal gesehen (ich kenne keinen Namen dafür, war irgendwo im Ausland): eine Art langer Teppichläufer (stabile Matte) wurde mit einem Ende weit ins Wasser gelassen. Ein Retter ist zusätzlich ins Wasser gesprungen, hat die bewußtlose Personauf den Teppich befördert (den Teppich unter der person druchgezogen) und das Teppichende ins Boot hochgereicht. Eingewickelt in den Teppich wurde die Person so an Bord gezogen (ähnlich einer Matte, mit der man Suschi rollt), ähnlich einer Umlenkrolle halbiert sich der Kraftaufwand. --Bin im Garten 20:14, 14. Jan. 2011 (CET)
"MOB Locator"
Hallo zusammen, was meiner Meinung nach als eigenständiger Abschnitt fehlt, sind die mittlerweile in Hülle und Fülle vorhandenen elektronischen Person-über-Bord-Systeme, wie Rettungssender auf AIS-Basis (http://www.easyais.com/produkte/ais-rettungssender/a109-easyone; http://oceansignal.com/de/products/mob1/) oder andere VHF-basierte MOB-Systeme (http://www.emeraldmarineproducts.com/?page_id=37; http://www.sea-safe.com.au/) (nicht signierter Beitrag von Bederdrombeder (Diskussion | Beiträge) 12:07, 8. Apr. 2015 (CEST))
Defekte Weblinks
Die folgenden Weblinks wurden von einem Bot („GiftBot“) als nicht erreichbar erkannt. |
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- http://german.alibaba.com/product-free/man-overboard-light-smoke-152266027.html
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- http://www.bsu-bund.de/cln_005/nn_100860/SharedDocs/pdf/DE/Unfallberichte/2004/Bericht__338__04,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_338_04.pdf
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
– GiftBot (Diskussion) 00:35, 30. Nov. 2015 (CET)
Aktueller Fall: Norwegian Star
Siehe Diskussion:Norwegian Star. -- itu (Disk) 13:36, 29. Aug. 2018 (CEST)
Münchner Manöver
Stimmt so nicht. Richtig ist: 1 Bootslänge abfallen, beilegen, Person auf Schiff zutreiben lassen. (nicht signierter Beitrag von 88.134.76.94 (Diskussion) 17:19, 16. Mai 2021)
- Sicherlich ist es auch immer eine Frage, mit was für einen Boot und unter welchen sonstigen Bedingungen man unterwegs ist. Aber die windbedingte Abdrift einer Yacht, noch dazu unter Segel (beidrehen tut man ja unter Segel) ist stets höher als die einer Person im Wasser, da die Windangriffsfläche einer Yacht im Verhältnis zur im Wasser haltenden Fläche wesentlich höher ist. Die Yacht treibt wesentlich stärker ab als eine im Wasser befindliche Person. --JuTe CLZ (Diskussion) 19:27, 16. Mai 2021 (CEST)
Hamburger Manöver
ebenfalls eine Bootslänge abfallen, aber nicht komplett beilegen, sondern dosiert und erst am Ende ganz. Wer es mal versucht hat: kein Rettungsmanöver kann man am Wind fahren. Eine Person wird immer schneller abtreiben als eine beigelegte Yacht. (nicht signierter Beitrag von 88.134.76.94 (Diskussion) 17:19, 16. Mai 2021)
- Zum letzten Satz habe ich im vorigen Abschnitt etwas gesagt. Damit ist die ganze Aussage oben in Frage zu stellen. --JuTe CLZ (Diskussion) 19:28, 16. Mai 2021 (CEST)