Diskussion:Marienkirche (Lübeck)/Archiv/2012
Orgeln
Ein paar Formulierungen könnte man überarbeiten. Es mag gerne sein, dass die reiche Hansestadt Lübeck schon zu Urzeiten ein Prinzipal 32´ hatte. Ob der dann aber wirklich von C startete (also die Pfeife 10,xx m lang war), ist noch die andere große Frage. Da die Quelle von 1968 stammt und zu der Zeit noch manche etwas wilderen Ideen ungebremst veröffentlicht wurden, sollte man zumindest die 11m-These so lange tilgen, bis sie bewiesen ist. Sonst ist es auf eine ganz eigene Art auch reine Theoriefindung, wenn auch mit Hinweis auf eine Quelle.
Ferner heißt es, die aktuelle Orgel hätte 101 Register. Wo ist denn das hunderteinste in der Disposition, jene geht nur bis 100.
Der Vergleich mit der Zigarette ist zwar recht anschaulich, aber sehr ungewöhnlich und auch nicht wirklich hilfreich. Der klingende Teil jener kleinsten Pfeife ist viel kleiner, vermutlich ca 1cm. Die gesamte Pfeife mit Fuß dürfte deutlich länger als eine Zigarette sein. Lediglich die Dicke betreffende dürfte der Vergleich ansatzweise stimmen.
Jene Orgel war damals etwas besonderes, weil bei der riesigen größe die Spieltraktur mechanisch war, die Registertratkur hingegen elektrisch. Das ist aber auch bei vielen anderen Orgel haargenau so und einfach Fakt, aber nichts Ungewöhnliches. Daraus lässt sich nichts weiteres ableiten, kein "lediglich" und kein "dafür". Mit Hintergrundwissen interpretiert dürfte folgendes gemeint sein: Obwohl elektrische Spieltrakturen manche Möglichkeiten für "Hilfen" bieten können, hat dies Orgel "lediglich" Freikombinationen (aber auch das ist doch normal, was sollte sie noch haben? Feste?). Trotz dieses "lediglichs" hat sie aber "dafür" zwei Registertableuas, was recht ungewöhnlich ist und einem Registranten die Rennerei erspart. Nur das versteht so erstmal keiner. Also möglichst weg mit "lediglich" und "dafür". Einfach nur als Fakt erwähnen. --82.82.65.186 20:15, 12. Sep. 2012 (CEST)
Die etwa gleichzeitig entstandene, von Walter Supper entworfene und von Walcker gebaute Orgel des Ulmer Münsters weist bei vergleichbarer Größe die gleiche Auslegung der Trakturen auf. Zur Aussage, dass die 1518 fertiggestellte Orgel die einzige mit einem 32'-Prinzipal im gotischen Prospekt gewesen sei: In der St.Lorenzkirche in Nürnberg hatte der Orgelmacher Leonhard Merz schon im 15. Jahrhundert eine gotische Schwalbennest-Orgel mit einem 32'-Prinzipal errichtet (wahrscheinlich von Tonumfang her eher ein 24'), Das erhebliche Gewicht besonders dieses Registers verursachte aber bald Risse im Gewölbe. Zur Kemper-Totentanz-Orgel von 1955: Ton-und Registertraktur waren rein mechanisch; als Spielhilfen gab es lediglich zwei Sperrventile für das Pedal. Das Brustwerk war mit einer Jalousie versehen, deren Lamellen mit einem Handzug bewegt werden konnten. Ich werde nie vergessen, wie ich als Registrant in Schwitzen kam, als Werner Jacob auf diesem Instrument Regers Symphonische Fantasie und Fuge op.57 im Konzert spielte, Damals existierte von der Hauptorgel erst lediglich der Prospekt--2003:CD:E717:4E01:74CF:A969:249C:EF92 23:53, 8. Apr. 2018 (CEST)
Yeni Cifci
- It's a wiki bzw. Wikipedia:Sei mutig. Verbesserungen aus Sachwissen heraus werden gern angenommen. --Concord (Diskussion) 20:36, 12. Sep. 2012 (CEST) Lediglich und dafür habe ich gestrichen, für die Größenverhältnisee würde ich mir eine passenderes Bild wünschen (das ich im Moment nicht habe, aber vielleicht du), und was den Umfang des 32' Registers angeht, so vertraue ich auf Walter Kraft, der die Orgelgeschichte schon sehr genau kannte, und würde die Beweislast geanu umgekehrt sehen. Es steht so übrigens auch bei Dietrich Wölfel: Die wunderbare Welt der Orgeln: Lübeck als Orgelstadt. 2., neu überarb. und erw. Aufl., Lübeck: Schmidt-Römhild 2004 ISBN 3-7950-1261-9, S. 62: Die größte Pfeife des Prinzipal 32'im Pedal [entsprach] tatsächlich dem C der 32'-Lage. Der Prinzipal 16'im Pedal begann im Prospekt mit E. Die Pfeifen C und D befanden sich einzeln je an einem Pfeiler außerhalb der Orgel und wurden durch eigene Kanäle mit Wind versorgt. Die größte Pfeife befand sich in der Mitte des Prospekt-Oberteils --Concord (Diskussion) 20:47, 12. Sep. 2012 (CEST)
- Wie man auf 101 kommt, ist mir auch nicht ganz klar. Zwar liest man auf der angegebenen Seite tzl.de "101", ich komme beim Abzählen nur auf 100. Auch auf die-orgelseite.de/ und orgbase.nl ist von 100 die Rede. Ich ändere mal in 100. Wer Nr. 101 findet, soll es ergänzen. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 23:26, 12. Sep. 2012 (CEST)
- Bei Wölfel steht einerseits 101 klingende Register (S. 74), beim Nachzählen kommt man aber auch nur (ohne Tremulanten und Glockenspiel) auf 15 im Kronenwerk, 16, im Oberwerk, 14 im Brustwerk, 18 im Hauptwerk 14 im Rückpositiv, 10 im Groß-Pedal und 13 im Klein-Pedal = 100. --Concord (Diskussion) 23:57, 12. Sep. 2012 (CEST)
- Wie man auf 101 kommt, ist mir auch nicht ganz klar. Zwar liest man auf der angegebenen Seite tzl.de "101", ich komme beim Abzählen nur auf 100. Auch auf die-orgelseite.de/ und orgbase.nl ist von 100 die Rede. Ich ändere mal in 100. Wer Nr. 101 findet, soll es ergänzen. Gruß, --Wikiwal (Diskussion) 23:26, 12. Sep. 2012 (CEST)
- Zum P32: Die Frage, ob ein Principal 32' ab C seit 1518 bestanden hat, ist noch nie offen gewesen. Die Größenverhältnisse sind schon an den bekannten Abbildungen des alten Orgelprospekts abzulesen. Der 32'-Principal von 1518, der beim Neubau der Schulze-Orgel im 19. Jahrhundert als stummes Register beibehalten wurde, wurde Anfang der 1930er durch den schwedischen Organologen Bertil Wester aufgemessen (vgl. Bertil Wester: Gotisk resning i svenska orglar: en undersökning med huvudsaklig begränsning till det svenska materialet under medeltiden [Stockholm, 1936]. Dort z. B. die Angabe 32' auf S. 96) Weitere teils detaillierte Aufmessungen des Pfeifenwerks dieser und der kleinen Orgel (im 20. Jh. "Totentanz-Orgel" genannt) durch Wester befinden sich heute im Antikvarisk topografiska arkivet, Stockholm. – In Ulrich Althöfer: Von Zinken, Serpenten und Giraffenklavieren. 9. Juli bis 15. Oktober 2000. Behnhaus Lübeck. Historische Musikinstrumente aus vier Jahrhunderten im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck. Katalog zur Sonderausstellung und Sammlungsverzeichnis. (Lübeck: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, 2000) findet sich auf S. 90-91 die Abbildung vierer Eichenholzleisten mit den "Registerbezeichnungen aus der Marienkirche". Darunter ist bez. des Pedals erhalten die Leiste mit folgenden Registerbezeichnungen: Posaune 32 fuss, Posaune 16 fuss, Trompete 8 fuss, Ventil zum Ober=Pedal, Principal 32 fuss. (Die Posaune war vor 1733 möglicherweise ein 24'). Diese Eichenholzleisten sind nicht datiert, müssen aber vor den nachweisbaren Änderungen Theodor Vogts 1833 entstanden sein. Die Schrift der Leisten lässt (frühestens) die Mitte des 18. Jh. zu, z. B. nach den Arbeiten Konrad Büntings 1733-35 oder Christoph Julius Büntings 1758, evtl. auch noch nach Kaltschmidt 1792. Ibo Ortgies (Diskussion) 08:55, 06. Nov. 2015 (CEST)
Größter 32´-Prospekt der damaligen Zeit: Ähnliches wird ja auch von der gotischen Halberstädter Domorgel behauptet. Die Orgel war allerdings höher gestimmt, so daß das CCC von damals heutzutage einem Ton, der a´ =440 Hz entsprechend, zwischen Cis und D entspricht, und die klingende Länge der Pfeife von Hans Klotz zu 8,91 m errechnet wurde. Ihr Klang wurde der Überlieferung nach so geschildert: ‘‘Dieses Pedal Clavir hat ... wegen der grösse der praestanten ... ein solch tieffes grobes brausen und grewliches grümmeln.... --32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:43, 14. Apr. 2020 (CEST)